Der Club - Bund der dominanten Master | Erotischer SM-Roman - Johanna Paulsen - E-Book

Der Club - Bund der dominanten Master | Erotischer SM-Roman E-Book

Johanna Paulsen

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Beschreibung

Dieses E-Book entspricht 268 Taschenbuchseiten ... Susann sehnt sich nach Sex. Da sie mit ihrem verstorbenen Mann ausgefallene Praktiken probiert hat, sucht sie einen BDSM-Club auf, bleibt aber nicht lang. Inhaber Tim wird auf sie aufmerksam und will sie unbedingt kennenlernen. Er schickt seine Sicherheitsleute auf ihre Spur und knüpft erste Kontakte. Susann erliegt seinem Charme. Seine Dominanz gefällt ihr, allerdings will sie keine 24/7-Beziehung. Sturköpfig beharrt Tim darauf, genau zu wissen, was für Susann das Beste ist. Es kommt zum Streit. Wird Tim lernen, sich in der Beziehung zurückzunehmen? Kann er sie doch noch für sich gewinnen? Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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Seitenzahl: 381

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Impressum:

Der Club - Bund der dominanten Master | Erotischer SM-Roman

von Johanna Paulsen

 

Johanna Paulsen verbrachte ihre Kindheit und Jugend im Süden Hamburgs.Nach einer turbulenten Reise durch Deutschland, bei der sie nie mehr als zwei Jahre an einem Ort verbrachte, zog sie mit ihrem Mann und zwei Hunden in die Abgeschiedenheit eines kleinen Ortes in Norddeutschland.Es kamen Pferde und andere Tiere hinzu, ein Minibauernhof entstand. Nach der Geburt ihrer beiden Töchter wurden im Nebengebäude Fremdenzimmer eingerichtet. Als die Töchter die Schule verließen, konnte sich Johanna ganz auf sich konzentrieren. Eines ihrer Hobbys wurde das Lesen. Da sie viele erotische Romane nicht wirklich ansprachen, begann sie selbst zu schreiben.Schnell merkte sie, dass sie ihre Fantasie einfach nur frei fließen lassen musste, um völlig abtauchen zu können. Heute genießt sie ihr Leben in der Ruhe Norddeutschlands oder in ihrer ganz eigenen Welt hinter dem Schreibtisch.

 

Lektorat: Ulrike Maria Berlik

 

 

Originalausgabe

© 2022 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © isn5000 @ 123RF.com © arturkurjan @ 123RF.com © arturkurjan @ 123RF.com

Umschlaggestaltung: MT Design

 

ISBN 9783750715530

www.blue-panther-books.de

Kapitel 1

Die Frau vor dem Club trug eine Jogginghose und drückte sich vorsichtig in einem benachbarten Hauseingang herum. Oktober ist nicht gerade die Zeit für kurze Röcke und bauchfreie Shirts, aber hier war eh alles anders.

Verstohlen blickte sie sich um und zog die Jogginghose aus. Dann öffnete sie ihren Lederrucksack, förderte schwarze Plateaupumps und eine kleine schwarze Handtasche hervor. Der Jogger wurde in den Rucksack gestopft und die Turnschuhe verschwanden ebenfalls darin. Sie zupfte noch ein wenig an ihrem Outfit herum und hängte sich die Handtasche über die Schulter. Ihr dunkler Halbmantel war länger als der Rock und den Rucksack hielt sie in ihrer zitternden linken Hand.

Sie straffte sich und trat auf den Bürgersteig. Mit vorsichtigen Schritten näherte sie sich dem Eingang des Clubs. Ihre rechte Hand war feucht. Sie wollte es sich scheinbar doch noch anders überlegen, denn sie zog eine Zigarette aus der Manteltasche und zündete sie an.

Ich muss verrückt sein, ging es ihr durch den Kopf, während sie rauchte.

Ein Taxi hielt vor der Tür und ein Pärchen stieg lachend aus, um schon nach wenigen Augenblicken hinter der Eingangstür zu verschwinden.

Sei nicht soein Feigling, dachte sie und drückte die Kippe am Mülleimer der Bushaltestelle aus, um sie dann hineinzuwerfen.

Wieder straffte sie sich und ging entschlossen auf die Tür zu. Ihre Hand zitterte immer noch, aber sie schaffte es, die Tür zu öffnen und den hellen und freundlichen Vorraum zu betreten. Vorsichtig wollte sie sich orientieren.

Da trat ein Hüne von fast zwei Metern auf sie zu und fragte: »Darf ich Ihnen die Garderobe abnehmen? Außerdem muss ich einen Blick in Ihren Rucksack werfen, da nicht alles erlaubt ist!«

»Gern, den Rucksack wollte ich ohnehin zusammen mit meinem Mantel abgeben, wenn das geht.«

Sie versuchte zu lächeln, aber das sah eher kläglich aus. Der Hüne zeigte zu einem zurückgesetzten Tresen an der rechten Wand. Susann ging darauf zu, um ihre Sachen abzugeben. Sie erhielt eine Metallmarke mit einer Nummer und Mantel sowie Rucksack verschwanden hinter einer Tür.

Dann fragte sie den Hünen zaghaft: »Was kostet der Eintritt?«

Er hob eine Augenbraue und musterte sie: »Das kommt darauf an. Wenn Sie etwas buchen wollen, können Sie das im Club machen. Für einzeln reisende Damen ist der Eintritt frei.«

»Gut, vielen Dank, ich möchte mich nur ein wenig umsehen, da ich nicht sicher bin, ob das hier das ist, was ich erwarte.«

Ein diabolisches Lächeln trat in sein Gesicht: »Was erwarten Sie denn?«

»Ich bin mir nicht sicher und würde gern einfach nur mal einen Blick hineinwerfen.«

»Gern, bitte hier entlang.«

Er ging vor und öffnete eine Tür, die der ersten fast genau gegenüberlag. Ein kleiner Flur mit mäßiger Beleuchtung erschien vor Susanns Augen. Sie ging hinein und musste schlucken, da auch der Hüne in diesen Flur trat. Nachdem er an ihr vorbeigegangen war und die Tür zum Vorraum ins Schloss fiel, konnte Susann die Bassklänge der Musik hören. Schon eine Sekunde später wurde die nächste Tür geöffnet und die Musik wurde lauter.

»Viel Spaß!«, sagte der Hüne und schob sie vorwärts.

Sie hörte auch diese Tür zufallen und blieb erst einmal stehen, da es hier nur noch eine rote Beleuchtung gab, die eher verhüllte als es einem ermöglichte, sich einen Überblick zu verschaffen.

Susann dachte: Immerhinkann so niemand sehen, wie alt ich schon bin.

In diesem Moment erblickte sie eine Sitzgruppe aus mehreren kleinen Sofas und Tischchen. Sie ging darauf zu und ließ sich aufatmend auf eines der Sofas fallen.

Die Beine schönzusammenhalten und versuchen, elegant auszusehen, ging ihr noch durch den Kopf.

Sie drehte sich ein wenig in die Sofaecke, zog die Fersen an die Couch und vergewisserte sich, dass sie von hinten durch eine Wand geschützt war.

Ihr gegenüber befand sich ein Tresen. Eine der Bardamen – selbstverständlich in Leder – kam auf sie zu und fragte, was sie trinken möchte.

»Eine Cola bitte, ohne Eis und in einer original verschlossenen Flasche. Vielen Dank!«

Die Kellnerin grinste sie an und meinte: »Das hier ist nur der Vorraum. Es wird streng darauf geachtet, dass keine Drogen oder anderes in den Club kommen. Aber ich werde Ihre Bitte selbstverständlich genauso ausführen, wie Sie es wünschen.«

Sie zwinkerte Susann noch einmal zu und verschwand hinter dem Tresen, um kurz darauf mit einer kleinen Cola und einem Glas zurückzukommen. Nachdem Susann die zehn Euro bezahlt hatte, wandte sich die Kellnerin dem nächsten gerade eingetroffenen Gast zu, der aber nur lächelte, Susann kurz musterte und am Tresen vorbei durch einen großen Bogen in den nächsten Raum strebte.

Susann konnte durch den Bogen eine Art Podest an der Rückwand sehen und eine freie Fläche davor. Hier standen einige Paare und sahen auf das Podest, auf das gerade eine Frau geführt wurde, die einen Knebel trug und ein Halsband. Die Kette ihres Halsbandes lag locker in der Hand ihres Dom und zu Susanns Erstaunen tat die Frau genau das, was ihr Dom zu ihr sagte oder mit Handzeichen zu verstehen gab. Susann hielt ihre Cola fest und beobachtete alles, was auf dem Podest geschah. Die Frau kniete sich auf eine Plattform und beugte sich über eine Art Hocker, sodass ihr Hintern dem Publikum zugewandt vorgestreckt war. Ihr Dom zog von irgendwo Stricke hervor und begann, ihre Beine an den Hocker zu fesseln. Nachdem er damit fertig war – und auch schon während der kunstvollen Fesselarbeit –, streichelte der Dom den Po der Frau. Susann war so fasziniert, dass sie den Blick nicht von dieser Szene losreißen konnte. Die Sub wackelte mit dem Po und der Dom gab ihr daraufhin einen Klaps auf den Hintern.

Dann wandte er sich den Armen und dem Oberkörper zu. Susann konnte das nicht so gut sehen, aber sie blieb auf ihrem Platz sitzen, denn den Mut, sich die Szene aus der Nähe anzusehen, konnte sie nicht aufbringen.

In der Zwischenzeit kamen Paare durch den Bogen zurück. Einige setzten sich an den Tresen, um etwas zu trinken, und andere gingen am Tresen vorbei und verschwanden durch eine Tür in einer Nische gegenüber der Sitzecke.

Plötzlich hörte Susann ein Klatschen und blickte wieder auf das Podest. Dort wurde die Frau gerade geschlagen. Susann hielt den Atem an. Was ging da vor?

Sie beobachtete, wie der Top seinem Bottom mit einem Paddel auf den Po schlug und zwischendurch immer wieder mit der Hand den Po streichelte. Sie drehte sich weg und ließ ihren Blick wieder durch den Raum streifen. In ihr formte sich langsam der Gedanke, dieses Etablissement besser bald zu verlassen. Das hatte sie sich unter einem BDSM-Club wirklich nicht vorgestellt- ein bisschen Fesseln und eben Menschen kennenlernen, die diese Version von Sex auch einmal ausprobieren möchten. Das schon, aber Schläge? Das war zu viel für sie.

***

Hinter der Bar war ein Spiegel, vorgeblich um den Raum zu vergrößern, aber auch und vor allem, um das Geschehen besser im Blick zu haben.

Der Geschäftsführer saß hinter seinem Schreibtisch und beobachtete den Vorraum.

Ein neues Gesicht, ging es ihm träge durch den Kopf.

Er wandte sich den Monitoren an der Wand zu, die auf den öffentlichen Teil des Clubs ausgerichtet waren. Eine Session auf dem Podest und weitere Aktivitäten im großen offenen Teil des Clubs liefen wie üblich ab. Zuschauer, die sich umsahen, oder einfach nur herumgingen und schauten, suchten und Gespräche führten – nichts Besonderes und keine Verstöße gegen die Regeln – alles ganz normal. Die Tür öffnete sich und der Eigentümer, ein großer, nicht mehr ganz schlanker, schon leicht ergrauter Herr mit einem Sechs-Millimeter-Bürstenschnitt betrat den Raum.

»Und?!«

»Hallo, Tim, dir auch einen schönen Abend!« Der Geschäftsführer stand auf und kam um den Schreibtisch herum, um seinem Chef die Hand zu geben. »Was zu trinken?«

»Nein, ich wollte nur nach dem Rechten sehen und die anstehenden Arbeiten mit dir besprechen. Wie läuft es heute so, Wolfgang?«

»Ganz gut. Übliches Publikum, nichts Besonderes, nur ein neues Gesicht. Scheint ein bisschen schüchtern, drückt sich noch im Vorraum herum.«

Tim trat an den Spiegel und suchte mit den Augen den Vorraum ab. Dann blieb sein Blick an Susann hängen. Sie saß auf der Couch und sah eher in sich gekehrt als neugierig aus. Ihr Haar war zu einem lockeren Dutt oder Ähnlichem frisiert und einige lose, lockige Strähnen fassten ihr Gesicht ein.

Ein schönes Gesicht, dachte Tim und eine Erinnerung keimte in ihm auf. Er ließ seinen Blick über die Figur der Frau streichen. Ein schwarzes Minikleid mit langen Ärmeln, schwarze Brille, schwarze Plateaupumps, keine oder eine hautfarbene Strumpfhose. Aber wiesoverzieht sie in regelmäßigen Abständen das Gesicht?, ging es Tim durch den Kopf.

Dann begriff er. Jedes Mal, wenn auf dem Podest die Peitsche knallte, zuckte die Frau zusammen.

»Wer ist das, Wolfgang, hast du sie schon mal irgendwo gesehen?«

Wolfgang trat ebenfalls an den Spiegel. »Nein, nicht das ich wüsste!« Er drehte sich um und nahm wieder hinter seinem Schreibtisch Platz. »Ich glaube allerdings, dass die Dame hier falsch ist, die ist viel zu verkrampft für diesen Laden.«

Tim fing an zu grinsen. »Vielleicht hat sie sich unter BDSM etwas anderes vorgestellt. Es gibt ja auch weichere Spielarten. Wer weiß, wo die herkommt.«

Wolfgang holte die Papiere heraus und breitete sie auf dem Schreibtisch aus. Tim blieb vor dem Fenster stehen und starrte weiter in den Vorraum. Sie besprachen die Arbeiten und Tim ließ sich noch einmal die Kosten vorrechnen.

»Gut!«, sagte er. »Wann fangen wir an?«

»Sobald der neue Club fertig ist und wir die Kunden umleiten können. Das war doch die Voraussetzung für die Modernisierung des Ladens. Außerdem kann das Personal dann vollständig im neuen Club arbeiten und wir können die Neuen dort einarbeiten.« Wolfgang fuhr sich mit der linken Hand durchs Haar und verschränkte die Hände im Nacken. »Wenn das alles war, hole ich mir jetzt erst einmal einen Kaffee. Du auch?«

Es dauerte eine Weile, bis Tim sich ihm zuwandte und lächelnd nickte. »Schick mir bitte Carsten hoch, ich habe etwas mit ihm zu besprechen.«

Wolfgang erhob sich, nickte kurz und verließ das Büro. Tim hatte sich schon wieder dem Fenster zugewandt.

Nur einen Augenblick später ging die Tür auf und der Hüne aus dem Eingangsbereich trat in das Büro.

»’N Abend, Chef, was gibt es?«

»Siehst du die Frau im kleinen Schwarzen?«

Tim deutete mit einem Nicken in den Vorraum.

»Ja, ist neu hier, hab ich vorher noch nie gesehen.«

»Ich möchte, dass ihr herausfindet, woher sie kommt, wie sie heißt- eben alles, was man so herausfinden kann.«

»Geht klar, bis wann?«

Tim grinste seinen Sicherheitschef frech an: »Jetzt, oder besser noch gestern.« Carsten hob eine Augenbraue, dann nickte er und verließ das Büro.

***

Susann hatte sich an ihrer Cola so lange festgehalten wie eine Sechzehnjährige in der Disco. Gott sei Dank hatte das Dom-Sub-Paar das Podest inzwischen verlassen. Ein schrecklicher Gedanke, sich in der Öffentlichkeit schlagen zu lassen. Sie sah zu, wie eine Frau ganz in schwarzem Leder den Hocker mit Desinfektionsmittel einsprühte und alles mit sauberen Tüchern abwischte.

Zumindest achten sie hier auf Sauberkeit, ging es Susann durch den Kopf.

Sie blickte sich noch einmal im Vorraum um und schaute dann erneut durch den Bogen. Wieder war ein Paar auf das Podest gestiegen und die scheinbar unvermeidliche Fesselung begann. Die Sub trug einen extrem kurzen Lackmini und einen String. Das durch den Hocker bedingte Herausstrecken des Gesäßes zeigte allen praktisch alles. Als der Dom mit der Fesselung fertig war, schlug er der Frau mehrmals mit der Hand auf den Po. Dabei schob er den Mini bis zu ihrer Taille nach oben, sodass nur die Bändchen des Tangas um die Hüften zu sehen waren. Das mittlere Band hingegen verschwand zwischen den Pobacken. Die Sub wand sich und der Dom schlug gleich noch einige Male zu. Dann streichelte er ihr die Kehrseite und mit einer blitzschnellen Bewegung zerriss er den Tanga. Die Frau zuckte zusammen und fing an zu jammern. Ein Klatsch auf den Po sorgte für Ruhe. Dann zog der Dom an einer Kette und die Knie der Frau wurden auseinandergezogen, sodass ihre Scham sich für alle neugierigen Blicke weit öffnete.

Susann wandte den Blick ab. Nein, das war ihr dann doch zu doll.

So ein Club ist nichts für mich.

Sie stellte die Flasche auf dem Tisch ab und ging auf die Schleuse zum Ausgang zu. Die Tür ging auf und ein nicht minder großer Typ mit Bürstenschnitt ließ Susann in die Schleuse. Nachdem die Tür zum Club wieder verschlossen war, öffnete er die Tür zum Eingangsbereich und signalisierte Susann mit einer Handbewegung, dass sie die Schleuse verlassen könne. Wieder im Foyer ging Susann zum Garderobentresen und legte ihre Nummernmarke darauf. Ein junger Mann mit Strubbelfrisur nahm lächelnd die Marke und verschwand hinter der Tür. Nach einer viel zu langen Zeit – Susann fing an, sich unbehaglich und beobachtet zu fühlen – kam der Strubbeltyp mit ihrem Mantel und Rucksack durch die Tür und legte beides auf den Tresen. Schnell zog sie den Mantel über und verließ den Club. Auf der Straße schaute sie kurz nach rechts und links und ging zügig auf den Hauseingang in der Nähe zu. Sie stellte den Rucksack ab, öffnete ihn und zog die Jogginghose daraus hervor, dann die Turnschuhe. Aus einem Pumps schlüpfen und das Bein durch die Jogginghose in den Turnschuh zu stecken, war eine einzige Bewegung. Schuhe zuschnüren und Pumps in den Rucksack, dann noch die Handtasche obendrauf, Rucksack über die Schulter und auf zur nächsten U-Bahnstation. Dort in die letzte Bahn steigen, bis zum Endbahnhof fahren, den Bahnhof über die Rolltreppe verlassen, mit schnellen Schritten zum Auto, Mantel aus und den langen Heimweg antreten.

Susann war froh, als sie endlich auf der Autobahn gen Heimat unterwegs war.

Vielleicht sollte ich mich doch im Internet noch einmal nach Clubs in anderen Stadtteilen umschauen, der verruchteste vonHamburg muss es ja nicht unbedingt sein.

Susann schüttelte den Kopf. Eigentlich hätte sie sich das sparen können, denn auf den Internetseiten mancher Clubs war jeweils eine Kontaktadresse für Fragen angegeben.

Hätte ich so etwas doch nur genutzt, dann hätte ich schön zu Hause bleiben können.

Nach der zweistündigen Fahrt lenkte sie den alten, eigenwilligen Wagen auf ihren Hof und schlüpfte schnell ins Haus.

***

Als Susann in den Vorraum kam, nickte Carsten dem jungen Garderobier des heutigen Abends zu. Sascha war noch neu im Security-Team und darauf erpicht, seine Sache gut zu machen. Er nahm die Marke, ging nach hinten und fing sofort an, den Rucksack zu durchwühlen. Nichts. Dann die Manteltaschen. Außer einer Schachtel Zigaretten, einem Feuerzeug und einer U-Bahn-Fahrkarte war auch da nichts zu finden. Schnell versuchte er, alles wieder zu ordnen. Dann setzte er ein Lächeln auf und brachte die Sachen nach vorn.

Die Frau sieht irgendwie gehetzt aus, dachte er noch, als Susann sich in aller Eile den Mantel überwarf und in die Nacht verschwand.

Carsten fragte sofort, ob er etwas gefunden hätte; aber Sascha musste verneinen. »Nur ein U-Bahn-Ticket und Zigaretten im Mantel.«

»Halt, von welcher Station?« Carsten schrie fast.

Aber dann dachte er daran, dass er seinen besten Mann – Markus – schon vor einer halben Stunde nach draußen geschickt hatte, um die Verfolgung zu Fuß aufzunehmen, sobald die Frau herauskam. Dafür hatte Carsten ihn extra mit ins Büro genommen. Erstens, um sie ihm zu zeigen. Zweitens, um Tim zu bitten, Bescheid zu geben, wenn sie den Club verlassen würde.

***

Markus hörte Tim in seinem Ohrstecker mit der geknurrten Anweisung: »Wehe du verlierst sie!«

Das war das Zeichen, die Jagd zu beginnen.

Zuerst passierte nicht viel, aber das war klar. Sollten Papiere in ihren Klamotten sein, könnte Sascha diese kurz fotografieren und keiner müsste sich mehr besonders anstrengen. Wenn das nicht der Fall war, dann wäre Markus darauf angewiesen, dass Carsten noch ein oder zwei Teams im Auto zur Verfügung stellte. Er überlegte, während er darauf wartete, dass die Frau endlich heraus kam.

Was ist mit dieser Frau los? Hat sie irgendetwas verbrochen und Tim hat sie wiedererkannt oder ist es etwas ganzanderes?

Soweit Carsten ihn informiert hatte, war diese Frau zum ersten Mal hier im Club. Die ganze Aufregung war total sinnlos; aber da der Auftrag von Tim kam, musste es wichtig sein.

In diesem Augenblick trat die Frau aus dem Club auf die Straße. Sie drehte sich nach allen Seiten um, als müsste sie sich vergewissern, dass ihr keiner auflauerte; dann ging sie zügig los, um gleich darauf in einem Hauseingang zu verschwinden. Nach wenigen Augenblicken kam sie - noch immer im Mantel, aber mit Jogger und Turnschuhen - wieder heraus und setzte sich in Bewegung. Markus folgte ihr und fragte über Funk an, ob Papiere da wären oder ob sich noch ein Team beteiligen würde.

Carsten sagte ihm: »Papiere – Fehlanzeige, aber U-Bahn-Ticket. Leider erinnert sich unser Held nicht daran, was darauf stand, weil er es gar nicht genauer angesehen hat. Ich schätze, du musst ihr auf den Fersen bleiben und Bernd und Michi informieren, wenn du die Richtung bestimmen kannst.«

Markus atmete einmal laut und sagte dann: »Okay, Boss, ich melde mich, wenn sich die Truppe in Gang setzen kann.«

Er observierte die Frau bis zum U-Bahnhof, kaufte umständlich eine Fahrkarte und stiefelte dann hinter Susann auf den Bahnsteig. Sie stieg in die Linie 3 Richtung Mümmelmannsberg.

Ach du Scheiße, dachte Markus und schrieb eine Nachricht an die Firmengruppe, da Sprechen nun keine Option mehr war.

An der Endstation angekommen, stieg er aus und benutzte den Fahrstuhl- das Handy schon in der Hand, um sofort Bescheid zu geben, falls die anderen noch nicht vor Ort sein sollten. Markus sah, wie die Frau eine Autotür öffnete und ihren Mantel auszog, sich in das Fahrzeug setzte und in Richtung Autobahn davonfuhr. Das Kennzeichen gab er sofort an seinen Chef weiter und wartete auf weitere Anweisungen. In diesem Moment kam Michi um die Ecke gefahren. Er ließ das Fenster herunter.

Markus sagte: »Erst mal verfolgen, ich komme mit.«

Er ging um den Wagen herum und wies Michi an, zur Autobahn Richtung Berlin zu fahren. Schnell hatten sie den betagten Kleinwagen eingeholt und blieben auf Abstand hinter ihm.

Dann kam die Ansage von Carsten: »Die Adresse lautet: ›Bi de Wischen‹ drei in einem Nest mit dem Namen Zierbusch. Fahrt vorweg und schaut euch um.«

»Wonach suchen wir eigentlich?« Michi fragte über Funk.

Carsten antwortete: »Alles zur Person. Den Datenabgleich machen unsere Freaks. Viel Spaß und denkt daran, in solchen Kaffs haben alle Fenster Augen.«

Markus und Michi zwinkerten sich zu und Michi gab Gas.

»Wenn sie weiter so schleicht wie bisher, dann haben wir mehr als genug Zeit.« Michi grinste.

Als sie in Zierbusch ankamen, war klar, dass sie nicht ohne Aufsehen durch dieses winzige Dorf fahren könnten. Also suchten sie sich ein Nachbardorf, von wo aus ein Waldweg fast bis vor das Haus der Zielperson führte.

»Den Rest müssen wir wohl zu Fuß gehen«, stellte Markus mit einem Grummeln fest.

Nach kurzer Zeit waren sie am Ziel, stellten den Motor ab und gingen über das Feld hinter dem Haus auf den Garten zu. Ein Haus mit fünf Eingangstüren – nur wo wohnte diese Frau? Das war schnell geklärt. Es gab nur einen Bewohner – und der war gerade nicht zu Hause. Nach einer kurzen Durchsicht war klar: Hier lebte Susann Stern und sonst niemand. Die Frau war dreiundfünfzig und trug Kleidergröße 40 bis 48 - merkwürdig, aber was solls. Der Kühlschrank war nicht von einem Koch gefüllt, es gab fast nur Fast Food. Das einzig Bemerkenswerte war eine Profikaffeemaschine- jeder setzte seine Prioritäten eben anders. Ein Blick in jeden Raum: Es gab kein Wohnzimmer, aber eine Bibliothek mit Büchern aus jedem Genre, vollgestopft bis in den letzten Winkel. Michi und Markus machten sich auf den Weg zu ihrem Wagen. Ein kurzes Telefonat mit Carsten und schon waren sie auf dem Rückweg.

***

Unterdessen saßen die Nerds vor ihren Bildschirmen und stellten die Biografie von Susann Stern zusammen: Sie wurde als zweites Kind der Familie Wieland geboren, besuchte die Realschule, dann machte sie eine Lehre zur Bürokauffrau und arbeitete viele Jahre in einem Baubetrieb, Heirat und Kinder. Irgendwann waren die Kinder nicht mehr da und vor knapp einem Jahr starb ihr Mann.

»Was für ein langweiliges Leben«, stellte Paul fest und gab den Druckbefehl. »Ja, nicht einmal ’ne halbe Seite.«

Jason grinste, schnappte sich den Ausdruck und lief in das Büro. Kaum dort angekommen, riss ihm Tim das Blatt aus der Hand und zeigte mit der anderen auf die Tür.

»Ich denke, ihr könnt für heute Feierabend machen«, sagte Tim zu Jason und dann: »Nein, da steht nicht, was die Dame zurzeit so macht. Also los, das findet ihr noch heraus, bevor ihr abhaut, klar?«

»Natürlich, Herr Baumann«, kam es kleinlaut von Jason. Er drehte sich um und verschwand in der Computerzentrale.

Nach einer weiteren halben Stunde hatten Jason und Paul immer noch nichts gefunden.

Frustriert hackten sie auf ihren Tastaturen herum, bis Paul meinte: »Da sind doch Kinder. Such du nach ihnen, ich nehme mir den Ehemann vor.«

Kaum eine Stunde später war die Sache klar: Frau Stern hatte ihren Beruf aufgegeben, um sich um die Pflege ihres Vaters zu kümmern, der an einer unheilbaren Krankheit litt und daran auch verstorben war. Ihr Mann starb unerwartet durch einen Verkehrsunfall. Im Moment war sie also ohne Job und ohne Einkommen. Paul und Jason druckten jetzt mehrere Seiten aus, da durch die weitere Suche alles etwas umfangreicher geworden war und sie sich nicht sagen lassen wollten, dass ihre Recherche nicht gründlich gewesen wäre. Die Ausdrucke brachten sie in das Büro und verabschiedeten sich.

***

Tim setzte sich auf die kleine Ledercouch in der gemütlichen Sitzecke und versuchte, völlig unbeteiligt zu wirken. Wolfgang hatte sich bereits wieder hinter dem Schreibtisch niedergelassen und gab Daten in das Computersystem ein. Ab und zu sah er auf, prüfte die Monitore und blickte durch das Fenster. Tim sah aus, als ob er durch ihn hindurchschaute.

Was ist mit dem bloß los?, dachte Wolfgang, sagte aber nichts.

Michi und Markus kamen in das Büro und wollten ihren Bericht abgeben, aber Tim hob die Hand, stand auf und nahm die Ausdrucke von dem kleinen Tisch in der Sitzecke.

Mit einem Kopfnicken und einer Geste sagte er: »Geht nach oben in mein Büro, ich komme gleich nach.«

Nachdem die beiden den Raum verlassen hatten, verabschiedete er sich von seinem Geschäftsführer und begab sich ebenfalls in sein Büro.

Dort angekommen fragte er: »Und, was könnt ihr mir berichten?«

Markus und Michi blickten sich an und Michi nickte Markus zu, der daraufhin zu sprechen begann.

»Die Frau lebt allein, in einem alten Bauernhaus. Viele Eingangstüren, keine Sicherung, kein Wohnzimmer, aber eine Bibliothek mit einem Haufen Bücher. Völlig uninteressant, da ist nichts zu holen.«

»Sonst noch was?« Tim sah ihn erwartungsvoll an.

»Tut mir leid, Chef, aber für richtige Recherche war nicht genug Zeit. Oberflächlich war tatsächlich nichts Interessantes zu finden. Außerdem ist es schwierig, zu suchen, wenn man nicht weiß, was man eigentlich sucht.«

Markus zuckte mit den Schultern und Michi nickte heftig mit dem Kopf, um seine Aussage zu bestätigen.

»Gut, ich danke euch und wünsche noch einen schönen Abend.«

Tim erhob sich. Das war für Michi und Markus das Zeichen, dass sie ihren Alltag wieder aufnehmen sollten. Nachdem sie das Büro verlassen hatten, schaute sich Tim noch einmal die Ausdrucke an, nahm alles zusammen und steckte es in eine Mappe. Er ging ein paarmal im Büro auf und ab, nahm sein Handy aus der Tasche und mit ein paar kurzen Tipps wählte er die Nummer von Hartmut. Dieser nahm das Gespräch nach dem ersten Klingeln an: »Hallo, Tim, was gibt es? Brauchst du Unterstützung?«

»Nein, ich muss dich sehen, am besten jetzt!«

Hartmut hörte an der Stimme, dass irgendetwas mit Tim ganz und gar nicht in Ordnung war und sagte sofort: »Gut, treffen wir uns in dreißig Minuten in unserer Stadtwohnung!«

Tim nickte nur und beendete das Gespräch.

***

Keine halbe Stunde später waren sowohl Hartmut als auch Tim in der Wohnung an der Alster eingetroffen. Die alte Villa hatten sie vor Jahren gekauft, um nach arbeitsreichen Tagen und Nächten ohne lange Fahrzeiten einen ruhigen Ort zum Ausschlafen zu haben. Die Villa war umfangreich umgebaut und modernisiert worden, sodass sie nach außen immer noch als Hamburger Stadtvilla erschien, im Inneren aber zwei Wohnungen über je drei Etagen für die Freunde bereithielt.

Hartmut sah bei seinem Eintreffen, dass in Tims Wohnzimmer schon Licht brannte. Nachdem er die Haustür geöffnet hatte, klingelte er an Tims Wohnungstür. Beinahe im gleichen Augenblick riss Tim die Tür von innen auf.

Hartmut fragte bereits beim Eintreten: »Was ist los? Ich habe den Verdacht, dass du völlig durch den Wind bist.«

Tim ging ihm voran in den großzügigen Wohnraum, nahm die Akte von der Anrichte und drückte sie Hartmut in die Hand. Dieser nahm die Akte, setzte sich in einen der bequemen Sessel und öffnete sie. Dann erstarrte er.

»Elisabeth«, hauchte er und blickte Tim völlig verstört an.

Dieser nickte nur und schüttelte den Kopf. Dann stand er auf und holte für sich und seinen Freund Gläser, Eis und Whisky aus der Bar. Hartmut stand ebenfalls aus seinem Sessel auf und folgte Tim zur Bar. Dort ließ er sich schlaff auf einen der Barhocker fallen.

»Das kann doch nicht wahr sein, Elisabeth ist seit fünfzehn Jahren tot.«

»Ja, aber diese Frau sieht ihr verdammt ähnlich.« Tim schaute grimmig. »Wenn du genau hinsiehst, siehst du die Unterschiede. Trotzdem – ich muss sie haben.«

»Mach mal halblang, Tim. Sie muss dich auch wollen. Erzähle mir erst einmal, was passiert ist. Wo hast du das Foto her und wer ist sie, wo hast du sie kennengelernt?«

»Ganz ehrlich? Ich kenne sie nicht, sie war heute ein neuer Gast im Club und das Bild ist aus der Überwachungsabteilung. Dann weiß ich nur noch, dass sie dreiundfünfzig Jahre alt ist, Witwe, Bürokauffrau, zurzeit ohne Beschäftigung wegen der Pflege ihres Vaters, der gestorben ist. Sie lebt in Mecklenburg in irgend so einem Pisskaff. Ach ja, sie lebt allein.«

»Tim, hast du etwa deine Sicherheitskräfte und ihr Know-how genutzt, um an diese Infos zu kommen?«

Hartmut fing an, sauer zu werden, obwohl er verstand, wie Tim sich fühlte. Elisabeth war die Liebe seines Lebens gewesen und er machte sich immer noch Vorwürfe, weil sie bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war. Dieses Flugzeug gehörte Tim und er meinte deshalb, dass er die Verantwortung für den Unfall getragen hatte. Das stimmte natürlich nicht. Elisabeth wollte damals nach München fliegen, um Weihnachtseinkäufe zu machen. Sie hatte wie immer einen Piloten für das Kleinflugzeug angeheuert, der sie dorthin fliegen sollte. Sie gerieten in ein Unwetter und der Pilot konnte nicht mehr notlanden, beide hatten keine Chance gehabt.

Hartmut sah Tim und wie dieser hinter der Bar fast in sich zusammensackte.

»He, deine Leute sind zu dir gekommen, weil sie keine Lust mehr hatten, in den Privatsachen von ganz normalen Bürgern zu wühlen. Schließlich sind nicht alle, die vom Verfassungsschutz erfasst werden, Verbrecher. Die meisten haben nur das Pech, dass sie einen Verbrecher kennen oder sogar mit ihm befreundet sind, und das auch noch ohne jede Kenntnis der Sachlage.«

»Ich weiß, ich weiß, aber die Jungs schienen sogar ihren Spaß daran gehabt zu haben, obwohl sie schon alle so aussahen, als ob sie gern wüssten, warum die Frau ausspioniert werden sollte. Ich hab aber nichts gesagt.«

Tim fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht und sah in diesem Moment wirklich alt aus. Er nahm das Glas in die Hand und trank es in einem Zug leer. Hartmut schüttelte den Kopf.

»Und wie soll es weitergehen?«

»Ich muss eine Situation schaffen, in der ich sie kennenlernen kann, ohne dass sie erfährt, dass ich schon weiß, wer sie ist und dass alles arrangiert wurde.«

Hartmut stand auf und ging vor der Bar auf und ab.

»Tim, du musst in der Realität leben, das ist nicht Elisabeth! Wenn du in dieser Frau einen Ersatz für sie siehst, dann geht die ganze Aktion auf alle Fälle schief, und zwar so was von!«

»Mann, Kerl, ich sehe sie nicht als Elisabeth! Aber ich sehe eine Frau, die toll aussieht und scheinbar meine Interessen teilt. Außerdem war ich seit dem Unglück noch nie von einer Frau so fasziniert wie von dieser.«

»Ich glaube, wir sollten mal eine Nacht darüber schlafen. Dann treffen wir uns morgen Abend wieder hier, um die Sache mit etwas Abstand zu betrachten. Wenn du dann immer noch darauf bestehst, dass du keinen Ersatz suchst, sondern eine neue, wirklich andere Frau – und vorausgesetzt, ich glaube dir – dann helfe ich dir, einen Schlachtplan zu entwerfen.« Hartmut stellte sein Glas auf den Tresen und wandte sich zum Gehen.

»Gut, wir sehen uns morgen.« Tim kam hinter der Bar hervor.

Beide gingen durch das Wohnzimmer in den kleinen Wohnungsflur. Diese Nacht würden sie beide in der Stadt bleiben. Wenn es nach Tim ging, so lange, bis der Plan wasserdicht geschmiedet war.

***

Susann schlief lange und tief. Der Ausflug nach Hamburg hatte nichts gebracht und sie trotzdem völlig ausgelaugt. Sie nahm sich vor, den nächsten Ausflug besser vorzubereiten.

Als sie gegen elf endlich aus dem Bett kroch, um sich Frühstück zu machen, war sie niedergeschlagen und lustlos. Sie ging in die Küche, um ihre Barista anzuwerfen und sich erst einmal einen guten Milchkaffee zu kochen. Dann ein oder zwei Toasts und etwas lesen. Danach würde sie duschen und dann in den Wald- die beste Möglichkeit, den Frust loszuwerden.

Gegen halb zwei war ihre Laune schon viel besser. Das Telefon brummte und zeigte damit an, dass eine Nachricht eingetroffen war. Sie nahm ihr Handy und schaute nach. Eine Telefonnummer und als Bild …

Oh mein Gott, schoss es ihr durch den Kopf.

Der Eingang des Clubs, in dem sie gestern gewesen war.

Der Text lautete wie folgt: »Ihr erster Besuch in unserem Haus. Hat es Ihnen gefallen? Bitte teilen Sie uns Ihre Meinung mit.«

Verdammte Technik, dachte sie und legte das Handy wieder weg. Sie ging in die Küche, drehte um und ging wieder zurück, nahm das Handy erneut in die Hand und schrieb: »Ihre Webseite ist irreführend, ich hatte etwas anderes gesucht, schade! Vielleicht finde ich woanders das Richtige.«

Abgeschickt und fertig. Keine Minute später meldete das Handy eine neue Nachricht. Wieder der Club: »Was suchen Sie denn? Vielleicht kann unser Team behilflich sein.«

Susann schluckte und schrieb: »Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail-Adresse. Auf dem Handy zu schreiben, ist mir zu anstrengend.«

Mit dem Absenden dachte Susann: Ha, nun kommt bestimmt nichts mehr!, und legte das Handy wieder auf die Kommode im Flur. Kaum abgelegt, war die nächste Nachricht da: »[email protected] – Bitte Groß- und Kleinschreibung beachten.«

Susann war wie vor den Kopf geschlagen. Jetzt brauchte sie erst einmal einen guten Kaffee und eine Zigarette. Dann würde sie anfangen, darüber nachzudenken, ob sie hier eine Option sähe, um zu ihrem Ziel zu kommen.

Sie lief ziellos durch das Haus, räumte hier ein Paar Strümpfe weg und legte einen Pulli zusammen. Dann ging sie wieder in die Küche.

Noch einen Kaffee.

Nach dem Dritten ging es ihr immer noch nicht besser, was sollte sie bloß tun? Sie brauchte einen Rat, aber wen fragen? Dann ein Geistesblitz. Schnell lief sie in den Flur und nahm das Handy von der Kommode. Kurzwahlspeicher aufrufen und Jürgen anrufen, nun nur noch die grüne Taste drücken und der Rufaufbau begann. Nervös tippte sie mit dem Zeigefinger auf die Rückseite des Handys, aber nach dem fünften Klingelzeichen wurde der Anruf abgewiesen. Enttäuscht legte sie das Handy wieder hin und nahm ihren Rundgang erneut auf.

Als sie gerade eine Banane aus der Obstschale angelte, klingelte ihr Handy.

Sie lief schnell in den Flur und nahm das Gespräch an.

»Jürgen, ein Glück, dass ich dich erreiche. Ich brauche dringend deinen Rat.«

Jürgen, der Ehemann ihrer besten Freundin Christine, war bei der Kripo tätig und als Leiter der Polizeidirektion Kiel in Susanns Augen unfehlbar. Er fing an zu sprechen, als das Navi einen Spurwechsel empfahl.

»Susann, wie geht es dir? Ich glaube, wir haben schon seit Monaten nicht mehr miteinander telefoniert, und jetzt möchtest du einen Rat? Was gibt es denn? Du kannst frei sprechen, ich bin allein im Auto und hatte nur vergessen, das Navi abzuschalten.«

Susann räusperte sich: »Du, Jürgen, ich möchte etwas über ein – na ja – sagen wir, Lokal, nein eher – also eigentlich ist es ein Club, ja, ein Club in Hamburg wissen. Kannst du da mal sehen, ob dort alles in Ordnung ist?«

»Susann, was meinst du? Was für ein Club?«

Susann fing an, sich zu winden, und meinte dann: »Ach weißt du, ist doch nicht so wichtig, dir noch einen schönen Feierabend.«

»Halt, jetzt bin ich neugierig, warst du Tanzen? Hast du jemanden kennengelernt? Willst du, dass ich den Typen überprüfe? Ich brauche nur sein Kennzeichen oder Namen, Telefonnummer - halt alles, was du hast.«

Jürgen freute sich, dass Susann endlich aus ihrem Mauseloch herauskam.

Susann überlegte.

»Okay, wenn ich dir jetzt sage, wo ich war, ziehe keine falschen Schlüsse. Ich wollte nur einmal sehen, wie das da drinnen aussieht, und ganz ehrlich, niemand hat mich angesprochen oder so etwas. Ich war nur da und hab mich umgesehen. Du, ich war eigentlich nicht einmal richtig drin, nur im ersten Raum mit Bar.«

»Also, spann mich nicht so auf die Folter, wo warst du und was willst du wissen? Ich versuche dann alles, was mir möglich ist, in Erfahrung zu bringen. Und wer weiß, vielleicht kenne ich den Schuppen ja sogar.«

Susann schluckte und fing an zu erzählen: »Ich war im Club, genauer: ›Der Club‹ in Hamburg. Und der ist auf der Reeperbahn. Jetzt weißt du es.«

»Wow, den Laden kenne ich, ziemlich harte Gangart.« Jürgen schlucke hörbar.

»Das dachte ich auch, als ich vom Vorraum aus in den Hauptraum gesehen habe. Deshalb bin ich auch wieder raus.«

»Dann verstehe ich nicht, was du über den Schuppen noch wissen willst.«

»Ich weiß auch nicht, war nur so ein Gefühl. Ich habe heute eine Nachricht auf mein Handy von dem Laden bekommen. Die fragen tatsächlich, wie mir mein erster Besuch gefallen hat. Das fand ich schon seltsam.«

Jürgen runzelte die Stirn. »Pass auf, das ist nicht wirklich unüblich. Viele Läden scannen dein Handy, wenn du reingehst. Aber soweit ich weiß, musst du dazu dein Handy konfigurieren, um solche Zugriffe zu erlauben. Ich würde sagen, du schilderst mir den Abend mal genau, damit ich einschätzen kann, ob da was faul ist.«

Susann schilderte den gestrigen Abend von dem Moment an, als sie aus der U-Bahn-Station auf die Straße getreten war. Als sie beschrieb, wie sie ihre Jogginghose wieder angezogen hatte, hörte sie ein lautes STOP aus dem Telefon.

Jürgen fragte nach: »Du hast gesagt, dass du die Turnschuhe als Letztes in den Rucksack gesteckt hast, oder?«

Susann bejahte und wollte mit ihrer Schilderung fortfahren.

»Aber du sagst, beim Wiederanziehen der Klamotten im Hauseingang hast du zuerst die Jogginghose aus dem Rucksack genommen. Musstest du sie unter den Turnschuhen hervorholen oder lag sie obenauf?«

Susann war verwirrt. »Ich glaube, sie lag obenauf, wieso? Ist das wichtig?« Jürgen überlegte laut: »War noch etwas ungewöhnlich? Es ist wirklich jedes Detail wichtig!«

Susann schilderte noch einmal den gesamten Ablauf und Jürgen hörte ohne weitere Unterbrechungen zu. Nach einer Stunde hatte Jürgen schon eine Vorstellung: Entweder das Personal in diesem Club durchsuchte die Kleidung und was sonst noch so in der Garderobe landete nach Wertsachen, oder die Personen wurden in diesem Haus komplett überprüft. Was ja nicht unbedingt schlecht wäre, wenn Frauen dort ohne Begleitung und somit ohne Schutz Zutritt hatten. Was jedoch nicht ins Bild passte, waren die Nachrichten; aber bestimmt konnten die Kollegen von der Sitte hier für Klarheit sorgen, so hoffte er zumindest.

Er versicherte Susann, dass er ein wenig bohren würde, um so schnell wie möglich Antworten zu finden.

»Bitte, auch wenn es vielleicht verlockend ist und dieser Club nach meinem Kenntnisstand sauber arbeitet, möchte ich dich bitten, auf keinen Fall aktiv zu werden. Susann, warte, bis ich dir grünes Licht gebe. Ich mach mir sonst Sorgen und werde dir Christine auf den Hals hetzen.«

»Danke, du bist zu freundlich, Jürgen. Ich wusste, ich kann auf dich zählen. Aber zu Christine kein Wort, ich würde mich schämen. Nur, Torsten und ich – da war halt alles möglich und ich vermisse nicht nur ihn, sondern auch – du weißt schon – ich bin kein Stein. Egal, melde dich, wenn du mir mehr sagen kannst. Und, Jürgen, noch mal vielen Dank.«

»Susann, ich habe noch gar nichts gemacht und ehrlich, ich will versuchen, dir zu helfen, sodass du das findest, was dir guttut. Ruf Christine bald an, sie vermisst dich. Kopf hoch, nicht verzagen, Jürgen fragen!«

Susann lachte kurz auf und sie verabschiedeten sich voneinander.

Irgendwie fühlte sich Susann erleichtert, aber durch die Sache mit den Klamotten auch verunsichert. Nur – was sollte schon geschehen sein? In ihrem Rucksack hatte sie nichts Persönliches gehabt, also konnte durch eine Durchsuchung keiner erfahren haben, wo sie wohnte oder wer sie war.

***

Tim und Hartmut trafen sich gegen siebzehn Uhr in Hartmuts Wohnung. Tim hatte asiatisches Essen mitgebracht. Sie setzten sich an den Küchentresen und aßen die Frühlingsrollen direkt aus den Boxen. Nachdem der erste Hunger gestillt war und sie sich über die Hauptspeisen hermachten, fing Hartmut an.

»Und, was denkst du nun, nachdem du eine Nacht darüber geschlafen hast?«

Tim stopfte sich einen großen Bissen in den Mund, kaute langsam und überlegte. Er wollte auf jeden Fall, dass sein Freund ihm half. Tim hatte aber Angst, dass Hartmut - wie bereits gestern angedroht - nicht mitmachen würde, sollte er zu großes Interesse zeigen, weil es durch die Ähnlichkeit von Susann und Elisabeth so aussehen könnte, als würde er nur seine Elisabeth wiederhaben wollen. Tim war aber überzeugt, dass er zwar durch die Ähnlichkeit erst auf Susann aufmerksam geworden war, dass Susann aber bei genauerem Hinsehen lediglich eine ähnliche Haarfarbe und zufällig auch eine ähnliche Haltung hatte.

Er war am frühen Nachmittag im Büro gewesen und hatte sich von Paul noch einige Ausdrucke aus der Aufzeichnung von gestern machen lassen, natürlich extrem vergrößert. Diese Bilder zeigten, dass Susann eben nicht wie Elisabeth aussah.

Außerdem hatte Jason über Handy-Nachrichten mit Susann Kontakt aufgenommen. Leider war dieser nicht sehr aufschlussreich; aber er hatte jetzt ihre Handynummer, die ihm vielleicht nützlich sein könnte, je nachdem wie der Schlachtplan aussehen sollte. Dumm nur, dass sie für mehr Info die E-Mail-Adresse haben wollte. Jetzt musste er womöglich geduldig warten, bis sie sich melden würde. Jason hatte zumindest die Anweisung erhalten, ihn sofort zu kontaktieren, sollte Susann Stern sich, wie auch immer, im Club melden.

Tim trank noch einen Schluck von dem Weißwein, den er ebenfalls mitgebracht hatte, und klärte Hartmut über die neuesten Entwicklungen auf. Mit der Erkenntnis, dass Susann ganz anders war als Elisabeth, kam er zum Schluss seines Berichtes und untermauerte diesen mit den neuen Ausdrucken.

Hartmut schaute die Bilder lange an und sagte dann: »Mein Gott, die Nahaufnahmen zeigen eine ganz andere Frau, als es gestern durch die einfachen Bilder noch den Anschein hatte. Jetzt bist du geheilt und wir gehen zur Tagesordnung über, oder was?«

»Nein, ganz und gar nicht. Jetzt weiß ich, dass auch eine Frau, die nicht Elisabeth ist, eine Frau für mich sein kann. Ich habe meine Meinung nicht geändert, ich will diese Frau. Ich will Susann Stern, koste es, was es wolle!«

Tim hatte einen ungeheuer entschlossenen Gesichtsausdruck und seine Augen leuchteten so dunkelgrau, dass sie fast schwarz wirkten. Für Hartmut das untrügliche Zeichen, dass sein Freund sich in diese Idee vollkommen verbissen hatte und wie ein Pitbull nicht loslassen würde, bis er sein Ziel erreicht hätte.

»Also gut, ich werde dir helfen. Aber mach mich nicht dafür verantwortlich, wenn es schief geht. Frauen mögen es nicht besonders, wenn sie manipuliert werden. Sollte sie es merken, bist du echt am Arsch, Alter! Dann hast du nie wieder eine reale Chance!«

Hartmut nahm alle Packungen und warf sie in den Mülleimer. Dann holte er sich ein Bier aus dem Kühlschrank und setzte sich wieder an den Küchentresen.

Tim, wie ein kleiner Junge vor einem Geschenk, fragte: »Und hast du schon eine Idee, wie wir es hinkriegen, dass ich sie ganz zufällig kennenlernen kann?«

Das Wort »zufällig« unterstrich er mit in die Luft gemalten Anführungsstrichen.

»Das könnte schon sein. Wann wird denn der neue Club in Wentorf eröffnet?«

»Am Donnerstag, den einundzwanzigsten November ist ›Tag der offenen Tür‹, Besichtigung und Führungen. Wolfgang meinte, dass unsere Kunden alle eine persönliche Einladung bekommen sollten, um sich den ›Club Plus‹ in Ruhe und mit Häppchen und Freigetränken ansehen zu können. Außerdem hat er vorgeschlagen, dass wir drei Wochen vor der Eröffnung in allen Hamburger Tageszeitungen und im Radio Werbung für die Eröffnung am zweiundzwanzigsten November machen sollten.« Tim sah Hartmut erwartungsvoll an.

»Gute Idee, aber wenn du neue Kunden willst, solltet ihr zwei Tage der offenen Tür machen. Den ersten am zwanzigsten November für die Stammkunden und den zweiten für das allgemeine Publikum. So hast du die Insider und die Neulinge getrennt. Ist mehr Stress, aber ich sehe da ganz klar das größere Potenzial.«

Tim nickte langsam und griff zum Handy. Als er Wolfgang an der Strippe hatte, erklärte er ihm die Strategie der doppelten Besichtigungstage und Wolfgang stimmte zu. Allerdings nur unter der Bedingung, dass Samstag, der sechzehnte November, dann der letzte Öffnungstag des alten Clubs wäre. Er wollte das Personal frisch und voll einsatzfähig für den Marathon von offenen Tagen und dem anschließenden Vollbetrieb. Tim fand das vernünftig und beauftragte Wolfgang, allen Mitarbeitern bei der nächsten Besprechung die Termine zu nennen und alles Nötige für die Werbung in Gang zu setzen.

»Das wäre erledigt. Gut für den Umsatz, aber damit sind wir in der Ausarbeitung unseres Schlachtplanes noch keinen Schritt weiter.«

Hartmut verzog das Gesicht. »Dein Schlachtplan – nicht meiner! Aber du kannst dieser Susann zumindest eine Einladung zu einem der Termine schicken, vielleicht beißt sie an. Ich an deiner Stelle würde den Termin für das allgemeine Publikum nehmen, da ist die Chance größer, dass du nicht von langjährigen Kunden in Beschlag genommen wirst.«

Tims Gesicht hellte sich auf. »Ganz gute Idee, aber was, wenn sie nicht kommt?«

»Natürlich musst du es irgendwie schaffen, ihr Bilder aus dem neuen Club zu schicken. Schließlich hast du dort viele neue Spielzimmer, die es im alten Haus nicht gibt. Ich denke nur an den Klinikbereich und die einzelnen Praxen.«

Tim schüttelte den Kopf. »Bilder kann ich ihr nur übermitteln, wenn sie den Club über die E-Mail anschreibt. Mit unserer Handy-Werbung machen wir normalerweise nur angemeldete Kunden auf Themenabende und Vorführungen aufmerksam. Es wäre zu aufwendig, alles für sie in Handy-Nachrichten umzuwandeln. Obwohl, wenn sie sich nicht rührt bis circa zwei Wochen vor der Eröffnung, werde ich auch dieses Mittel einsetzen.«

Nach einer kurzen Pause fragte Tim Hartmut: »Hast du sonst noch einen Vorschlag?«

»Im Augenblick nicht, aber ich fahre jetzt ohnehin erst einmal nach Hause. Gabriele macht mir sonst die Hölle heiß. Ich bin schon wieder seit vier Tagen entweder nur zum Schlafen oder gar nicht nach Hause gekommen.«

Sie standen auf und gingen zusammen zur Tür, Tim in seine Wohnung und Hartmut nach draußen, um mit dem Wagen nach Wedel zu seiner Frau und den Kindern zu fahren, wobei es die beiden Halbstarken nicht sonderlich stören würde, wenn er nicht käme.

Kapitel 2

Die nächste Woche war Tim in der Hauptsache mit der Überwachung der Restarbeiten am neuen Club beschäftigt. Da Paul und Jason keinen Laut von sich gaben, konnte er sicher sein, dass Susann sich noch nicht gemeldet hatte.

Er stürzte sich in die Arbeit, prüfte und überwachte die Fortschritte und zog Markus vom Club an der Reeperbahn ab. Er ging alle Sicherheitseinrichtungen durch in dem bereits vollständig fertiggestellten Obergeschoss der imposanten Villa mitten im Wald zwischen Wentorf und Wohltorf, gelegen an der Wentorfer Straße.

Tim hatte das völlig heruntergekommene Gebäude durch Zufall entdeckt und zusammen mit circa zwei Hektar Land als neues Domizil für eine größere und bessere Version seines Clubs in Hamburg gekauft. Die Bauarbeiten hatten jetzt fast drei Jahre angedauert, da das Gebäude nach zähen Verhandlungen mit dem Denkmalschutz und einem Vorort-Termin mit dem Gericht sogar zum Abriss freigegeben wurde. Das war aber nie Tims Absicht gewesen. Er wollte lediglich das riesige Haus mit seinen drei Etagen entkernen und es dann nach außen im historischen Gewand wieder erstrahlen lassen. Dieses Konzept hatte er auch in die Tat umgesetzt.

Nachdem die Baufirma mit der Entkernung begonnen hatte, stellte sich aber heraus, dass das Haus vom Schwamm durchsetzt war und nun doch vollständig weichen musste. Tim ließ Grundrisspläne des Gebäudes anfertigen und so viele Fotos wie möglich machen. Eine Spezialfirma machte einen kompletten Scan und erstellte damit 3-D-Pläne und ein virtuelles Haus.

Diese Vorgehensweise erwies sich nach dem Abriss als goldrichtig, denn so konnten der Architekt und Tim alle Planungen erst einmal am Computer durchspielen und mögliche Fehler sofort beheben.