Der Dandy - Die Entwicklung eines Typus und ihre spezielle Bedeutung in Oscar Wildes "The Picture of Dorian Gray" - Janine Gruschwitz - E-Book

Der Dandy - Die Entwicklung eines Typus und ihre spezielle Bedeutung in Oscar Wildes "The Picture of Dorian Gray" E-Book

Janine Gruschwitz

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Sonstiges, Note: 1,7, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Veranstaltung: Kult der Kälte, Sprache: Deutsch, Abstract: Auf der Suche nach einer geeigneten Definition des historischen Typus des Dandys, stößt man unter anderem auf Beschreibungen wie z.B. „der Typ des extravaganten, blasierten, dünkelhaften und egozentr. Lebe- und Genussmenschen, mit seinem Horror vor dem Gewöhnlichen, Alltäglichen, Trivialen“ (Wilpert 1989, 169). Bei genauerer Betrachtung wird jedoch schnell deutlich, dass solch eine oberflächliche Definition diesem vielschichtigen Typus nicht gerecht werden kann, denn „das Thema bleibt bis in unsere Zeit hinein ein von Paradoxien und Mysterien durchzogenes Phänomen.“ (Schickedanz 2000, 14) Das Dandytum und mit ihm seine zahlreichen Vertreter ist vielmehr eine kulturelle Erscheinung, die während bestimmter kulturhistorischer Konstellationen auftritt, wenn es gilt, sich gegen Gleichmacherei, Anpassung und Verrohung der Werte durch Kreativität und individuellen Ausdruck zu erwehren. (Fratz 2001, 21) Der Dandy ist also bei weitem nicht nur ein modischer Sonderfall der Geschichte, sondern wurde vor allem durch die im 19. Jahrhundert in Europa herrschende Situation der Gesellschaftsauflösung hervorgebracht, gegen die er auf ganz individuelle Art und Weise ankämpfte. Allerdings bleibt festzuhalten, dass sich das Dandytum letztlich nur in England und Frankreich wirklich stark ausprägen konnte (vgl. Mann 1962, 22), wobei ersteres noch heute als das Land des gelebten Dandysmus gilt, während Frankreich vor allem für seine literarischen Dandys bekannt ist (vgl. Schickedanz 2000, 15). Diese signifikante Unterscheidung macht es somit unumgänglich, die Entwicklungen des Dandytums in beiden Ländern gesondert zu untersuchen. Hierbei soll sowohl der Dandysmus als Lebensform historischer Personen (wie z.B. Brummell, Byron, Baudelaire etc.) analysiert, als auch teilweise auf die literarischen Dandyfiguren jener Zeit eingegangen werden. Es bleibt allerdings anzumerken, dass das Dandytum zwar eine populäre, aber relativ kurzlebige Epoche in der Geschichte darstellt. Die beginnende Dekonstruktion des Dandytypus findet sich daher schon zur Zeit des fin de siècle und soll im Folgenden am Beispiel des Schriftsteller-Dandys Oscar Wilde verdeutlicht werden, wobei auf dessen Roman „The Picture of Dorian Gray“ (1890) und den unterschiedlichen Dandytypen Lord Henry Wotton und Dorian Gray ein besonderes Augenmerk liegt.

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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Geburt des Dandy
2.1 Der Dandy - ein ungewöhnlicher Typus
2.2 Beau Brummell als Urbild des Dandys
3. Der Dandy in England.
3.1 Lord Byron als Dichter und Dandy
3.2 Alfred d’Orsay als Vermittler zwischen zwei Welten.
4. Der Dandy in Frankreich.
4.1 Balzac und seine Dandyfigur Henry de Marsay.
4.2 Baudelaire im Konflikt zwischen Dandytum und Kunst
5. Die beginnende Destruktion des Dandy.
5.1 Oscar Wilde als letzter Dandy einer Generation
5.2 Der Roman „The Picture of Dorian Gray“
5.3 Henry Wotton als typischer Dandy und Ästhet
5.4 Lord Henrys Einfluss auf Dorian Gray
5.5 Dorian Gray als scheiternder Dandy
6. Fazit.

Page 1

Der Dandy - Die Entwicklung eines Typus und ihre spezielle Bedeutung in

Köln, den 29.04.05

Page 3

1. Einleitung

Auf der Suche nach einer geeigneten Definition des historischen Typus des Dandys, stößt man unter anderem auf Beschreibungen wie z.B. „der Typ des extravaganten, blasierten, dünkelhaften und egozentr. Lebe- und Genussmenschen, mit seinem Horror vor dem Gewöhnlichen, Alltäglichen, Trivialen“ (Wilpert 1989, 169). Bei genauerer Betrachtung wird jedoch schnell deutlich, dass solch eine oberflächliche Definition diesem vielschichtigen Typus nicht gerecht werden kann, denn „das Thema bleibt bis in unsere Zeit hinein ein von Paradoxien und Mysterien durchzogenes Phänomen.“ (Schickedanz 2000, 14) Das Dandytum und mit ihm seine zahlreichen Vertreter ist vielmehr

eine kulturelle Erscheinung, die während bestimmter kulturhistorischer Konstellationen auftritt, wenn es gilt, sich gegen Gleichmacherei, Anpassung und Verrohung der Werte durch Kreativität und individuellen Ausdruck zu erwehren. (Fratz 2001, 21)