Der Dolomiten-Höhenweg Nr. 3 (19 Touren) - Michael Will - E-Book

Der Dolomiten-Höhenweg Nr. 3 (19 Touren) E-Book

Michael Will

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Beschreibung

Der Dolomiten-Höhenweg Nr. 3 (19 Touren) Fakten: Die klassische Strecke des Dolomiten Höhenwegs Nr. 3 hat 12 Etappen. Zu einigen Etappen des Dolomiten Höhenwegs Nr. 3 gibt es 5 weitere Varianten. Je nach Wetter und persönlicher Kondition ist die Begehung in 8-12 Tagen möglich. Am Wegesrand befinden sich 19 Übernachtungsmöglichkeiten, 2 davon sind Biwakschachteln, die man aber bei guter Kondition auslassen kann. Kultur: Der Alta Via 3 (Dolomiten-Höhenweg 3) beginnt in Toblach (Dobbiaco) - dem Kulturzentrum der Dolomitenregion Drei Zinnen. Das Dorf liegt nördlich der Dolomiten und wird als das Tor zu den Dolomiten bezeichnet. Auf vielen Wanderungen in den Dolomiten, aber auf dieser im Besonderen, trifft man auf Stellungen des Gebirgskrieges (Dolomitenkrieg) von 1915-1917. Wir durchwandern das damals hart umkämpfte Grenzgebiet, in dem viele Soldaten ihr Leben am Berg ließen. Zur Verteidigung wurden Tunnel, Stollen und Schützengräben errichtet, die heutzutage im Freilichtmuseum Monte Piana besucht werden können (siehe Tour 59). Das von Reinhold Messner initiierte Konzept des Messner Mountain Museums basiert auf 6 Museen, wobei jedes der Häuser jeweils einem besonderen Thema gewidmet ist. Im Herzen der Dolomiten erhebt sich der 2181 m hohe Berg Monte Rite (siehe Tour 66), ein faszinierender Aussichtsberg und zugleich die Heimat des sehr sehenswerten Messner Mountain Museums Dolomites - dass sich der Erschließungsgeschichte der Dolomiten widmet. Der Dolomiten-Höhenweg 3 endet in dem Dorf Longarone, das auf eine lange Geschichte zurückschauen konnte, bis es 1963 durch die Folgen eines Tsunamis im Vajontstausee fast komplett - bis auf einen Kirchturm - zerstört wurde. Was geschah: Durch das Aufstauen des Sees wurden die Gesteinsschichten unterhalb des Berges Monte Toc instabil, es kam zu einem gewaltigen Bergrutsch - vor dem die Geologen gewarnt hatten! Eine große Menge des Stauvolumens des Stausees schwappte über die Dammkrone und brachte Tod und Leid über das Tal. Zur Erinnerung an die Tragödie wurde im Besucherzentrum des Naturparks der Friaulischen Dolomiten das Museum des Vajontstaudamms eingerichtet, und seit 2007 ist die Dammkrone öffentlich zugänglich. Landschaft: Die Höhenroute 3 zählt mit zu den klassischen Nordsüdquerungen der östlichen Dolomiten. Die folgenden 6 Gebirgsgruppen werden durchwandert: Pragser Dolomiten, Cristallogruppe, Sextner Dolomiten, Maramarolegruppe, Monte Pelmo Stock und Bosconerogruppe. Auf der Tour der "großen Augen" sind landschaftsprägend: die 3146 m hohe Nordostflanke der Hohen Gaisl, die wunderschöne Cristallogruppe - mit den bekannten Größen Cima di Mezzo, dem 3221 m hohen Monte Cristallo und Piz Popena, die Mona Lisa der Bergwelt - die Drei Zinnen, der milchig-türkisfarbende Lago del Sorapiss - mit der dahinter aufragenden Felsnadel Dito di Dio - die letzten Gletscher der Region, durch Gletscher glatt geschliffene Felsen, ein Hochkar - das einer Mondlandschaft ähnelt - eine bis zu 1500 m abfallende Steilwand, der monumentale und alleinstehende Felsklotz Monte Pelmo, und die vom Tourismus noch nicht entdeckte Bosconerogruppe - der 2413 m hohe Sassolungo di Cibiana, der 2469 m hohe Sasso di Bosconero, der 2430 m hohe Sasso di Toanella und der 2412 m hohe Rocchetta Alta. Anforderungen: Der Dolomiten-Höhenweg 3 ist mit seinen insgesamt 107 Kilometern Länge (die Variante: Entscheidungshilfe) kürzer als die Höhenwege 1 und 2, dafür aber anspruchsvoller: Die Etappen führen über Nebenkämme mit daraus resultierenden größeren Höhenunterschieden, man benötigt eine sehr gute Kondition. Ein Klettersteigset ist auf der Tour 61 ein Muss, an steilen Bergflanken und am gesicherten Klettersteig herrscht Steinschlaggefahr! Schlüsselstellen haben maximal den Schwierigkeitsgrad Stufe II! Bis in den Frühsommer findet man Restschneefelder (Tour 59, Tour 60, Tour 61, Tour 67 und Tour 68) in Rinnen und Scharten, die bestiegen und gequert werden.

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Einleitung

Autor

Vorwort

Der Dolomiten-Höhenweg Nr. 3 (19 Touren)

Südtirols Geschichte im Zeitraffer

Geografie

Geologie

Fauna – in terra

Fauna – ut aqua

Flora

Klima

Mögliche Gefahren bei Wanderungen in den Dolomiten

Sehenswürdigkeiten entlang des Dolomiten-Höhenwegs 3

Ausrüstung

Orientierung und Markierung

Geführte Touren

Wanderkarten Höhenwanderweg Nr. 3

Wanderungen

58 – Etappe 1 von 12 – Rot

59 – Etappe 2 von 12 – Rot

60 – Etappe 3 von 12 – Rot

61 – Etappe 4 von 12 – Schwarz

62 – Etappe 5 von 12 – Rot

63 – Etappe 6 von 12 – Blau

64 – Etappe 7 von 12 – Rot

65 – Etappe 8 von 12 – Rot

66 – Etappe 9 von 12 – Blau

67 – Etappe 10 von 12 – Blau

68 – Etappe 11 von 12 – Schwarz

69 – Etappe 12 von 12 – Rot

70 – Variante 3.1 zur Etappe 1 – Blau

71 – Variante 3.2 zu den Etappen 2 und 3 – Rot

72 – Variante 3.3 zur Etappe 8 – Rot

73 – Variante 3.4 zu den Etappen 8 und 9 – Rot

74 – Variante 3.5 Etappen 11, 12 und 13 – Rot

Übernachtungsverzeichnis

Dolomiten-Höhenweg 3

Reisetipps A-Z

Anreise

Anreise zum Ausgangspunkt und Rückreise

Apps

Die Region im Netz

Literaturempfehlungen

Zeitschriften

Die nächstgelegenen Krankenhäuser am Dolomiten-Höhenweg

Kontaktadressen bei medizinischen Notfällen

Auslandskrankenversicherung

Post | Briefmarken | Netzabdeckung

Botschaften in Italien

Diplomatische Vertretungen in Norditalien

Öffentlicher Nahverkehr

Stromspannung | Steckdosentypen

Gesetzliche Feiertage | * Festtage

Öffnungszeiten

Fremdenverkehrsämter der Provinzen

Regionale Fremdenverkehrsämter

Märkte

Mietwagen

Notruf

Sicherheit

Sprache

Sprache – minimal benötigter Wortschatz

Sprache – alpine Begriffe

Sprache – unterwegs im Restaurant

Sprache – unterwegs – im Hotel und auf der Hütte

Sprache – unterwegs – im Bus

Sprache – unterwegs – im Taxi

Taxi

Währung | Geldautomaten | Kaufkraftindex

Zeitzone

Reiseveranstalter

Die Küche der Dolomiten

Suppen

Vorspeisen

Die Pizzas und Pizzen

Hauptspeisen

Nachspeisen

Die Dolomiten im winterlichen Kleid

Einleitung

Autor

MICHAEL (WILLO) WILL, geboren 1962 im Alpenrosenweg in Hamburg, Flugtriebwerkmechaniker, Skilehrer, Flugzeugbauingenieur, Abenteurer, Weltwanderer, Extremskifahrer, „Director Business Development“ a. D., Wanderbuchautor, stolzer Vater von zwei Söhnen, lebt in Kiel an der Ostsee.

Frei nach Franz Kafka ist mein Treibstoff …Wege zu gehen, damit sie entstehen… Die persönliche Glücksformel für mein Leben lautet: Wandern und Wanderführer schreiben!

Seit 1972 entdecke ich immer wieder aufs Neue den Facettenreichtum der Dolomiten, sei es beim Wandern, beim Mountainbike fahren, beim Skifahren, auf Skitouren und auf Variantenabfahrten. 2015 publizierte ich auf meiner Webseite einen Online-Variantenabfahrten-Guide mit 60 Touren in Norditalien. Die Dokumentation und Überarbeitung der Dolomiten-Höhenwanderwege 1 bis 3 war und ist für mich eine Herzensangelegenheit.

Vorwort

Kaum vorstellbar: Wo sich heute die Dolomiten erheben, befand sich einst das tropische Urmeer Tethys. In diesem erbauten hirnlose Polypen über Millionen von Lebensjahren die größten von Lebewesen geschaffenen Unterwasserstrukturen – wir reden von 5-20 mm Wachstum der Polypen pro Jahr. In der weiteren Entstehungsgeschichte versanken die Korallenriffe zunächst im Meer. Aber dann erhoben sie sich aufgrund der Verschiebung der Erdkruste bei der bislang letzten globalen Gebirgsbildungsphase der Erdgeschichte. So bekamen die mächtigen Bergspitzen der Dolomiten ihr heutiges Erscheinungsbild.

Frei nach dem englischen Dichter William Blake: Großes geschieht, wenn Mensch und Berg sich treffen. Wie recht er hat! Denn nur selten auf dieser faszinierenden Erde ist die Freude des Betrachters an der Natur größer als auf dieser Wanderung durch das Szenario Dolomiten: die einzigartige, monumentale Schönheit, abwechslungsreiche Landschaften aus schroffen Felsen und grünen und sanften Bergwiesen, die rötlich schimmernden Felswände bei Sonnenuntergang, die am meisten fotografierte Sehenswürdigkeit der Dolomiten, sozusagen der Weltmeister unter den Bergen, die Drei Zinnen, Almwiesen mit Heuhütten, Bauernhöfe mit ihren Fensterblumen und die blühenden Gärten. So wurden die Dolomiten in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.

Aber: Für das Erlebnis Dolomiten-Höhenweg benötigt der Wanderer Ehrgeiz, um die Herausforderung – Grenzerfahrung – zu bewältigen. Diese mehrtägige Bergtour wird von emotionalen Extremen geprägt sein, von Frustration bis zu erhabenen Glücksgefühlen. Diese Stimmungen liegen sehr nahe beieinander und können innerhalb weniger Stunden erlebt werden. Auch der geübte Bergsteiger sollte in Vorbereitung auf dieses Projekt gut trainiert haben, um so die geforderte Kondition mitzubringen! Reduzieren wir den Höhenweg allerdings nur auf gutes Essen, dann wird es definitiv eine Genusswanderung. Denn es geht durch drei Genusszonen: von den schmackhaften Südtiroler Spezialitäten, über die typisch ladinischen Speisen, bis zur vielfältigen Küche der Provinz Belluno.

Noch überzeugen die Dolomiten durch eine einzigartige und vielfältige Fauna und Flora. Angesichts des stark zunehmenden Tourismus ist dieser Kulturraum aber massiv bedroht. Eine wichtige Aufgabe ist der nachhaltige Tourismus und der damit einhergehende Natur- und Landschaftsschutz, der die Freude an diesem Paradies für zukünftige Generationen bewahrt.

Der Dolomiten-Höhenweg Nr. 3 (19 Touren)

Fakten: Die klassische Strecke des Dolomiten Höhenwegs Nr. 3 hat 12 Etappen. Zu einigen Etappen des Dolomiten Höhenwegs Nr. 3 gibt es 5 weitere Varianten. Je nach Wetter und persönlicher Kondition ist die Begehung in 8-12 Tagen möglich. Am Wegesrand befinden sich 19 Übernachtungsmöglichkeiten, 2 davon sind Biwakschachteln, die man aber bei guter Kondition auslassen kann.

Kultur: Der Alta Via 3 (Dolomiten-Höhenweg 3) beginnt in Toblach (Dobbiaco) – dem Kulturzentrum der Dolomitenregion Drei Zinnen. Das Dorf liegt nördlich der Dolomiten und wird als das Tor zu den Dolomiten bezeichnet. Auf vielen Wanderungen in den Dolomiten, aber auf dieser im Besonderen, trifft man auf Stellungen des Gebirgskrieges (Dolomitenkrieg) von 1915-1917. Wir durchwandern das damals hart umkämpfte Grenzgebiet, in dem viele Soldaten ihr Leben am Berg ließen. Zur Verteidigung wurden Tunnel, Stollen und Schützengräben errichtet, die heutzutage im Freilichtmuseum Monte Piana besucht werden können (siehe Tour 59). Das von Reinhold Messner initiierte Konzept des Messner Mountain Museums basiert auf 6 Museen, wobei jedes der Häuser jeweils einem besonderen Thema gewidmet ist. Im Herzen der Dolomiten erhebt sich der 2181 m hohe Berg Monte Rite (siehe Tour 66), ein faszinierender Aussichtsberg und zugleich die Heimat des sehr sehenswerten Messner Mountain Museums Dolomites – dass sich der Erschließungsgeschichte der Dolomiten widmet.

Der Dolomiten-Höhenweg 3 endet in dem Dorf Longarone, das auf eine lange Geschichte zurückschauen konnte, bis es 1963 durch die Folgen eines Tsunamis im Vajontstausee fast komplett – bis auf einen Kirchturm – zerstört wurde. Was geschah: Durch das Aufstauen des Sees wurden die Gesteinsschichten unterhalb des Berges Monte Toc instabil, es kam zu einem gewaltigen Bergrutsch – vor dem die Geologen gewarnt hatten! Eine große Menge des Stauvolumens des Stausees schwappte über die Dammkrone und brachte Tod und Leid über das Tal. Zur Erinnerung an die Tragödie wurde im Besucherzentrum des Naturparks der Friaulischen Dolomiten das Museum des Vajontstaudamms eingerichtet, und seit 2007 ist die Dammkrone öffentlich zugänglich.

Landschaft: Die Höhenroute 3 zählt mit zu den klassischen Nordsüdquerungen der östlichen Dolomiten. Die folgenden 6 Gebirgsgruppen werden durchwandert: Pragser Dolomiten, Cristallogruppe, Sextner Dolomiten, Maramarolegruppe, Monte Pelmo Stock und Bosconerogruppe. Auf der Tour der „großen Augen“ sind landschaftsprägend: die 3146 m hohe Nordostflanke der Hohen Gaisl, die wunderschöne Cristallogruppe – mit den bekannten Größen Cima di Mezzo, dem 3221 m hohen Monte Cristallo und Piz Popena, die Mona Lisa der Bergwelt – die Drei Zinnen, der milchig-türkisfarbende Lago del Sorapiss – mit der dahinter aufragenden Felsnadel Dito di Dio – die letzten Gletscher der Region, durch Gletscher glatt geschliffene Felsen, ein Hochkar – das einer Mondlandschaft ähnelt – eine bis zu 1500 m abfallende Steilwand, der monumentale und alleinstehende Felsklotz Monte Pelmo, und die vom Tourismus noch nicht entdeckte Bosconerogruppe – der 2413 m hohe Sassolungo di Cibiana, der 2469 m hohe Sasso di Bosconero, der 2430 m hohe Sasso di Toanella und der 2412 m hohe Rocchetta Alta.

Anforderungen: Der Dolomiten-Höhenweg 3 ist mit seinen insgesamt 107 Kilometern Länge (die Variante: Entscheidungshilfe) kürzer als die Höhenwege 1 und 2, dafür aber anspruchsvoller: Die Etappen führen über Nebenkämme mit daraus resultierenden größeren Höhenunterschieden, man benötigt eine sehr gute Kondition. Ein Klettersteigset ist auf der Tour 61 ein Muss, an steilen Bergflanken und am gesicherten Klettersteig herrscht Steinschlaggefahr! Schlüsselstellen haben maximal den Schwierigkeitsgrad Stufe II! Bis in den Frühsommer findet man Restschneefelder (Tour 59, Tour 60, Tour 61, Tour 67 und Tour 68) in Rinnen und Scharten, die bestiegen und gequert werden. So erfreut sich nur der ausdauernde Bergsteiger mit ausreichender alpiner Erfahrung und Klettererfahrung an diesem Dolomiten-Höhenweg 3. Absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit sowie gutes Orientierungsvermögen sind ein Muss!

Da es mehrere Varianten gibt, den Dolomiten-Höhenweg Nr. 3 anzugehen, möchte ich mit meiner Lieblingsstrecke eine Entscheidungshilfe geben. Sie basiert auf nachfolgenden Kriterien: Nette Unterkünfte – fast überall kann man ein Doppelzimmer bekommen (wenn man lang genug im Voraus bucht!) – gutes Essen und eine faszinierende Landschaft.

Tag 1: Anreise nach Toblach, Tour 58 und noch ein Teilstück der Tour 59 bis zur Dürrensteinhütte – sehr nette Unterkunft, sehr gutes Essen und traumhaftes Bergpanorama – (15,2 km, 1250 m bergauf)

Tag 2: Der Rest von Tour 59 (11,4 km, 1150 m bergauf) und Übernachtung im nostalgischen Rifugio Maggiore Angelo Bosi Monte Piana. Es liegt auf einer Hochebene mit traumhaftem Blick auf die Drei Zinnen.

Tag 3: Tour 60 (16,2 km, 950 Höhenmeter)

Tag 4: Tour 61 + Tour 62 (9,9 km, 920 Höhenmeter) sind definitiv die anspruchvollsten Abschnitte des gesamten Dolomiten-Höhenweg 3. Der ausgesetzte Klettersteig Ferrata Francesco Berti ist ein einmaliger Drahtseilakt – für den, der es mag!

Tag 5: Tour 63 + Tour 64 (13,2 km, 1140 Höhenmeter)

Tag 6: Tour 65 + Tour 66 (18 km, 750 Höhenmeter) und Übernachtung im Baita Deona mit nur vier Zimmern, gutem Abendessen und Frühstück.

Tag 7: Tour 67 (5,8 km, 400 Höhenmeter). Erholen und Kraft schöpfen, denn der nächste Wandertag hat es in sich. Der junge Eigentümer der Hütte ist Koch und verwöhnt mit einem guten Abendessen.

Tag 8: Tour 68 + Tour 69 (16,3 km, 1240 Höhenmeter). Die körperlich anstrengendste Tour durch die Natur der südlichen Bosconerogruppe.

In Summe sind das 107 km, 7700 m bergauf und 8540 m bergab.

Südtirols Geschichte im Zeitraffer

Nach der letzten Eiszeit, ca. 12000 v. Chr., im Paläolithikum ziehen Jäger durch das Land. Das belegen Fundstellen auf der Seiser Alm und im Pustertal. Zum Ende der Altsteinzeit beginnt dann die allmähliche Ablösung der wildbeuterischen Lebensweise durch Ackerbau und Tierhaltung.

8000 v. Chr. Steinartefakte datieren steinzeitliche Fundstellen und belegen, dass in den tieferen Lagen Südtirols Jäger und Sammler lebten.

Auf 5500 v. Chr. wird das Alter des Mannes von Mandela, einem Jäger aus der Steinzeit, bestimmt. Eine wichtige Entdeckung, die zusammen mit der 1991 entdeckten Gletschermumie Ötzi.

Auf 3359 v. Chr. bis 3105 v. Chr. wird das Alter einer Gletschermumie bestimmt. Die Rede ist von Ötzi, dem Mann aus dem Eis, der seine letzte Ruhestätte im Archäologiemuseum von Bozen fand.

Ca. 3000 v. Chr. lebten Menschen aus der Megalithkultur in Südtirol. Das belegen Funde von Megalithen aus einer ligurisch-illyrischen Besiedlung. Die Felszeichnungen auf diesen Megalithen sind ähnlich den Tätowierungen, die man auf Ötzis Haut gefunden hat.

1800-1500 v. Chr. Mit dem beginnenden Kupferabbau ist erste Handelstätigkeit in Südtirol nachweisbar. Eine eigenständige Kultur bildet sich heraus, die nach Fundstücken der charakteristischen Keramik Laugen-Melaun-Kultur benannt ist.

Die Periode von etwa 750 bis 450 v. Chr. heißt Hallstattzeit oder ältere Eisenzeit. Die Stadt Hallstatt im österreichischen Salzkammergut gab der Epoche den Namen. In einem alten Salzstollen fand man Werkzeuge, Kleidung und mumifizierte, durch das trockene Salz konservierte Leichen. Mit diesen und weiteren Funden südlich des Brenners begann die Erforschung der Kultur.

400 v. Chr. Der Alpenraum ist wachsenden keltischen Einflüssen ausgesetzt, wodurch sich die rätische Kultur herausbildet, eine Gruppe von Völkern der Antike, angesiedelt im Bereich der mittleren Alpen, die auch Fritzens-Sanzeno-Kultur genannt wird.

Auf diese Räter treffen 15 v. Chr. die römischen Eroberer unter der Führung von Drusus und Tiberius, Stiefsöhne des Kaisers Augustus. Die Räter werden nach erbitterten Kämpfen mit den Römern in den Alpen und im Alpenvorland vollkommen ausgelöscht. Das Gebiet des heutigen Tirol wird auf die römischen Provinzen Bastia, Noricum und Venetia Aum Bistros aufgeteilt. Militärstraßen wie die Via Claudia Augusta mit ihren Wegstationen erschließen das Gebiet und fördern die Romanisierung.

476 wird der letzte weströmische Kaiser Romulus Augustus durch den Germanenführer Odoaker gestürzt und damit die römische Herrschaft in Südtirol beendet. Die Reste frühchristlicher Kirchen zeugen von einer Ausbreitung des Christentums bereits in der zu Ende gehenden Römerzeit.

Zwischen 476 und 493 wird der Alpenraum von vorrückenden Barbarenstämmen heimgesucht. Ostgoten, Franken, Langobarden und Slawen dringen vor und zwingen die Menschen, sich auf befestigte Höhensiedlungen zurückzuziehen.

Von Norden erfolgt die Besiedelung durch bajuwarische Stämme, welche die Bevölkerung in den Haupttälern für die folgenden Jahrhunderte sprachlich und kulturell stark beeinflusst. 493 wird der Germanenführer Odoaker von Theoderich dem Großen besiegt. Dieser gründet das Ostgotenreich in Italien.

Über die folgenden Jahrhunderte kommt es zu zahlreichen Schlachten. 1363 werden das heutige Südtirol und Tirol aufgrund des Wirkens von Herzog Rudolf IV an das Fürstengeschlecht der Habsburger übergeben.

Im Jahr 1665 stirbt mit Erzherzog Sigismund Franz die Tiroler Linie der Habsburger. Ein Landeshauptmann wurde der oberste Repräsentant, er übernahm vor allem organisatorische Verwaltungsfunktionen und hatte wenig eigene Machtbefugnisse.

1789 Nach dem französischen Geologen und Mineralogen Dèodat de Dolomieu wird das Gestein Dolomit benannt und in der Folge auch der Alpenbereich der Dolomiten.

Mit Beginn des 18. Jahrhunderts entdeckte der Tourismus die Dolomiten für sich. Erste Urlaubsgäste und später auch passionierte Alpinisten prägten von nun an die Region. Die Bezeichnung Dolomiten erschien erstmals in einem Reiseführer aus dem Jahr 1837, der die Bergregion um das Fassatal, Gröden, Gadertal, Pustertal und die venetischen Alpen „Dolomiten“ nannte.

Als „Skiklub Obervinschgau“, in St. Valentin auf der Haide, wurde 1905 der erste und somit älteste Amateur Skiklub Südtirols gegründet. 1908 veranstaltete er das erste Skirennen in Gröden.

Um 1914 wird der Tiroler Skiverband (TSV) gegründet. 

1915 tritt Italien, als Gegner von Österreich und Ungarn, in den Krieg ein. Es kommt zu einem erbitterten Gebirgskrieg zwischen den italienischen Alpini mit den Kaiserjägern und dem bayerischen Alpenkorps. Viele Wanderwege berichten von den Geschehnissen. Zu den Kriegsschauplätzen zählen vor allem die Dolomitenfront und das Gebiet am Ortler. Die Grenze verlief im Ersten Weltkrieg, zwischen 1915 und 1917, vom Stilfser Joch an der Schweizer Grenze über den Ortler und den Adamello zum nördlichen Gardasee. Östlich der Etsch, dann über den Pasubio und weiter bis an die Gemeinden Asiago, Conco, Enego, Foza, Gallio, Lusiana, Roana und Rotzo.

Die nachfolgenden Bilder zeigen ein Geschütz aus dem Ersten Weltkrieg. Der historische Fundort liegt östlich der Casatihütte, hinter dem Langenferner Gletscher am Eiskofel, mit dem Gipfel des 3275 m hohen Tre Cannoni (die Drei Kanonen). Im Hintergrund erhebt sich die 3700 m hohe Zufallspitze (links) mit dem dahinter liegenden 3757 m hohen Cevedale (rechts).

Der Friedrich-August-Weg ist eine schöne Wanderung am Langkofel. Dieser Weg ist dem bergbegeisterten König von Sachsen (2. von rechts) gewidmet. Er residierte zwischen 1904 und 1914 in Seis.

3. November 1918 Aufgrund des von Österreich-Ungarn, am 3. November 1918, mit Italien geschlossenem Waffenstillstandsabkommens und dem Vertrag von Saint-Germain, zwischen den Siegermächten des Ersten Weltkrieges und der neu geschaffenen Republik Österreich, fiel Südtirol an Italien und wurde zu dessen nördlichster Provinz. Damit bildeten die Südtiroler in ihrem eigenen Heimatland nur noch eine Minderheit.

Nach einigen Jahren der annähernden Autonomie des Südtiroler Volkes kommt es mit den Faschisten 1922 zu einer erzwungenen Italianisierung.

1935