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Examensarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, Note: 2,0, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Neuere deutsche Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Jean Baptiste Grenouille ist Scheusal, Mörder, Geruchsgenie, größter Parfumeur aller Zeiten, Animal, Teufel und zugleich ein Mensch, dessen Suche nach Liebe in der Welt von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist.[...] Eng verknüpft mit dem Protagonisten steht im Roman besonders seine einzigartige Geruchswelt im Vordergrund, die Süskind handwerklich äußerst gekonnt in Szene setzt. Das Parfum ist ein Roman, dessen Titel bereits dazu einlädt, in eine außergewöhnliche Geruchswelt einzutauchen und dessen Autor es schafft, die Welt durch die Nase eines Geruchsgenies olfaktorisch-bildlich darzustellen. Genau diese spezielle Technik, mit der Süskind die Olfaktorik in Worte fasst, erlaubt dem Leser den Eingang in die Lebenswelt eines Protagonisten, dessen Ambiguität zwischen Abscheulichkeit und Genialität fasziniert und zugleich Fragen aufwirft. Angelehnt an literarische Vorbilder, die von Hugos Quasimodo, über Camus’ Etranger, bis hin zum Märchen des Froschkönigs reichen, stellt Grenouille, der Mensch mit dem absoluten Geruchssinn und der eigenen Geruchlosigkeit, eine besonders interessante Figur dar, deren Charakteristik und Entwicklung entscheidend sind für das Verständnis des gesamten Romans. Grenouille ist böse. An dieser Tatsache besteht kein Zweifel, schließlich bringt er jungfräuliche Mädchen um, um aus ihnen das verführerischste Parfum aller Zeiten herzustellen und die Menschen damit zu beherrschen. Doch diese Bösartigkeit ist keine simple, sondern komplex und vom Autor aus vielen, sehr verschiedenen Elementen konzipiert. Eine große Rolle spielen dabei Anklänge an Religiosität und Mythologie, die Grenouille nicht nur als Teufel oder Bacchus erscheinen lassen, sondern auch die Vermutung nahe legen, dass er einen Gegenentwurf zum christlichen Messias darstellen soll und somit als eine Art Anti-Messias und Parodie auf den christlichen Heilsbringer fungiert. Eine weitere Frage, die in der Literatur auf unterschiedliche Weise beantwortet wird, ist die nach dem Ursprung von Grenouilles Bösartigkeit. Ist er von Grund auf böse, also als „Teufel“ geboren, oder aber macht sein Umfeld ihn zu dem, was er am Ende ist? Die Antwort auf diese Frage ist entscheidend für die gesamte Deutung des Romans.
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