Der Allmächtige - Guenther Herrman Klein - E-Book

Der Allmächtige E-Book

Guenther Herrman Klein

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Beschreibung

Seit Ewigkeiten haben sich Menschen gefragt, ob es Gott gibt. Dazu gab und gibt es verschiedene Aussagen und Antworten. Die Ansichten und Thesen die Philosophen, Gelehrte und Wissenschaftler gegeben haben, waren stets unterschiedlich. Sie waren außerdem von der jeweiligen Epoche abhängig. Hat die Welt einen materiellen oder einen geistigen Ursprung? Ist die Welt aus dem Urknall, der Ursuppe und dem Zufall entstanden oder hat Der Allmächtige seine Hand im Spiel? War die Welt ursprünglich so groß wie ein Stecknadelkopf oder hat es das Weltall schon immer gegeben. -- Wer oder was ist Gott?

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INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort

1. Gedanken zur Philosophie

1.1. Plato

1.2. Anselm von Canterbury

1.3. Thomas von Aquin

1.4. Blaise Pascal

1.5. Baruch de Spinoza

1.6. Immanuel Kant

1.7. John Locke

1.8. Søren Kierkegaard

1.9. Jean Guitton

2. Wissenschaft

3. Der Allmächtige

3.1. Jahre und Zeiten

3.2. Atem und Sprache:

Anhang A. Wiederholung

A.1. Das dritte Kapitel

A.2. Vom Begriff der Zeit

Sachverzeichnis

Hinweisverzeichnis

Bibelstellenverzeichnis

4. Literaturverzeichnis

VORWORT

Mein Buch trägt den Titel «Der Allmächtige» mit dem Subtitel: »Ideen von Gott und der Welt.«

Das Buch gliedert sich in drei Kapitel und einige Unterkapitel. Das erste Kapitel handelt von Philosophen, die sich mit dem Ewigen beschäftigt haben. Die Auswahl geschah subjektiv. Das zweite Kapitel heißt «Wissenschaft und Urknall». Dieser Begriff ist keine rechnerische Größe. Hierzu gibt es einiges zu sagen. Das dritte Kapitel geht zunächst von den ersten Vers der Bibel aus. Das ist das eigentliche Thema des Buchs. Die Faktoren «Ort und Zeit» hängen damit zusammen. Reist man von einem Ort zum nächsten, ist immer Zeit vergangen. Hinzu kommt der Begriff der Information. Wir teilen uns stets Information und Gespräche mit. Je mehr man Zeit hat, desto mehr Informationen wie Zeitungen, Fernsehen und sogar Gespräche im Telefon und Reden zwischen Menschen mitgeteilt. Dies und mehr sind Gedanken aus dem dritten Kapitel.

Das Titelbild zeigt Höhlenmalereien in Lascaux in Südfrankreich. Das Titelbild wurde mit Absicht gewählt. Man weiß wenig über die damalige Zeit. Es gibt verschiedene zeitliche Datierungen. Sie liegen zwischen 20.000 bis 30.000 Jahren. Eine weitere Frage stellt sich zum Klima. Anzunehmen ist die Steinzeit. Es dürfte eisig kalt gewesen sein. So hat man in Höhlen Zuflucht gefunden. Es wird damals große Tierherden gegeben haben. Man hat sich daraus Felle, Kleider, Schuhe und Kopfbedeckungen angefertigt. Ging das Fleisch zu Ende, ging man wieder in die raue Wirklichkeit. Diese Höhlen und Höhlenmalereien zählen mit zu den ersten Zeugnisse menschlicher Gemeinschaft. Das Bild zeigt Tiere an der Wand. Das war ihre heilige Welt. Frage: Was kann ich Wissen? Es sind die Dinge, Dinge in der Welt sind. Was darüber hinaus geht, dürfte zur Spekulation gehören.

«Wege zum Paradies.»

Es gibt einen Hauptweg, von dem zwei kleinere Wege abzweigen. Rein äußerlich gibt es keinen Unterschied. Die Menschen, die einen Weg eingeschlagen haben, können vorher nicht wissen, welcher Weg der richtige sei. Hat man einen Weg eingeschlagen, kann nicht mehr zurückkehren, um den anderen Weg zu wählen. An der Wegabzweigung sitzt ein Mann auf einem Stuhl. Wir treffen ihn mit unserer Gruppe und fragen ihn, welcher Weg der richtige sei. Der Mann sagt: »Fünfhundert Menschen haben den rechten Weg gewählt und fünfzig den linken.«

Unser Wortführer sagte daraufhin: »Wir wählen den rechten Weg, denn rechte Weg klingt nach dem Richtigen.«

KAPITEL 1

GEDANKEN ZUR PHILOSOPHIE

»Was für eine Philosophie man wähle, hängt davon ab, was für ein Mensch man sei; denn ein philosophisches System ist nicht ein toter Hausrat, den man ablegen oder annehmen könnte, wie es einem beliebte, sondern es ist beseelt durch die Seele des Menschen, der es hat«

Johann Gottlieb Fichte (1762-1814)

Philosophie heißt Liebe zur Weisheit. Sie ist aber auch Geschichtswissenschaft. Sie erstreckt sich über Vergangenheit und Gegenwart. Sie zieht über Länder und Kontinente. Der chinesische Denker Konfuzius (551-479 v. Chr.) sagte, «Edel sei der Mensch dann, wenn er sich in Harmonie mit dem Weltganzen befindet.» Die indische Philosophie (1500 v.Chr.) macht Weisheit und Erlösung als Grundlage der Religion. Der Buddhismus ist eine der großen Weltreligionen. Im Gegensatz zum Hinduismus und den abrahamitischen Religionen hat sie mit Weisheit, Erlösung und Logik zu tun.

1.1. Plato

Der griechische Philosoph Platon, auch Plato genannt, er lebte von 427 bis 347 v.Chr. Sein Wirken lag in der Blütezeit der griechischen Kultur. Seine Philosophie ist die Darstellung von der »Ideenwelt«. Das ist für Platon die Welt der Wissenschaft und Wahrheit.

Sein Denken von der Schattenwelt und der Ideenwelt ist bis heute Philosophiegeschichte, sie enthält einige Wahrheiten. Die Schattenwelt entsprach seiner Gedankenwelt. »Der Schattenwurf ist realer Bestandteil der Welt«, erläuterte er. Das zeigt er an einem Beispiel. Es handelt sich um das Höhlengleichnis. Der Philosoph sagt:

»Mit uns Menschen steht es wie mit Gefangenen, die sich in einer unterirdischen Höhle befinden und von Geburt auf eine Bank gefesselt wären, so dass sie sich nie umwenden und immer nur die dem Eingang gegenüberliegende Seite sehen können. Hinter ihnen, dem Eingang zu, verläuft eine mannshohe Mauer, hinter dieser brennt ein Feuer. Wenn nun zwischen Mauer und Feuer Menschen vorübergehen und dabei die Mauer überragende Bilder, Statuen, Geräte usw. vorbei tragen, dann werden die durch das Feuer entstehenden Schatten dieser Dinge auf die Höhlenwand geworfen, und von dorther dringt auch das Echo der Laute, die die vorübergehenden Menschen von sich geben, an das Ohr der Gefangenen. Da diese Gefangenen nie etwas anderes vernommen haben, als die Schatten und das Echo, und werden sie diese Abbilder für die Wirklichkeit halten. Könnten sie sich einmal umwenden und im Licht des Feuers die Gegenstände selbst schauen, deren Schatten sie bisher sahen, und könnten sie statt des Echos auch die Töne selbst hören, so würden sie wohl sehr erstaunt sein über die neue Wirklichkeit. Und könnten sie aus der Höhle heraus und im Sonnenlicht die lebendigen Menschen, Tiere und die wirklichen Dinge selbst betrachten, von der in der Höhle vorüber getragenen Gegenstände ja auch nur Abbilder waren, dann wären sie wohl ganz geblendet von dieser anders gearteten Wirklichkeit. Würden sie aber den Gefangenen, die in der Höhle geblieben waren, davon erzählen, dass das, was sie hören und sehen, gar nicht die eigentliche und wahre Wirklichkeit sei, dann fänden sie wohl gar keinen Glauben und würden schließlich darüber auch noch verspottet werden. Und sollte jemand den Versuch machen, die Gefangenen zu befreien und ans Licht der wahren Welt führen, könnte es ihnen das Leben kosten. Wie die Sonne im Reich des Sichtbaren allen Dingen Sein und Leben und Erkennbarkeit verleiht, so umgibt die Idee der Ideen im Reich des Unsichtbaren allen Seienden Wesen Erkennbarkeit, Wahrheit und Wirklichkeit.«

Erst durch Licht und Schatten erkennen wir die Dinge des Lebens. Es heißt in der Bibel mehrmals, «die Sonne hat sich verdunkelt, so wird das Licht nicht mehr scheinen.» Dazu seien drei Bibelstellen angeführt: Jesaja 13,10, Im Kap. 30,20 wird das Licht siebenfach leuchten. In der Offenbarung, Kapitel 9,2 verliert die Sonne ihren Schein.

Eine Besonderheit aus dem Leben Platos sei noch erzählt: Platon wollte seine ethischen und die politischen Ideale in die Praxis umsetzen. Er verfasste um 370 v.Chr. ein weiteres Werk mit dem Titel »Der Staat« (politeia). Er kam an den Hof des Herrschers Dionysos I. Der Herrscher war aber zu schwach, um die politischen Ideen Platons umzusetzen. Anderseits neigte er zu willkürlichen Maßnahmen. Durch eine Intrige wurde Platon auf dem Sklavenmarkt von Aegina angeboten. Nur durch einen Zufall erfuhr Annikeris, ein Sokratiker der kyrenaischen Schule, davon und kaufte ihn los. Platon erwarb später einen Garten bei dem Heiligtum des Heros Akademos. Dort soll (um 387 n.Chr.) die erste europäische Akademie entstanden sein.[1] Es gibt einige positive zum Licht. Zum Beispiel Johannes 1,20 «In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen.»

1.2. Anselm von Canterbury

Der Benediktinerabt Anselm von Canterbury, geboren 1033, gestorben im April 1109 in Canterbury. Er stand im Geist des Augustinus, dessen Lehre er imweitesten Sinne vertrat. Anselm wurde im italienischen Aosta, das nahe der französischen Grenze liegt, geboren. Daher wurde er auch Anselm von Aosta oder Anselm von Bec genannt. (Zur Zeit, als es noch keine Nachnamen gab, setzte man dem Vornamen die jeweilige Ortschaft bei.) Sein Kloster Le Bec liegt in der Normandie. Als der damalige Erzbischof von Canterbury, Lanfrac, 1089 verstarb, wurde Anselm erst 1093 zum Erzbischof berufen. Auf Drängen seiner Freunde und Glaubensbrüder wurde er aufgefordert, eine Schrift zur Existenz Gottes zu verfassen. Man war schon damals über die Existenz den Allmächtigen im Zweifel. Er tat die Gottesbeweise zunächst in der so genannten Proslogion (Anrede). Er beginnt seine Ausführungen mit einem Gebet:

»Also, Herr, der Du die Glaubenseinsicht gibst, verleihe mir, dass ich, soweit Du es nützlich weißt, einsehe, dass du das bist, über den nichts Größeres gedacht werden kann.« Er sagte auch:

«Ich will nicht wissen, um zu glauben, sondern glauben, um zu wissen.»

Alleine schon die Anrede ist beachtenswert. Anselm stellt den Glauben in den Vordergrund. Er meinte, dass ein jeder Mensch sei zum Glauben fähig. Nicht das Wissen allein und das Denken macht den Menschen aus. Es ist der Glaube, die Hoffnung und die Erwartung. Wer glaubt versteht, was er glaubt. Seine Glaubenssätze zeigen seine tiefe religiöse Prägung.

Neben dieser kurzen Anrede trägt Anselm in dem sogenannten Monologion (Selbstgespräche) seinen ontologischen Gottesbeweis vor. Das geschieht mit der bereits bekannten Anrede: »Also, Herr, der Du die Glaubenseinsicht gibst, wir glauben, dass Du das bist, über den nichts Größeres gedacht werden kann.«

Stille werden über das Wesen Gottes und eine der am meisten diskutierten Aussagen in der Philosophiegeschichte. Sowohl Thomas von Aquino, Hegel, Kant u.v.m. haben sich mit den Aussagen Anselms beschäftigt.

Im Mittelpunkt seiner Argumentation steht sein Gottesbegriff: «Gott sei das, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann» (id, quo nihil maius cogitari potest), formuliert er.

Was sagt die Vernunft?1 Sie findet in sich selbst das denkbar höchste Wesen. Mit Anselm beginnt ein neues Fragen: »Was kann gedacht werden?« Allerdings hängt der Glaube auch mit dem Unglauben zusammen.

Anselm möchte einen fiktiven Tor widerlegen. Andere Menschen mögen denken: «Es gibt keinen Gott.» Anselm führt aus, es gibt Tore, die die Existenz Gottes leugnen. Es gibt den Verstand (esse in intellectu). Alles, was verstanden werde, muss zuvor dem Verstand zugeführt sein. Er gibt zu, dass, wenn über den er den vorgelegten Gottesbegriff nachgedacht wird, worüber nichts Größeres gedacht werden kann, existiert es in seinem Verstand.

Er widerlegte den Mönch Gaunilo, der darauf erwiderte: »Wenn ich mir eine vollkommene Insel denke, so folgt daraus nicht, dass sie existiert.« Immanuel Kant, der große deutsche Philosoph, argumentiert ähnlich: »Mit der Nennung einer Sache ist ihre Existenz noch nicht gegeben. Wenn ich mir 100 Taler denke, sind sie noch nicht da.«

Doch dies hatte Anselm auch gewusst und erwidert: Wenn ein Maler sich ein Werk ausdenkt, existiert es noch nicht, könnte aber bald existieren. Er fährt fort, der Maler hat eine Vorstellung von dem zu malenden Bild. Das gilt auch für das Beispiel mit der vollkommenen Insel. Er folgert daraus, dass damit der wahre Sachverhalt nicht getroffen werde; denn in der Idee Gottes liegt ein einzigartiger und unvergleichlicher Fall vor. Es liegt ein vollkommenes Wesen vor, welches alle Vollkommenheit notwendig einschließt. Eine vollkommene Insel hat aber immer nur eine Begrenztheit und Endlichkeit.