David - was für ein Typ! - Carsten Buck - E-Book

David - was für ein Typ! E-Book

Carsten Buck

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Beschreibung

David war "bananas for Jesus" - verrückt verliebt in seinen Gott. Er war einer, der Lobpreis und Anbetung von Herzen mochte, der Held, der Goliath besiegte, weil er fest mit Gottes Wirken rechnete. Und David war ein "Typ" aus Fleisch und Blut, mit Ecken und Kanten und Leidenschaft. Einer, der Fehler beging, Schwächen zeigte - und bereit war, sich korrigieren zu lassen. Ein Typ, der intensiv lebte. Dieses Buch fordert den Leser auf: "Sei positiv und schau dir David an!" - Was heißt das? Mit einem Dauergrinsen durchs Leben zu laufen und alles hinzunehmen? Ganz im Gegenteil: Es geht auch gerade um die Kämpfe des Lebens, um Widerstände und Konflikte mit dem Bösen, Widerwärtigen, Negativen. In diesem Buch geht es aber darum, positiv zu sein, weil man mit dem positiven Gott, dem Vater Jesu Christi, verbunden ist. König David hat das damals erlebt. Und wer sich heute an denselben Gott wendet, der durch seinen Sohn Jesus Christus mit Kreuzigung und Tod sogar den absoluten Tiefpunkt überwand, der findet ebenfalls die Kraftquelle zu einem authentischen, positiven Lebensstil.

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Bibelzitate wurden, wenn nicht anders gekennzeichnet, nach der Schlachter Bibel oder der Elberfelder Bibel wiedergegeben.

© Schlachter Bibel, Version 2000, © Genfer Bibelgesellschaft

© Elberfelder Bibel, 1985/​1991, © Brockhaus-Verlag

Weitere verwendete Bibelausgaben: Hoffnung für alle (hfa); Bruns (br) und Neue Genfer Übersetzung (ngü)

Copyright © 2016 ASAPH-Verlag

Umschlaggestaltung: joussenkarliczek, D-Schorndorf

(unter Verwendung eines Bildes von © lightstock.com/​Pearl)

Satz/​DTP: Jens Wirth

E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2016

ISBN 978-3-95459-013-1

Best.-Nr.148013

Für kostenlose Informationen über unser umfangreiches Lieferprogramm an christlicher Literatur, Musik und vielem mehr wenden Sie sich bitte an:

fontis-media, Pf. 2889, D-58478 Lüdenscheid

[email protected] – www.fontis-shop.de

Dank

Dieses Buch ist eine Gemeinschaftsproduktion. Ohne die Unterstützung meiner Familie und die überragende Hilfe von Freunden wäre es nie entstanden.

Ich danke …

…meiner Familie, und hierbei besonders meiner wunderbaren Frau Maria, für die zeitliche Freisetzung.

…Mari Schmidt für die Umsetzung der Predigtmanuskripte und Audios in ein geschriebenes Werk. Mari, du bist spitze!

…Kurt-Jürgen Gleichmann für die akribische Lektorierung des Rohentwurfes. Das war eine herausragende und mit hohem Aufwand verbundene Arbeit! Die Gespräche und Telefonate, in denen wir an Einzelheiten gefeilt haben, bleiben mir unvergesslich. Vielen Dank, Kurt-Jürgen!

…Manfred Lanz, der mit seiner Erfahrung als Buchautor entscheidende Weichen gestellt hat, damit das Buch überhaupt den richtigen Weg zur Veröffentlichung finden konnte. Danke, Manfred!

…Daniel Aderhold. Auch du gehörst zu den Ermutigern, die mich immer wieder angespornt haben, weiterzumachen. Danke, Daniel!

…den vielen Leuten der Christus Gemeinde Wuppertal und der Gemeinde Evangeliumshaus Krefeld, die mich immer wieder ermutigt haben und mir Feedback zu meinen Predigten gaben.

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Dank

Vorwort

Einleitung

SEI POSITIV

1. … denn Gott sieht dein Herz

2. … und rechne mit Gott

3. … und hör nicht auf die Stimme der Angst

4. … denn Gott spricht mit dir

5. … und gib nicht auf

6. … und nochmal: Gib nicht auf

7. … und teile den Segen, den du empfangen hast

8. … und halte dein Herz rein

9. … und ändere, was du ändern kannst

10. … denn Gott ist barmherzig

Vorwort

David – radikales Vertrauen in Gott

Schon lange beschäftigt mich die Frage, warum ausgerechnet David von Gott als ein „Mann nach seinem Herzen“ bezeichnet wird. Drängen sich da nicht viel eher Gedanken an Personen wie Daniel oder Josef auf, vor allem, wenn man ein Leben an moralischen Maßstäben misst? Aber David? Seine Schwächen sind zu offensichtlich, sein Versagen zum Teil himmelschreiend. Und doch …

Was war es, was Gottes Herz so berührte, als er auf David sah? Was unterschied David von anderen? Was machte ihn so einzigartig?

Mit großem Interesse und dieser Frage im Hintergrund habe ich das Buch von Carsten Buck gelesen. Dabei habe ich festgestellt, dass in jeder Geschichte aus Davids Leben, die hier beschrieben wird, etwas von seiner einzigartigen Herzenshaltung aufleuchtet, von seiner außergewöhnlichen Beziehung zu Gott, seinem radikalen Vertrauen in ihn.

Davids Lebensgeschichte berührt zutiefst, will einladen, anstecken, aufwühlen, provozieren, eindeutige Reaktionen hervorrufen.

Carsten hat sich darauf eingelassen. Er schreibt nicht sachlich-neutral über theologische Richtigkeiten, die wir aus Davids Leben lernen können, sondern man spürt, dass er so mit Gott leben will, wie David es getan hat. Durch viele praktische Beispiele aus seinem eigenen Leben lässt er den Leser in sein eigenes Herz und sein persönliches Leben mit Gott schauen. Er macht Mut, indem er von eigenen Prozessen und dem Hineinwachsen in ein tieferes Vertrauen erzählt. Sein Buch weckt Sehnsucht und Verlangen, sich selbst auf den Weg zu machen, ein Mensch nach dem Herzen Gottes zu werden. Dies bedeutet, Gott zu suchen, wie David es tat, Herzensprozesse der Veränderung zuzulassen, Gottes Wesen immer besser kennenzulernen und ihm immer tiefer zu vertrauen.

Dabei gelingt es Carsten in besonderer Weise, die Geschichte von David in den Gesamtkontext der Heiligen Schrift zu stellen. Viele Querverweise zu anderen Persönlichkeiten und Wahrheiten der Bibel malen ein Bild von der Perspektive Gottes, wie ein Leben mit ihm aussehen kann. Besonders hilfreich sind die vielen Parallelen, die Carsten zwischen David und Jesus Christus aufzeigt.

Neben der persönlichen Erbauung, Stärkung und Inspiration ist dieses Buch sehr gut geeignet als Arbeitsmaterial für Predigten und Bibelarbeiten, für Leiter- und Mitarbeiterschulungen und auch als Hilfestellung für die Begleitung von Menschen in ihren geistlichen Prozessen.

Danke, Carsten, für dieses wertvolle Buch. Möge es viele Menschen ermutigen, sich ganz auf Gott einzulassen und ihm radikaler zu vertrauen.

Manfred Lanz

Einleitung

David ist eine Person des Alten Testaments, mit der ich mich besonders verbunden fühle.

Schon als Kind und Jugendlicher war David ein treuer Diener, der die ihm übertragenen Aufgaben verantwortungsbewusst und tatkräftig umsetzte. Er hütete die Schafe seines Vaters und riskierte dabei mitunter sein Leben.

David war „bananas for Jesus“ – verrückt verliebt in seinen Gott. Er war einer, der Lobpreis und Anbetung von Herzen mochte und es liebte, wenn sein guter Gott Anerkennung bekam. Gottes Ehre war seine große Leidenschaft.

David war der Held, der Goliath besiegte, weil er fest mit Gottes Wirken rechnete.

Er konnte sich begeistern und dies ohne Scheu ausdrücken, etwa als er vor der Bundeslade tanzte, ohne Rücksicht darauf, was die anderen dachten.

David war ein „Typ“ aus Fleisch und Blut, mit Ecken und Kanten und Leidenschaft. Einer, der Fehler beging, Schwächen zeigte – und bereit war, sich korrigieren zu lassen. Ein Typ, der intensiv lebte.

Ich mag David, diesen barmherzigen, emotionalen Menschen, der den Segen Gottes liebt und ihn nicht für selbstverständlich erachtet.

Gott mag David! Und so übertrug er ihm immer mehr Leitungsverantwortung. Er nennt ihn einen Mann nach seinem Herzen.

Wenn man etwas von David lernen kann, dann seine positive Grundhaltung. So zieht sich die Aufforderung „Sei positiv!“ auch wie ein roter Faden durch dieses Buch. Wofür steht das? Heißt es, mit einem Dauergrinsen durchs Leben zu laufen und alles kritiklos hinzunehmen? Nein, das ist mit den Kapitelüberschriften natürlich nicht gemeint. Eher im Gegenteil: Es geht auch gerade um die Kämpfe des Lebens, um Widerstände und Konflikte mit dem Bösen, Widerwärtigen, Negativen. – Was also ist gemeint?

„Sei positiv“ meint, eine grundsätzlich positive Einstellung zu sich selbst und dem Leben zu finden und zu behalten, also positiv zu denken! Nun ist auch das wieder missverständlich, da es so etwas ja als philosophische Grundtendenz in manchen Ratgeber-Büchern gibt und mancher damit richtig gut und erfolgreich durchs Leben zu „surfen“ scheint.

In diesem Buch geht es aber darum, positiv zu sein, weil man mit dem positiven Gott, dem Vater Jesu Christi, verbunden ist. Er ist die Wurzel, aus der heraus sich alles zum Positiven entwickeln lässt. Er ist die Quelle, durch die die Kämpfe, Rückschläge und sogar das eigene Versagen eine Wende zum Guten nehmen können.

König David hat das damals erlebt. Und wer sich heute an denselben Gott wendet, der durch seinen Sohn Jesus Christus mit Kreuzigung und Tod sogar den absoluten Tiefpunkt überwand, der findet ebenfalls die Kraftquelle zu einem authentischen, positiven Lebensstil.

1

Sei positiv –  denn Gott sieht dein Herz

• 1. Samuel 16,4–13 •

Wer war David?

David gehört zu den Menschen, die Gottes Reich auf bemerkenswerte Weise nach vorn gebracht haben.

Gibt es dafür einen belegbaren Grund – oder hat er einfach Glück gehabt, weil Gottes Wahl eben auf ihn fiel?

Hatte David nur gute Voraussetzungen? Wurde er in der richtigen Herkunftsfamilie geboren, hat er das königliche Blut und eine besondere Salbung von seinen Vorfahren geerbt? Hatte er besondere Begabungen? War er von besonderer Erscheinung, sah gut aus? Oder war es sein charismatisches und gewinnendes Auftreten?

Was war der Grund, dass gerade er auserwählt und so außergewöhnlich gebraucht werden konnte, um Gottes Reich auszubreiten und seinem Volk Frieden, Wohlstand, Wohlergehen und eine so gute Zeit zu schenken, wie sie im Alten Testament nicht gerade Normalfall war?

Nun, wer sich mit David beschäftigt und nach einem Grund gräbt, stellt fest, dass es einen ganz herausragenden Faktor gibt, warum Gott ausgerechnet ihn erwählte, gebrauchte und mit ihm Geschichte schrieb: sein Herz!

Davids Herz ist ein Herz nach dem Herzen Gottes. Und Gott sieht das Herz an!

Das erleben wir bereits am Anfang der Davidsgeschichte, die sich in Bethlehem abspielt. Was wir im Folgenden lesen, geschieht vor dem Thriller mit David und Goliath:

Und Samuel tat, was der HERR geredet hatte, und kam nach Bethlehem. … Und er heiligte Isai und seine Söhne und lud sie zum Schlachtopfer. Und es geschah, als sie kamen, sah er den Eliab und meinte: Gewiss, da steht sein Gesalbter vor dem HERRN! Aber der HERR sprach zu Samuel: Sieh nicht auf sein Aussehen und auf seinen hohen Wuchs! Denn ich habe ihn verworfen. Denn der HERR sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht. Denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, aber der HERR sieht auf das Herz. Da rief Isai den Abinadab und ließ ihn vor Samuel vorübergehen. Aber er sprach: Auch diesen hat der HERR nicht erwählt. Dann ließ Isai Schamma vorübergehen. Er aber sprach: Auch diesen hat der HERR nicht erwählt. Und Isai ließ seine sieben Söhne vor Samuel vorübergehen. Aber Samuel sprach zu Isai: Der HERR hat keinen von ihnen erwählt. Und Samuel fragte Isai: Sind das die jungen Leute alle? Er antwortete: Der Jüngste ist noch übrig, siehe, er weidet die Schafe. Und Samuel sagte zu Isai: Sende hin und lass ihn holen! Denn wir werden uns nicht zu Tisch setzen, bis er hierhergekommen ist. Da sandte er hin und ließ ihn holen. Und er war rötlich und hatte schöne Augen und ein gutes Aussehen. Und der HERR sprach: Auf, salbe ihn! Denn der ist es! Da nahm Samuel das Ölhorn und salbte ihn mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist des HERRN geriet über David von diesem Tag an und darüber hinaus (1. Samuel 16,4–13).

Wer hat die Chance, Gottes Reich nach vorn zu bringen? Sind es die Begabten, die aus berühmten Familien, die Gutaussehenden oder Reichen, sind es die Reifen und Erfahrenen? Was beeindruckt Gott und wonach sucht er, um Geschichte zu schreiben? Wir werden es herausfinden.

Sei positiv, denn Gott sieht das Herz an

… und nicht die Herkunft

In der Welt spielt die Herkunft eine große Rolle. Wer wird der neue König? Natürlich der Sohn des vorigen. Das gilt als naturgegeben und bestimmt die Nachfolge. In einigen Ländern (z.B. Schweden) kann es auch die Tochter werden, aber immer treten die Erstgeborenen das königliche Erbe an. Und wer wird Nachfolger des Firmenchefs? Oft ist es der älteste Sohn – er wird trainiert und geschult, bis er den Betrieb übernehmen kann.

So funktionieren die Prinzipien dieser Welt. Menschen mit guten Voraussetzungen und in eine bestimmte Familie geboren treten auch in die geschäftlichen Fußstapfen. Für andere ohne solche Verbindungen ist es ungeheuer schwer.

Höre: Unser Gott ist anders!

In Vers 4 lesen wir, dass Gottes Prophet Samuel nach Bethlehem gesandt wurde. Für uns Heutige ist Bethlehem eine ganz besondere Stadt. Zur damaligen Zeit aber war dieser Ort unbedeutend, nicht gleichzusetzen mit Köln, Hamburg, Berlin oder München – Städte, die bekannt sind aufgrund ihrer Größe oder Baudenkmäler. Bethlehem ist eher vergleichbar mit Thannhausen oder einem ähnlich kleinen Ort. Erst viel später wurde es berühmt durch die Geburt von Jesus Christus. Doch als David ausgesucht wurde, war Bethlehem nichts Besonderes.

Die Bedeutung der Stadt Bethlehem wird treffend in Micha 5,1 beschrieben.

Aber zu Bethlehem im Gebiet der Sippe Efrat sagt der HERR: „Du bist zwar eine der kleinsten Städte Judas, doch aus dir kommt der Mann, der mein Volk Israel führen wird. Sein Ursprung liegt weit zurück, in fernster Vergangenheit“ (Micha 5,1; hfa).

Das ist eine Prophetie auf Jesus Christus.

Aber zunächst wurde in dieser Stadt ein David geboren! Seine Herkunftsfamilie ist bis zu diesem Zeitpunkt völlig unauffällig. Sein Vater Isai (in manchen Übersetzungen auch Jesse) war nicht sonderlich bekannt oder gar berühmt. Er war ein schlichter Mann, der einer schlichten Familie vorstand.

Das beweist, dass allein von der Herkunft keine wirklichen Vorzüge abgeleitet werden können. Zu Gottes Wesen gehört vielmehr, dass es auf den Einzelnen und die persönliche Herzenshaltung ankommt.

Vielleicht ist das für manchen eine schlechte Nachricht, für die allermeisten ist es eine gute: Gott schaut auf dein Herz und lässt sich nicht von anderen Dingen beeindrucken!

In der Welt ist das landläufig anders. Bis heute gibt es Vorurteile wegen der Herkunft: „Ach, der kommt vom Lande und der aus der alten DDR; o weh, das ist ein Bayer, ein Ostfriese, ein Ausländer …!“ Auch zu Zeiten von Jesus finden wir Belege für derartige Vorurteile. Nicht umsonst gab Johannes der Täufer den Pharisäern, die zu ihm kamen, Folgendes mit auf den Weg:

Und meint nicht, bei euch selbst zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater! Denn ich sage euch, dass Gott dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken vermag (Matthäus 3,9).

Johannes der Täufer bestätigt hier, dass es Gott nicht auf die Herkunft ankommt, sondern viel wichtiger ist, wie ein Herz zu ihm steht.

Selbst Jesus wurde mit Herkunftsdenken konfrontiert. Weil er in Nazareth aufwuchs, hat man ihn in die Schublade „Da kommt nix Gutes her!“ gesteckt und abqualifiziert.

Philippus findet den Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von dem Mose in dem Gesetz geschrieben und die Propheten, Jesus, den Sohn des Josef, von Nazareth. Und Nathanael sprach zu ihm: Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh! (Johannes 1,45–46).

Jesus ist in Bethlehem geboren, wuchs aber in Nazareth auf. Weder die eine noch die andere waren damals Städte, aus denen die berühmten Leute kamen. Erst Gott zeigt wieder, worauf es ankommt: Eine richtige Herzenseinstellung ist ihm wichtiger als jede Herkunft.

Die gute Nachricht, die wir unserem Text entnehmen können, heißt: Gott sieht das Herz an, nicht die Herkunft. Keiner hat bei Gott aufgrund seiner Abstammung eine schlechte Ausgangsposition!

Und es gibt noch mehr dieser guten Nachrichten …

Sei positiv, denn Gott sieht das Herz an

… und nicht das Aussehen

Und es geschah, als sie kamen, sah er den Eliab und meinte: Gewiss, da steht sein Gesalbter vor dem HERRN! Aber der HERR sprach zu Samuel: Sieh nicht auf sein Aussehen (1. Samuel 16,6–7).

Es ist schon interessant, dass selbst ein geistlicher Mann wie Samuel, ein Gesalbter des Herrn, vom Äußeren beeindruckt ist und denkt: „Wow! Das ist mal eine königliche Erscheinung! So soll der König Israels aussehen, den wird Gott sicher erwählen.“ Es ist eine normale, nur allzu menschliche Regung. Aber Gott sagt: „Nein, das ist nicht, was in meinem Reich zählt!“ Nicht Optik oder äußere Erscheinung, sondern das Herz ist entscheidend.

Ich weiß nicht, lieber Leser, ob dich diese Botschaft auf Anhieb erreicht und freisetzt. Gibt es irgendetwas, worunter du leidest und was dich denken lässt, dass du Gottes Ansprüchen nicht genügst? Findest du etwas an deiner Optik nicht vollkommen? Vielleicht steckst du in einer Midlife-Krise oder denkst, du wärst zu klein, zu dick, zu blond oder sonst was. Aber darauf achtet unser Herr nicht wirklich. Ihm ist ziemlich egal, ob du gerade Diät machst oder anderswie an deinem Aussehen arbeitest. Was immer du Anstrengendes für dich und dein Äußeres tust – Gott beachtet deine Herzensentscheidung, unabhängig von deinem aktuellen Outfit.

Sei positiv, denn Gott sieht das Herz an

… und nicht dein Alter

Bei der Auswahl Davids ging Gott nicht nach dem Alter vor. Er sagte sich nicht: „Geschichte schreibe ich mit den Erfahrenen, den reifen Menschen!“ Denn dann wäre die Wahl auf Eliab gefallen, den ältesten Sohn Isais, der neben gutem Aussehen gewiss auch eine gewisse Lebenserfahrung besaß. Nein, Gott hat auf was anderes geschaut. Er sah die innere Einstellung, Gesinnung, Motivation, also immer wieder – das Herz!

Der Herr gibt eine klare Ansage, um wen es ihm geht. Es kommt nicht auf das Alter an, auch wenn der Jüngste in den Augen des Vaters und der Brüder nichts wert sein sollte.

Und Samuel fragte Isai: Sind das die jungen Leute alle? Er antwortete: Der Jüngste ist noch übrig, siehe, er weidet die Schafe. Und Samuel sagte zu Isai: Sende hin und lass ihn holen! Denn wir werden uns nicht zu Tisch setzen, bis er hierhergekommen ist (1. Samuel 16,11).

Dass Alter kein Kriterium für Gott ist, zieht sich durch die gesamte Bibel. Oft denken Menschen, dass junge Leute nichts für Gott tun könnten, es gebe doch schließlich solche, die reifer und erfahrener sind. Wir haben genug Beispiele, die dieses Vorurteil widerlegen.

Als Jeremia von Gott berufen wurde, glaubte auch er, er wäre zu jung, und wurde von Gott ermahnt.

Da sprach der HERR zu mir: Sage nicht: Ich bin zu jung (Jeremia 1,7).

Bei der Auswahl der zu besetzenden Pastorenstelle in Ephesus sehen wir, dass Paulus gemäß den göttlichen Kriterien Timotheus, einen recht jungen Bruder, ins Amt des Hirten einsetzen will. Und Paulus musste darum kämpfen, dass man ihn ernst nahm.

Niemand verachte deine Jugend, vielmehr sei ein Vorbild der Gläubigen im Wort, im Wandel, in Liebe, im Glauben, in Keuschheit! … Bedenke dies sorgfältig; lebe darin, damit deine Fortschritte allen offenbar seien! (1. Timotheus 4,12.15).

Auch hier ist die Rede von Herzenseinstellung, von Vorbildlichkeit im Lebenswandel, in Liebe, Glauben und Keuschheit.

Dieses Wort ist für mich sehr persönlich, denn es hat auch mir als jungem Pastor geholfen. Ich dachte: „Habe ich jetzt schon das Zeug dazu, eine Gemeinde zu leiten? Wie kann ich den Leuten das Wort Gottes predigen, wo ich selbst doch noch so jung bin?“

Gottes Botschaft in Vers 15 hat mich und sicher auch Timotheus sehr ermutigt: „Die Leute sollen erkennen, dass du mit Gott Fortschritte machst und im Glauben wächst. Das ist, worauf es ankommt. Aber niemand verachte deine Jugend.“

Wenn ich hier die Jugendlichen ausdrücklich ermutige, möchte ich aber auch darauf hinweisen, dass die Qualifikation, von Gott gebraucht zu werden, nicht irgendein Alter, sondern die richtige Herzenseinstellung ist! Nicht jung oder alt ist die Frage, sondern bereit oder nicht.

In der heutigen vom Jugendkult geprägten Gesellschaft müssen wir nämlich auch hinzufügen: „Sag nicht, ich bin zu alt!“ Leider verlieren viele Menschen im Alter von 50 oder 55 Jahren ihren Job, obwohl sie aufgrund ihrer Erfahrung und abgerundeten Persönlichkeit noch so wertvoll wären. Ich glaube, dass Gott genauso Wert auf das Alter legt! Ausdrückliche Bibelstellen dafür finden sich schwer, aber das hängt wohl damit zusammen, dass die Sicht auf das Alter damals sowieso eine andere war.

Gott gebraucht junge Leute nicht, weil sie jung sind. Er liebt die Jugend – aber das Herz muss stimmen, genauso ist es mit den Älteren.

Denn ihr alle seid Söhne Gottes durch den Glauben in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft worden seid, ihr habt Christus angezogen. Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus. Wenn ihr aber des Christus seid, so seid ihr damit Abrahams Nachkommenschaft und nach Verheißung Erben (Galater 3,26–29).

Ist unser Herz wirklich „in Gottes Hand“?

An dieser Stelle fragen sich manche vielleicht: „Ist die Nachricht, dass Gott mein Herz ansieht, tatsächlich so positiv? Gibt es denn nicht noch manches, was ungut ist? Andere Kriterien wären mir da lieber … “ Das mag sein. Aber genau deshalb möchte ich auf David hinweisen! Denn wenn Gott das Herz ansieht, dann sucht er nicht das perfektionistische Herz – er sucht nicht nach einem automatisch „durch und durch geheiligten Herzen“. Gott kommt es auf Motivation und richtige Einstellung an. Er sucht nach Herzen, wie David eines hatte.

Wenn unser Herz „unvollkommen“ ist, dient uns Gott und formt es! Das kann er nur bei den Willigen und Demütigen – also nur, wenn du und ich es zulassen.

Das wollen wir uns näher anschauen.

Sei positiv, denn Gott formt das Herz

… der Willigen und Demütigen

Was war denn so ausschlaggebend bei David? Es war weder seine Herkunft noch sein Aussehen noch sein Alter. Aber was sonst fand Gott so attraktiv? Warum gerade David? Nun, es ging um sein Herz!

Wie war Davids Herz denn beschaffen? So, wie es nicht zuletzt der Sänger Asaph im 78. Psalm lobend erwähnt:

Er erwählte David, seinen Knecht, und nahm ihn weg von den Hürden der Schafe. Von den Muttertieren weg holte er ihn, dass er Jakob, sein Volk, weidete und Israel, sein Erbteil. Und er weidete sie nach der Lauterkeit seines Herzens, und mit der Geschicklichkeit seiner Hände leitete er sie (Psalm 78,70–72).

David war ein treuer, verantwortungsbewusster und hingegebener Diener. Sein Vater vertraute ihm, dem Jüngsten, seine Schafherde an und schickte ihn in die Einsamkeit. Und dieser Sohn hatte ein Herz, das sich fügte, bereit und willig war, die ihm zugeteilte Aufgabe zu erfüllen. David war jemand, der treu war im Kleinen. Es war nicht seine eigene Herde und nichts, womit er groß herauskam. Es war kein Dienst auf der Bühne, vor großem Publikum. Aber David war treu. Er suchte nicht Ruhm oder Ehre. Er war kein Augendiener. Er übernahm den Dienst vom Vater und übte ihn demütig aus.

Selbst als der Vater ihn zu seinen Brüdern an die Front schickte, um ihnen Brot zu bringen (siehe 1. Samuel 17,17ff.), übergab David die Schafe erst einem anderen Hüter. Er war sich auch für diesen Botendienst nicht zu schade, willig und gewissenhaft führte er den vom Vater aufgetragenen Dienst aus. Er war dienstbereit.

Danach schaut Gott, davon ist er beeindruckt! Das ist die Qualität, für die jeder sich frei entscheiden kann.

Möchtest du, dass Gott durch dich Geschichte schreibt? Ist es dein Herzenswunsch, dass sein Reich durch dein Leben ausgeweitet wird? Dann schau auf David. Dieser Mann pflegte und kultivierte ein Inneres, das Gott so gefiel, dass er sagte: „Das ist ein Herz, nach dem ich suche!“

Es geht also nicht um Äußerlichkeiten, die Herkunftsfamilie oder das Alter, nicht um dick oder dünn. Es geht um deine Herzensentscheidung. Gott sucht nach der Einwilligung, sich solch ein Herz formen zu lassen. Wie der Töpfer den Ton zu einem schönen Gefäß formt, das man gern ins Regal stellt und das die Leute bewundern, so formt Gott die Herzen von Menschen!

Wenn wir sagen: „Mein Herz soll so sein wie der Ton in der Hand des Töpfers“ und: „Sei du der Töpfer!“, dann wird es von Gott geformt. Er lässt seine Liebe fließen und wird sein Reich durch uns gestalten.

Wie tut er das? Welche Haltung hat Gott dabei?

Sei positiv, denn Gott formt das Herz

… mit väterlicher Liebe

Was mich an David so begeistert, ist seine Liebe zu unserem Herrn und Schöpfer. David hat erkannt, dass Gott durch und durch gut ist. Er kannte die Dimension der Vaterschaft Gottes. Er bekam schon im Alten Testament einen vergleichsweise tiefen Einblick in Gottes Vaterschaft, die eigentlich erst im Neuen Bund (Neuen Testament) beschrieben und in Jesus persönlich offenbar wird. David suchte das Herz Gottes, lernte ihn kennen und begriff, dass er ein liebender Vater ist, durch und durch gut. Gott würde ihn niemals missbrauchen oder ihn zu etwas verleiten, was David nicht wollte.

Das beschreibt David auch in verschiedenen Psalmen, bei denen man spürt, dass es aus dem Herzen kommende Offenbarungen sind. Er wusste es einfach: Genau so ist mein Gott!

Von David. Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens Kraft, vor wem sollte mir grauen? … Wenn auch mein Vater und meine Mutter mich verlassen, so nimmt doch der Herr mich auf (Psalm 27,1.10).

David kommt ein dramatischer Gedanken: Selbst wenn ich von meiner eigenen Familie verstoßen würde, nimmt mich der Herr auf. Er ist total für mich, er kümmert sich um mich in seiner väterlichen Liebe!

Ein Vater der Waisen und ein Richter der Witwen ist Gott in seiner heiligen Wohnung. Gott ist es, der Einsame zu Hause wohnen lässt, Gefangene hinausführt ins Glück; Widerspenstige jedoch bleiben in der Dürre (Psalm 68,6–7).

Gott ist ein Vater der Waisen, Gott ist ein Richter. Und damit ist nicht der allgemein bekannte Richter gemeint, vor dem man steht und dessen Strafe oder Urteil man bekommt. Die Rede ist vom Richter als Beschützer, der für deine Rechte kämpft, für das Recht der Benachteiligten. David hat das erkannt. Und mein Wunsch ist, dass auch wir es erfassen und in diese Gnade des Vaters hineinkommen. Dann sagen wir: „Ja, Herr, Vater, forme mein Herz, mach es zu einem Herzen, das dich beeindruckt.“ Und so wird das Reich Gottes durch uns Gestalt gewinnen.

Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, die ihn fürchten (Psalm 103,13).

Dieses „fürchten“ heißt nicht, Angst vor Gott zu haben, sondern ihm tiefen Respekt zu zollen. David wusste um Gottes positive Gegenwart in seinem Leben. Und er lebte eine Beziehung, die schon etwas vom Charakter des Neuen Bundes hatte. Eine innige Vaterbeziehung, von der Jesus so oft gesprochen hat und die im Heiligen Geist real erlebbar wird bis auf den heutigen Tag.

Wenn ich darüber nachdenke und an Stellen komme, wo mein Herz noch nicht so ist, wie Jesus es will, dann ist mein Gebet oft: „Herr, schreibe doch das, was du möchtest, auf mein Herz. Denn du willst mich ja von innen heraus motivieren!“ Im Neuen Bund werden uns nicht nur Gesetzestafeln vorgehalten, die mitunter zu zwanghafter Gesetzlichkeit führen können: „Du sollst und musst … “ Nein, im Neuen Bund, in dem David gewissermaßen schon lebte, ist es so, dass der Heilige Geist auf unser Herz schreibt, es motiviert und formt, sodass wir sagen: „Ja, ich will dienen. Ich möchte freundlich sein, andern helfen, ein Unterstützer sein, von meinem Egoismus frei werden. Ich will Gott dienen und lernen, dass es ungleich schöner ist zu geben, als zu nehmen. Ich möchte alle Prinzipien des Reiches Gottes beherzigen – dass ich tief vergeben und nachgeben kann, dass ich nicht recht haben muss, auch mal „fünfe grade sein lasse“ und die anderen segne, sogar die, die schlecht über mich reden.

Diese Einstellung müssen wir uns nicht krampfhaft erarbeiten. Das hat David auch nicht getan. Wir müssen nur unser Herz hinhalten! Es gibt sicher Zeiten, wo uns das schwerfällt. Auch David musste da durch. Aber in diesen Zeiten betete er seinen Gott an, überwand das Negative in seinem Herzen, konnte wieder aufstehen und das Gute tun. Ich glaube, dass David hier schon spürte, was später für den Neuen Bund gelten sollte: