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Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Skandinavistik, Note: 1, Universität Wien, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer sich dem Genuss von Sagaliteratur hingibt, wird – bisweilen mit Erschrecken –feststellen, dass sie in vielen Fällen einen nahezu unerträglich detailgetreuen Realismus in der Darstellung der Kampfszenen aufweist. Ganz im Gegensatz zur Heldendichtung etwa, die derartig anarchisch brutalen Schilderungen selten nähere Aufmerksamkeit widmet. Es stellt sich also das Bedürfnis ein, nach Prinzipien und Bedingungen des kriegerischen Handelns und infolge nach dessen Darstellung zu fragen: Wie wird mit dem Gegner umgegangen, gibt es ethische, den Aggressionen Einhalt gebietende Normen? Existiert ein moralisches Bewusstsein, das solches Treiben verurteilt, oder wird es als gegeben hingenommen? Sagas stehen oft unter dem Verdikt der Grobschlächtigkeit. Warum erfreuten sich Schilderungen von offensichtlich in Szene gesetzter Gewalt derartiger Beliebtheit, wie erlangten sie ihren beachtlichen Stellenwert in der Sagaliteratur? Lässt sich die Ergötzung am Tode mit den christlichen Idealen vereinbaren? Welche Rolle spielen Autor und Publikum, kann man von einer wechselseitigen Kommunikation sprechen? Lässt sich innerhalb der Kampf- und Todesdarstellungen eine Rezipientenlenkung erkennen oder gar eine Erzählkonvention feststellen? Trotz dieser – zugegebenermaßen weit gefassten – Fragestellung wagte ich mich an die wohl beliebteste, wahrscheinlich am häufigsten analysierte Saga der Isländer heran, an die Brennú Njals Saga.
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