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Zum großen Erfolg des Romans "Das Parfum" von Patrick Süskind trägt vor allem die besondere Faszination bei, die von ihm ausgeht. Neben aller eindringlichen und im historischen Mantel auftretenden Beschreibung der Handlungsorte steht hier ein Protagonist im Mittelpunkt, dessen Lebenswelt und Werdegang in ganz spezieller Weise faszinieren. Jean Baptiste Grenouille ist Scheusal, Mörder, Geruchsgenie, größter Parfumeur aller Zeiten, Animal, Teufel und zugleich ein Mensch, dessen Suche nach Liebe in der Welt von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist. Grenouille ist böse. An dieser Tatsache besteht kein Zweifel, schließlich bringt er jungfräuliche Mädchen um, um aus ihnen das verführerischste Parfum aller Zeiten herzustellen und die Menschen damit zu beherrschen. Doch diese Bösartigkeit ist keine simple, sondern komplex und vom Autor aus vielen, sehr verschiedenen Elementen konzipiert. Eine große Rolle spielen dabei Anklänge an Religiosität und Mythologie, die Grenouille nicht nur als Teufel oder Bacchus erscheinen lassen, sondern auch die Vermutung nahe legen, dass er einen Gegenentwurf zum christlichen Messias darstellen soll und somit als eine Art Anti-Messias und Parodie auf den christlichen Heilsbringer fungiert. Eine weitere Frage, die in der Literatur auf unterschiedliche Weise beantwortet wird, ist die nach dem Ursprung von Grenouilles Bösartigkeit. Ist er von Grund auf böse, also als "Teufel" geboren, oder aber macht sein Umfeld ihn zu dem, was er am Ende ist? Die Antwort auf diese Frage ist entscheidend für die gesamte Deutung des Romans. In diesem Buch wird die Figur des Jean Baptiste Grenouille in ihrer Vielschichtigkeit untersucht und ihre Funktion für Süskinds Roman herausgearbeitet. Dabei sind vor allem das Böse an und in der Figur und dessen Ursprung von Interesse.
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