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Obwohl der Stoizismus eine uralte Weisheitslehre darstellt, ist er kein Relikt der Vergangenheit. Gerade heute wenden Menschen auf der ganzen Welt den Stoizismus an, um Trost zu finden, mehr Gelassenheit in ihr Leben zu bringen und ihre größten Ziele zu erreichen. Die Stoizismus-Forscherin und -Expertin Brittany Polat bietet mit ihrem 90-Tage-Programm inklusive Tagebuch die einzigartige und einfach umzusetzende Möglichkeit, die eigene Selbsterkundung zu vertiefen, mit Trauer fertigzuwerden oder einfach nur Veränderungen zuzulassen. Ganz nebenbei erhalten angehende oder erfahrene Stoiker wissenswerte Informationen zu den Ursprüngen der stoischen Philosophie, ihren Lehren und den Denkern, die die Geschichte verändert haben. Zahlreiche Zitate der großen Philosophen, darunter Mark Aurel, Seneca und Epiktet, laden zum Weiterdenken ein.
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Seitenzahl: 120
Veröffentlichungsjahr: 2024
Brittany Polat
DAS STOIZISMUS JOURNAL
Brittany Polat
DAS STOIZISMUS JOURNAL
Für ein Leben mit mehr Gelassenheit, mehr Achtsamkeit und weniger Voreingenommenheit
FBV
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
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1. Auflage 2024
© 2024 by Finanzbuch Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
Türkenstraße 89
80799 München
Tel.: 089 651285-0
Fax: 089 652096
Die englische Originalausgabe erschien 2022 bei Zeitgeist unter dem Titel Journal Like a Stoic: A 90-Day Stoicism Program to Live with Greater Acceptance, Less Judgment, and Deeper Intentionality. © 2022 by Penguin Random House LLC. All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form. Published in the United States by Zeitgeist, an imprint of Zeitgeist™, a division of Penguin Random House LLC, New York. penguinrandomhouse.com Zeitgeist™ is a trademark of Penguin Random House LLC.
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Übersetzung: Kimiko Leibnitz
Redaktion: Diana Napolitana
Korrektorat: Karla Seedorf
Umschlaggestaltung: Sabrina Pronold
Umschlagabbildung: Shutterstock/Arina Ulyasheva
Autorenfoto S. 223: Keni Parks
Satz: Zerosoft, Timisoara
eBook by tool-e-byte
ISBN Print 978-3-95972-742-6
ISBN E-Book (PDF): 978-3-98609-440-9
ISBN E-Book (EPUB, Mobi): 978-3-98609-441-6
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Philosophie formt und gestaltet die Seele; sie ordnet unser Leben, leitet unser Verhalten, zeigt uns, was wir tun und was wir lieber lassen sollten; sie sitzt am Steuer und hält uns in einem Meer der Unwägbarkeiten auf Kurs. Ohne sie kann niemand furchtlos oder gelassen leben. Zahllose Dinge, die stündlich geschehen, erfordern einen Ratschlag; und diesen Ratschlag findet man in der Philosophie.
Seneca, Briefe an Lucilius, 16.3
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Teil I: Die stoische Philosophie verstehen
Der stoische Kosmos
Die vier stoischen Kardinaltugenden
Die Ursprünge des Stoizismus
Stoische Denker
Stoizismus – eine Philosophie für alle
Teil II: Die stoische Lebensweise
Kurs A: Die Prüfung des inneren Kritikers
Tag 1: Sich geistig öffnen
Tag 2: Wahrheitssuche
Tag 3: Stillen Mut finden
Tag 4: Unser wahres Wesen
Tag 5: Unser innerer Kompass
Tag 6: Das Unwesentliche herausfiltern
Tag 7: Unsere Essenz achten
Tag 8: Ein zweiter Blick auf Wertungen
Tag 9: Zwischen Reiz und Reaktion
Tag 10: Freundschaft mit sich selbst schließen
Tag 11: Werte festigen
Tag 12: Das Nervensystem beruhigen
Tag 13: Kampf mit der inneren Unruhe
Tag 14: Ein genauerer Blick auf die eigenen Gaben
Tag 15: Kennen wir uns?
Tag 16: Vom Feind zum Freund
Tag 17: Die innere Festung
Tag 18: Dasselbe Maß für Vergebung
Tag 19: Leb wohl, externe Validierung
Tag 20: Eine bescheidene Fassade
Tag 21: Auf dem Pfad bleiben
Tag 22: Das eigene Genie finden
Tag 23: Die innere Flamme entfachen
Tag 24: Mitleid durch Produktivität ersetzen
Tag 25: Der innere Beifall
Tag 26: Das Gegenmittel für Angst
Tag 27: Die Dinge einfach halten
Tag 28: Bei seiner Geschichte bleiben
Tag 29: Mein Leben gehört mir
Tag 30: Zeit für eine Feige
Kurs B: Der Weg zur Akzeptanz
Tag 31: Keine Zeit ist wie jetzt
Tag 32: Die eigene Meinung ändern
Tag 33: Reagieren oder nicht reagieren?
Tag 34: Die Konsumlust zügeln
Tag 35: Der Umgang mit unvollkommenen Menschen
Tag 36: Respektvoll anderer Meinung sein
Tag 37: Die Kunst der Bereitschaft
Tag 38: Gute Gewohnheiten entwickeln
Tag 39: Ressourcen nutzen
Tag 40: Ständigen Wandel annehmen
Tag 41: Unter schwierigen Bedingungen leben
Tag 42: Das inhärente Gute
Tag 43: Absicht vor Resultat
Tag 44: Lebensrhythmen
Tag 45: Einsamkeit oder Gesellschaft
Tag 46: Unglück edelmütig ertragen
Tag 47: Welchen Henkel halten?
Tag 48: Mit gutem Beispiel voran
Tag 49: Und wenn es fort wäre?
Tag 50: Sich mit Schlamm bewerfen lassen
Tag 51: Überprüfung der Verantwortlichkeit
Tag 52: das eigene Temperament zügeln
Tag 53: In den Schuhen des anderen
Tag 54: Dem Steuermann vertrauen
Tag 55: Was wir mit Sicherheit wissen
Tag 56: Eine wundervolle Leihgabe
Tag 57: Tugend als Grundpfeiler
Tag 58: Feiern und Erholung
Tag 59: Ein unteilbarer Punkt
Tag 60: Beständige Gelassenheit und Freiheit
Kurs C: Ein tugendhaftes Leben
Tag 61: Von der Reaktion zur Intention
Tag 62: Die Kunst des Lebens
Tag 63: Ein disziplinierter Künstler
Tag 64: Die tägliche Einstellung
Tag 65: Wie ein Smaragd
Tag 66: Die Probleme im richtigen Verhältnis sehen
Tag 67: Die Macht der Entscheidung
Tag 68: Netz des Mitgefühls
Tag 69: Urteil im Kreuzverhör
Tag 70: Sich anpassen heißt lieben
Tag 71: Ein zweiter Blick auf Begierde
Tag 72: Seine Entschlossenheit auf den Prüfstand stellen
Tag 73: Das Geschäftigkeitsbarometer
Tag 74: Die Aufmerksamkeit halten
Tag 75: Freundlichkeit als natürlicher Zustand
Tag 76: Mitgefühl als Gerechtigkeit
Tag 77: Kontext ist das A und O
Tag 78: Vorbilder identifizieren
Tag 79: Der Preis der Gier
Tag 80: Integrität ohne Pauken und Trompeten
Tag 81: Seines eigenen Glückes Schmied
Tag 82: Was beherrscht mich?
Tag 83: Dankbarkeit kultivieren
Tag 84: Sich an seinen Gefährten erfreuen
Tag 85: Den eigenen Flow finden
Tag 86: Aus Fehlern lernen
Tag 87: Nicht übertreiben
Tag 88: Ein Rückzugsort für die Seele
Tag 89: Selbstreflexion als tägliche Übung
Tag 90: Das Gute in sich erneuern
Schlussworte
Danksagungen
Quellen
Über die Autorin
Einleitung
Einen Tag, bevor ich mein Elternhaus verließ, um mein College-Studium zu beginnen, besuchte ich meine Großmutter, um sie zum Abschied zu umarmen. Mit dem ihr typischen Scharfsinn gab sie mir einen Ratschlag mit auf den Weg: »Kaufe keine Zauberbohnen, wenn dir jemand welche andrehen will!« Ich lachte nur und fragte mich, was sie damit meinte – Zauberbohnen gab es schließlich nur im Märchen – aber ich sollte noch oft an ihre Worte denken, nachdem ich von zu Hause ausgezogen war.
Ich dachte, ich würde mein Glück finden, wenn ich in einer bestimmten Stadt lebte, auf eine bestimmte Weise aussah oder einen bestimmten Job hatte. Aber jedes Mal, wenn ich diese äußeren Erfolge erzielte, rann mir das Glück durch die Finger. Ich begriff schließlich, dass es kein magisches Allheilmittel für unsere Probleme gibt. Ich lernte aus eigener Erfahrung, dass wir skeptisch sein sollten, wenn jemand oder etwas uns das Blaue vom Himmel verspricht. Mit der Zeit erkannte ich, dass wir das meiste aus unserem Leben herausholen, wenn wir fleißig sind und unseren gesunden Menschenverstand nutzen.
Als ich etwa 15 Jahre später den Stoizismus für mich entdeckte, musste ich an meine Großmutter denken. War dies nur eine antike Version der Zauberbohnen? Ich suchte nach Antworten, weil ich in meinem Leben gerade eine schwierige Zeit durchmachte – inklusive Berufswechsel, Umzug in einen neuen Bundesstaat und die Erziehung von drei überaus lebhaften kleinen Kindern. Ich suchte im Internet nach »Büchern über Weisheit« und stieß auf Eine Anleitung zum guten Leben: Wie Sie die alte Kunst des Stoizismus für Ihr Leben nutzen von William B. Irvine. Was war die Kunst des Stoizismus? Mein Interesse war geweckt. Ich fand noch viele weitere Stoizismus-Bücher, die große Versprechungen machten: Weisheit, Glück und Gelassenheit würden mir zuteilwerden, wenn es mir gelang, diese 2000 Jahre alte Philosophie zu durchdringen. Es schien zu schön, um wahr zu sein. Ich gab mir trotzdem einen Ruck, bestellte die Bücher und blieb aufgeschlossen.
Nach eingehender Lektüre erkannte ich, dass der Stoizismus kein Selbsthilfe-Märchen war. Er ist ein durchdachtes, fundiertes System für ein gutes Leben. Stoizismus hilft den Menschen schon seit sehr langer Zeit, ihr Leben zu begreifen und Widrigkeiten zu erdulden. Er ist seit über zwei Jahrtausenden eine bewährte Methode, sein Leben zielgerichtet und absichtsvoll zu gestalten. Er war gewissermaßen das genaue Gegenteil von Zauberbohnen. Ein Leben nach stoischen Prinzipien erfordert Disziplin und Introspektion. Mit anderen Worten: harte Arbeit.
Um aus diesem Prozess einen Gewinn zu erzielen, muss man viel investieren. Deshalb besteht dieser Kurs aus 90 täglichen Lektionen und intensivem Journaling. Die Arbeit ist jedoch nicht umsonst: Die Forschung zeigt, dass Menschen, die Stoizismus praktizieren, weniger negative Emotionen haben und beherzter leben. Ich habe diese Vorteile auf jeden Fall selbst erfahren, als ich den Stoizismus zu einem festen Bestandteil meines Lebens machte und daran wuchs. Ich las jedes Buch darüber, das ich in die Finger bekam. Ich veröffentlichte eine eigene Webseite zu diesem Thema, schrieb mein erstes Buch über Stoizismus und Kindererziehung und schloss mich der internationalen Gemeinschaft der Stoiker an. Später begann meine Zusammenarbeit mit Modern Stoicism und Stoic Fellowship, zwei Non-Profit-Organisationen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, den Stoizismus weltweit bekannt zu machen. In jüngster Vergangenheit habe ich die Wohltätigkeitsorganisation Stoicare ins Leben gerufen, die ihren Schwerpunkt auf stoische Weisheit, Wohlbefinden, Gemeinschaft und Pflege richtet.
Im besten Fall bietet Stoizismus feste, starke Wurzeln, mit denen man sein Leben akzeptieren und Zufriedenheit erlangen kann. Doch es gibt einen Haken: Nur Sie können über Ihre Wünsche und Ziele reflektieren und die Entscheidung treffen, Ihren Gedanken Taten folgen zu lassen. Ein friedvolles, absichtsvolles Leben erfordert viel innere Arbeit. Zauberbohnen sind gar nicht nötig.
Wie Sie dieses Tagebuch benutzen
Dieser Kurs besteht aus zwei Teilen: Hintergrundwissen über den Stoizismus und 90 Tage Journaling mithilfe stoischer Zitate. In Teil I werden Sie mehr über die Grundprinzipien und die Geschichte des Stoizismus erfahren. Wir werden die historischen Persönlichkeiten kennenlernen, deren Ratschläge Sie im Kurs begleiten werden, und Sie werden ein Gefühl dafür entwickeln, warum der Stoizismus eine praktische Lebensphilosophie ist.
In Teil II werden Sie anfangen, stoische Konzepte zu erkunden. Wir werden jeden Tag eine antike Spruchweisheit lesen, auf die eine Lektion folgt, die diesen Ratschlag in einen modernen Rahmen setzt. Sie werden die Möglichkeit haben, eingehend über die Bedeutung jeder stoischen Lektion zu reflektieren und schriftlich festzuhalten, wie sie sich auf Ihr eigenes Leben anwenden lassen.
Alle Kurse orientieren sich an einem Kernelement der täglichen stoischen Praxis. Sie sehen wie folgt aus:
Kurs A: Die Prüfung des inneren Kritikers fordert Sie dazu auf, Klarheit und Mut zu kultivieren, um auf diese Weise eine gesündere Beziehung zu Ihrem eigenen Geist zu entwickeln.
Kurs B: Der Weg zur Akzeptanz hilft Ihnen, Ihrem Leben mit offenen Armen zu begegnen, sich neuen Herausforderungen zu stellen und unsere schöne, unberechenbare Welt mit ganzem Herzen anzunehmen.
Kurs C: Ein tugendhaftes Leben stärkt Ihre neu gewonnene Weisheit mit einem tieferen Lebenssinn und Seelenfrieden und hilft Ihnen, Ihre innere Kraft und Güte zu erschließen.
Am Ende Ihrer 90-tägigen Journaling-Erfahrung werden Sie die Weichen für ein Leben mit weniger Vorurteilen, mehr Zielorientierung und größerer Akzeptanz gestellt haben. Wichtiger noch, Sie werden über die Mittel verfügen, die Sie brauchen, um auf eigene Faust stoische Gedanken zu erforschen, sowohl theoretisch als auch ganz praktisch im echten Leben.
Tipps zum Journaling
Halten Sie sich an die Reihenfolge
Die Kurse beginnen absichtlich mit einfachen Lektionen, die mit der Zeit immer komplexer werden. Alle Schreibimpulse regen zu tiefer Reflexion an, die ersten Lektionen werden Sie aber auf die schwierigeren Fragen einstimmen, die später folgen. Ich empfehle daher ein chronologisches Vorgehen.
Bleiben Sie konsequent
Versuchen Sie, Journaling zu einer täglichen Gewohnheit zu machen und in Ihren Alltag zu integrieren. Idealerweise schreiben Sie jeden Tag, oder mindestens mehrmals wöchentlich, zur selben Zeit und am selben Ort in Ihr Tagebuch. Wenn dies nicht möglich ist, müssen Sie eben mit dem arbeiten, was Ihnen zur Verfügung steht. Aber bedenken Sie: Je konsequenter und regelmäßiger Sie Tagebuch schreiben, umso positiver werden die Auswirkungen in Ihrem Alltag sein. (Verwenden Sie möglichst jeden Tag denselben Stift. Auf diese Weise verleihen Sie dem Akt des Schreibens einen weiteren Aspekt der Beständigkeit, wenn andere Variablen wie Ort und Zeit nicht so leicht kontrollierbar sind.)
Füllen Sie die Seiten
Ich fordere Sie dazu auf, den gesamten Platz zu nutzen, der Ihnen in diesem Buch zur Verfügung steht – er wird Ihnen als sichtbarer Beweis Ihres geistigen und spirituellen Wachstums dienen. Falls die Zeilen nicht ausreichen, können Sie sich natürlich ein zweites Tagebuch zulegen. Bedenken Sie jedoch, dass es um Klasse und nicht um Masse geht – es geht um tiefe Reflexion und Introspektion. Es geht nicht um die Anzahl der geschriebenen Wörter, sondern darum, dass Sie den Schreibprozess ernst nehmen.
Machen Sie das Journaling zur Gewohnheit
Um optimale Ergebnisse zu erzielen, ist es ratsam, das Tagebuchschreiben mit einem kleinen Ritual zu verbinden. Dies wird Ihnen helfen, Ihren Geist auf eine ernste Introspektion vorzubereiten und das Journaling angenehm und nutzbringend zu gestalten. Suchen Sie sich einen friedlichen Ort, an dem Sie in Ruhe nachdenken können, und stellen Sie eine Tasse Kaffee, Tee oder Wasser bereit, um Ihre Gedanken ins Fließen zu bringen.
In Teil I werden wir die Ursprünge und Grundkonzepte der stoischen Philosophie ergründen. Sie werden etwas über den Schiffbruch erfahren, der eine philosophische Revolution ausgelöst hat. Sie werden verstehen, wie die Anwendung der vier Tugenden Raum für Klarheit, Selbstbewusstsein und Zufriedenheit schaffen kann. Und wir werden sehen, warum der mächtigste Mann der Welt die Worte eines bescheidenen ehemaligen Sklaven gelernt hat. Am Ende dieses Abschnittes werden Sie verstehen, warum der Stoizismus eine Philosophie für alle ist, und bereit sein, diese Lehre selbst auszuprobieren.
Der stoische Kosmos
Stoizismus ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Lebensphilosophie. Als Rahmen für das tägliche Leben kann er sich auf große und kleine Entscheidungen auswirken – auf welche Stelle wir uns zum Beispiel bewerben oder was wir heute zu Abend essen. Mehr noch, er gibt uns Erdung, wenn wir ungewisse Zeiten durchleben.
Mit seinen drei zusammenhängenden Disziplinen der Logik, Ethik und Physik unterstützt uns der Stoizismus, unsere Beziehung zu uns selbst, zum Kosmos und zu unseren Mitmenschen zu begreifen. Der Stoizismus erlaubt uns, unsere Aufgabe und unseren Weg auf eine Weise zu begreifen, wie es nur sehr wenige andere philosophische Richtungen zu tun vermögen, weil er uns auf unsere inneren Reichtümer verweist und uns dazu bringt, uns auf die Dinge zu besinnen, die wir kontrollieren können. Werfen wir einen kurzen Blick auf diese drei Disziplinen und wie sie uns heute helfen können, ein gutes Leben führen.
Logik
Woher wissen wir, was wahr und was unwahr ist? Wie kann man ein Thema am besten diskutieren? Das waren einige Fragen, die sich die Stoiker der Antike stellten und beantworteten. Die stoische Logik deckte viele unserer rationalen Denkaktivitäten ab.