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Sei doch mal etwas selbstbewusster! Vertraue Dir doch einfach mal selbst! Mach Dir nicht so viele Gedanken! Solche Sätze sind schnell gesagt. Doch beim Empfänger bewirken sie nicht viel. Mal eben schnell selbstbewusster zu sein, das funktioniert meist nicht auf Knopfdruck. Ein Mangel an Selbstwert zeigt sich in ganz unterschiedlichen Verhaltensweisen. Während die einen ständig das Gefühl haben, immer etwas leisten zu müssen, flüchten andere in den Perfektionismus. Die Nächsten haben ständig das Gefühl, sie seien nicht gut genug - unabhängig davon, wie großartig ihre Leistungen tatsächlich sind. Und dann gibt es noch diejenigen, die weder Grenzen setzen, noch "Nein" sagen können und sich regelmäßig überfordern. Auch Selbstzweifel, Gefühle von Minderwertigkeit, Scham- und Schuldgefühle - all das kann einem das Leben so richtig zur Hölle machen. In diesem Buch finden Sie mehr als 100 Übungen zur Stärkung Ihres Selbstwertgefühls - alphabetisch sortiert! Ein gesundes Selbstwertgefühl bedeutet Freiheit! Freiheit im Leben und im Sein - voller Zuversicht und Zufriedenheit - mit sich und ihrem Leben!
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Seitenzahl: 255
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Daniela Landgraf
Das Selbstwert-Lexikon
mit mehr als 100 Übungen zur Stärkung des Selbstwertgefühls für mehr Erfolg, Zufriedenheit und Glück im Leben
© 2021 Daniela Landgraf
Lektorat, Korrektorat: Janina Fischer
Verlag und Druck:
tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN
Paperback: 978-3-347-29178-2
Hardcover: 978-3-347-29179-9
e-Book: 978-3-347-29180-5
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
EINFÜHRUNG
Wie zeigt sich überhaupt ein Mangel an Selbstwert?
EIN KLEINER SELBSTTEST
DIE DREI SELBSTWERT-MANGEL-TYPEN
TYP A: DAS OFFENSICHTLICHE SELBSTWERTPROBLEM (DAS REH)
TYP B: DAS VERSTECKTE SELBSTWERTPROBLEM (DAS PFERD)
TYP C: DAS VERDRÄNGTE SELBSTWERTPROBLEM (DER LÖWE)
EIN PAAR DEFINITIONEN:
DAS SELBSTWERT-LEXIKON
ACHTSAMKEIT
ÜBUNG 1
ATMUNG
ÜBUNG 2
ÜBUNG 3
ÜBUNG 4
ÄNGSTE
ÜBUNG 5
ÜBUNG 6
ÜBUNG 7
ÜBUNG 8
AKZEPTANZ
ÜBUNG 9
ÜBUNG 10
ANNEHMEN
ÜBUNG 11
BÄUME
ÜBUNG 12
ÜBUNG 13
BEWUSSTHEIT
ÜBUNG 14
BETRACHTUNG
ÜBUNG 15
BEWERTUNG
ÜBUNG 16
ÜBUNG 17
CHARISMA
ÜBUNG 18
ÜBUNG 19
DANKBARKEIT
ÜBUNG 20
DURCHSETZUNGSFÄHIGKEIT
ÜBUNG 21
ÜBUNG 22
ÜBUNG 23
ENTSCHEIDUNGEN
ÜBUNG 24
ÜBUNG 25
ENTSCHLOSSENHEIT
ÜBUNG 26
ENTTÄUSCHUNG
ÜBUNG 27
ÜBUNG 28
ÜBUNG 29
ÜBUNG 30
ERFOLG
ÜBUNG 31
FOKUS
ÜBUNG 32
GEDANKEN UND GEDANKENKARUSSELL
ÜBUNG 33
ÜBUNG 34
GELD
ÜBUNG 35
ÜBUNG 36
ÜBUNG 37
ÜBUNG 38
ÜBUNG 39
ÜBUNG 40
GRENZEN SETZEN
ÜBUNG 41
HANDICAP
ÜBUNG 42
HOCHSENSIBILITÄT
ÜBUNG 43
INDIVIDUALITÄT LEBEN:
ÜBUNG 44
ÜBUNG 45
INNERE ANTREIBER
ÜBUNG 46
ÜBUNG 47
INNERE STIMME
ÜBUNG 48
JAMMERN
ÜBUNG 49
JETZT ERST RECHT!
ÜBUNG 50
KINDER – VON IHNEN LERNEN!
ÜBUNG 51
KOMFORTZONE
ÜBUNG 52
KOMMUNIKATION
ÜBUNG 53
KOMPETENZ
ÜBUNG 54
ÜBUNG 55
KOMPLIMENT
ÜBUNG 56
KRITIK
ÜBUNG 57
ÜBUNG 58
ÜBUNG 59
ÜBUNG 60
LEICHTIGKEIT
ÜBUNG 61
ÜBUNG 62
ÜBUNG 63
LICHT:
ÜBUNG 64
LOSLASSEN
ÜBUNG 65
MANGEL
ÜBUNG 66
MEDITATION
ÜBUNG 67
MINDERWERTIGKEITSGEFÜHLE
ÜBUNG 68
MUT
ÜBUNG 69
NEID
ÜBUNG 70
ÜBUNG 71
NEIN SAGEN
ÜBUNG 72
NEUES WAGEN
ÜBUNG 73
OPTIMISMUS
ÜBUNG 74
ÜBUNG 75
PEINLICHKEIT
ÜBUNG 76
PROPHEZEIUNG
ÜBUNG 77
QUARTETT
ÜBUNG 78
REFLEXION:
ÜBUNG 79
ÜBUNG 80
ÜBUNG 81
RESSOURCEN-ERKENNUNG
ÜBUNG 82
SCHAM
ÜBUNG 83
SCHLECHTE LAUNE ODER STIMMUNG:
ÜBUNG 84
SCHULDGEFÜHLE:
ÜBUNG 85
SCHWÄCHEN:
ÜBUNG 86
SCHWIERIGE SITUATIONEN
ÜBUNG 87
ÜBUNG 88
SELBSTLIEBE
ÜBUNG 89
ÜBUNG 90
SELBSTZWEIFEL
ÜBUNG 91
ÜBUNG 92
SILENT SUBLIMINALS
ÜBUNG 93
STÄRKEN
ÜBUNG 94
ÜBUNG 95
ÜBUNG 96
TROTZDEM
ÜBUNG 97
ÜBERFORDERUNG:
ÜBUNG 98
ÜBUNG 99
UMDENKEN:
ÜBUNG 100
UMSETZEN
ÜBUNG 101
UNGERECHTIGKEITSGEFÜHLE
ÜBUNG 102
ÜBUNG 103
UNSICHERHEIT
ÜBUNG 104
ÜBUNG 105
URTEIL
ÜBUNG 106
ÜBUNG 107
VERGLEICH
ÜBUNG 108
ÜBUNG 109
VERTRAUEN
ÜBUNG 110
ÜBUNG 111
VERLUST
ÜBUNG 112
ÜBUNG 113
VERSAGENSANGST
ÜBUNG 114
ÜBUNG 115
ÜBUNG 116
ÜBUNG 117
VERZEIHEN/ VERGEBEN
ÜBUNG 118
ÜBUNG 119
VISIONEN
ÜBUNG 120
ÜBUNG 121
ÜBUNG 122
ÜBUNG 123
WAHRNEHMUNG UND WAHRHEIT
ÜBUNG 124
WERT UND WERTE
ÜBUNG 125
WERTSCHÄTZUNG
ÜBUNG 126
ÜBUNG 127
XEROGRAFIE
ÜBUNG 128
YIN UND YANG
ÜBUNG 129
ZEIT
ÜBUNG 130
ZIELE
ÜBUNG 131
ZWEIFEL:
ÜBUNG 132
GASTAUTORIN ESTHER SCHWEIZER
GASTAUTORIN PIA TIETZ
GASTAUTORIN MARION GLÜCK
ZUM ABSCHLUSS:
ÜBUNG 133
EINFÜHRUNG
WIE ZEIGT SICH ÜBERHAUPT EIN MANGEL AN SELBSTWERT?
Selbstwert, Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen – was ist das alles überhaupt? Worüber sprechen wir und wie macht sich ein Mangel an Selbstwert überhaupt bemerkbar?
Ich behaupte: der Mangel an Selbstwert ist fast schon die „Volkskrankheit“ Nummer 1. Und es gibt so unterschiedliche Facetten, wie sich dieser zeigen kann. Viele Menschen kennen Minderwertigkeitskomplexe, Selbstzweifel und Ängste, die einen selbst total blockieren. Die Nächsten fühlen sich zwar einigermaßen selbstsicher und wertvoll, aber leider nur solange, wie sie etwas leisten und entsprechende Anerkennung erhalten. Und Andere wiederum verdrängen das mangelnde Selbstwertgefühl so gut, dass es in Überheblichkeit und Arroganz ausartet.
Gerade bei diesen Menschen ist ein typisches Verhalten das Abwerten von anderen Menschen, um sich selbst besser zu fühlen.
Ein Mangel an Selbstwert zeigt sich beispielsweise auch in den Themen Neid, Eifersucht und dem Gefühl, immer ungerecht behandelt zu werden.
Leider wird uns in unserer Gesellschaft oft schon in der Kindheit beigebracht, dass wir nur wertvoll sind, wenn wir entsprechende Leistungen erbringen. Gruselige Glaubenssätze wie „Hast Du was, dann bist Du was!“ oder „Wenn Du in der Schule nicht gut bist, dann musst Du irgendwann Toiletten putzen gehen“ haben viele von uns schon mit der Muttermilch aufgesogen.
Solche und ähnliche Sätze kommen beim Kind in folgender Übersetzung an: „Ich bin nur etwas wert, wenn ich etwas leiste oder besitze.“ Kurz: Diese Sätze sind echte Selbstwertgefühl-Killer.
Die Schule tut ihr Übriges dazu. Viele Kinder lernen: Ich bekomme nur Anerkennung, wenn ich gute Noten schreibe. Wenn ich nicht mitkomme, weil ich ein anderes Lerntempo habe, dann bin ich weniger wert als andere.
Schon in der Schule wird die Grundlage für einen ständigen Vergleich mit anderen gelegt – leider ist dieser Vergleich häufig nicht konstruktiv (konstruktiv wäre: das will ich auch erreichen, wie komme ich da hin?), sondern eher destruktiv („Die anderen sind ohnehin besser, ich bin weniger wert“).
Auf der einen Seite wünschen sich Eltern selbstbestimmte und selbstbewusste Kinder, auf der anderen Seite lernen Kinder in der Schule: ich muss mit dem Mainstream gehen, um dazu zu gehören.
Manch ein Kind erlebt Spott und Ausgrenzung wegen – aus erwachsener Sicht – Banalitäten, wie der „falschen“ Haarfarbe, dem „falschen“ Namen oder Kleidung, die dem Mainstream widerspricht. Auch kontroverse Meinungen, welche andere nicht nachvollziehen können, haben schon manch einen ins gemeinschaftliche „Aus“ katapultiert. Die Folge: Anpassung, um Anerkennung, Zuneigung und Lob zu erhalten und um dazu zu gehören.
Wenn das ausbleibt, ist ein mangelndes Selbstwertgefühl fast vorprogrammiert.
In der Folge versuchen sich viele Menschen dann im Erwachsenenalter durch Titel, Status und Geld ihr Selbstwertgefühl aufzubauen. Sie freuen sich über Lob und Anerkennung, weil sie dadurch Bestätigung ihrer Person erhalten. Das Schreiben von Erfolgstagebüchern dient einem ähnlichen Zweck (siehe auch Aufgabe: Erfolgstagebuch schreiben). All das hilft natürlich, ein Selbstwertgefühl zu stärken, doch manchmal ist die äußere Bestärkung allein nicht nachhaltig – vor allem dann nicht, wenn es tiefliegende, fest verankerte Glaubenssätze und Überzeugungen darüber gibt, nicht gut genug zu sein! Um dennoch das Gefühl zu bekommen, ein wertvoller Mensch zu sein, flüchten viele immer mehr in den Erfolg! Doch wenn Geld, Erfolg und Anerkennung gebraucht werden, um sich „selbst-wertvoll“ zu fühlen, dann kann es suchtähnliche Zustände annehmen. Die Betroffenen brauchen immer mehr davon. Sie wollen immer höher, schneller, weiter… damit das gute Gefühl, ein wertvoller und selbstwirksamer Mensch zu sein aufrecht erhalten bleibt!
Ich vergleiche diese Situation (wenn also Erfolg und Anerkennung von außen gebraucht wird, um sich gut zu fühlen) gerne mit einem Leuchtturm, der von außen angestrahlt wird. Solange das Licht von außen den Leuchtturm anstrahlt, ist alles wunderbar.
Doch was passiert, wenn die Äußerlichkeiten einmal wegbrechen, wenn das Licht von außen also plötzlich nicht mehr da ist? Oft bleibt von dem Leuchtturm dann nicht viel mehr übrig als ein Haufen alter Steine – vor allem, wenn das echte Licht von innen heraus fehlt.
Übertragen auf das Selbstwertgefühl:
Wie viel bleibt vom Selbstwertgefühl eines Menschen übrig, wenn alles wegbricht, über das sich dieser Mensch definiert?
Und wie kann man es schaffen, ein echtes Selbstwertgefühl von innen heraus aufzubauen?
EIN KLEINER SELBSTTEST
Ein mangelndes Selbstwertgefühl kann sich in verschiedenen Gewändern zeigen. In Extremfällen zeigt es sich entweder durch absolute Unsicherheit oder durch totale Übertreibung des Selbstwertgefühls, so dass es schon in die Überheblichkeit geht. Häufig sind Menschen, die nach außen hin extrem selbstsicher wirken im Grunde ihres Herzens eher unsicher. Sie haben nur gelernt, sich zu tarnen. Manchmal ist die Tarnung so perfekt, dass sie es selbst nicht mehr merken, dass sie im Grunde genommen ein sehr marodes Selbstwertgefühl haben. Das wird dann häufig erst sichtbar, wenn irgendwelche äußeren Faktoren am Selbstwertgefühl rütteln (zum Beispiel Verlust der Position oder des Arbeitsplatzes, Trennung des Partners, Verlust von Geld etc.). Manchmal macht sich ein mangelndes Selbstwertgefühl auch dadurch bemerkbar, indem andere Menschen abgewertet werden, um sich selbst aufzuwerten und wertvoll zu fühlen. Vielleicht kennen Sie auch solche Menschen, die in einer Tour etwas an anderen Menschen auszusetzen haben oder geradezu über sie lästern?
Wenn Sie sich jetzt vielleicht sogar ertappt fühlen… dann gratulieren Sie sich umso mehr, dass Sie nun dieses Buch in den Händen halten. Sie werden feststellen: Je stärker Sie sich von innen heraus fühlen, umso weniger werden Sie zukünftig das Bedürfnis haben, negativ über andere zu denken oder zu sprechen.
Wie wäre es mit einem kleinen Schnelltest?
Wie gut ist es um Ihr Selbstwertgefühl bestellt?
1. In gewohnter Umgebung fühle ich mich ausgesprochen sicher. Allerdings fühle ich die Unsicherheit, wenn ich in neue Situationen komme oder auf neue, mir unbekannte Menschen treffe.
2. In Meetings und Besprechungen habe ich das Gefühl, nicht gehört zu werden oder mich nicht durchsetzen zu können
3. Ich habe manchmal das Gefühl, meine Kollegen reden hinter meinem Rücken schlecht über mich, ohne tatsächlich Beweise dafür zu haben.
4. In Diskussionen kann ich schlecht „verlieren“. Selbst, wenn ich merke, die anderen haben Recht, kann ich das in dem Moment nicht zugeben.
5. Ich habe oft das Gefühl, andere haben keine Ahnung. Ich fühle mich ihnen einfach überlegen.
6. Wenn ich mich mit meinen Ideen nicht durchsetzen kann, werde ich trotzig. Dann habe ich auch keine Lust mehr, die anderen zu unterstützen.
7. Ich bin absolut harmoniebedürftig, jede Meinungsverschiedenheit ist für mich eine große Herausforderung. Deswegen schließe ich mich gerne der Meinung von anderen an.
8. Jede Meinungsverschiedenheit, jeder Streit löst bei mir die Angst aus, dass mich andere eventuell zukünftig nicht mehr mögen oder sogar ablehnen.
9. Ein „Nein“ des Kunden kommt für mich einer persönlichen Niederlage gleich. Nach jedem „Nein“ des Kunden überlege ich mir, was ich falsch gemacht habe.
10. Ich fühle mich im Vergleich zu anderen manchmal minderwertig.
11. Ich merke immer wieder, dass meine Ideen und Meinungen einfach die besten sind. Viele andere haben irgendwie einfach keine Ahnung.
12. Ich habe immer wieder das Gefühl, noch nicht gut genug zu sein, obwohl ich schon so viele Weiterbildungen und Zusatzqualifikationen gemacht habe.
13. Ich habe oft im Leben das Gefühl, das andere Menschen bessere Chancen haben und die besseren Angebote bekommen. Das Gefühl der Ungerechtigkeit kenne ich nur zu gut.
14. Mir fällt es schwer, anderen einen Sieg oder die bessere Position zu gönnen. Wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst bin, dann bin ich oft neidisch bzw. missgünstig.
Wie viele Fragen haben Sie mit „Ja“ beantwortet? Je mehr Fragen Sie mit „Ja“ beantwortet haben, desto schlechter ist es um Ihr Selbstwertgefühl bestellt.
Die Beantwortung der Fragen 4, 5, 6, 11 und 14 mit einem „ja“ können auf ein mangelndes Selbstwertgefühl im Gewand eines „übertriebenen“ Selbstwertgefühl hindeuten.
Doch was bedeutet das konkret? Wieso kann sich ein mangelndes Selbstwertgefühl in Form von „übertriebenen“ Selbstwert zeigen? Klingt das nicht paradox?
Im nächsten Kapitel möchte ich Ihnen drei typische Selbstwert-Mangel-Typen vorstellen.
DIE DREI SELBSTWERT-MANGEL-TYPEN
Typ A: Das offensichtliche Selbstwertproblem (Das Reh)
Die betroffene Person ist sich ihrer Thematik des mangelnden Selbstwertgefühls gänzlich bewusst und leidet wahrscheinlich auch darunter. Sie hat große Selbstzweifel, die so weit gehen können, dass man sogar von Minderwertigkeits-Gefühlen sprechen kann. Sie traut sich selbst wenig bis gar nichts zu und braucht ausgesprochen viel Bestätigung von außen.
Je nach Stärke der Selbstwert-Problematik zeigen sich diverse Ängste, so zum Beispiel:
o Angst vor Ablehnung
o Angst davor, nicht gut genug zu sein
o Angst davor, dass es Streit geben könnte
o Angst vor negativen Konsequenzen
o Angst vor dem Versagen
o Angst davor, allein zu sein (oder allein gelassen zu werden)
o Angst davor, nicht gemocht zu werden
o Angst davor, nicht genug zu leisten
o Angst davor, einen Fehler zuzugeben
o Angst vor unangenehmen Gesprächen (zum Beispiel mit Kunden, Vorgesetzten oder Gesprächen, in denen unangenehme Themen geklärt werden müssen)
o Angst davor, „Nein“ zu sagen und Grenzen zu setzen
o Angst davor, man selbst zu sein (und davor, dafür abgelehnt zu werden)
o Und viele mehr
Menschen dieses Typs neigen zu Perfektionismus. Sie fühlen sich nie gut genug.
Was bedeutet das beispielsweise für das Berufsleben?
Auf den ersten Blick scheint es für ein Unternehmen vielleicht großartig, einen harmoniebedürftigen Mitarbeiter zu haben, der sich für jeden „aufopfert“, der klaglos alle Arbeiten erledigt und meist sehr unauffällig ist.
Das kann jedoch zahlreiche Probleme mit sich bringen, wie zum Beispiel:
o Wirkliche Befindlichkeiten werden zu spät angesprochen (in schlimmsten Fall hat der Mitarbeiter innerlich schon gekündigt. Flucht ist eine häufige Erscheinungsform bei Menschen, die Konflikten aus dem Weg gehen).
o Unehrlichkeit, denn aus Angst vor Konsequenzen werden ggf. wichtige Informationen, Dinge oder Fehler verschwiegen.
o Verärgerte Kunden, weil ein unangenehmes Gespräch vielleicht zu lange aufgeschoben wird.
o Fehlzeiten steigen durch Krankheit und Überforderung.
o Gestörtes Betriebsklima, weil sich bei Kollegen beschwert und gejammert wird, statt Themen offen anzusprechen.
o Anstrengend für Führungskräfte und Kollegen, wenn ständig Bestätigung gesucht wird oder aus Unsicherheit zu viel nachgefragt wird.
o Die Führungskraft und Kollegen wissen eventuell nicht so recht, woran sie sind. Sie merken vielleicht, dass es der Person nicht recht ist, wenn ihr beispielsweise Zusatzaufgaben übertragen werden, gehen aber davon aus, dass sie schon etwas sagen wird, wenn es zu viel wird.
o Ein betroffener Mitarbeiter fühlt sich schnell persönlich angegriffen, wenn es auf sachlicher Seite mal Kritik oder Verbesserungsvorschläge gibt. Es wird aus der Emotion und nicht aus der Sachlichkeit heraus argumentiert.
o Manchmal werden diese Personen auch als „Mutter Teresa“ im Betrieb missbraucht. Kollegen schütten ihr Herz aus, Kunden werden nicht eingebremst, wenn sie zu viel erzählen. Vor lauter zuhören wird im schlimmsten Fall die Arbeit vernachlässigt bzw. es werden viele Überstunden gemacht, um die Arbeit trotz der persönlichen Gespräche noch zu schaffen. Auch Beratungsgespräche mit Kunden können dadurch über die Maßen lange dauern. Die Effizienz geht verloren.
Typischerweise fehlt bei diesem Selbstwert-Mangel-Typ oft der neutrale Blick auf die eigene Leistung und auch auf die Leistung anderer. Er selbst empfindet sich und seine Leistung meist als nicht genug. Die Leistung anderer wird viel größer und wichtiger wahrgenommen, als sie tatsächlich ist. So besteht die Tendenz, dass die Schuld für Fehler, Nichtgelingen etc. viel zu häufig in der eigenen Person gesucht wird. Manchmal werden Fehler verschwiegen oder es wird versucht, es jemand anderem „in die Schuhe zu schieben“ aus der Angst heraus, dass andere denken können, die betroffene Person hätte versagt. Schuldgefühle und das schlechte Gewissen sind ständige Begleiter und machen diesen Menschen das Leben unglaublich schwer. Sie haben ständig das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben. Andauernde Rechtfertigungen machen nicht nur das Leben der Betroffenen schwer, sondern nerven im schlechtesten Fall auch das Umfeld.
Durch ihre häufigen Rechtfertigungen begeben sich die Betroffenen automatisch in eine schwächere Position, was von stärkeren und dominanteren Menschen gerne ausgenutzt wird. Teilweise werden die betroffenen Personen von anderen nicht mehr ernst genommen. Wenn die Betroffenen das dann spüren, bekommen Sie wiederum die Bestätigung dafür, dass sie nicht gut genug und dass ihnen andere überlegen sind.
Ein ungesunder Kreislauf: ihr eigenes Verhalten löst im Umfeld ein Verhalten aus, was das negative Denken über sich selbst wiederum bestätigt.
Eine Unterform dieses Selbstwertmangel-Typs ist der sogenannte Echoist.
Ein Echoist zeichnet sich dadurch aus, dass sich seine Gedanken stets um das Wohlbefinden der anderen drehen, bis hin, dass Betroffene Angst davor haben, für andere eine Belastung zu sein. Sie halten ihre Meinung zurück, denn diese könnte einen anderen ja stören. Sie wollen stets gefallen und sind ausgesprochen unsicher. Lob und Aufmerksamkeit irritieren sie. Wenn sie nach ihren Vorlieben gefragt werden, fühlen sie sich tendenziell überfordert. Der Echoist ist quasi das Gegenteil von einem Narzissten. Der Begriff Echoismus geht auf den amerikanischen Psychologen Craig Malkin zurück.
Ich nenne diesen Selbstwert-Mangel-Typen auch gerne: „Das scheue Reh“.
Typ B: Das versteckte Selbstwertproblem (Das Pferd)
Hierbei handelt es ich um Personen, die sich zwar durchaus ihres mangelnden Selbstwertgefühls bewusst sind, jedoch bereits aktiv daran arbeiten. Ein mangelndes Selbstwertgefühl entsteht in den meisten Fällen schon in frühen Kindheitstagen und kann sich hartnäckig halten. Der Weg hin zu einem gesunden Selbstwertgefühl von innen heraus ist nicht immer einfach. Besonders, wenn tiefsitzende Zweifel und Minderwertigkeitsgefühle vorhanden sind. So manches Mal ist auch therapeutische Unterstützung hilfreich.
Einige der typischen und bekannten Übungen für den Aufbau eines Selbstwertgefühls sind:
o Sich selbst loben
o Erfolgstagebuch schreiben (sich also täglich seiner kleineren und größeren Erfolge bewusstwerden und aufschreiben, was einem gut gelungen ist und worauf man stolz ist)
o Trainieren einer positiven Grundeinstellung
Diese Übungen werden Sie auch im Übungsteil noch näher kennenlernen. Doch leider reichen diese klassischen Übungen in vielen Fällen nicht aus – vor allem nicht, wenn es sich um wirklich tiefsitzende Annahmen und Überzeugungen über die eigene Person handelt. Mit diesen Übungen werden nur die äußeren Umstände betrachtet.
Ist das Selbstwertgefühl jedoch nur auf diesen äußeren Dingen aufgebaut, ist es ausgesprochen instabil. Solange alles gut läuft, ist das vermeintliche Selbstwertgefühl zwar vorhanden, es besteht jedoch die Gefahr, dass es in sich zusammenbricht, wenn Dinge nicht so laufen, wie geplant. Ein verpatztes Kundengespräch, ein unzufriedener Kunde, Kritik vom Chef oder an der Arbeit, Verlust von Geld oder andere Niederlagen können dann schon mal sehr am Selbstwert kratzen. Besonders dramatisch wird es oft bei einschneidenden Krisen – zum Beispiel bei Verlust des Arbeitsplatzes oder sogar der eigenen Firma, Verlassen werden vom Partner, Insolvenz oder einer schweren Erkrankung.
Ein Selbstwertgefühl, welches von außen aufgebaut ist, vergleiche ich, wie in der Einleitung schon erwähnt, gerne mit einem Leuchtturm, der von außen angestrahlt wird. Wenn etwas im Außen wegbricht, also das Licht ausgeht, dann verschwindet gleichzeitig in vielen Fällen auch das mühsam aufgebaute vermeintliche Selbstwertgefühl.
Typische Verhaltensweisen dieser Personen im Job:
Sie nehmen durchaus gerne verantwortungsvolle Tätigkeiten an, denn das stärkt ihr Selbstwertgefühl. Sie brauchen das Gefühl, etwas besonders gut zu können. Doch sie brauchen häufig auch Bestätigung von außen und immer wieder die Zusicherung, dass sie ihre Aufgabe gut erledigen. Negative Stimmen werden über die Maßen stark gehört, so zum Beispiel Kritik an der eigenen Person.
Beispiele hierfür:
o Eine Person hält einen Vortrag. Nach dem Vortrag kommen zehn Menschen und loben den Redner. Lediglich eine Person übt Kritik. Dieser einen Person wird dann besonders viel Bedeutung beigemessen. Im schlimmsten Fall werden bei den positiven Bemerkungen noch negative Untertöne hineininterpretiert. So etwas passiert vor allem dann, wenn man an sich selbst zweifelt und die innere Stimme allzu kritisch ist.
o Die Assistentin der Geschäftsführung schreibt im Auftrag ihres Chefs einen Brief. Er kommt anschließend zu ihr, lobt sie für den Brief, hat jedoch gleichzeitig Verbesserungsvorschläge. Diese Verbesserungsvorschläge werden dann sofort persönlich genommen und die Person hat das Gefühl, „es nie richtig zu machen“. Das Lob wird womöglich komplett überhört. Das ist nicht nur für die Assistentin anstrengend, sondern auch für den Chef.
o Gründe für eventuelle Misserfolge werden im Außen gesucht. Wenn ein Kundengespräch nicht gut lief, dann wird die „Schuld“ beim Kunden gesucht oder der Preis/die Qualität des Produktes werden für den Nicht-Verkauf verantwortlich gemacht. Das kann das eine oder andere Mal durchaus der Tatsache entsprechen. Es ist jedoch wichtig, auch seinen eigenen Anteil an dem Scheitern zu erkennen, damit etwas verändert werden kann.
o Flucht ins Perfektionistische. Vor allem bei Führungskräften zeigt sich das als häufiges Phänomen. Doch wem folgen Mitarbeiter lieber? Der perfekten Maschine oder der nahbaren Führungskraft, die auch mal Schwäche zeigen kann?
Dieser Selbstwert-Mangel-Typ leidet häufig am sogenannten Impostor-Syndrom.
Das Impostor-Syndrom, auch Hochstapler-Syndrom genannt, beschreibt ein Phänomen, dass sogar recht häufig bei ausgesprochen erfolgreichen Menschen anzutreffen ist. Das Fatale: Egal, wie erfolgreich die betroffenen Personen sind, oder wie sehr sie in der Öffentlichkeit stehen (zum Beispiel als Künstler, Schauspieler, Politiker, Redner etc.), sie haben immer das Gefühl, dass es irgendwie noch nicht reicht und dass ihnen der Erfolg im Grunde genommen gar nicht zusteht. Sie fühlen sich wie „Hochstapler“ und reden die eigenen Erfolge klein, so nach dem Motto: „Ist doch gar nichts Besonderes, was ich geleistet habe“.
Selbst bei großartigen Leistungen haben diese Menschen stets das Gefühl, es stünde ihnen nicht zu oder dass es doch gar nichts Besonderes sei. Manchmal besteht sogar die feste Überzeugung, dass sie es nur durch Zufall oder durch die Unterstützung von anderen Menschen geschafft haben. Ich nenne diesen Typen auch gerne „den Leithengst/ die Leitstute“. Denn Pferde sind große, stolze Tiere, die jedoch einen ausgesprochen großen Fluchtreflex haben.
Typ C: Das verdrängte Selbstwertproblem (Der Löwe)
Menschen dieses Typs fühlen sich ausgesprochen selbstsicher und glauben fest daran, dass sie ein fast unbesiegbares Selbstwertgefühl haben. In Wahrheit verfügen sie jedoch über kein gesundes Selbstwertgefühl von innen heraus. Ein Großteil ihres Selbstwertgefühl ist hauptsächlich aufgrund von Äußerlichkeiten aufgebaut.
Oft schlägt die nach außen gezeigte Selbstsicherheit sogar in Überheblichkeit, Besserwisserei und Dominanz um. Arroganz und Unnahbarkeit sind quasi ein Schutzmantel, der das eigene Selbst schützt.
Das, was als Selbstwertgefühl bezeichnet wird, könnte man eher als „Ego-Wertgefühl“ bezeichnen, denn das Ego dieser Menschen ist oft riesengroß. Das Ego-Wertgefühl ist ein von mir kreierter Begriff. Sie fühlen sich als die wahren Sieger, Leader und Gestalter der Welt. Schwäche wird nicht zugegeben, bei Fehlern wird ein Schuldiger gesucht (eine andere Person, die Umstände etc.). Häufig haben diese Menschen narzisstische Persönlichkeitszüge, fühlen sich anderen oft überlegen. Fehler machen nur die anderen. Schwäche zeigen ist etwas für Feiglinge.
Als Führungskraft fehlt in vielen Fällen die Empathie für die Mitarbeiter. Die Betreffenden haben wenig Verständnis dafür, wenn andere gelobt werden wollen oder wenn sie mal nicht so fit sind. Überstunden werden quasi als „Muss“ vorausgesetzt. Eigene Ideen müssen unbedingt durchgesetzt werden. Auch dann, wenn die Ideen von anderen vielleicht zielführender und sinnvoller wären.
Wenn ein Mensch des Typ C einen Vortrag hält und anschließend zehn Personen sagen, dass es ihnen nicht gefallen hat, so wird auch hier die Wahrheit verdreht. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird der Fehler bei den Zuhörern gesucht, die die Botschaft des Redners einfach nicht richtig verstanden haben. Wenn es dann auch nur eine einzige Person gibt, die den Vortrag lobt, so wird der Meinung dieser Person mehr Gewicht gegeben als allen anderen.
Indes würde eine Person mit einem gesunden Selbstwertgefühl in einem solchen Fall genau hinterfragen, woran es gelegen hat, dass der Vortrag bei den Zuhörern nicht angekommen ist. Wurde das Thema verfehlt? Was hätte er anders machen können? Gab es vielleicht schon Missverständnisse in der Auftragsklärung?
Bei Menschen des Typs C können im beruflichen Kontext folgende Themen auftreten:
o Fehlende Empathie im Kontakt mit Kollegen, Mitarbeitern, Kunden und Kooperationspartnern führen zu Konflikten und Unzufriedenheit.
o Keine Teamfähigkeit, da nur der eigene Standpunkt gesehen wird.
o Wollen in agilen Teams die Führung übernehmen.
o Eventuelle Probleme (auch geschäftlich) werden zu spät gesehen, da sie verdrängt werden. Ein frühzeitiges Gegensteuern ist dadurch nicht möglich.
o Kunden werden zu Abschlüssen überredet, nicht davon überzeugt.
o Die Betreffenden sind durchsetzungsstark, fast schon überdominant, in Diskussionen und bei Meinungsverschiedenheiten.
o Hören anderen, die eine andere Sichtweise oder andere Ideen haben nicht richtig oder gar nicht zu, weil die eigene Sichtweise, die eigene Idee durchgesetzt werden soll/ muss.
o Eigene Fehler werden wegdiskutiert, Fehler bei anderen an den Pranger gestellt.
Da dieser Typus seine eigenen (Selbstwert-)Themen häufig nicht erkennt, ist es umso wichtiger, dass Kollegen und Mitarbeiter ein gesundes Selbstwertgefühl entwickeln, damit auch mit diesem Menschentyp ein gutes und erfolgreiches Miteinander möglich wird.
Ich nenne diesen Typen auch gerne „den brüllenden Löwen“ – abgeleitet von dem Spruch „Gut gebrüllt, Löwe!“
Zusammenfassend ist zu den Selbstwertmangel-Typen folgendes zu sagen:
Unabhängig davon, welchem Selbstwertmangel-Typ ein Mensch angehört, typische Verhaltensweisen aller Typen sind die Folgenden:
o Abwertung anderer Menschen (und damit Aufwertung der eigenen Person)
o Schwäche oder Fehler zugeben fällt schwer
o Aufbau einer Fassade und dadurch teilweise Unnahbarkeit
o Flucht in Perfektion
o Neid, Missgunst
o Eifersucht
o Das Gefühl, ungerecht behandelt zu werden
Selbstverständlich gibt es auch jede Menge Mischformen und viele weitere Erscheinungen eines Selbstwert-Mangel-Themas. Die Einteilung soll jedoch die drei besonders typischen Erscheinungsformen deutlich machen. Ein Mangel an Selbstwert bedeutet für die meisten Betroffenen ein gewisses Leid. Es lebt sich leichter und mit mehr Lebensfreude, wenn das tiefe Gefühl und die Gewissheit da ist, dass man selbst genau richtig ist – so wie man ist! Die Annahme aller Facetten der eigenen Persönlichkeit bedeutet inneren
Frieden mit sich und der Außenwelt. Spannender Weise folgt mit dieser Annahme der eigenen Persönlichkeit häufig auch der äußere Erfolg, was wiederum ebenfalls gut für das Selbstwertgefühl ist.
EIN PAAR DEFINITIONEN:
Selbstwert
Welchen Wert geben Sie sich selbst? Wie wertvoll fühlen Sie sich? Was genau bleibt von Ihnen übrig, wenn Ihnen alles im Außen genommen wird – Geld, Status, Titel etc.
Selbst-bewusstsein
Sind sie sich Ihrer selbst bewusst? Welche Stärken und Talente haben Sie? Was können Sie besonders gut? Was zeichnet Sie aus?
Selbst- vertrauen
Wie sehr vertrauen Sie sich selbst, ihren Stärken, ihren Talenten? Nur, wenn Sie sich selbst vertrauen, können Ihnen auch andere vertrauen
Selbst- sicherheit
Wie sicher ist Ihr auftreten? Wie sicher fühlen Sie sich beispielsweise, wenn Sie in eine neue Gruppe hineinkommen, wenn Sie einen Vortrag halten sollen oder wenn Sie sich auf einen Job bewerben?
Selbst- Akzeptanz
Wie sehr akzeptieren Sie sich selbst mit allen Stärken und Schwächen, mit Ihrem Aussehen, Ihrem Können, Ihrem Tun und Ihrem Handeln?
Selbst- Wirksamkeit
Wie sehr glauben Sie daran, dass alles, was Ihnen passiert mit Ihnen und Ihren eigenen Entscheidungen zu tun hat? Glauben Sie daran, dass Sie alles aus ihrer eigenen Kraft und Ihrem eigenen Tun heraus schaffen können? Oder machen Sie andere Menschen und die Umstände für Ihr Leben und Ihr Schicksal verantwortlich?
Selbst- Bestimmtheit
Wessen Leben leben Sie? Gestalten Sie Ihr Leben nach Ihren eigenen Wünschen, Vorstellungen und Träumen? Oder sind Sie weitestgehend fremdbestimmt von anderen Menschen und Umständen?
Selbst- Reflektion
Wie sehr reflektieren Sie Ihr eigenes Handeln? Wie sehr übernehmen Sie Verantwortung für das, was im Außen passiert? Wie sehr erkennen Sie ihren Anteil beispielsweise an Konflikten, schwierigen Situationen und Krisen?
Selbst- Achtung
Manche Menschen reden mit sich selbst so schlecht und niederschmetternd, wie sie mit ihrem ärgsten Feind nicht sprechen würden. Wie wertschätzend gehen Sie mit sich selbst um? Wie viel Achtung bringen Sie sich selbst gegenüber auf? Achten und schätzen Sie sich selbst?
Selbst- wertschätzung
Inwieweit wertschätzen Sie sich selbst, also Ihre Leistungen, Ihre Talente, Ihre Fähigkeiten? Wie oft loben Sie sich selbst für das, was Sie sind und was Sie tun?
Um all diese Themen geht es bei den folgenden Übungen. Sie sind alphabetisch sortiert. Lassen Sie sich durch die Überschriften inspirieren und suchen Sie sich immer genau die Übungen raus, bei denen Sie das Gefühl haben: „Ja genau! Diese Übung ist heute dran!“
Wie wäre es, wenn Sie sich täglich eine neue Übung aussuchen und diese dann auch tatsächlich praktizieren? Veränderung funktioniert nur, indem Sie es auch tun! Die Übungen nur zu lesen bringt leider noch keine Veränderung mit sich.
Es handelt sich um ein Arbeitsbuch! Starten Sie gleich heute – in ein neues Leben voller Zufriedenheit, Glück und Fülle – Dank eines gesunden Selbstwertgefühls.
Am Ende des Selbstwert-Lexikons kommen noch einmal drei wunderbare Menschen zu Wort, die aus sehr unterschiedlichen Perspektiven etwas zum Thema Selbstwert zu sagen haben! Blättern Sie ruhig einmal zum Ende!
Die drei Gastbeiträge sind absolut lesenswert!
Gastbeitrag 1:
Esther Schweizer Schauspielerin, Kommunikationstrainerin und Autorin.
Gastbeitrag 2:
Pia Tietz Sängerin und Astrologin
Gastbeitrag 3:
Marion Glück Inhaberin des Glücksuniversums, Autorin und Verlegerin
DAS SELBSTWERT-LEXIKON
133 Übungen
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Erfolg, Zufriedenheit,
Zuversicht, Freude
und Glück im Leben!
Alphabetisch sortiert
ACHTSAMKEIT
Wie sehr achten Sie auf sich selbst? Achtsamkeit hat nicht nur mit Selbstwert, sondern auch mit dem Thema „Selbstliebe“ zu tun (siehe auch → Selbstliebe). Je achtsamer Sie mit sich selbst umgehen, desto mehr können Sie sich auch Ihrer eigenen Stärken und Ihres eigenen Wertes bewusst werden.
Wie viele Menschen kennen Sie, die tagtäglich durch das Leben rennen, von einem Termin zum nächsten hetzen und dadurch nie Zeit haben? Unsere heutige Welt ist extrem beschleunigt - dank Smartphones, Tablets etc., und es ist schier unmöglich, sich dem zu entziehen. Jeder kann sich ständig und überall mit der ganzen Welt verbinden. Wir haben eine Informationsflut, wie sie nie zuvor da gewesen ist. Wir können nahezu alle Informationen, die wir benötigen, jederzeit aus dem Netz abrufen.
In diesem Strudel vergessen viele Menschen immer mehr sich selbst. Sie spüren sich im wahrsten Sinne des Wortes kaum noch. Wann haben Sie sich das letzte Mal Zeit genommen und ganz bewusst auf Ihren Atem geachtet? Wie fühlt sich zum Beispiel im jetzigen Moment Ihr Körper an – Ihre Füße, Ihre Beine, Ihre Hüfte, Ihr Po, Ihr Rücken, Ihr Hals, Ihre Arme, Ihre Hände, Ihre Kopfhaut, etc.? Der Weg hin zu einem besseren Selbstwertgefühl führt über das Spüren des eigenen Körpers, über das Bewusstwerden der eigenen Werte, des eigenen Könnens etc.
Viele suchen ständig Bestätigung über die sozialen Medien, anstatt sich auf sich selbst zu konzentrieren. Diese Bestätigung durch andere stärkt das Selbstwertgefühl – allerdings nur von außen. Da werden zunächst „Freunde“ auf Facebook gefunden, Follower bei Instagram gesammelt oder andere soziale Medien genutzt. Anschließend werden Bilder gepostet und auf Likes gehofft. Da kann schon einmal das Gefühl aufkommen, dass derjenige, der besonders viele „Freunde“ in den sozialen Netzwerken und besonders viele Likes für Fotos, Beiträge etc. erhält, auch ein besonders beliebter Mensch ist. Bei dem einen oder anderen artet es schon fast in eine Sucht nach Anerkennung über „Likes“ aus. Grundsätzlich ist es auch nicht schlimm, Bestätigung über die sozialen Netzwerke zu erhalten. Gefährlich wird es nur, wenn das Selbstwertgefühl darauf aufgebaut ist. Denn bleibt die Bestätigung aus, sinkt das Selbstwertgefühl und ihm wird quasi „der Boden entzogen“.
Durch Achtsamkeit für sich selbst (mit allen Gedanken und Gefühlen) und durch achtsames Erkennen und Annehmen der eigenen Fähigkeiten und Talente wird das Selbstwertgefühl von innen heraus steigen.
Übung 1
Nehmen Sie sich täglich 5 Minuten Zeit für Achtsamkeit – und zwar Achtsamkeit für sich selbst. Schließen Sie dann die Augen und fühlen Sie in Ihren Körper hinein. Wie geht es Ihnen gerade? Welche Körperteile spüren Sie ganz besonders? Welche Gedanken und Gefühle sind gerade da?