Krisen meistern - Daniela Landgraf - E-Book

Krisen meistern E-Book

Daniela Landgraf

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Beschreibung

Was unterscheidet Menschen mit großen Existenzängsten von denen mit Aufbruchstimmung? Wie kann man es schaffen, in schwierigen Zeiten die Hoffnung und Zuversicht nicht zu verlieren? Diese und weitere Fragen behandelt dieser TaschenGuide. Mit diesen Infos und den praktischen Tipps in diesem Buch können Sie Krisen und schwierige Situationen ein Stück weit leichter bewältigen. Inhalte: - Wie Krisen entstehen und wie sie wahrgenommen werden - Über den Umgang mit Krisen - typisches Verhalten in schwierigen Zeiten - Innere Stärke gewinnen und behalten - Finanzplanung in der Krise

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Seitenzahl: 131

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[1]Inhaltsverzeichnis

Hinweis zum UrheberrechtImpressumU1 VorwortU1 Krisen – wie sie entstehen und wie wir sie wahrnehmenU2 Die fünf Phasen einer KriseU2 Phase 1: Ein Wind kommt aufU2 Phase 2: Der Wind wird zum SturmU2 Phase 3: Der Sturm wird zum OrkanU2 Phase 4: Im Auge des OrkansU2 Phase 5: Zerstörung und NeuanfangU1 Der Umgang mit Krisen – typisches Verhalten in schwierigen ZeitenU2 Die Satiriker und WitzigenU2 Die VerschwörungstheoretikerU2 Die RevolutionäreU2 Die ÄngstlichenU2 Die SachlichenU2 Die Positiven und WeltverbessererU1 Innere Stärke während der Krise – die eigenen Kräfte weckenU2 Stärkende GedankenU3 Re-GnoseU3 Was wäre, wenn …U3 Was ist das Gute daran?U3 Die Reise zu deinem jüngeren IchU2 Zehn Tipps für die Zeit in QuarantäneU2 Bewusst den Fokus ausrichtenU2 Bleiben Sie gesund!U2 Gute Tipps in schlechten Zeiten?U2 Umdenken in der KriseU2 Akzeptanz, Vertrauen und ZuversichtU3 AkzeptanzU3 Vertrauen und ZuversichtU1 Was tun, wenn das Geld nicht mehr reicht?U2 Finanzplanung und UmdenkenU2 Plan B, C und DU2 Neues ausprobierenU2 Ideen und Anregungen für neue WegeU3 Für Geschäftsinhaber von LadengeschäftenU3 Für Dienstleister wie Berater, Trainer, Speaker und CoachesU3 Zum Aufbau einer neuen SelbstständigkeitU1 Ihre Finanzen in KrisenzeitenU2 Der Umgang mit KreditenU2 Der Umgang mit WertpapierenU2 Der Umgang mit dem FinanzamtU2 Was tun mit meinen Immobilien?U2 Ich habe Mitarbeiter – und nun?U2 Hilfe! Ich habe negative Schufa-Einträge und nichts geht mehrU2 Insolvenz! Was kann ich tun?U1 Ein paar Worte zum SchlussU1 Die AutorinLiteraturtipps
[1]

Hinweis zum Urheberrecht

Haufe Lexware GmbH & Co KG

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

ISBN: 978-3-648-14457-2

Bestell-Nr.: 10569-0100

Daniela Landgraf

Krisen meistern – Stärken erkennen, Kraft für Neues

1. Auflage 2020

© 2020, Haufe-Lexware GmbH & Co. KG, Munzinger Straße 9, 79111 Freiburg

Redaktionsanschrift: Fraunhoferstraße 5, 82152 Planegg/München

Internet: www.haufe.de

[57]E-Mail: [email protected]

Produktmanagement: Jürgen Fischer

Lektorat: Cornelia Rüping, München

Bildnachweis (Cover): Ngampol, Adobe Stock

Alle Angaben/Daten nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit.

Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe (einschließlich Mikrokopie) sowie der Auswertung durch Datenbanken oder ähnliche Einrichtungen, vorbehalten.

U1Vorwort

März 2020 – das Leben steht größtenteils still. In weiten Teilen Deutschlands gelten Ausgangsbegrenzungen. Doch nicht nur hier – weltweit sind die Straßen leer, bleiben die Menschen zu Hause. Statt Flugverkehr ist plötzlich das Singen der Vögel zu hören. In der Lagune von Venedig trauen sich Delfine, bis ans Ufer zu schwimmen. Das Wasser soll dort so sauber sein wie lange nicht. Die ganze Welt hält inne … Jetzt wäre ausreichend Zeit für Ruhe und Entspannung. Doch viele von uns können nicht mehr ruhig schlafen! Von Ängsten und Sorgen geplagt findet so mancher keine Ruhe.

Kinder dürfen nicht zur Schule und müssen zu Hause betreut werden. Selig ist, wer von zu Hause aus arbeiten kann und noch Arbeit hat. Doch wer passt während der Homeoffice-Zeit auf die Kinder auf? Und wo ist der Aus-Knopf für die Kleinen, die sich völlig unausgelastet zu Hause langweilen? Noch komplizierter wird es, wenn es keinen abgeschlossenen Arbeitsbereich in der eigenen Wohnung gibt. Was ist, wenn die Arbeit in der Küche oder vom Sofa aus erledigt werden muss, während die anderen Familienmitglieder um einen herumwuseln?

Viele Selbständige haben 100 Prozent ihrer Aufträge für die nächsten Monate schon verloren, bei anderen gingen und gehen täglich Stornos ein. Einzelhändler und Restaurants bangen um ihre Existenz, weil sie nicht geöffnet haben dürfen. Messen und Veranstaltungen sind abgesagt! Hotels müssen schließen, Tourismus ist abgeschafft. Flugzeuge fliegen nicht mehr, Schiffe fahren nicht mehr. Viele sorgen sich nicht nur wegen der gesundheitlichen Risiken, sondern bangen vor allem um ihre wirtschaftliche Existenz.

Was ist passiert? Das, was „Friday for Future“ nicht geschafft hat, schafft eine kleine infektiöse organische Struktur: der Coronavirus oder Covid-19! Aktuell lassen sich die tatsächlichen betriebswirtschaftlichen, volkswirtschaftlichen, gesundheitlichen, politischen [3]und gesellschaftlichen Folgen noch nicht absehen. Die Stimmung der Menschen schwankt zwischen massiven Existenzängsten und der Hoffnung auf eine bessere Welt nach dem Virus. Manch einer durchlebt eine Endzeitstimmung, wie es sie selten so massiv gegeben hat. Andere wiederum sind in absoluter Aufbruchsstimmung.

Was unterscheidet die einen Menschen von den anderen? Was macht es möglich, in schwierigen Zeiten Hoffnung und Zuversicht nicht zu verlieren? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich dieser TaschenGuide. Mit den Infos und den vielen praktischen Tipps in diesem Buch können Sie es schaffen, Krisen und schwierige Situationen ein Stück weit leichter zu bewältigen. Zudem werde ich an den passenden Stellen von meinen eigenen Erfahrungen berichten, denn ich weiß, wovon ich spreche.

Daniela Landgraf

Hinweis: In diesem Buch verwende ich mal männliche, mal weibliche (Anrede-)Formen. Selbstverständlich sind stets alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen.

U1Krisen – wie sie entstehen und wie wir sie wahrnehmen

Die meisten Krisen kündigen sich an. Doch wir wollen das oftmals nicht wahrhaben. Viele von uns sind absolute Verdrängungskünstlerinnen, Selbstbetrugshelden oder Schlussfolgerungsköniginnen. Wenn wir Krisen nicht erkennen wollen, interpretieren wir gerne und ziehen Schlüsse, die für uns passen. Um dem zu entkommen, erfahren Sie in diesem Kapitel mehr über die fünf Phasen, in denen Krisen normalerweise ablaufen. Und Sie bekommen Tipps, wie Sie sich jede Phase im Alltag bewusst machen.

U2Die fünf Phasen einer Krise

Oft wollen Menschen, zum Beispiel in wirtschaftlich oder gesundheitlich schwierigen Situationen, ihren eigenen Anteil an der jeweiligen Krise nicht wahrhaben. Manchmal auch nur aus Schamgefühl, denn es ist ja peinlich, versagt zu haben. Wir geben zum Beispiel den Umständen die Schuld, den Kunden, unseren Mitarbeitern, den Führungskräften, dem Management, dem fehlenden Geld und manchmal ist auch einfach nur das Wetter zu schlecht. Wir interpretieren und schlussfolgern, was das Zeug hält, und finden ständig Ursachen im Außen. Damit lenken wir uns sehr gut von dem ab, was wir selbst zu dieser Krise beigetragen haben, von der Verantwortung, die wir vielleicht selbst tragen. Warum machen wir das?

Oftmals ist Angst der Grund. Angst vor den Konsequenzen, Angst vor dem, was kommt. Aber auch die Angst vor Ablehnung oder sozialer Ausgrenzung kann ein Treiber dafür sein, dass wir unser eigenes Mitwirken an einer Situation nicht sehen wollen. Auch die Angst vor finanziellen Einbußen bis hin zur Sorge wegen einer eventuell drohenden Insolvenz kann unser Denken und Handeln bestimmen.

Wichtig

Je größer die Ängste sind und je schlechter es um das eigene Selbstwertgefühl bestimmt ist, desto mehr entwickeln sich Menschen zu Selbstbetrugsheldinnen und Schlussfolgerungskönigen.

[4]Die meisten Krisen sind nicht plötzlich da, sondern kündigen sich an. Natürlich gibt es Geschehnisse, die unerwartet ins Leben treten, zum Beispiel ein Unfall oder ein Todesfall. Und es gibt Krisen, die von außen verursacht werden, wie aktuell die Corona-Krise. Doch in den allermeisten Fällen durchlaufen Krisen fünf typische Phasen. Häufig realisieren wir erst in Phase 3, wie tief wir schon in einer Krise stecken. In Phase 1 und 2 aber verschließen die meisten Menschen noch gerne ihre Augen vor der Realität, sie finden Begründungen, Ausreden und gute Argumente für ihr Handeln und dafür, dass die Situation ist, wie sie ist.

Die fünf Phasen werde ich im Folgenden beispielhaft an den Themen Gesundheit und Finanzen erläutern. Selbstverständlich wirken sie sich auch auf andere Bereiche aus, zum Beispiel auf die Partnerschaft oder die Börse.

U2Phase 1: Ein Wind kommt auf

Den Beginn einer Krise bekommen wir oft nicht so richtig mit. Er ist vergleichbar mit einem lauen Lüftchen. Alles läuft wunderbar, der leichte aufkommende Wind wird ignoriert, vielleicht sogar als frische Brise wahrgenommen. Selbst, wenn der Wind etwas stärker und rauer wird, wollen Betroffene das nicht so richtig wahrhaben.

U0 Gesundheit

Gesundheitlich geht es ihnen im Grunde genommen gut. Okay, vielleicht haben Sie ab und zu mal ein paar Kopf- oder Rückenschmerzen. Vielleicht gibt es leichte Probleme mit der Verdauung, der Schilddrüse, der Haut oder was auch immer. Nichts Schlimmes. Nichts, was nicht mit einer klitzekleinen Tablette oder einem anderen Medikament beseitigt werden könnte. Sie ahnen, Sie müssten jetzt mal etwas Ruhe haben, doch gleichzeitig ignorieren Sie dieses Gefühl auch. Solange Kaffee oder Energydrinks noch helfen, besteht kein allzu großer Handlungsbedarf, meinen Sie. Erholen können Sie sich am Wochenende oder im Urlaub – Business geht vor. Sie werden sich doch von so einem kleinen Kopf- oder Rückenschmerz nicht die Laune verderben lassen. Zum Arzt müssen Sie schon gar nicht, das ist in ihren Augen vielleicht sogar Zeitverschwendung.

U0Finanzen

Geld war bisher kein großes Thema bei Ihnen. Es kam regelmäßig rein und wurde regelmäßig ausgegeben, vielleicht konnten Sie sogar ein kleines Polster ansparen. Doch plötzlich kommt alles auf einmal: Das Auto geht kaputt, das Kind braucht einen neuen Laptop für die Schule und Ihr Handy will auch nicht mehr funktionieren. Die Familie hat sich auf einen großen Sommerurlaub gefreut, den Sie keinesfalls wegen des fehlenden Geldes absagen wollen. Die Rechnungen stapeln sich, da wird eben kurzerhand ein Ratenkredit aufgenommen. Die finanzielle Situation wird sich schon wieder entspannen. Bisher haben Sie doch noch alles geschafft.

Beispiel: Corona-Krise Phase 1

„Da gibt es einen neuartigen Virus … irgendwo in China. Der soll gefährlich sein.“ Manch einer denkt sich vielleicht: „Zum Glück ist das weit genug von uns weg! Geht uns ja zum Glück (noch) nichts an.“ Doch asiatisch aussehende Menschen haben es jetzt nicht immer leicht. Berichten zufolge soll es erste Anfeindungen in Deutschland gegeben haben, bevor es überhaupt einen einzigen Krankheitsfall in Deutschland gab.

[5]Insgesamt wird das Thema Corona von den meisten Deutschen weitestgehend ignoriert. Außerdem sei, das scheint die Meinung vieler Menschen zu sein, ein Grippevirus viel schlimmer. Bisher sind mehr Menschen an Grippe als an Corona gestorben. In vielen Köpfen ist der Gedanken: „Alles nur unnötige Panikmache.“

U0Was Sie in Phase 1 tun können

Nehmen Sie bewusst wahr, was sich bei Ihnen selbst verändert hat: Was machen Sie jetzt anders als vor ein paar Monaten? Wie geht es Ihnen wirklich und wie ist es um Ihre Gesundheit bestellt? Wenn Sie zum Beispiel überfordert sind: Was brauchen Sie gerade? Nehmen Sie sich Zeit für Erholung. Beim Thema Finanzen: Wo können Sie vielleicht jetzt schon etwas einsparen? Wie ließe sich der aktuelle Liquiditätsengpass beseitigen?

U2Phase 2: Der Wind wird zum Sturm

Die Themen spitzen sich zu. Sie merken, dass es sich wohl doch um etwas ernstere Probleme handeln könnte. Doch Sie sind immer noch sicher: Sie schaffen das! Sie haben schon ganz andere Situationen gemeistert! Ja, es ist eine schwierige Phase, aber Sie lassen sich nicht entmutigen. Vielleicht strengen Sie sich jetzt sogar besonders stark an, machen Überstunden, verzichten auf Freizeitbeschäftigung und lassen Ihre Familie vielleicht öfter allein, als Ihnen lieb ist. Aber Sie sind überzeugt davon: Diese Phase geht vorbei.

Unzufriedenheit macht sich breit und vielleicht Gereiztheit. Sie wundern sich eventuell selbst über Ihre Reaktionen gegenüber Ihren Familienangehörigen oder gegenüber Kolleginnen, Mitarbeitern, Vorgesetzten. Der Wind aus Phase 1 hat sich zum Sturm entwickelt.

U0Gesundheit

Die gesundheitlichen Beschwerden verschlimmern sich. Vielleicht müssen Sie sogar zum Arzt. Ihnen ist klar, dass Sie kürzertreten sollten, Sie wollen das aber nicht so richtig wahrhaben. Gerade jetzt können Sie doch nicht krank werden. Sie finden mehr als genug Gründe, warum ein Ausfall gerade jetzt auf gar keinen Fall geht. Gesundheit wird auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, wenn es zeitlich und/oder finanziell besser passt. Jetzt krank zu werden ist unmöglich. Für Ruhe und Entspannung nehmen Sie sich keine Zeit, es muss jetzt irgendwie noch gehen.

U0Finanzen

Ihre Gedanken kreisen ums Geld! Wie sollen Sie bloß all die Rechnungen bezahlen? Sie leihen sich Geld, nehmen Kredite auf, aber irgendwie sind die Kosten und Ausgaben höher als die Einnahmen. Sie schieben die Begleichung der Rechnungen auf. Die ersten Mahnbescheide treffen ein. Erste Verzweiflung macht sich bemerkbar. Sie haben nicht die Kraft, mit Ihren Gläubigern offen über Ihren finanziellen Engpass zu sprechen. Außerdem ist das Thema schambesetzt, Sie wollen doch nicht als Loser dastehen. Sie verdrängen lieber die Probleme, als sie wirklich anzunehmen und Handlungsstrategien zu erarbeiten.

Beispiel: Corona-Krise Phase 2

[6]Schulen werden geschlossen, Großveranstaltungen verboten, die ersten Aufträge storniert. Das tut weh! Aber das ein oder andere funktioniert zum Glück ja noch. Ausgangssperre gibt es in anderen Ländern, zum Glück bei uns noch nicht. Da haben wir ja nochmal Glück gehabt. Scheint also bei uns (noch) nicht so schlimm zu sein.

Vorsorglich werden jedoch schon Vorräte für den Fall der Fälle angelegt. In dieser Phase scheint sich ein gewisses Grundverhalten von Menschen zu verstärken. Die einen werden egoistischer, als Sie es zuvor waren, und versuchen möglichst viel vom Kuchen abzubekommen: Aufträge, Vorräte oder kurioserweise während der Corona-Hochphase Toilettenpapier. Andere werden solidarischer und teilen oder bieten ihre Hilfe an.

Gleichzeitig läuft das öffentliche Leben zunächst zum Großteil weiter. Zunächst werden nur Veranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen abgesagt, später dürfen sich maximal 100 Menschen auf einmal treffen. Die Sorglosen und Optimistischen gehen nach wie vor feiern und umarmen ihre Mitmenschen. Sie fühlen sich selbst nicht betroffen. Mitgefühl für die anderen ist zwar da, aber sie selbst haben noch nicht das Gefühl, dass die ganze Sache sie persönlich etwas angeht. Wir machen uns in dieser Phase etwas vor. Wir wollen nicht wirklich wahrhaben, was gerade los ist. Wir sehen, dass sich die Lage dramatisch zuspitzt, und hoffen gleichzeitig, dass es uns nicht (so hart) trifft.

U0Was Sie in Phase 2 tun können

Bloß nicht am falschen Ende sparen: Vielleicht wäre ein externer Coach oder Unternehmensberater jetzt genau das Richtige für Sie. Wenn wir mittendrin sind in einem Meer voller Probleme und Herausforderungen, fehlt uns häufig der objektive Überblick. Auch wenn in dieser Phase das Geld knapp sein sollte: Macht der externe Berater seine Arbeit gut, können Sie Ihre Probleme erkennen und lösen. Für Selbstständige und Firmeninhaber gilt: In dieser Phase kann Ihr Unternehmen durchaus gerettet werden.

Noch etwas ist in dieser Phase wichtig: die Akzeptanz, dass die aktuelle Situation eine Herausforderung darstellt. So lange Sie im Widerstand sind und sich Dinge schönreden, kann keine effektive Veränderung erfolgen. Mit der Akzeptanz kommen häufig auch die klareren Gedanken und die Lösungsorientierung. Wenn Sie es in dieser Phase schaffen, sich bzw. ihr Unternehmen wieder auf gesunde Beine zu stellen, haben Sie nicht nur viel für die Zukunft gelernt. In den meisten Fällen stehen die betreffenden Firmen sogar hinterher besser da als jemals zuvor, weil vieles optimiert wurde.

Wenn Sie Mitarbeiter haben, führen Sie Gespräche mit Ihren Mitarbeitern und/oder dem gesamten Team. Versuchen Sie, durch gezielte, auch wiederholende Fragen die wirkliche Befindlichkeit Ihrer Mitarbeiter zu erforschen. Eine gute Gesprächsvorbereitung ist hier enorm wichtig. Oft reden Mitarbeiter am Anfang nur über positive Dinge oder sagen sinngemäß: „Läuft alles irgendwie.“ Gezieltes Nachfragen bringt Mitarbeiter und das Team dazu, auch die Probleme zu benennen.

Wenn Sie Mitarbeiter eines Unternehmens sind, trauen Sie sich bitte, über Schwierigkeiten frühzeitig mit Ihrem Vorgesetzten zu sprechen. Für Ihren Arbeitgeber bzw. Ihre Vorgesetzten ist die Lage auch nicht leicht, häufig bekommen sie das eine oder andere, was an der „Front“ läuft, nicht mit. Sie sind oft dankbar für Hinweise. Grundsätzlich gilt: Fragen Sie bitte aktiv nach Hilfe, wenn Sie nicht weiterwissen. Das gilt sowohl für geschäftliche Themen, zum Beispiel bei Problemen innerhalb des Teams, als auch für persönliche Themen, vor allem, wenn Ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigt ist, weil die privaten Sorgen zu groß werden.