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»Grandios! Ein brandaktueller, hochspannender und toprecherchierter Thriller, der zeigt, welchen Beitrag moderne Technik zur Aufklärung von Verbrechen leisten kann« - so preist das Magazin »Bücher« den Roman DELETE des Bestsellerautors Karl Olsberg, mit dem er die »Sonderermittlungsgruppe Internet (SEGI)« einführt. CLAUDIA MORANI ist Teil dieses Teams, eine erstaunlich einfühlsame Psychologin, die ihre besonderen Fähigkeiten in den Dienst der SEGI gestellt hat. Wie sie dazu kam, erfährt der Leser jetzt in diesem packenden Prequel, das zugleich mehr ist als Moranis persönliche Vorgeschichte. Gewohnt meisterhaft zeigt uns Olsberg, was es braucht, um im Internet-Zeitalter erfolgreich zu ermitteln. CLAUDIA MORANI ist die zweite Folge einer mehrteiligen, spannenden Gratis-Bonusreihe, die das Warten auf den nächsten großen SEGI-Thriller verkürzt, der im Frühjahr 2015 im Berlin Verlag erscheinen wird.
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Seitenzahl: 19
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ISBN 978-3-8270-7763-9© 2014 Karl OlsbergBerlin Verlag in der Piper Verlag GmbH, Berlin 2014Covergestaltung: ZERO Werbeagentur, München,unter Verwendung zweier Bilder von © WIN-Initiative/gettyImages und © Andrew Querner/gettyImagesSatz und eBook: psb, Berlin
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Mami kommt in mein Zimmer, das Gesicht blass, die Augen unnatürlich geweitet, als habe sie einen riesigen Schreck bekommen.
»Komm schnell, Cindy!« So nennt sie mich immer, wenn sie lieb zu mir ist. Cindy kommt von Cinderella, meiner Lieblingsheldin. Sie lächelt, doch ich sehe, dass es nicht von innen kommt.
Ich wage einen vorsichtigen Widerspruch.
»Aber ich spiele gerade mit Püppi!«
Ihre Augenbrauen ziehen sich herab.
»Du kommst jetzt mit! Sofort!«
Ich lasse meine Puppe fallen, stehe auf und folge ihr in den Flur. Dort stehen zwei gepackte Koffer. Verwundert sehe ich sie an.
»Fahren wir zu Omi?«
»Nein. Komm, zieh dir Schuhe und Regenjacke an! Wir müssen uns beeilen.«
Als ich fertig bin, schleppt sie die schweren Koffer allein.
»Wo ist Papi?«, frage ich.
»Der kommt später nach.« Ich spüre, dass sie mir nicht die Wahrheit sagt.
»Ich will aber hierbleiben«, versuche ich einen letzten Protest. Doch ein Blick von ihr genügt. Ich folge ihr die Treppe hinab. Unten wartet ein Taxi. Es bringt uns zum Bahnhof.
»Wo fahren wir denn hin?«, frage ich, als wir auf dem Bahnsteig stehen. S-T-U-T-T-G-A-R-T lese ich auf der Anzeigetafel, aber die Buchstaben ergeben kein Wort, das ich kenne.
»Sei still!«, sagt Mami.
Wir wohnen ein paar Tage in einem Hotel. Da ist es schön; es gibt ein tolles Frühstück, wie in den Ferien.
»Wann kommt denn Papi?«, frage ich eines Morgens.
Sie sieht mich an. Ihre Augen werden glasig.
»Papi … ist böse«, sagt sie.
Ich verstehe nicht, was sie damit meint.
»Papi ist doch nicht böse!«
»Doch, das ist er. Leider.« Sie trocknet sich die Augen mit einer Serviette.
Ich starre auf meinen Teller. Das Marmeladenbrötchen schmeckt mir nicht mehr.
»Ich will zu ihm!«, flüstere ich.
Sie springt auf, packt mich am Arm, zerrt mich aus dem Raum. In unserem Hotelzimmer setzt sie mich aufs Bett, kniet sich vor mich hin und sieht mir in die Augen. Ich mag diesen Blick nicht.
»Hör mir zu, Claudia!« So nennt sie mich, wenn sie nicht lieb zu mir ist. Wenn ich vernünftig sein muss. »Papi war sehr gemein zu mir! Deshalb können wir nicht mehr zu ihm zurück. Das verstehst du doch, oder?«
Ich nicke, obwohl ich gar nichts verstehe.
»Was hat er denn gemacht?«
»Er hat mich belogen. Er hat eine Freundin. Und er wollte mir und dir etwas Schlimmes antun. Deshalb musste ich uns in Sicherheit bringen.« Sie schluchzt. »Du bist doch alles, was ich habe!«
Ich möchte nicht, dass sie weint. Dann muss ich auch immer weinen.