Der Black Atlantic in den Romanen von Caryl Phillips. Geschichte und Geschichten der Afrikanischen Diaspora - Irit Eguavoen - E-Book

Der Black Atlantic in den Romanen von Caryl Phillips. Geschichte und Geschichten der Afrikanischen Diaspora E-Book

Irit Eguavoen

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2003
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Afrikawissenschaften - Afrikanische Diaspora, Note: sehr gut, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Afrikawissenschaften), Veranstaltung: Hauptseminar: Afrika und der Black Atlantic, Sprache: Deutsch, Abstract: Je länger ich mich mit dem Konzept von „Black Atlantic“ beschäftige, desto unklarer wird mir, was genau darunter zu verstehen sei, denn meine eigene Vorstellung davon hat sich im Laufe des Hauptseminars gewandelt. Ausgehend von Thesen, die Paul Gilroy zur Debatte um das Verhältnis von Afrika und Afrikanischer Diaspora beigetragen hat, schien der Black Atlantic eine imaginäre Verbindung zwischen dem Kontinent und den Menschen zu sein, die zwar außerhalb Afrikas leben, aber dennoch dort ihre familiären und kulturellen Wurzeln vermuten oder mit Sicherheit zurückverfolgen können. Oft wurde die gemeinsame Hautfarbe als Anhaltspunkt, als offensichtlicher Beweis für diese Verbindung herangezogen, ungeachtet dessen, daß eine dunkle Hautfarbe auch Bewohnern anderer Kontinente zueigen ist, die auf keine historische Verbindung zu Afrika, auf keine Emigrationsgeschichte aus Afrika verweisen können. Als Beginn dieser imaginären Verbindung zwischen Afrika und seiner Diaspora gilt ein historischer Punkt, genauer eine historische Phase – die Periode des Transatlantischen Sklavenhandels von den 1520ern bis 1860. Auf dieser kollektiven Erfahrung der gewaltsamen Trennung von der ursprünglichen Heimat bauen die Diskurse und Argumentationen derjenigen auf, die sich des Konzeptes des „Black Atlantic“ bedienen. Ist der Black Atlantic also ein Konzept, das besagt, es besteht eine Kategorie von Menschen dunkler Hautfarbe, die auf der ganzen Welt verstreut leben und die trotzdem untereinander und miteinander in familiärer und kultureller Verbindung stehen, weil ihre Vorfahren vor der gewaltsamen Trennung vor einigen hundert Jahren in Afrika zusammengehörten ? Sind diese Menschen tatsächlich, wie es Gilroys Konzept vermuten läßt, Träger einer gemeinsamen Kultur, die nationale Grenzen ignoriert und als Hauptreferenzpunkt Afrika benutzt ? Sind sie Reisende, die ihre Identität aus einem doppelten Bewußtsein ziehen, einerseits als Mitglieder einer nationalen, andererseits als Mitglieder einer Diaspora-Gemeinschaft ? Oder kann ein Konzept Black Atlantic möglicherweise noch etwas anderes beinhalten ? [...]

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