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"Was hat das alles nur zu bedeuten?" Immer wieder stellt sich der biedere Swinburne diese Frage, während er mit seinem Freund Basil Grant, einem Richter außer Dienst, und dessen Bruder Rupert in den Gassen von London in eine geheimnisvolle Welt eintaucht, in der schier unglaubliche Kriminalfälle auf die ungleichen Freunde warten. Stets verirrt sich Rupert, als nüchterner Privatdetektiv eine Karikatur des Sherlock Holmes, in haltlose Theorien, da seine Vernunftschlüsse der verwirrenden Wirklichkeit nicht standhalten. Basil Grant aber, der weise und scheinbar so weltfremde Richter, löst die Rätsel mit einem Blick für die einfachen Wahrheiten, die unter einer täuschenden Oberfläche verborgen liegen. - Ein Vorläufer der Erzählungen vom Priesterdetektiv Father Brown - und ein phantastisches und bizarres Porträt der Stadt London in der unnachahmlichen Art Chestertons.
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Seitenzahl: 229
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G. K. Chesterton
Londoner Erzählungen
Elsinor Verlag
I. Die bemerkenswerten Abenteuer des Majors Brown
II. Ein schmerzhafter Sturz aus den Höhen des Ruhms
III. Der Besuch des Pfarrers
IV. Ungewöhnliche Überlegungen eines Immobilienmaklers
V. Das merkwürdige Betragen des Professors Chadd
VI. Die groteske Gefangenschaft der alten Dame
Quellennachweis
Über den Autor
Über dieses Buch
Impressum
Rabelais oder sein besessener Illustrator Gustave Doré müssen wohl an den Entwürfen zu jenen Merkwürdigkeiten mitgewirkt haben, die in England und Amerika unter dem Namen «Mietwohnungen» Bekanntheit erlangten. Denn zweifelsohne steckt etwas Gargantueskes hinter den Bemühungen, Platz zu sparen, indem man ganze Häuser mitsamt den Haustüren und allem Zubehör einfach übereinanderstapelt. Im sorgsam geordneten Gewirr jener Straßenschluchten leben die eigenartigsten Gestalten, und es geschehen dort die merkwürdigsten Dinge; deshalb vermute ich auch, daß der Club für bizarre Berufe gerade in einer solchen Straße seine Büroräume bezogen haben dürfte. Die Vermutung drängt sich zwar auf, dieser Name müsse doch eigentlich die Passanten geradezu anlocken oder sie zumindest verstören, doch in diesen gewaltigen dämmrigen Bienenkörben gibt es nichts, was die Menschen anlocken könnte oder aus der Fassung bringt. Die Passanten gehen trübselig ihren eigenen Verrichtungen nach; sie suchen die Reederei von Montenegro oder das Londoner Büro der Allgemeinen Zeitung von Rutland, und auf den Wegen dorthin eilen sie durch das Halbdunkel der engen Gassen, wie man im Traum durch düstere Gänge gleitet. Käme es Meuchelmördern in den Sinn, in einem der hoch aufragenden Bauten in der Norfolk Street ein Unternehmen zur Durchführung von Auftragsmorden einzuquartieren, und gäbe dort ein freundlicher Herr mit Brille Auskünfte zur Abwicklung dieser Geschäfte, niemand hätte daran irgend etwas auszusetzen. Der Club für bizarre Berufe also hat Räume in einem turmhohen Bau bezogen; er versteckt sich dort wie ein Fossil, das in einem mächtigen Fels zwischen unzähligen Versteinerungen im Verborgenen kauert.
Das Wesen dieser Vereinigung, wie es sich uns nach und nach enthüllte, ist rasch beschrieben. Es handelt sich um einen exzentrischen Club, der bürgerlichen Konventionen spottet; eine Aufnahme setzt voraus, daß der Kandidat die Art und Weise, wie er seinen Lebensunterhalt bestreitet, ganz allein ersonnen hat. Dabei muß es sich um ein vollkommen neuartiges Gewerbe handeln. Die beiden Grundregeln der Satzung führen dies näher aus: Erstens geht es nicht um eine bloße Abwandlung oder Variation eines schon bestehenden Berufes. So würde der Club beispielsweise keinen Versicherungsvertreter in seine Reihen aufnehmen, der, statt Möbel gegen Brandschäden zu versichern, einfach nur, sagen wir, eine Hose für den Fall unter Vertrag nimmt, daß sich ein tollwütiger Hund darin verbeißt. Beiden Fällen läge nämlich ein und dasselbe Prinzip zugrunde, wie Sir Bradcock Burnaby-Bradcock in einem bemerkenswerten Vortrag zum Fall Stormby-Smith so überaus geistreich und treffend darlegte. Zweitens muß die Tätigkeit tatsächlich gewerbsmäßig betrieben werden und den Lebensunterhalt des Erfinders sichern. Die Vereinigung würde also niemanden aufnehmen, der seine Tage mit dem Sammeln leerer Sardinenbüchsen zubringt, es sei denn, er hätte diese Beschäftigung zu einem schwunghaften Handel entwickelt. Professor Chick hat dies ein für allemal klargestellt. Und wenn man bedenkt, welcher neuartigen Profession Professor Chick selbst nachgeht, weiß man nicht einmal so recht, ob einem da eher zum Lachen oder zum Weinen zumute sein sollte.
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