Das Pflegeassessment - Zwischen Informationssammlung und Beziehungsaufbau - Wolfgang Kamptz - E-Book

Das Pflegeassessment - Zwischen Informationssammlung und Beziehungsaufbau E-Book

Wolfgang Kamptz

0,0
15,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2012
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pflegewissenschaft - Pflegemanagement, , Sprache: Deutsch, Abstract: Im Alltag ist Kommunikation ein selbstverständliches Geschehen und ist meistens vom Verlauf her unproblematisch. Die Entwicklung von kommunikativen Vorgängen wird schon in der ersten menschlichen Entwicklungsphase erlernt, ohne dass diese jedoch bewusst wird. Kommunikation ist für den Menschen lebensnotwendig. Ein dramatisches Experiment, welches Friedrich II. von Hohenstaufen veranlasste, lieferte Informationen darüber, dass Säuglinge zum Überleben nicht nur Nahrung und Sauberkeit brauchen, sondern auch die menschliche Zuwendung. Die alle im Experiment beteiligten Kinder sind innerhalb eines Jahres verstorben, obwohl sie körperlich gesund waren. (Vgl. Menche et al. 2001, S. 75) Ein Mensch, der sich „unverstanden“ fühlt oder dem nicht richtig „zugehört“ wird, kann Enttäuschungsgefühle entwickeln, oder auch negative körperliche Reaktionen, wie Zorn und Wut. Für einen Menschen, der für die Erfüllung seiner Bedürfnisse auf andere Personen angewiesen ist, für den ist es wichtig sich verstanden und erhört zu fühlen. So resultiert sich der Bedarf an Kommunikation um die sinnvolle Pflege zu ermöglichen. Aber andererseits, kann die pflegerische Handlung misslingen, wenn mit dem Patienten nicht situationsgerecht kommuniziert wird. Wie jede andere Tätigkeit, so auch die Kommunikation, benötigt diese Kompetenz „... als Schlüsselelement der Pflege ..., die gelernt und eingeübt werden muss.“ (Juchli 1994, S. 436) Um dies zu bewältigen werden nicht nur gute organisatorische Fähigkeiten benötigt, sondern auch theoretische Kenntnisse. Schon während der Ausbildung sollte ein relatives Gleichgewicht zwischen funktioneller Kompetenz, z. B. Körperpflege und medizinische Kenntnisse, und der kommunikativen Kompetenz, z. B. theoretisches Wissen über das kommunikative Verhalten, verschiedene Gesprächsstrategien und deren Anwendungsmöglichkeiten, hergestellt werden. Kommunikative Kompetenz braucht auch Praxis. Evaluation von pflegetheoretischem Ansatz im Pflegeprozess ist ein sehr wichtiger Schritt. Dieser ist sehr komplex, weil hier auch der Pflegende mit sich selbst arbeiten muss, das heißt, seine Schwächen und seine Stärken im kommunikativen Handeln reflektieren kann. Werden hier Fragen nach der eigenen beruflichen Identität gestellt, wird hierbei auch der Sinn nach der aktiv ethischen Pflege gesucht. Mit der vorliegenden Arbeit möchte ich einen schmalen Pfad finden, der mich in sinnvolle Pflege führen kann, wo das menschliche Leben im Fokus der Pflege steht.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Impressum:

Copyright (c) 2013 GRIN Verlag GmbH, alle Inhalte urheberrechtlich geschützt. Kopieren und verbreiten nur mit Genehmigung des Verlags.

Bei GRIN macht sich Ihr Wissen bezahlt! Wir veröffentlichen kostenlos Ihre Haus-, Bachelor- und Masterarbeiten.

Jetzt beiwww.grin.com

Inhaltsverzeichnis

 

1.0 Einleitung

2.0 Sprache in der Pflege

2.1 Sprache und Kommunikation in der Krankenpflegeausbildung

2.2 Sprache und Kommunikation der Pflegende als wissenschaftliches Forschungsobjekt

3.0 Das pflegerische Erstgespräch als Bestandteil des Pflegeprozesses

4.0 Begriffsdefinition und Differenzierung

5.0 Signifikante Ziele und Inhalte der Pflegeanamnese

5.1 Pflegerelevante Ziele/Inhalte in der Pflegeanamnese

5.2 Anamneserelevanz für Patient

6.0 Charakter der Pflegeanamnese

7.0 Gesprächsstruktur

7.1 Vorbereitung

7.2 Durchführung

7.2.1 Einführung

7.2.2 Hauptteil

7.2.3 Schluss/Verabschiedung

8.0 Kommunikationsform zur Erhebung der Pflegeanamnese

8.1 Verbale Kommunikation

8.1.1 Fragetechniken

8.1.2 Dialog oder Interview?

8.2 Nonverbale Kommunikation

9.0 Resümee

Literaturverzeichnis

 

„Jeder Mensch ist Mittelpunkt der Welt, um jeden scheint sie sich willig zu drehen, und jeder Mensch und jedes Menschen Lebenstag ist der End- und Höhepunkt der Weltgeschichte….“ (Hesse 2002, S. 72)

1.0 Einleitung

Die verfasste Hausarbeit trägt den Titel „Aufnahmegespräch – eine Patienten orientierte Tätigkeit, – oder formale Aufnahme von Informationen?“

Meine Motivation für diese Fragestellung sind 3 inspiriende Aspekte, in denen Praxis und Theorie für die gestellte Frage eine Einheit bilden:

Kommunikation als pflegerisches Instrument

Patient als kommunikatives Subjekt

die sinnvolle Pflege ist nur durch Kommunikation möglich

Im Alltag ist Kommunikation ein selbstverständliches Geschehen und ist meistens vom Verlauf her unproblematisch. Die Entwicklung von kommunikativen Vorgängen wird schon in der ersten menschlichen Entwicklungsphase erlernt, ohne dass diese jedoch bewusst wird. Kommunikation ist für den Menschen lebensnotwendig.

Ein dramatisches Experiment, welches Friedrich II. von Hohenstaufen veranlasste, lieferte Informationen darüber, dass Säuglinge zum Überleben nicht nur Nahrung und Sauberkeit brauchen, sondern auch die menschliche Zuwendung. Die alle im Experiment beteiligten Kinder sind innerhalb eines Jahres verstorben, obwohl sie körperlich gesund waren. (Vgl. Menche et al. 2001, S. 75)

Ein Mensch, der sich „unverstanden“ fühlt oder dem nicht richtig „zugehört“ wird, kann Enttäuschungsgefühle entwickeln, oder auch negative körperliche Reaktionen, wie Zorn und Wut. Für einen Menschen, der für die Erfüllung seiner Bedürfnisse auf andere Personen angewiesen ist, für den ist es wichtig sich verstanden und erhört zu fühlen. So resultiert sich der Bedarf an Kommunikation um die sinnvolle Pflege zu ermöglichen. Aber andererseits, kann die pflegerische Handlung misslingen, wenn mit dem Patienten nicht situationsgerecht kommuniziert wird.

Wie jede andere Tätigkeit, so auch die Kommunikation, benötigt diese Kompetenz „... als Schlüsselelement der Pflege ..., die gelernt und eingeübt werden muss.“ (Juchli 1994, S. 436)

„Das Pflegepersonal im Krankenhaus steht immer wieder vor dem Dilemma, schnell, effektiv und sachkompetent arbeiten zu müssen und gleichzeitig für Probleme und Sorgen der Patienten empfänglich zu sein, das heißt, diese zu erkennen und darauf einzugehen.“ (Walther, 2001, S. 12)

Um dies zu bewältigen werden nicht nur gute organisatorische Fähigkeiten benötigt, sondern auch theoretische Kenntnisse. Schon während der Ausbildung sollte ein relatives Gleichgewicht zwischen funktioneller Kompetenz, z. B. Körperpflege und medizinische Kenntnisse, und der kommunikativen Kompetenz, z. B. theoretisches Wissen über das kommunikative Verhalten, verschiedene Gesprächsstrategien und deren Anwendungsmöglichkeiten, hergestellt werden.

Kommunikative Kompetenz braucht auch Praxis. Evaluation von pflegetheoretischem Ansatz im Pflegeprozess ist ein sehr wichtiger Schritt. Dieser ist sehr komplex, weil hier auch der Pflegende mit sich selbst arbeiten muss, das heißt, seine Schwächen und seine Stärken im kommunikativen Handeln reflektieren kann. Werden hier Fragen nach der eigenen beruflichen Identität gestellt, wird hierbei auch der Sinn nach der aktiv ethischen Pflege gesucht.

2.0 Sprache in der Pflege

 

Für die Relevanz der Sprachentwicklung in der Pflege zu berufs-identifizierenden Sprache genügt nicht nur die theoretische Grundlage über Sinn und Verwendungszweck zu wissen. Sprache muss als pflegerisches Handlungsinstrument auch in der Praxis akzeptiert werden. Aber „Ihre [sprachliche Tätigkeit] Wichtigkeit und Besonderheit für die Pflege wird immer wieder betont, in der Praxis werden sie dennoch oft stiefmütterlich behandelt, teils immer noch nicht als Arbeit akzeptiert.“ (Walther 2001, S. 21)

 

Walther (2001) bestätigt drei zusammenhängende Gründe die Sprach-entwicklung (als gesprochene und geschriebene Sprache) Signifikanz anspricht:

 

Die Pflegedokumentation ist seit 1985 nach § 4 KrPflG Pflicht geworden.

 

Durch die hochtechnisch entwickelte Medizin wird der Patient immer mehr zum Behandlungsobjekt im Krankenhaus.

 

In Deutschland ist seit den 50er Jahren die Pflege vom Hilfstätigkeitsberuf zum selbstständigen Beruf geworden. (vgl. Walther 2001, S. 13)