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Carl Gustav Jung (26. Juli 1875 in Kesswil Kanton Thurgau; gestorben 6. juni 1961 in Küsnacht, Kanton Zürich), meist kurz C. G. Jung, war ein Schweizer Psychiater und 1913 der Begründer der analytischen Psychologie. Anhänger dieser Richtung werden Jungianer genannt.
Nach Jung sind Archetypen universell vorhandene Strukturen in der Seele aller Menschen, unabhängig von ihrer Geschichte und Kultur. Sie können sich im Einzelnen und in Gesellschaften unterschiedlich realisieren. Jung fiel auf, dass «gewisse archetypische Motive, die in der Alchemie geläufig sind, auch in Träumen moderner Personen, welche keinerlei Kenntnisse der Alchemie haben, auftreten.»
Jungs Beschäftigung mit Mythen, Märchen und Vorstellungsbildern aus unterschiedlichen Zeiten und Kulturen, die nicht voneinander beeinflusst worden waren, brachten ihn zu der Erkenntnis: «Tatsache ist, dass gewisse Ideen fast überall und zu allen Zeiten vorkommen und sich sogar spontan von selber bilden können, gänzlich unabhängig von Migration und Tradition. Sie werden nicht vom Individuum gemacht, sondern sie passieren ihm, ja sie drängen sich dem individuellen Bewusstsein geradezu auf. Das ist nicht platonische Philosophie, sondern empirische Psychologie.»Er beobachtete «… typische Formen, die spontan und mehr oder weniger universal, unabhängig von Tradition, in Mythen, Märchen, Phantasien, Träumen, Visionen und Wahngebilden auftreten». Diese seien nicht vererbte Vorstellungen, aber «vererbte instinktive Antriebe und Formen.»Er nannte diese Gemeinsamkeiten Archetypen, denen im Individuationsprozess vieler seiner Patienten eine besondere Rolle zukäme. Dieses Material und vor allem seine Bedeutung für die Kultur und den Einzelnen setzte er in Verbindung mit den Entwicklungsprozessen seiner Patienten.
Doch sei «die wahre Natur des Archetyps nicht bewusstseinsfähig, das heißt, sie ist transzendent, weswegen ich sie als psychoid bezeichne.»Als ein numinoser Faktor bestimme der Archetyp «die Art und den Ablauf der Gestaltung [unbewusster Prozesse] mit einem anscheinenden Vorwissen oder im apriorischen Besitz des Zieles.»Der Archetyp ist also «nicht nur Bild an sich, sondern zugleich auch Dynamis, welche in der Numinosität, der faszinierenden Kraft, des archetypischen Bildes sich kundgibt». Es handle sich daher um «eine angeborene Disposition zu parallelen Vorstellungsbildern, beziehungsweise um universale, identische Strukturen der Psyche. … Sie entsprechen dem biologischen Begriff des «pattern of behaviour» [Verhaltensmuster]»Insofern lasse sich der Archetyp als sinngebende Seite des physiologischen Triebes verstehen. Diese «Strukturelemente der menschlichen Seele» entsprächen einer «kollektiven seelischen Grundschicht» des Menschen, die sein Bewusstsein umgibt.
Archetypen an sich sind unanschauliche Faktoren in der unbewussten Psyche, die Vorstellungen, Ideen und Emotionen anzuordnen vermögen. Ihr Vorhandensein wird nur anhand ihrer Wirkung deutlich, d. h. im Auftreten von archetypischen Bildern oder Symbolen. Diese archetypischen Bilder oder Symbole sind jeweils das Produkt der Wechselwirkung des wirkenden Archetyps in einem zeitlich, örtlich und individuell bestimmten Umfeld mit dem individuellen Menschen und können – im Gegensatz zum Archetyp als anordnenden Faktor – nicht vererbt werden. Aus diesem Grund ist eine sorgfältige Unterscheidung zwischen dem Archetyp als solchem und dem archetypischen Bild oder Symbol nötig, wobei letzteres das Ergebnis des anordnen Effekts des Archetyps ist. Eine Analogie dafür bildet das Wachstum eines Kristalles aus seiner Mutterlauge: Archetypische Vorstellungen im Menschen sind immer individuelle Ausprägungen. Sie sind genauso wenig mit dem kollektiven Unbewussten zu verwechseln wie ein individueller Kristall mit seiner ursprünglichen Mutterlauge, aus der er herauswächst. Wo man von den Äusserungen des Unbewussten auf dessen hypothetische Strukturen schliessen kann, nutzte Jung dafür die Bezeichnung Archetyp (Urform), der aber nicht mit den archetypischen Bildern oder Symbolen verwechselt werden darf, die als individuelle Realisierungen der archetypischen Struktur in grosser Vielfalt beim Einzelnen auftreten. Das Konzept von «Archetypen» impliziert keine konzeptionelle Geschlossenheit, d. h. es gibt kein definiertes «set» von Archetypen, sondern ist prinzipiell offen.
Der Archetyp kann mit dem Schatten, der sich auf halb- oder unbewusste Persönlichkeitsanteile bezieht, verbunden erscheinen. Er kann auch mit Anima und Animus als gegengeschlechtliche männliche oder weibliche Bilder für die Seele verknüpft sein. Zu den Archetypen gehören auch die Grundformen des Weiblichen und Männlichen, auch in ihrer religiösen Erscheinung. Zum Beispiel der Archetyp des «Helden», des «Vaters», «Große Mutter», der oder die «alte Weise», das «göttliche Kind», der «Tiergott» etc. in ihren religionsgeschichtlich bekannten wie individuellen Ausprägungen. Die Erscheinung archetypischer Inhalte in Phantasien und Träumen ist in der Regel emotional aufgeladen. Dies kann bis hin zum Gefühl von etwas Numinosem gehen.
Archetypen bezeichnete Jung als Energiekomplexe, die auch in Träumen, Neurosen und vor allen Wahnvorstellungen ihre Wirkung entfalten. Jung erklärt eine Psychose, die unter anderem dann entstehen kann, wenn eine Neurose nicht behandelt wird, als Überhandnehmen des Unbewussten, das sich des Bewusstseins bemächtigt.
James Apollon White wurde in Belgien als Sohn eines NATO-Offiziers und einer deutschen Mutter geboren und hatte eine frühe Verbindung zum geschriebenen Wort. Die Bücherregale im Hause White waren schon in jungen Jahren ein Zufluchtsort für den Jungen. Zur seiner Kommunion erhielt James A. White von seiner Patin Julien einen Parker-Kugelschreiber mit der Notiz, dass er mit dem Schreiben beginnen sollte. Der junge White schrieb seine ersten Gedichte im Alter von sieben Jahren, zunächst rudimentär.1988 trennten sich seine Eltern und er kam zu seiner Familie nach Deutschland, was nicht ohne Angst war, weil sich seine Eltern gewaltsam trennten und er in einer Nacht- und Nebelaktion über die Weihnachtszeit nach Deutschland kam. Und wichtig: Wie Heinrich Heine kam er über dem alten Vater Rheine nach Deutschland !!!
Der Dämon in ihm
1
Die Stimmen überlagerten sich und der milde Schimmer der Nachmittagssonne schien durch die Fenster des Cafes, während Julia und Paul sich angeregt unterhielten.
Paul: Wie kommst du darauf dass es nur Subjektivismus gäbe, schau mal, wenn ich einen Sachverhalt schildere über ein bestimmtes Ding, dann kann ich es nur objektiv.
Julia: Aber wenn ich etwas schildere, dann bin ich es als Subjekt doch die es schildert.
Paul: Dann erhebst du dein Sein über andere, oder wie darf ich das verstehen. Wenn ich nur subjektiv handeln würde, dann wäre ich doch schon ein ganz schönes Ego. Ich rede vom Denken, wenn du meinst dass es nur Subjektivismus gäbe, dann ist der Stuhl dahinten ein Hund.
Julia: Das verstehe ich jetzt nicht.
Paul: Schau mal, wenn ich zu meinen Gunsten handeln würde und so ist unsere Gesellschaft aufgebaut, dann mache ich einen anderen fertig, um daraus letztendlich Vorteile zu ziehen, so wie die USA in den Irak einmarschiert sind um sich Rohstoffe zu sichern und damit ist die Bevölkerung dort aber nicht automatisch besser gestellt, nein, im Gegenteil.
Julia: Anderes Thema!
Paul: Ein subjektiver Idealismus handelt so, dass er Vorteile daraus erzielen kann, ohne jedoch darauf Rücksicht zu nehmen, welche Konsequenzen dies auf andere Menschen ausübt und ich vergleiche Subjektivismus mit Starrsinn, da er nur nach seinen persönlichen Richtlinien handelt. Bedenke doch mal, wenn ich dir Tatsachen erzähle und du sie einfach verneinst, dann ist das natürlich subjektiv. Der Instrumentalismus meint dass alles Nützliche wahr ist und wenn man so denkt kann etwas für einen nützlich sein, jedoch für den anderen repressiv, verstehst du?
Julia: Wollen wir noch etwas trinken?
Paul: Ich trinke noch einen Kaffee.
Julia: Ich hätte Lust auf einen Latte.
So bestellte Paul die Kellnerin zu sich und als sie vor ihm stand mit ihrem gebärfreudigem Becken, das in einer schwarzen Jeans steckte und mit einem rotem hautengem Oberteil, das einen reizenden Ausschnitt besaß, gab er seine Anweisungen und sie bestätigte dann mit einem ,,Kommt sofort“ und entfernte sich dann wieder. Als beide ihre Heißgetränke bekommen hatten, unterhielten sie sich noch eine Weile, bis Paul den Vorschlag machte ihre Unterhaltung am Stadtsee weiterzuführen, woraufhin Julia Kopf nickend Pauls Vorschlag bestätigte und sie sich aufmachten, nachdem sie ausgetrunken und bezahlt hatten.
Es hatte sich etwas bewölkt, doch das Wetter hielt stand, als Paul und Julia an der Promenade entlang stiefelten und eine leichte kühle Brise durch ihre Gesichter fegte. Leute flanierten und gaben sich der Muse hin, sich bei der Kulisse des Sees zu entspannen und sich, wenn die Modalität gegeben war mit ihrer Begleitung zu unterhalten. Beide standen an der Brüstung und behielten Stille, dabei betrachteten sie einige Jollen und ein Touristikschiff, das in der Ferne seine Runden machte, bis Paul sich drehte und eine freie Bank entdeckte, die er, so war seine Idee, mit sich und Julia besetzen wollte und so machte er sie darauf aufmerksam, woraufhin sie sich dann zu ihr begaben und sich setzten.
Paul: Ich kann dir sagen, dass du für mich mittlerweile eine gute Freundin bist und ich mag deine offene Art. Es können nicht viele Frauen mit meinem Charakter umgehen, doch du scheinst mich als Mensch zu mögen.
Julia: Nun, so einen wie dich gibt es ehrlich gesagt nicht überall und ich finde es super, wie du dich mit Sachen beschäftigst, die etwas tiefer in die Materie gehen.
Paul: Danke, das kann ich gebrauchen.
Julia: Bitte. Was ließt du eigentlich gerade?
Paul: Ich habe gerade die Biografie von Blavatsky beendet, die Begründerin der theosophischen Gesellschaft. Sie meint dass die verschiedenen Religionen nicht die Wahrheit selbst sind, aber doch Versuche die eine Wahrheit zu begreifen.
Julia: Und was ist die eine Wahrheit?
Paul: Das ist ein Ding worüber man meditieren muss, auf jeden Fall meint sie dass der endlose Kampf der Religionen gegeneinander eine Quelle unaufhörlichen Irrtums sei, denn diese führt zur statischen Ansicht des Kosmos und verbaut den Weg objektiver Erkenntnisse.
Julia: Das hört sich wieder mal kompliziert an.
Paul: Was macht deine Beziehung zu Frederick, um das Thema mal wieder irdisch zu machen.
Julia: Ich hab dir ja erzählt dass wir uns gestritten haben und seitdem ist er mir gegenüber sehr distanziert. Er geht nicht mehr auf mich ein, also sieht es so aus, als wenn unsere Beziehung dem Ende zusteuert.
Paul: Das ist schade, was denkst du, wie geht es weiter?
Julia: Wenn das noch lange so geht, glaube ich, zieht einer von uns beiden aus, er hat letztens schon Andeutungen gemacht.
Es verging einige Zeit bis Julia und Paul sich losmachten und sich verabschiedeten, denn Paul hatte noch etwas im Haushalt zu tun und etwas für sein Vorankommen in seinem Studium der Theaterwissenschaften, wobei Julia sich direkt auf den Weg zum Theater machte, wo sie als Schauspielerin arbeitete.
Der späte Nachmittag war angebrochen und als Paul die Tür zu seiner Wohnung öffnete, verdrehte er seine Augen und stöhnte kurz auf, denn er musste noch seine Hausarbeit fertig schreiben, in der es um Gerhard Hauptmanns Drama ,,Die Ratten“ ging und die Zeit drängte, dabei arbeitete er gerne wissenschaftlich, doch in dieser Arbeit steckte der Wurm drin und der Haushalt war das kleinere Übel. Doch vorerst zog er seine Jacke aus und hängte sie über dem Stuhl neben dem Telefon, woraufhin er in die Küche ging und ein Bier aus dem Kühlschrank holte, es mit dem Feuerzeug öffnete und sich an seinen Küchentisch setzte, nachdem er das Radio eingeschaltet hatte. In seinem Denkprozess ging er noch mal die Themen mit Julia durch und trank in Ruhe sein Bier dazu, wobei er hin und wieder schmunzelte über die Niedlichkeit des Verhaltens von Julia. Der nächste Moment zeigte sich in der Gestalt des Ganges von Paul ins Wohnzimmer, wo er sein zu ¾ ausgetrunkenes Bier auf den Tisch stellte und auf den Balkon hinausging, um die Wäsche abzuhängen. Als er diesen Vorgang hinter sich gebracht hatte, nahm er den Wäschekorb mit der Kleidung und brachte ihn ins Schlafzimmer und räumte die Sachen, Monday, Monday summend, in den Kleiderschrank. Nach getaner Arbeit, als er sich auf sein Bett setzen wollte, klingelte es zweimal und Paul stiefelte daraufhin zu seiner Tür, wobei er laut ein ,,Wer ist denn das schon wieder“ in den Flur raunte und sie öffnete.
Anton: Was geht?
Paul: Komm rein!
Anton: Ich muss auf meine Erbsen aufpassen, ich hoffe du hast es nicht vergessen.
Paul: Gib mir mal ein Stichwort.