Das Schicksal geht seltsame Wege - Paul Marnou - E-Book

Das Schicksal geht seltsame Wege E-Book

Paul Marnou

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Beschreibung

Erik Semeler, ein erfolgreicher, sportlicher und junger Lehrer liebt seine Arbeit. Mit dem Leben ist er zufrieden. Seine Mitmenschen mögen seine Freundlichkeit, seinen Humor, seine Hilfsbereitschaft und seine Zuverlässigkeit. An der Schule unterrichtet Erik Mathe, Physik und Sport. Schüler und Eltern begeistert er mit seinen pädagogischen Fähigkeiten und modernen Unterrichtsideen. Sport ist auch privat sein großes Hobby. Tennis, Fitness, Kegeln und Kampfsport nutzt er sehr gerne zur mentalen Entspannung. Mit guten Bekannten aus dem Kollegium und den Sportvereinen trifft er sich einmal im Monat zum Kegeln. Nur an den Kegelabenden wird während des Sports auch Alkohol getrunken, manchmal weniger, manchmal mehr. Am späten Abend fährt ein Großraumtaxi die Kegeltruppe nach Hause. Leider verträgt Erik Alkohol, Essen und Autofahren nicht sehr gut. Deshalb muss das Taxi hin und wieder anhalten und er geht die restliche Strecke zu Fuß, wie auch nach dem letzten Kegelabend, den er im Kreise seiner Kegelbrüder verbringen durfte. Innerhalb weniger Stunden verändert sich sein Leben. Auf dem Nachhauseweg am späten Abend stürzt er in der Dunkelheit über eine entsetzlich zugerichtete Frauenleiche. In den nächsten Tagen sucht die Kripo nach Täter und Beweisen. Alle Indizien und ein zweifelhafter Gutachter belasten Erik schwer. Anfang der achtziger Jahre standen den ermittelnden Beamten noch nicht die technischen Hilfsmittel wie heute zur Verfügung. Plötzlich ist er nicht mehr der gute Mensch, sondern eine brutale Bestie. Nach einem kurzen Prozess wird er zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt. Nur Erik selbst weiß, dass er unschuldig ist. Lebenslang unschuldig unter Schwerverbrechern bedeutet für ihn eine ganz langsame Hinrichtung auf Zeit. In der Gefängnisschreinerei fallen mehrere Mitgefangene unter den Blicken des Wachpersonals über ihn her und schlagen ihn so brutal zusammen, dass ihm im Gefängniskrankenhaus nicht geholfen werden kann. In der nächsten Uni-Klinik kämpfen mehrere Ärzte um sein Leben. Nachdem er außer Lebensgefahr ist, müssen die behandelnden Ärzten in der Uni-Klinik und später auch das behandelnde Personal im Gefängniskrankenhaus erkennen, dass Erik nicht mehr leben möchte. Doch während Erik noch über einen Freitod grübelt, zeigt das Schicksal sein gutes Gesicht.

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Veröffentlichungsjahr: 2019

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Ähnliche


 

 

 

 

 

Das Schicksal geht

seltsame Wege

Aus der Hölle ins Paradies

 

 

Der Autor

Horst Rasch alias Paul Marnou ist im Mai 1947 geboren, verheiratet und hat eine erwachsene Tochter. Er war 42 Jahre mit Leib und Seele als Hauptschullehrer tätig, davon fast 40 Jahre an der Hermann-Claudius-Hauptschule in Marl. 2012 ging er mit 65 Jahren in den Ruhestand. Kurz nach seiner Pensionierung studierte er die Hunderassen im Verband Deutscher Hundezüchter und entdeckte eine Hunderasse, die ihm bisher unbekannt war, den Eurasier. Er besuchte mit seiner Familie Hundeausstellungen und Züchter. Schon bald gehörte Eurasiermädchen B-Mila vom Jagdschloss Stutensee zur Familie, die seitdem stets an seiner Seite ist. Auf den ausgiebigen Spaziergängen mit Mila kann er nicht nur die Seele baumeln lassen. Dort entwickeln sich auch die Ideen zu seinen Büchern.

 

Impressum

Copyright: Paul Marnou

Autor: Paul Marnou

2. Auflage

Herausgeber: Paul Marnou

Adresse: Horst Rasch, Emslandstraße 5, 45770 Marl

e-mail: paul-marnou@unity-mail.de

horst-rasch@unitybox.de

website des Autors: https://www.autor-paul-marnou.de

Covergestaltung: Paul Marnou

Illustration: Paul Marnou

Lektorat/Korrektorat: Paul Marnou und Maren Rasch

Verlag: Selbstverlag bei tolino media

ISBN: 9783752126853

Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verfassers unzulässig.Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugangmachung.

 

 

Das Schicksal geht

seltsame Wege

Aus der Hölle ins Paradies

 

 

von

Paul Marnou

 

1. Ein wohlverdientes schönes Leben, Teil 1

Erik vertäut sein nagelneues Segelschiff, einen eleganten Zweimaster mit einem marineblauen Rumpf an der Kaimauer im kleinen, malerischen Hafen von Hitiaa auf Tahiti, der größten Insel Französisch-Polynesiens. Die Brigg bietet Platz für zehn Personen in fünf gemütlichen Kajüten. Bei wenig Wind kann ein leistungsstarker Motor die Segel kräftig unterstützen oder ersetzen. Ausgedehntere Reisen durch die Inselwelt Polynesiens plant Erik mit seiner Frau Tahnee schon längere Zeit. Für das Schiff musste er eine Menge Geld bezahlen. Doch wenn einem Menschen die Erfüllung eines Traumes zu gönnen ist, dann verdient es Erik. Vor zwei Stunden holte er seinen Traum im Hafen von Papeete, der Hauptstadt Tahitis und der größten Stadt Polynesiens, ab. Frühmorgens fuhr ihn ein Angestellter seines Schwiegervaters mit dem Auto nach Papeete, wo in einer kleinen Bootswerft, etwas außerhalb des pulsierenden Hafens dieser lebendigen Stadt, schon der Werftbesitzer, Erbauer und Verkäufer der schmucken „Vaea“ auf ihn warteten. Die Jacht trägt den Namen von Eriks ältester Tochter. Die Schiffstaufe wird später in Anwesenheit der vollständigen Familie und der Freunde aus Europa feierlich durchgeführt.

Über ein Jahr musste er auf seinen großen Traum warten. Da er alleine an Bord ist und kaum ein Lüftchen weht, gleitet Vaea nur mit Motorkraft vorbei an dem Postschiff, das die kleineren Inseln, die nicht angeflogen werden können, mit Post und allen benötigten Gütern versorgt. Zwei kleinere Kreuzfahrtschiffe, die außerhalb des Hafens ankern, lässt er links liegen. Erik bewundert auf seiner Fahrt von Papeete nach Hitiaa die farbenprächtige Küstenlandschaft. Beim Anlegen hilft ihm ein freundlicher Hafenmitarbeiter. Die wenigen Kilometer zu seinem Haus legt er fröhlich pfeifend zu Fuß zurück. Unterwegs halten auf der Küstenstraße mehrere Nachbarn aus seinem Dorf mit ihren Autos an und laden ihn zur Mitfahrt ein. Erik lehnt aber jedes Mal dankend ab und erfreut sich an dem großen Spaziergang. Links von ihm liegt das blaue Meer und auf der rechten Seite der Urwald mit den steil ansteigenden grünen Bergen. Als er zu Hause ankommt, ist es noch ruhig, da alle anderen Bewohner des wunderschönen Hauses ausgeflogen sind. Aus einem kleinen Schuppen holt Erik einen bequemen Liegestuhl, um sich auf der Terrasse seines Hauses bequem niederzulassen. Er genießt in vollen Zügen den Blick auf den weißen Sandstrand vor der blauen Lagune. Palmen spiegeln sich auf der Wasseroberfläche. Die Sonnenstrahlen schimmern durch die Blätter der Bäume. Vom weiter entfernten Hotel seiner Schwiegereltern klingt leise inseltypische Musik herüber. Freundlich grüßt er einen Nachbarn, der seitlich an seinem Grundstück vorbeiläuft. Die Freude über den baldigen Besuch seiner Freunde Michelle, Lucie, Pierre und Albert steigert sich von Tag zu Tag. Diese wunderbaren Menschen halfen ihm gemeinsam, die Herausforderungen des Lebens wieder anzunehmen und neu zu gestalten. Vor einigen Jahren führte das Schicksal Erik und seine erwarteten Besucher zusammen. Sie nahmen ihn damals mit offenen Armen auf und beendeten dadurch seinen Fall in ein unendlich tief erscheinendes schwarzes Loch. Seit dem letzten Wiedersehen sind schon Monate vergangen. Vor Eriks Augen laufen noch einmal die entsetzlichen Erlebnisse ab, die ihn zwangen, seine alte Heimat zu verlassen, um an einem anderen fremden Ort wieder neu zu beginnen. Seine Familie mit seiner bildhübschen, einfühlsamen und intelligenten tahitianischen Frau und den wunderbaren Töchtern gibt ihm alles, was zu einem ausgeglichenen, ausgefüllten und glücklichen Leben gehört. Erik ist sich bewusst, dass ihm ein Schutzengel zur Seite stand und dass alles hätte in einer großen Tragödie enden können. Er ist Gott nähergekommen.

 

2. Wie alles begann

Früher, in seiner alten Heimat Deutschland, kegelte Erik für sein Leben gern, ebenso wie seine Kegelbrüder. Anfangs kegelten sie drei bis vier Mal im Jahr. Doch wegen des Spaßes und des sportlichen Ehrgeizes beschlossen sie vor einigen Jahren, einmal im Monat diesem Sport nachzugehen. Einen Namen musste ihr Klub selbstverständlich auch bekommen. Nachdem einige Namensvorschläge von den Klubmitgliedern genannt wurden, standen die Namen „die Gassenhauer, die Königsjäger, die Bahn-leerer und die Draufzuhälter“ zur Auswahl. Die Mehrheit entschied sich damals für den Namen „die Draufzuhälter“.

Zum Kegeln gehörten jedes Mal ein paar Glas Bier, nicht ganz so stubenreine Männerwitze, aber auch intensive politische Diskussionen. Jeder Kegelabend verlief nach dem gleichen Zeitplan. Zunächst wurde vier Stunden ehrgeizig gekegelt, gelacht und getrunken. Das wichtigste Spiel des Abends war die Königspartie, die jeder gerne gewinnen wollte, um den König mit nach Hause nehmen zu können. Die Königspartie bestand aus zwölf unterschiedlichen Bildern mit steigendem Schwierigkeitsgrad. Bei den ersten sechs Bildern sollten die Kegel mit einem Wurf abgeräumt werden und bei den Bildern sieben bis zwölf mit zwei Würfen. Die anderen Kegelspiele, wie „Totenkiste, Bunkern, Tausender-Spiel, Weihnachtsbaum“ waren reine Spaßspiele. Bei jedem Spiel mussten Gewinner und Verlierer in Form von Getränkerunden bezahlen. Hinzu kamen noch die Runden für das Abräumen aller neun Kegel mit einem Wurf und dem „Kranzhand“, bei dem mit einem Wurf nur noch der König in der Mitte stehen bleiben darf.

Da kam schon einiges zusammen. Nach dem Kegeln speisten die Kegelbrüder gemeinsam und es folgte der gemütliche Teil des Abends ohne Kegeln, aber mit Knobeln und mehr Alkohol. Ein beliebtes Knobelspiel war das Türmchenknobeln. Das Fundament des Turmes bildete ein Bierdeckel. In der nächsten Etage stand ein Pils, auf dem lag wieder ein Bierdeckel. Es folgten ein Korn, ein Jägermeister, ein Bommerlunder und eine Zigarre, alle getrennt durch einen Bierdeckel.

Wie in der Vergangenheit der Aufbau des Turmes entstanden ist, konnte keiner mehr sagen. Das Knobelspiel war sehr simpel. Wer eine „eins“ würfelte, durfte, nein musste sich von oben herab bedienen. Auch Bierdeckel wurden bei einer „eins“ verteilt. Die Schnäpse bedeuteten zu diesem Zeitpunkt schon eine Belastung für Kopf und Magen, denn schon während des Kegelns konsumierten die standfesten Kegelbrüder zahlreiche Biere und einige Schnäpse. Aber was tut man nicht alles, wenn man schon ein paar Promille im Blut hat und nicht kneifen will. Normalerweise belastete der Schnaps niemanden der Kegelbrüder. Doch wenn man großes Glück oder, je nachdem wie man es sah, Pech hatte, landete man einen Volltreffer und gewann Pils, Korn, Jägermeister und Bommerlunder. Da Trinkpflicht bestand, konnte das Ganze mit der Alkoholmenge aus den Kegelstunden schon für den Kopf wie ein leichter Schlag mit einem Baseballschläger sein. Den Beschluss zur Trinkpflicht fassten die Klubmitglieder vor einigen Jahren. Eriks Kegelbrüder waren noch recht jung, bis auf Paul, der rund fünfundzwanzig Jahre älter war als der Rest.

Erik war damals siebenundzwanzig Jahre alt und Lehrer für Mathematik, Physik und Sport. Zwei Berufskollegen gehörten auch zum Kegelklub. Die anderen Kegelbrüder kamen aus unterschiedlichen Berufen. Kennengelernt hatten sich alle Mitglieder in einer Hobbysportgruppe.

Sie trafen sich jeden Dienstagabend in der Turnhalle der Schule, an der Erik tätig war. Dort spielten sie vorwiegend Fuß-, Hand- oder Basketball. Einmal im Monat baute Erik zur Abwechslung einen Kraft-Circle auf, damit möglichst sinnvoll die Muskulatur gefestigt wurde. Einige Sportkameraden stießen dann regelmäßig an ihre Grenzen. Zur Auflockerung der Muskulatur schlossen sie mit Grundübungen aus asiatischen Kampfsportarten den Hobbysportabend ab.

Nach dem Kegeln ging es gemeinsam mit einem Großraumtaxi nach Hause, manchmal etwas früher, manchmal etwas später und manchmal sehr viel später. Den Taxifahrer bat man regelmäßig, vorsichtig zu fahren, weil der Magen bei einigen von ihnen während der Fahrt keine Wohlseinsgarantie übernehmen konnte.

Besonders Erik war in dieser Hinsicht sehr anfällig für eine plötzliche Magenattacke mit einem zuverlässigen Schwindelgefühl. Hin und wieder zog er es vor, die restlichen Kilometer nach Hause zu laufen. Wenn es sehr viel später wurde, bis zum frühen Morgen, kam Erik in seine Wohnung, stellte sich etwas länger unter die kalte Dusche, brühte sich seinen Kaffee auf, biss in eine Stulle, packte seine Schulsachen, zog sich frische Klamotten an, holte sein Fahrrad aus dem Keller und radelte zur Schule.

Seinen Kolleginnen und Kollegen fiel Eriks Schlafdefizit nur wenig auf, obwohl sie von ihm wussten, dass am Vortag wieder gekegelt wurde. Der Hausmeister deponierte für ihn im Physikvorbereitungsraum mehrere Flaschen Mineralwasser, denn in den ersten beiden Stunden wartete die Klasse 10 B auf Erik, um mehr über die Grundlagen der Physik zu erfahren. In den zwei Unterrichtsstunden musste er häufiger als sonst in den Vorbereitungsraum, um „irgend-etwas“ zu holen. Jeder Schluck aus der Flasche war wie eine wohltuende Medizin. Die 10 B leitete er schon ab der 5. Klasse als Klassenlehrer. Mit den Schülerinnen und Schülern ging er durch dick und dünn. Auf den mehrtägigen Klassenfahrten, die sie jedes Jahr durchführten, lernten sie sich besonders gut kennen.

Erik hätte sich gefreut, wenn ihn seine Lebensgefährtin Julia nur einmal als zusätzliche Betreuerin auf einer Klassenfahrt begleitet hätte. Er erhoffte, dass Julia danach besser verstehen würde, warum er für seine Schüler so viel zusätzliche Zeit opferte.

Aber Erik hoffte vergebens.

Für seine Schüler war er wie ein guter Freund, Vaterersatz oder Berater, mit dem sie all ihre Probleme besprechen konnten. Sie hatten nur wenige Geheimnisse vor ihm und schenkten ihrem Lehrer ihr Vertrauen.

Die letzte mehrtägige Klassenfahrt verbrachte Erik mit „seinen Kindern“ in einem Schullandheim auf Borkum, das sie für sich ganz alleine hatten. Begleitet wurde Erik von einer Referendarin, die zu gerne mit ihm in einem Zimmer geschlafen hätte. Das sagte sie zwar nicht, aber ihr Verhalten zeigte eindeutig, dass sie mehr von Erik wollte. Das sahen auch seine Schüler und Schülerinnen. Die sprachen ihren Semel auch auf die nicht zu übersehenden Annäherungsversuche der jungen Kollegin an.

„Das bildet ihr euch nur ein“, versuchte er besonders seine Mädchen zu beruhigen.

Nachtruhe war nicht um 22.oo Uhr wie in den Jugendherbergen. Mit Erlaubnis der Eltern war um 24.00 Uhr Zapfenstreich. Die Mädchen nutzten jede Gelegenheit, sich mit ihren „Baby Dolls“ ihrem Lieblingslehrer zu zeigen, um ihn zu beeindrucken. Alle paar Minuten standen sie an der Tür zum Aufenthaltsraum, um ihren Semel etwas ganz „Wichtiges“ zu fragen. Aber der reagierte ganz cool:

„Toll seht ihr aus, aber gibt es diese Schlafklamotten auch mit Stoff. Ihr werdet euch noch erkälten.“

Nach jeder Klassenfahrt gab es auf dem Schulhof viel zu erzählen. Besonders die Schülerinnen und Schüler der Parallelklasse brannten vor Neugier. Es wurde immer viel getuschelt. Seine Klasse fand es toll, wie er die Referendarin abblitzen ließ. Nach wenigen Tagen holte der Alltag alle wieder ein. Gemeinsam wurde gelernt und gelacht.

Nach jedem Kegeln blieben die scherzhaften Bemerkungen seiner Klasse zum häufigen Besuch des Physikvorbereitungsraumes nicht aus:

„Sie müssen nicht „irgendwas“ holen, um Mineralwasser zutrinken. Wir wissen genau, was sie nach einem anstrengenden Kegelabend im Nebenraum suchen, kein Gerät oder Buch, sondern H2O“, erklärte die Klassensprecherin lachend, „wir kennen sie schon etwas länger und sie kegelten gestern nicht zum ersten Mal.“

In der Pause warteten schon seine Kolleginnen und Kollegen im Lehrerzimmer, und Erik musste wieder vom Vortag erzählen, denn allen war bekannt, dass es beim Kegeln hoch herging. Die beiden anderen Kegelbrüder aus dem Kollegium meldeten sich nach härteren Kegeltagen regelmäßig krank. Auch an diesem Tag zogen sie es vor, sich zu Hause pflegen zu lassen. Das gab es für Erik nicht.

„Wer feiern kann, kann auch arbeiten“, sagte er nicht nur stets, sondern er lebte es auch vor.

Das war mit ein Grund, dass ihn seine Kolleginnen und Kollegen und besonders die Schulleitung sehr schätzten. Außerdem dankten es ihm die Kolleginnen und Kollegen, weil sie für ihn keine Vertretungsstunden übernehmen mussten. Aber nicht nur deshalb mochten sie ihn.

Auch die Schülerinnen und Schüler der anderen Klassen hatten den „Semel“, eine Abkürzung für Erik Semeler, sehr gern. Ihr Semel war ein besonderer Lehrer. In seiner Art des Unterrichtens unterschied er sich von den meisten Kolleginnen und Kollegen.

Die Schülerinnen und Schüler durften im Rahmen des Stoffplanes ihren Unterricht mitgestalten, in allen Fächern, die Erik unterrichtete. Gemeinsam stellten sie regelmäßig Vierwochenpläne auf. Für seine Schüler und für ihn bedeutete das erhebliche Mehrarbeit.

Eriks Freundin Julia brachte dafür wenig Verständnis auf. Sie hätte ihn lieber bei sich gehabt. Zur Mehrarbeit trafen sich Schüler und Lehrer jeden Monat in der unterrichtsfreien Zeit. Es war klar, dass Erik für jede Unterrichtseinheit zur Festigung des nötigen Grundwissens das Fundament bildete. Auf diesem Fundament bauten die Schüler unter Mithilfe Eriks ihr Unterrichtsgerüst auf. Die Schüler nahmen die damit verbundenen „Überstunden“ gerne in Kauf. Erik schlüpfte dabei in die Rollen des Moderators und Ratgebers und natürlich auch wieder in die Rolle des korrigierenden Lehrers, wenn eine festgefahrene Phase das erforderte. Die Eltern unterstützten ebenfalls diese Art des Unterrichtes, weil sie den Fortschritt und die Freude ihrer Kinder am Unterricht erkannten. Die Klassen, die keinen Unterricht bei Erik hatten, waren verständlicherweise ein wenig neidisch, wenn sie seine Schüler erzählen hörten. Im Sportunterricht durften seine Schüler aus dem Angebot des Stoffplanes die Rosinen herauspicken. Gruppenarbeit wurde großgeschrieben. Erik forderte nichts, was er nicht selbst vormachen konnte, beim Geräteturnen oder Ballspielen. Im Sportunterricht gestattete er seinen Schülern sogar eine Mitarbeit bei der Zensurengebung.

Jeder bekam einen Bewertungsbogen, auf dem die zu bewertenden Übungen und die Noten aufgeführt waren. Erik forderte alle zur Objektivität auf. So benoteten die Schüler und Erik unabhängig voneinander die Leistung eines Mitschülers oder einer Gruppe. Das arithmetische Notenmittel der Schüler wurde zu Eriks Bewertung addiert und die Summe durch zwei dividiert. Diese Art der Benotung war mit den Schülern lange vorbereitet worden. Erik stellte stets mit Freude fest, dass seine Note nicht oder nur unwesentlich von den Noten der Schüler abwich.

Erik war hilfsbereit und humorvoll und hatte immer ein Ohr für „seine“ Kinder und Jugendlichen. Lachen war für ihn ein wichtiger Teil des Lebens. Sein Lachen sorgte auch im Kollegium fortwährend für gute Stimmung. Wenn er einen Witz erzählte, war es still im Lehrerzimmer und schon seine Art Witze zu erzählen, trieb manch einem Kollegen Tränen in die Augen. Alle lauschten, nicht nur bei seinen Witzen. Wenn er in einer bildhaften Sprache von seinen Träumen erzählte, von Südseestränden, von den einzigartigen Bewohnern der Inseln Bora Bora und Tahiti, kamen bei vielen Kollegen Urlaubsgefühle auf. Besonders die jungen Referendarinnen versuchten, bei seinen Erzählungen so nahe wie möglich an Eriks Seite zu sein. Sie schwärmten, wie auch die älteren Schülerinnen, von dem liebenswerten, sportlichen und gut aussehenden „Semel“.

Einmal in der Südsee zu leben, wünschte er sich sehr. Seine Freundin Julia teilte seine Träume leider nicht. Sie schwärmte von den Bergen und liebte das Wandern.

Dass Erik diese positiven Eigenschaften später einmal zum Nachteil ausgelegt werden konnten, ahnte zu diesem Zeitpunkt niemand.

Wenn der Schultag nach dem Kegeln beendet war, nahm sich Erik für die Fahrt nach Hause viel Zeit. Der kühlende Fahrtwind sorgte in seinem Kopf für Ordnung. Da er am folgenden Tag nur eine Doppel-Stunde Physik und eine Doppelstunde Sport in seiner eigenen Klasse und eine Doppelstunde Sport in der Parallelklasse hatte, konnte er beruhigt den versäumten Schlaf der vergangenen Nacht nachholen, denn in beiden Klassen besprach er schon die Unterrichtseinheiten mit den Schülern, sodass diese nahezu selbstständig arbeiten konnten. Die Vorgaben und der Aufbau für das Circle-Training standen auf vorbereiteten Stationskärtchen. Erik musste nur auf die korrekte Durchführung aller Übungen achten.

Seine Freundin Julia freute sich zwar nicht über die Kegelabende, aber sie ließ Erik gewähren und störte ihn an den Tagen danach nicht. Sie kannten sich schon zwei volle Jahre und Julia hätte Erik zu gerne festgebunden, denn sie liebte ihn sehr. Erik mochte Julia auch. Aber spürte nicht das Gefühl der Liebe. Es gab zu viele unterschiedliche Lebenserwartungen. Besonders kritisierte er Julias nicht vorhandenen Kinderwunsch. Wenn das Thema wieder einmal Gesprächsstoff bei gemeinsamen Planungen war, erhielt Erik stets die gleiche Antwort von Julia:

„Wir haben doch uns.“

Erik zeigte ihr deutlich, wie sehr er sich eigene Kinder wünschte.:

„Kinder beleben eine Familie. Ich kann mir keine Ehe ohne Kinder vorstellen.“

Diesen Teil eines Gespräches überhörte Julia. Befürchtete sie, in den Hintergrund treten zu müssen, wenn ein Kind zur Familie gehörte?

Auch auf seine Kegelabende mit seinen Kegelbrüdern wollte er nicht verzichten.

Die Tage bis zum nächsten Kegeln vergingen ohne besondere Vorkommnisse.

Die Kegelbrüder, die nicht in der Nähe wohnten, zu denen gehörte auch Erik, fuhren wieder mit einem Großraumtaxi vor. Erik verteidigte mit Erfolg den König, den er nun schon viermal hintereinander gewonnen hatte. Sollte er den König, ein kleiner Kegel aus Metall, beim nächsten Kegeln erneut gewinnen, ginge die kleine Figur in seinen Besitz über. Erik müsste sich dann allerdings um einen neuen König bemühen. Der Kegelnachmittag und das folgende gemeinsame Essen verliefen wieder wie immer. Erik, der in dem Klub der Boss oder „Bas“ war, eröffnete jede Runde mit einem Trinkspruch. Nach dem Essen wurde wie immer geklönt, gelacht und getrunken. Es folgte das schon erklärte Türmchenknobeln, Bierdeckel, Pils, Bierdeckel, Korn, Bierdeckel, Jägermeister, Bierdeckel, Bommerlunder, Bierdeckel, Zigarre. Und Paul, der älteste Kegelbruder, hatte an diesem Abend das von allen gefürchtete große Glück oder Pech. Er war der ungekrönte Einserwerfer des Abends. Die Bierdeckel und die Zigarre erknobelten die anderen und Paul Pils, Korn, Jägermeister und Bommerlunder und das zweimal mit Trinkpflicht, armer Paul.

Erik beobachtete Paul genau. Ihm blieb deshalb nicht verborgen, dass dieser mit seinem Kopf und seinem Magen Probleme hatte. Erik entging nicht das immer häufiger auftretende leichte Aufstoßen. Plötzlich stand Paul auf und schlug den allen bekannten Weg zur Toilette ein, unsicheren Schrittes, schneller atmend und die Luft stoßartig aus dem Mund pumpend. Inzwischen waren auch die anderen Kegelbrüder aufmerksam geworden. Erik folgte Paul nach wenigen Minuten, am Tresen vorbei, dann rechts und ein weiteres Mal rechts durch eine Zwischentür in einen Flur, auf dem sich die Toiletten befanden. Soweit kam Paul bedauerlicherweise nicht. Als Erik ihn sah, versuchte er in seiner Not vergeblich, die Zwischentür zu öffnen. Das gelang ihm leider nicht, weil er die Türklinke auf der falschen Türseite suchte, obwohl er diesen Weg schon hunderte Mal gegangen war. So geschah, was geschehen musste. Paul verlor die Kontrolle über seinen Magen und brüllte seinen Mageninhalt über Tür und Boden. Erik konnte Paul nicht viel helfen, ebenso die restlichen Kegelbrüder, die schnell herbeigeeilt waren. Das Einzige, was sie tun konnten, war Paul zu stützen und ihn sowie Tür und Boden zu reinigen. Paul sah elend aus. Seine Gesichtsfarbe bildete eine Mischung aus blau, grün und grau. Ein Krankenwagen musste ihn ins Krankenhaus bringen. Der Kegelabend war beendet. Für Erik bedeutete das Elend seines Kegelbruders der Beginn eines langen Weges, der ihn in die dunkelste Zeit seines Lebens führen sollte.

3. Der tiefe Fall in die Finsternis

Kegelbruder Paul brauchte einige Tage, um sich zu erholen. Aber zum nächsten Kegelabend war er wieder dabei, als Taxifahrer und Kegler, aber ohne Alkohol. Er holte seine Kegelbrüder ab und brachte sie wieder nach Hause. Eines konnte Paul aber nicht, rücksichtsvoll für empfindliche Mägen zu fahren. Der Hauptleidtragende war Erik. Er musste nicht übermäßig viel Alkohol getrunken haben, um Probleme mit seinem Magen zu haben. Deshalb war es auch kein Wunder, dass er noch häufiger die letzten Kilometer zu Fuß bewältigen musste. Es stand zwar immer das Angebot, auf ihn zu warten bis das Unwohlsein vorbei war. Aber durch Pauls Fahrstil hätte der nächste Ausstieg nicht lange auf sich warten lassen. Pauls Art zu fahren bestand aus „kräftig Gas geben“ und „kräftig auf die Bremse treten“. Und die Erfahrung sagte Erik, dass es besser ist, etwas länger zu Fuß unterwegs zu sein, als sich nach weiteren vierhundert Metern Autofahrt übergeben zu müssen.

Im kommenden Monat war es dann soweit. Erik näherte sich dem Ziel seines Weges in die düsterste Dunkelheit seines Lebens. Paul brachte seine Kegelbrüder zum Kegeln und fuhr fast alle wieder nach Hause. Nur Erik musste die letzten Kilometer aus bekannten Gründen wieder nach Hause laufen. Er lief den gleichen Weg wie immer, natürlich den kürzesten.

Der Streckenverlauf führte Erik durch ein großes Waldgebiet. Normalerweise war der Weg gut beleuchtet, weil viele Wechselschichtler den Weg auch am späten Abend mit ihren Fahrrädern befuhren, um zu ihrer nahe gelegenen Arbeitsstelle bei einem größeren Industrieunternehmen zu gelangen.

Leider hatten wenige Tage zuvor einige übermütige Rowdys ein Zielwerfen auf die Laternen veranstaltet, sodass der Weg auf einer Strecke von circa fünfhundert Metern nur schlecht oder gar nicht erleuchtet war. Angst hatte Erik nicht, denn er war ein sehr guter Sportler und unter Alkoholeinfluss fühlte er sich auch deutlich stärker.

Als Erik gerade durch den dunkelsten Streckenabschnitt lief, stolperte er urplötzlich über eine Welle im Asphalt, die durch die Kraft der Baumwurzeln entstanden war. Er konnte den Sturz nicht verhindern, schaffte es aber, sich mit den Händen abzufangen, ohne sich stärker zu verletzen. An der nächsten Laterne stellte er Abschürfungen an Fingern und Handballen fest. Das Blut störte ihn nicht so sehr, da er nicht nur den „Bodyguard Alkohol“, sondern auch das „Betäubungsmittel Alkohol“ in seinem Blut trug. Er näherte sich einer Hauptstraße, die er überqueren musste, um erneut ein unbeleuchtetes Stück eines anderen Weges zurückzulegen. Der gepflasterte Weg lag auf einem ehemaligen Bahndamm. Vor einigen Jahren fuhren hier noch Kohlezüge, die zwei Bergwerkschächte einer Zeche mit Material versorgten. Nachdem ein Schacht stillgelegt wurde, diente der Weg Fahrradfahrern und Fußgängern als Abkürzung zwischen zwei Hauptstraßen.

Leider fehlten auf dieser circa einen Kilometer langen Strecke noch die Laternen. Erik orientierte sich an der Beleuchtung der nächsten Hauptstraße, von der er noch gute vierhundert Meter entfernt war.

Plötzlich stolperte er erneut, aber nicht über eine Welle im Weg, denn die Wurzeln der Bäume befanden sich einige Meter tiefer links und rechts unterhalb des Dammes. Der Widerstand für seine Füße war nicht so hart und gab ein wenig nach. Trotzdem stürzte Erik. Er fiel aber erheblich weicher. Alles fühlte sich feucht und schmierig an. Beim Aufstehen stütze er sich ab und ertastete dabei wieder einen feuchten und weichen Untergrund. Erik verspürte ein unwohles Gefühl und beeilte sich, die beleuchtete Straße zu erreichen.

Dort musste er voller Entsetzen feststellen, dass seine Hände, sein Gesicht und seine Kleidung voller Blut waren. Er war plötzlich stocknüchtern und rannte so schnell wie möglich zu einer Kneipe, die nicht weit entfernt lag. Der Frau hinter dem Tresen schilderte Erik schnell aber sehr nervös sein Erlebnis und bat sie, die Polizei zu rufen. Er lief weiter zur Toilette, um sich so gut wie möglich vom Blut zu reinigen. Als er zurück in den Gastraum kam, war es ungewöhnlich still und die wenigen Gäste starrten ihn an.

Zwei Männer einer Doppelkopfrunde standen von ihren Tischen auf und gingen langsam auf Erik zu. Beide nahmen eine unmissverständlich bedrohliche Haltung ein, um Erik zu verprügeln, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen konnten, was draußen geschehen war:

„Du miese Ratte, was hast du verbrochen? Woher kommt das Blut an deiner Kleidung, an deinen Händen, in deinem Gesicht?“

Bevor Erik eine Erklärung abgeben konnte, traf zu seinem Glück nach einigen Minuten die Polizei ein und verhinderte eine Schlägerei.

Erik führte die Polizisten zu der Stelle, an der er gestolpert und gestürzt war. Als die Polizisten den Ort mit ihren Taschenlampen ausleuchteten, bot sich allen ein Bild des Grauens. Vor ihnen lag eine unvorstellbar grausam zugerichtete, halb entkleidete Frauenleiche. Erik musste sich bei dem Anblick übergeben. Auch die Polizisten kämpften mit ihren Gefühlen, denn so etwas Fürchterliches hatten die beiden jungen Beamten in ihrer Dienstzeit noch nie erleben müssen. Sie verständigten sofort die Beamten von der Kripo. Heftiger Regen setzte ein. Erik stand abseits und es fiel ihm sehr schwer, das Geschehene zu verstehen. Wirre Gedanken tobten in seinem Kopf:

„Wäre ich doch nur mit den anderen nach Hause gefahren.“

Die beiden Polizisten sperrten provisorisch mit Flatterband den Fundort der toten Frau ab. Ihnen war bewusst, dass sich die Spezialisten der Spurensuche nicht über den Regen freuen würden.

Aus der Ferne waren Martinshörner zu hören, die sich sehr schnell näherten. Inzwischen hatten sich trotz der fortgeschrittenen Tageszeit und des schlechten Wetters einige neugierige Schaulustige eingefunden, obwohl es damals noch keine Smartphones und nur sehr wenige Handys gab.

Erik war durchnässt und wartete auf weitere Anweisungen der Polizei. Innerlich sehnte er sich nach zu Hause, nach Wärme und Geborgenheit.

Inzwischen trafen auch die Beamten der Kriminalpolizei und der Spurensuche ein und sicherten den Tatort weiträumig ab. Schaulustige wurden abgedrängt. Starke Leuchtkörper wurden aufgestellt, die die gesamte Umgebung taghell erleuchteten. Erik beobachtete alles um sich herum wie einen bösen Traum. Der heftige Regen spülte das Blut von der Frauenleiche und gab einen ersten schockierenden Eindruck von den tödlichen Verletzungen der Frau.

Die Ermordete war übersät von Wunden, verursacht durch zahlreiche Messerstiche. Der Täter musste außer Sinnen und voller unbändiger Wut gewesen sein.

„Der Tod muss innerhalb der letzten Stunde eingetreten sein. Die Körpertemperatur der Leiche legt diesen Todeszeitpunkt eindeutig fest. Genaueres können wir nach den Untersuchungen im gerichtsmedizinischen Institut sagen“, erklärten die Mediziner dem leitenden Kripobeamten.

Ein anderer Beamter sprach mit den Polizisten, die zuerst am Tatort waren, und ihre Augen wandten sich zu Erik. Er rief ihn zu sich und führte ihn zu einem Einsatzwagen. Dort reichte er Erik eine trockene Decke und forderte ihn auf, sich zu setzen. Er musste den anwesenden Kripoleuten noch einmal den Ablauf des Abends bis hierhin genau schildern.

Zeitgleich fanden die Mitarbeiter von der Spurensuche unterhalb des ehemaligen Bahndammes eine Frauenhandtasche, die sie in den Einsatzwagen brachten, in dem sich die Beamten mit Erik unterhielten. In der Handtasche befanden sich die Papiere des Opfers. Der Wohnort der Ermordeten lag ganz in der Nähe. Sie befand sich höchstwahrscheinlich auf dem Heimweg. Dazu hätte sie den düsteren Weg in die Richtung laufen müssen, aus der Erik vorher kam. Nach knapp einem Kilometer hätte sie ihr Ziel erreicht. Aber es kam leider alles anders.

---ENDE DER LESEPROBE---


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