Déjà-vu - Nicky DeMelly - E-Book

Déjà-vu E-Book

Nicky DeMelly

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Beschreibung

Edgy und Nic sind auf der Flucht vor Sullivan. Doch dann werden all ihre Pläne durcheinandergewirbelt. Nic erträgt es nicht länger, seine Freundin leiden zu sehen. Zu ihrem Schutz begibt er sich in größte Gefahr, was Edgy den Boden unter den Füßen wegreißt.

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Table of Contents

Title Page

IMPRESSUM

Nic

Danksagung

Die Autorin

 

 

 

 

 

Nicky DeMelly

 

 

 

EDGY

 

 

Déjà-vu

 

 

Edgy # 3

 

Vampirnovelle

 

 

 

 

 

Ashera Verlag

 

 

IMPRESSUM

 

Die Handlung und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen wären rein zufällig.

 

In dieser Serie bereits erschienen:

EDGY – Im Visier der Blutmafia

EDGY – Höhle des Grauens

EDGY – Déjà-vu

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Copyright © 2024 dieser Ausgabe by Ashera Verlag

Ashera Verlag GbR

Hochwaldstr. 38

51580 Reichshof

[email protected]

www.ashera-verlag.net

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder andere Verwertungen – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Verlags.

Covergrafik: Pixabay

Szenentrenner: Pixabay

Redaktion: Alisha Bionda

Lektorat & Satz: TTT

Vermittelt über die Agentur Ashera

(www.agentur-ashera.net)

 

 

 

Nic

 

Kraftlos hänge ich in den Ketten, starre zu Boden. Auf den kalten, unebenen Stein, der schon Unmengen an Blut und Schmerz gesehen hat. Von Julian. Von mir. Es ist so präsent, als hätten wir erst gestern die Folter ertragen müssen. Die Demütigungen. Grausamkeiten, auf die wir in unseren schlimmsten Albträumen nicht gekommen wären. Vaters Kreativität hat uns täglich aufs Neue erstaunt. Und geschockt.

Keine Ahnung, ob ich es damals ohne Julian durchgestanden hätte. Wir haben uns Halt gegeben. Waren füreinander da. Lediglich unserer innigen Freundschaft, die wir in all den Jahren aufgebaut hatten, war es zu verdanken, dass wir uns nicht selbst verloren haben.

Bis zu jenem Tag. Jener Erkenntnis, die alles veränderte.

Heute bin ich allein in diesen Gemäuern. Angekettet, wehrlos. Das Shirt haben sie mir ausgezogen, was aber nicht der einzige Grund für mein Frösteln ist. Niemand ist da, der mir die nötige Stärke gibt. Der mir sagt, dass es okay ist. Die geweihten obsidian-ummantelten Titanketten – Vaters ganzer Stolz – brennen sich schmerzhaft in mein nacktes Fleisch, rauben mir die Kräfte. Schon jetzt muss ich auf meine Reserven zurückgreifen, was nicht an den Wunden liegt, die sie mir zugefügt haben.

Sie, die Vampire meines Stammes, meiner Familie, die mich in diese Falle gelockt haben. In die ich hineingetappt bin wie ein naiver, blutjunger Anfänger. Gleichzeitig habe ich Edgy in ernsthafte Gefahr gebracht. Wenn Vater auch sie erwischt, werde ich mir das niemals verzeihen.

Ob Julian hinter dieser Falle steckt? Will er nach all der Zeit seine Rache und hat dafür die Entführung meiner ältesten Freundin Amber vorgetäuscht, um mich aus Hawaii hierher nach Kanada zu locken? Ich kann es nicht ausschließen. Zwar habe ich ihn nie als hinterlistig erlebt – er hat stets knallhart gesagt, was er dachte. Aber unsere letzte Begegnung liegt viele Jahre zurück. In der Zeit kann er sich verändert haben. Frustriert genug war er damals. Schlimmer noch. Er hat mich gehasst. Das tut er noch heute.

Und Edgy? Mein Herz zieht sich zusammen, als ich an sie denke. Aber ich werde sie nie wiedersehen. Das muss ich mit allen noch verfügbaren Mitteln verhindern. Denn wenn sie hierherkommt, wird sie leiden wie Julian und ich seinerzeit. Vielleicht noch schlimmer. Niemals darf das passieren.

Ich werde mich nicht zur Wehr setzen, egal, was Vater mir antun wird. Stattdessen werde ich versuchen, dem Irrsinn ein schnelles Ende zu bereiten. Das wäre mir vor hundertsiebzig Jahren fast geglückt, warum sollte es jetzt nicht endgültig funktionieren?

Wie von allein sinkt mein Oberkörper weiter nach vorne, bis meine Schultergelenke knirschen. Wie habe ich es immer gehasst, mit an der Decke fixierten Händen dazustehen, obwohl der Körper danach schreit, zu liegen. Dieses Gefühl, zu ersticken, weil sich die Lunge nicht ausreichend entfalten kann. Die Arme derart taub, als würden sie nicht mehr zu mir gehören. Die Beine zu kraftlos, um mich zu tragen.

So wie jetzt.

Mein Blick fällt auf die Kamera in der Ecke hinter der Gittertür. Sitzt Vater davor und beobachtet mich? Wahrscheinlich. Mein Leid wird er sich nicht entgehen lassen. Mir wäre es lieber, er würde herkommen. Mit mir reden, von Angesicht zu Angesicht. Seine teuflischen Experimente durchziehen, damit diese Farce bald ein Ende hat. Was glaubt er nach all den Jahren zu finden? Oder foltert er lediglich noch aus purem Spaß?

Millionen Fragen, auf die ich keine Antwort finden werde. Vater beobachtet sicher im Verborgenen, während die anderen die Drecksarbeit erledigen.

Mistkerl!

Hektische Schritte im Durchgang erwecken meine Aufmerksamkeit. Etliche Vampire eilen an meiner Gittertür vorbei in Richtung Ausgang. Was ist da los? Ich versuche, Gesprächsfetzen herauszuhören, habe aber nicht den Hauch einer Chance. Der Obsidian an der Kette wirkt sich auch auf mein Gehör aus. Zwar ist die Lautstärke unverändert, aber ich kann keine einzelnen Wörter aus dem Gewirr herausfiltern.

Eine mir zu gut bekannte Stimme schreckt mich auf. Ein eisiger Schauer bringt meinen Körper zum Erbeben, das Herz legt einen weiteren Zahn zu. Ich bin noch nicht bereit für Julian. Tief in mir hatte ich gehofft, falsch zu liegen. Dass nicht er dahintersteckt.

Obwohl ich seine Worte nicht verstehe, höre ich deutlich die Entschlossenheit in seiner Stimme. Er ist freiwillig hier. In der Höhle, die nie wieder zu betreten er geschworen hat. Es ist ihm bitterernst.

Er wird mich fertigmachen, nachdem es damals nicht mehr dazu gekommen ist. Angeblich hatte Vater fürs Erste alle Tests ausgewertet und uns darum gehen lassen. Aber ich würde meinen Hintern darauf verwetten, dass es an Julian lag, der sich vollständig aufgegeben hatte.

Hätte er seinen Lebensmut zwischenzeitlich wiedergefunden, säßen wir schon lange wieder hier fest. In Sullivans Händen. Vielleicht ist es inzwischen so weit, vielleicht hat Julian seine psychische Stärke zurück. Aber wieso ist er dann frei und vor allem hier? Wird das ein neues, krankes Spiel? Soll ausgerechnet er derjenige sein, der mich foltert? Schon der Gedanke daran presst noch mehr Schweiß aus meinen Poren. Wenn sich Julian rächen will, wird es noch schlimmer werden als damals. Das schaffe ich nicht. Niemals.

Langsam kehrt die Stille im Flur zurück, die meisten scheinen weg zu sein. Abgesehen von Urjak, einem der älteren Wachen. Und Julian. Nun verstehe ich auch seine Worte. Unwillkürlich verkrampft sich meine Muskulatur.

„Ich will nur eine Viertelstunde mit ihm allein sein. So lange, bis ihr die Kleine gefunden und hierhergebracht habt. Danach ist er euer Problem. Es steht mir zu, er schuldet mir was.“ Seine monotone Stimme wird frostig. „Und den Alten wird es freuen.“

Mit geschlossenen Augen kämpfe ich gegen die brodelnde Panik an. Atme mehrmals tief durch, um den rasenden Herzschlag zu beruhigen. Wenigstens wird es bei ihm schnell gehen, wenn er nur die paar Minuten mit mir haben will.

Die Erinnerungen an eine grausame Zeit prallen ungefiltert auf mich ein. Vater wird es wiederholen. Nachdem ich Julian ertragen habe.

Dennoch – was auch immer er vorhat – es kann nicht verwerflicher werden als das, was ich ihm angetan habe.

Oder doch?

Der nächste Gedanke lässt mir den Atem stocken. Edgy!

Sie dürfen sie nicht finden. Ich muss etwas tun, sie hinhalten, ablenken! Nur wie? Ich weiß nicht mal, wo sie ist!

Julians nahezu lautlose, tänzelnde Schritte katapultieren mich in meine hilflose Situation zurück. Auch in seiner menschlichen Gestalt wirkt er, als würde er schweben.

Bis er kämpfen muss.

Dann verwandelt er sich in ein gnadenloses Raubtier.

---ENDE DER LESEPROBE---