Kreta E4 - der Fernwanderweg - Michael Will - E-Book

Kreta E4 - der Fernwanderweg E-Book

Michael Will

0,0
14,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Kreta ist Griechenlands Außenposten der Superlative, ein Kontinent für sich, fast zu groß, um in einem einzigen Menschenleben erlebt zu werden. Aufgrund seiner strategisch günstigen Lage im Mittelmeer - als Bindeglied zwischen Europa und Afrika - und seines reichhaltigen Wasservorkommens war Kreta immer erbittert umkämpft. Jahrhundertelange Besatzung und ständige Widerstandskämpfe haben den Charakter der Bewohner geprägt. So fühlen sich die Kreter zuallererst Kreta zugehörig und erst in zweiter Linie Griechenland. Sie sind sehr stolz auf ihre Insel, und dazu haben sie allen Grund. Man kommt aus dem Staunen, Sammeln wertvoller Eindrücke und Bewundern von Natur- und Kulturschönheiten überhaupt nicht heraus. Einige Beispiele: Kreta gilt als Wiege der frühesten Hochkultur Europas, denn vor etwa 4000 Jahren entstand hier die minoische Kultur. Die Stadt Chania im Norden der Insel ist eine der ältesten ununterbrochen bewohnten Siedlungsstätten Europas. Bis Ende Mai ist der 2456 m hohe Psiloritis mit Schnee bedeckt - eine herrliche, fast unwirkliche Aussicht, wenn man bei 28 °C in Heraklion auf dem Flughafen landet. Besonders faszinierend ist der größte zusammenhängende Kermeseichenwald Europas. Fährt man nur 15 Minuten mit dem Pkw und verlässt die touristischen Pfade, so trifft man auf das ursprüngliche Kreta, gelebte Gastfreundschaft und zugleich raue Menschen, die teilweise noch sehr historisch leben - das fantastische zweite Gesicht der Insel. Am besten kann man in diese Erlebniswelt auf den 30 Etappen des Wanderwegs E4 eintauchen. Dabei liegt der besondere Reiz in emotionalen Extrempositionen. Man erlebt eine Distanzierung von den Alltagssorgen und gewinnt Eindrücke, die sich tief in die Gefühls- und Gedankenwelt einprägen. Das Motto lautet: Ankommen im Hier und Jetzt. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erleben und Entdecken. Und Sie werden wiederkommen - auf eine wunderbare Insel Griechenlands - wie so viele andere schon.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



INTRO

Über den Autor

Vorwort

Regionen auf Kreta

Geschichte im Zeitraffer

Fakten und Zahlen

Geografie

Geologie

Fauna

Fauna – in terra

Fauna – ut aqua

Flora

Klima

Mögliche Gefahren bei Wanderungen auf Kreta

Schwierigkeitsgrade

Ausrüstung

Orientierung und Markierung

Varianten zum E4-Fernwanderweg

Schwierigkeitsskala E4-Fernwanderweg Kreta

Wanderkarten und Wanderführer

Tipps zum nachhaltigeren Reisen

Plädoyer und Ermutigung zum E4-Fernwanderweg

Minimalistische Ausrüstungsliste – E4 Kreta

30 ETAPPEN UND 7 VARIANTEN DES FERNWANDERWEGES E4 AUF KRETA

1. Etappe – Kato Zakros – Zakros – Blau

2. Etappe – Zakros – Chandras – Rot

3. Etappe – Chandras – Papagiannades – Dafni – Chrisopigi – Rot

4. Etappe – Chrisopigi – Orino – Thripti – Monastriraki – Schwarz

5. Etappe – Monastriraki – Vassiliki – Vriomeni – Meselori – Prina – Rot

6. Etappe – Prina – Selakano – Schwarz

7. Etappe – Selakano – Varsami – Agios Georgios – Schwarz

8. Etappe – Zeushöhle – Kato Metochi – Kastamonitsa – Kastelli – Rot

9. Etappe – Kastelli – Agarathos-Kloster – Myrtia – Archanes – Rot

10. Etappe – Archanes – Profitis Ilias – Rot

11. Etappe – Profitis Ilias – Venerato – Ano Asites – Kato Asites – Rot

12. Etappe – Kato Asites – Schutzhütte Prinos – Blau

13. Etappe – Schutzhütte Prino – Taverne Ida – Schwarz

14. Etappe – Taverne Ida – Psiloritis – Toumpotoshütte – Schwarz

15. Etappe – Toumpotos-Prinos-Hütte – Fourfourás – Blau

16. Etappe – Fourfourás – Amari – Gerakari – Rot

17. Etappe – Gerakari – Kissos – Spili – Rot

18. Etappe – Spili – Agkouseliana – Rot

19. Etappe – Agkouseliana – Mountros – Argiroupoli – Rot

20. Etappe – Argiroupoli – Asi Gonia – Kallikratis – Rot

21. Etappe – Kalligratis – Askifou – Rot

22. Etappe – Askifou – Schutzhütte Tavri – Blau

23. Etappe – Schutzhütte Tavri – Hütte Christos Chouliopoulos – Schwarz

24. Etappe – Hütte Christos Chouliopoulos – Omalos – Rot

25. Etappe – Omalos – Schlucht von Agia Irini – Sougia – Rot

26. Etappe – Sougia – Lissos – Paleochora – Rot

27. Etappe – Paleochora – Elafonisi Beach – Rot

28. Etappe – Elafonissi-Strand – Chrisoskalitissa – Kefalia – Rot

29. Etappe – Kefali – Bergdorf Milia – Rot

30. Etappe – Milia – Deliana-Schlucht – Polyrrinia – Kastelli – Rot

Variante AA1 – Votomos-See – Agios-Nikolaos-Schlucht – Rot

Variante AA2 – Zakros – Kouroutai – Schwarz

Variante AA3 – Kouroutes – Fourfourás – Blau

Variante BB1 – Kallikratis – Frangokastello – Chora Sfakion – Rot

Variante BB2 – Chora Sfakion – Agia Roumeli – Rot

Variante BB3 – Agia Roumeli – Strand von Tripiti – Rot

Variante BB4 – Strand Von Tripiti – Sourgia – Rot

REISETIPPS KRETA A–Z

Anreise

Apps

Internetauftritte

Literaturempfehlungen

Zeitschriften

Ärzte und Krankenhäuser

Briefmarken und Post

Mobilfunknetz

Botschaften und Konsulate

Busverbindungen

Wichtige Fährverbindungen für Wanderungen im Südwesten von Kreta

Netzspannung und Adapter für die Steckdose

Feier- und Festtage

Öffnungszeiten auf Kreta

Fremdenverkehrsämter

Fremdenverkehrsämter auf Kreta

Märkte

Taxi

Trampen

Mietwagen

Notrufe und Verhaltensregeln

FKK

Sprache

Sprache – minimal benötigter Wortschatz

Sprache – Restaurant

Sprache – typische Gerichte

Sprache – geografische Begriffe

Währung und Zahlungsmittel

Lebenshaltungskosten

Zeitzone

UNTERKÜNFTE AM E4 AUF KRETA

Am Ausgangspunkt der 1. Etappe

Am Ende der 1. Etappe

Am Ende der 2. Etappe

Am Ende der 3. Etappe

Am Ende der 4. Etappe

Am Ende der 5. Etappe

Am Ende der 6. Etappe

Alternative am Ende der 6. Etappe

Am Ende der 7. Etappe

Am Ende der Etappen 7 und 39

Alternative am Ende der 7. Etappe

Am Ende der 8. Etappe

Am Ende der 9. und 40. Etappe

Am Ende der 10. Etappe

Am Ende der 11. Etappe

Am Ende der 12. Etappe

Am Ende der 13. Etappe

Am Ende der 14. Etappe

Am Ende der 15. und 33. Etappe

Am Ende der 16. Etappe

Am Ende der 17. Etappe

Am Ende der 18. Etappe

Alternative am Ende der 18. Etappe

Am Ende der 19. Etappe

Am Ende der 21. Etappe

Am Ende der 24. Etappe

Am Ende der 25. und 37. Etappe

Am Ende der 25. Etappe

Alternative am Ende der 26. Etappe

Am Ende der 27. Etappe

Am Ende der 28. Etappe

Am Ende der 29. Etappe

Am Ende der 30. Etappe

Am Ende der 31. Etappe

Alternative am Ende der 31. Etappe

Am Ende der 32. Etappe

Am Ende der 34. Etappe

Am Ende der 35. Etappe

INTRO

Über den Autor

Ich lebte 25 Jahre im Alpenrosenweg in Hamburg, bis ich nach dem Flugzeugbaustudium nach München ging, um meiner starken Affinität, dem Wandern und Skifahren, intensiver nachzugehen. 2012, nach genau weiteren 25 Jahren, zog ich nach Kalifornien an der Ostsee. Seit 2020 lebe ich in Kiel, der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins.

Bereits seit 2002 recherchiert und dokumentierte ich neue Wanderstrecken. Aus dieser Leidenschaft entstand ein erstes Projekt, ein Onlineführer mit 60 Variantenabfahrten in Norditalien. Bis zur Fertigstellung dieses Wanderführers für Kreta hatte ich bereits Reiseführer für die Destinationen Lanzarote, La Gomera, Fuerteventura und Rhodos geschrieben.

Seit über 15 Jahren bereise ich intensiv die Griechischen Eilande. Besonders beeindruckte mich die wunderbare Insel Kreta.

… Mein Treibstoff ist, neue Wege zu gehen, damit sie entstehen …

Vorwort

Kreta ist Griechenlands Außenposten der Superlative, ein Kontinent für sich, fast zu groß, um in einem einzigen Menschenleben erlebt zu werden. Aufgrund seiner strategisch günstigen Lage im Mittelmeer – als Bindeglied zwischen Europa und Afrika – und seines reichhaltigen Wasservorkommens war Kreta immer erbittert umkämpft. Jahrhundertelange Besatzung und ständige Widerstandskämpfe haben den Charakter der Bewohner geprägt. So fühlen sich die Kreter zuallererst Kreta zugehörig und erst in zweiter Linie Griechenland. Sie sind sehr stolz auf ihre Insel, und dazu haben sie allen Grund.

Man kommt aus dem Staunen, Sammeln wertvoller Eindrücke und Bewundern von Natur- und Kulturschönheiten überhaupt nicht heraus. Einige Beispiele: Kreta gilt als Wiege der frühesten Hochkultur Europas, denn vor etwa 4000 Jahren entstand hier die minoische Kultur. Die Stadt Chania im Norden der Insel ist eine der ältesten ununterbrochen bewohnten Siedlungsstätten Europas. Bis Ende Mai ist der 2456 m hohe Psiloritis mit Schnee bedeckt – eine herrliche, fast unwirkliche Aussicht, wenn man bei 28 °C in Heraklion auf dem Flughafen landet. Besonders faszinierend ist der größte zusammenhängende Kermeseichenwald Europas.

Während der Entstehungsgeschichte Kretas erhoben sich die Berge aus dem Wasser und über Jahrmillionen schuf das Niederschlagswasser mehr als 400 Schluchten. Die berühmte Samaria-Schlucht ist mit 18 km Länge die längste Schlucht Europas, aber mit etwa 1000 täglichen Besuchern auch kein ungetrübtes Naturerlebnis mehr. Einer unter sehr vielen kulturellen Höhepunkten ist das Kloster der Dreifaltigkeit (Agia Trias), das beeindruckendste Klostergebäude der venezianischen Zeit auf Kreta. Vage Schätzungen berichten von 17.000 Kirchen und Kapellen auf Kreta, nur Ziegenzäune, die den Weg versperren, sind wohl zahlreicher. Die Insel Kreta ist die Quintessenz Griechenlands: der Geburtsort der Götter und heroischen Figuren, der Dichter, der Schriftsteller, der Künstler und von politischen Führern. So facettenreich wie die Insel Kreta präsentieren sich auch die Touren in diesem Wanderführer. Dabei wird die naturverbundene Aktivität zu einem Erlebnis und Abenteuer, da kulturelle und landschaftliche Höhepunkte in die Tourenbeschreibung eingebunden sind.

Fährt man nur 15 Minuten mit dem Pkw und verlässt die touristischen Pfade, so trifft man auf das ursprüngliche Kreta, gelebte Gastfreundschaft und zugleich raue Menschen, die teilweise noch sehr historisch leben – das fantastische zweite Gesicht der Insel. Am besten kann man in diese Erlebniswelt auf den 30 Etappen des Wanderwegs E4 eintauchen. Dabei liegt der besondere Reiz in emotionalen Extrempositionen. Man erlebt eine Distanzierung von den Alltagssorgen und gewinnt Eindrücke, die sich tief in die Gefühls- und Gedankenwelt einprägen. Das Motto lautet: Ankommen im Hier und Jetzt.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erleben und Entdecken. Und Sie werden wiederkommen – auf eine wunderbare Insel Griechenlands – wie so viele andere schon.

Regionen auf Kreta

Die Insel Kreta befindet sich im Mittelmeer und wird von zwei Teilmeeren begrenzt. Im Süden der Insel spricht man vom Libyschen Meer und im Norden von der Ägäis oder auch dem Kretischen Meer. Die Insel ist extrem gebirgig und somit ein Paradies für Wanderer. Von einem Ende bis zum anderen erheben sich fünf Bergmassive, die von tiefen Tälern, mächtigen Schluchten und beeindruckenden Hochebenen durchschnitten werden. Kreta lässt sich aufgrund seiner Länge von 250 km in die drei Hauptgebiete Westkreta, Zentralkreta und Ostkreta aufteilen.

Die Region südlich von Kissamos über Chania bis Rethymno definiert Westkreta. Hier befinden sich die Etappen 19 bis 30 und die Etappen 34 bis 37. Im Nordwesten befinden sich die größten zusammenhängenden Waldgebiete auf Kreta, besonders beeindruckend sind die Platanen, die Kermeseichen und die Maronenbäume. Die zur Nordküste hin sanft auslaufenden Hügelketten gehen in eine flache und fruchtbare Küstenebene über – Olivenhaine sind hier landschaftsprägend. Die Westküste Kretas ist gesegnet mit der Elafonisi-Halbinsel, dem Strand von Falassarna und der Lagune Balos, allesamt traumhafte Strandlandschaften.

Besonders schön ist auch der wildromantische, nicht touristisch erschlossene Küstenabschnitt von Elafonisi bis Chora Sfakion, an dem der Fernwanderweg E4 entlangführt. Südlich von Chania erhebt sich das Gebirgsmassiv der Levka Ori – der Weißen Berge. Hier befindet sich die 1050 m hohe fruchtbare Omalos-Hochebene. An deren südlichem Ende befindet sich der Einstieg zur 18 km langen Samara-Schlucht, die in das

Libysche Meer mündet. Da die Tiefdruckgebiete und das daraus resultierende schlechte Wetter in der Regel von Westen kommen, verzeichnet diese Region fast doppelt so viel Regen wie der trockene Osten. Charakteristisch für diese Region sind auch heftige Winde aus Nordwest, die einem am Strand sowie auf den westlichen Gipfeln zu schaffen machen.

Die südliche Region zwischen Rethymno und Heraklion definiert Zentralkreta. Hier befinden sich die Etappen 10 bis 18 des Fernwanderwegs E4 und die E4-Varianten-Etappen. Ziemlich genau in der Mitte von Kreta befindet sich der höchste Berg der Insel, der majestätische, 2456 m hohe und alles überblickende Psiloritis.

An seinen westlichen Ausläufern befindet sich das 1300 m hohe Nida-Plateau und weiter östlich der Rouvas-Wald – der größte europäische Kermeseichenwald. Nördlich vom Eichenwald erhebt sich der Gipfel des 1860 m hohen Bergriesen Koudouni, der sich gut 1.600 m aus der Ebene erhebt. Diese wiederum befindet sich in einer einmaligen Kulturlandschaft mit unendlichen grünen Wellen aus Olivenbäumen. Während die Hauptstadt Heraklion von geschäftiger Hektik geprägt ist, findet man an der Südküste Oasen der Ruhe und Naturschönheiten – so zum Beispiel die Lendas (Löwenbucht), den Binnensee von Preveli mit seinem kretischen Palmenwald oder die Strandlandschaft bei Triopetra und die riesigen, wildromantischen Sanddünen von St. Paul oder Melissa. Im Süden befinden sich auch die Asterousia-Berge – eine Premiumwanderregion mit versteckten und eher unbekannten Klöstern und ebenso einsamen Traumbuchten.

Die Region südlich von Heraklion über Ag. Nikolaos und Sitia bis zur Ostküste definiert Ostkreta. Hier befinden sich die Etappen 1 bis 9 des Fernwanderwegs E4. Das mächtige Diktigebirge ist das markanteste Landschaftsmerkmal im Osten der Insel und gleichzeitig das dritthöchste Gebirgsmassiv. Auch hier befinden sich traumhafte Kermeseichenwälder. An seinen westlichen Hängen liegt eine grüne Oase, die 800 m hoch gelegene und von Bergen gesäumte Lassithi-Ebene. Sie ist fast kreisrund und an der Peripherie haben sich kleine Dörfer angesiedelt. In der Vergangenheit pumpten mit Segeltüchern bespannte Windmühlen das Grundwasser zutage. An den Osthängen des Diktigebirges befinden sich die größten zusammenhängenden Fichtenwälder der Insel. Auch die schmalste Stelle der Insel ist in dieser Region zu finden: Die Distanz zwischen den Städten Pacheia Ammos im Norden und Ierapetra im Süden beträgt nur 12 km. Auf der Sitia-Halbinsel liegt das Sitiagebirge mit dem Gipfel Afentis Stavromenos. Die Hauptattraktionen an der Ostküste sind der Palmenwald von Vai und die antiken Stätten des viertgrößten minoischen Palastes der Insel bei Kato Zakros.

Geschichte im Zeitraffer

6000–4000 v. Chr. | Erste Siedlungen auf Kreta.

2600 v. Chr. | Der Ursprung der Menschen, die sich auf Kreta niederließen, ist unbekannt. In den nächsten 1000 Jahren machten die Kreter ihr Land zu einer riesigen See- und Handelsmacht. Hauptsächlich pflegte man Handelsbeziehungen zu Ägypten und Kleinasien.

2600–2000 v. Chr. | Entwicklung der frühminoischen Kultur, benannt nach Minos, dem König von Knossos.

2000–1700 v. Chr. | Die Paläste von Knossos, Phaistos und Malia wurden erbaut. Wachsender Handel machte Kreta zur unbestrittenen Seemacht im Mittelmeer. Diese Periode endete nach katastrophalen Erdbeben.

1450 v. Chr. | Eine schreckliche Zerstörung fand statt. Die Übergriffe der Achäer trieben das minoische Kreta in Depression und Verzweiflung.

1150 v. Chr. | Die Dorer drangen nach Kreta vor, Kreta wurde ohne Widerstand besetzt und es erfolgte der endgültige Verfall der kretischen Kulturstätten.

Ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. | Auf Kreta begann die griechische Zeit.

5. –4. Jahrhundert v. Chr. | Auf Kreta gab es die Städte Gortyn, Eleftherna, Cydonia, Pytos und Praisos.

480–67 v. Chr. | Kreta lebte im Schatten der klassischen und hellenistischen Kultur.

69–67 v. Chr. | Nach 3-jährigem Widerstand ergaben sich die Kreter den Römern – die Gortyn zur Hauptstadt erklärten.

395 | Kreta wurde Teil des Byzantinischen Reiches. Man sagt, dass es ein friedlicher und glücklicher Zeitraum gewesen sein soll.

824 | Einfall der Araber unter Abu Hafs Omar. Die Insel litt stark während der gesamten Zeit. Kreta wurde zum Zentrum der Seeräuberei im östlichen Mittelmeer.

961 | Rückeroberung der Insel durch Nikephoros Phokas, den späteren Kaiser von Byzanz.

1204 | Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer des 4. Kreuzzuges ging Kreta an die Venezianer. Die 400-jährige Besatzung hatte einen signifikanten Einfluss auf die Kunst und Literatur Kretas.

1669 | Nach 22-jähriger Belagerung, mit andauernden Kämpfen an der Seite der Venezianer, musste Kreta schließlich kapitulieren und die Türken eroberten das heutige Heraklion.

1770, 1866 und 1878 | Revolutionen gaben den Kretern mehr Privilegien. Im Jahre 1897 nahmen England, Frankreich, Russland und Italien die Insel unter ihren Schutz und verkündeten einen unabhängigen Staat.

1898 | Kreta wurde selbstständig.

30. Mai 1913 | Kreta vereinigte sich mit Griechenland durch den Vertrag von London.

Mai 1941 | Die Deutschen griffen Kreta an, nachdem sie das restliche Griechenland besetzt hatten. Nach 10 Tagen der sogenannten Schlacht von Kreta war der Widerstand gebrochen. Nach dem Zusammenbruch von

Deutschland im Jahr 1945 folgte die Rückkehr von Kreta in die Gemeinschaft mit Griechenland.

Über die Jahrtausende gingen zahlreiche Besatzungszeiten vorbei, alle hinterließen Spuren, waren jedoch allesamt nicht fähig, die tiefen griechischen Wurzeln der Insel zu entreißen.

Fakten und Zahlen

Kreta ist mit einer Fläche von rund mit 8.331 km² die größte Insel Griechenlands und kommt auf rund 300 Sonnentage im Jahr; Inselhauptstadt ist Heraklion.

Romantische Pfade mit herrlichen Ausblicken, zerklüftete Bergformationen, die längste Schlucht Europas, sanfte Hochebenen und schroffe Grate mit engen Durchgängen sowie die Küstennähe vieler Pfade machen den Reiz der Insel als Wanderdestination aus.

Im Westen Kretas gehen Weinfelder und Orangenhaine in die „Weißen Berge“ über; viele Gipfel über 2000 m – mit dem höchsten Berg Pahnes (2453 m) – und die Samaria-Schlucht mit ihren fast senkrechten Felswänden (Europas größte Schlucht) sind hier ebenso zu finden wie die Schlucht von Agia Irini oder die Prassiano-Schlucht.

Im Osten liegt das Diktigebirge (2146 m), es fällt steil zum Lybischen Meer hinunter und wird Richtung Norden gemächlich flacher; im östlichen Inselteil lassen sich Kultur- und Wandergenuss hervorragend kombinieren, z. B. vom Kloster Panagia Kera bis zum Dorf Krassi.

Schöne Buchten wie die Mirabellobucht und hübsche Badeorte laden zu Strandwanderungen ein. Es gibt viele Pfade in Küstennähe mit Sand- und Kiesbuchten. Zu den schönsten Sandstränden zählen der Küstenabschnitt Georgioupoli, der Strand von Falassarna sowie der viel besuchte Palmenstrand Vái Kretas.

Geografie

Die Entfernung von Kreta zu Afrika beträgt 300 km, zu Asien 175 km und zum europäischen Festland 100 km. Kreta ist mit 8331 km² die größte Insel Griechenlands. Sie liegt auf der Höhe von Tunesien und ist zugleich auch die südlichste Insel Europas. Nach Sizilien, Zypern, Sardinien und Korsika ist Kreta die fünftgrößte Mittelmeerinsel. Sie ist 300 km lang und 12 bis 57 km breit. Die Gesamtlänge von Kretas Küsten beträgt über 1030 km. Im Norden befindet sich das Ägäische Meer und im Süden das Libysche Meer. Kreta ist von weiteren 30 kleineren Inseln umgeben, von denen allerdings nur Gavlos ständig bewohnt ist. Die Insel wird wegen ihrer Form mit einer Schnecke verglichen, die von Osten nach Westen kriecht.

Geologie

Die Insel Kreta war während des Paläozän-Zeitalters (vor 65,5 bis 55,8 Mio. Jahren) Teil des Ägäischen Festlandes. Ihre heutige Form bildete sich durch Bodenbewegungen und die Erdfaltung heraus. Diese tektonischen Vorgänge schnitten die Insel von der ägäischen Festlandplatte ab. Immer wieder neue Brüche und Verschiebungen der Erdkruste haben die reliefartige Oberflächengestalt der Insel in ihren Hauptzügen geschaffen. Die endgültige heutige Form entstand durch letzte Bewegungen der festen Erdkruste.

Es gibt fünf landschaftsprägende Gebirgsmassive auf Kreta. Im Westen befinden sich die sogenannten Weißen Berge, der höchste Berg dieses Gebirges ist der Pachnes mit 2452 m. Im zentralen Westen liegt das Psiloritis-Gebirgsmassiv, dessen höchster Gipfel der Psiloritis mit 2456 m ist. Im zentralen Osten der Insel befindet sich das Diktigebirge mit dem 2148 m hohen Dikti als höchster Erhebung. Und im Osten liegt das Triptigebirge, der höchste Berg hier ist der Afentis Stavromenos mit 1476 m. Das fünfte Gebirge sind die Berge von Asteroussia, sie liegen in Zentralkreta am Libyschen Meer und ihre höchste Erhebung ist der Kofinas mit 1.231 m. Richtung Süden fallen die von schroffen und steilen Küsten geprägten Gebirge sehr steil ins Meer ab. Richtung Norden hingegen verlaufen sie mäßig steil über sanft geschwungene Hügelketten Richtung Meer. So konnten sich kilometerlange Sandstrände bilden und es blieb genügend Raum für Bebauung. Resultierend daraus haben sich alle großen Städte der Insel – Heraklion, Chania, Agios Nikolaos, Rethymno – auf der Nordseite der Insel angesiedelt.

Der einzige Süßwassersee, der Kournassee, befindet sich im Westen der Nordküste unweit von Georgiopolis. Der See hat einen Durchmesser von 1,5 km und ist bis zu 45 m tief. Gespeist wird er von unterirdischen Quellen. Auch gibt es noch einige kleinere Staustufen, verteilt über die Insel. Ganzjährig Wasser führende Flüsse gibt es auf Kreta nur noch wenige. Einer von ihnen ist der Megalopotamos. Sein Flussbett führt durch die beeindruckende Kourtaliotiko-Schlucht und mündet am Strand von Preveli ins Meer.

Kreta ist geologisch betrachtet das Bindeglied des Inselbogens, der Südgriechenland mit Kleinasien verbindet. Die Region ist tektonisch stark aktiv und wird als erdbebengefährdete Region eingestuft. Erdbeben können zu jeder Zeit stattfinden, doch glücklicherweise haben sie ihr Epizentrum meistens in großer Tiefe, sodass sie kaum nennenswerte Schäden anrichten.

Fauna

Aufgrund der Größe Kretas und der Tatsache, dass die Insel vom europäischen Festland sowie von Asien und Afrika isoliert liegt und eine Vielfalt verschiedener Landschaften bietet, besitzt die Insel eine breite Mannigfaltigkeit an Wildtieren. Aber durch die Abholzung der Wälder und häufige Waldbrände wurde bereits vielen Tieren der Lebensraum entzogen.

Fauna – in terra

In den Küstenregionen und vor allem an den felsigen Küsten begegnet man der bekannten Mittelmeermöwe, Felsenschwalben, Gänsegeiern und dem Eleonorenfalken. Küstenvögel sind im Hochsommer auf Kreta ausgesprochen rar. Mit viel Glück kann man den Flussuferläufer erspähen.

In den Tälern und den niedrigen Hügeln findet man Feldhasen, Fledermäuse, Wiesel, Igel, Mauswiesel, große und kleine Hufeisennasen, Dachse, Feldmäuse, Gartenspitzmäuse, Haussperlinge, Stieglitze, Mehlschwalben, Aaskrähen und Buchfinken. Unter den Amphibien und Reptilien kommen die Wechselkröte, der Laubfrosch, der Kretawasserfrosch, die Riesensmaragdeidechse, die ägäische Mauereidechse, die Leopardnatter, die Katzennatter, die Balkanzornnatter und die Würfelnatter vor. Überdies sind 20 Schmetterlingsarten registriert. Auch findet man eine große Zahl von Fledermausarten, welche Tausende von Höhlen sowie die isolierten Wälder und verlassene Bauernhöfe auf der ganzen Insel bewohnen.

Die gleichen Tierarten, nur in häufigerer Zahl, trifft man in der unteren Bergzone an. Hier gibt es zusätzlich noch Rebhühner und verschiedene Raubvögel wie den Mäusebussard. In der oberen Bergzone finden wir Berghänflinge und den Bartgeier. In der weiteren Umgebung des Psiloritis und der Prassano-Schlucht trifft man auf Steinadler. Diese werden unerbittlich von den Menschen gejagt und der einzige Umstand, der sie rettet, ist das Vorhandensein von ausreichender Nahrung in Kombination mit dem Bestand von Jungvögeln, durch den der Verlust der erwachsenen Tiere gedeckt wird. Hier in den Bergregionen leben auch die selten vorkommende Art der Kretischen Wildziege, der Kretische Steinbock und die Kretische Wildkatze.

Auf Kreta gibt es keine gefährlichen Säugetiere oder Schlangen.

Fauna – ut aqua

Die häufigsten Meeresfische im Mittelmeerraum sind die Meeräsche, die Meerbarbe, die Makrele, der Barsch, die Sardelle und die Sardine sowie der Thunfisch. Tintenfische sowie Muscheln und Langusten kommen ebenfalls häufig vor. Sehr selten sieht man die Mönchsrobbe oder Delfine. Auf Kreta gibt es eine große Nistpopulation der mediterranen Loggerhead-Schildkröte (Caretta caretta). Die Meeresschildkröte verbringt die meiste Zeit ihres Lebens auf See und in den Monaten zwischen Juni und August kommen die erwachsenen Weibchen zu den Stränden, graben Nester und legen ihre Eier ab. Dazu nutzen sie zum Beispiel den 11 km langen Sandstrand von Rethymno Skaleta. Ihre Brutplätze werden überwacht und geschützt.

Flora

Kreta zog und zieht immer noch Botaniker, Gärtner und Wissenschaftler aus der ganzen Welt an. Es wird geschätzt, dass die Insel Heimat von über 2.000 verschiedenen Arten von Pflanzen ist – ca. 160 davon endemisch.

Das Programm Natura 2000 auf Kreta hat beeindruckende 55 einzigartige Ökotope vorzuweisen. Die geografische Lage der Insel und ihre Höhenstufung – zwischen Meereshöhe und dem 2.456 m hohen Psiloritis – führen zu ganz speziellen Vegetations- und Verbreitungsvoraussetzungen. Deshalb trifft man auf eine außergewöhnliche Vielfalt von Bäumen, Blumen und Pflanzen.

In den niederschlagsärmsten und wärmsten Gebieten Kretas – längs der Süd- und Ostküste sowie auf den der Südküste vorgelagerten Inseln Koufonisi, Chrissi und Gavdos und in der im Südwesten Kretas gelegenen Dünenlandschaft von Elafonisi – kann man von submediterranen Wüstensteppen reden. Pflanzen, die Luftfeuchtigkeit und Meeresluft brauchen, findet man in Küstennähe.

Direkt am Ufer im Dünensand wachsen die Trichternarzisse, der gelb blühende Hornmohn, blaugraue Stranddisteln, gelb blühender Schneckenklee, der gelb oder weiß blühende Affodil, die Meerzwiebel und der markant schöne, aber üblen Geruch verbreitende Drachen- oder Schlangenwurz. Der beliebteste Schatten spendende Baum am Strand ist die Tamariske. Ihre Kelchblätter besitzen die Fähigkeit, salzhaltige Feuchtigkeit ohne Schaden aufzunehmen, außerdem helfen tiefe Wurzeln beim Überdauern einer langen Hitzeperiode. Eine Besonderheit stellt die Kretische Dattelpalme dar. Am Strand von Vai, im Osten der Insel, befindet sich der größte natürliche Palmenhain Europas. Und an vielen Stränden, und im Besonderen am Kedrodasos-Strand – nahe der Halbinsel Elafonisi – im äußersten Südwesten der Insel, erstreckt sich ein traumhafter Zedernwald entlang der Küste.

Kreta wird intensiv landwirtschaftlich genutzt. So beherrschen in den Ebenen die kultivierten Flächen das Landschaftsbild. Dazu gehören Weinreben und Olivenhaine. Man findet auch eine Vielzahl an Wildblumen wie die Kronenwucherblume, die Kronenanemone und den klebrigen Alant.

Im Flachland, bis zu einer Höhe von 300 m, begegnet man Gewächsen der mediterranen Macchia wie z. B. dem Mastixstrauch, der Kermeseiche, der Platane an Wasser führenden Bachläufen, dem Oleander, dem Mönchspfeffer, der Kamille, dem Myrtenstrauch, der Erica, der wilden Möhre, der Stockrose, dem Klatschmohn, der Kretischen Zistrose, dem Feigenbaum, dem Kretischen Ebenholzstrauch und Erdbeerbäumen.

Die untere Bergzone reicht bis in eine Höhenlage von ca. 800 m, wo man Sträucher und Bäume antrifft wie die Kermeseiche, den Mastixstrauch, den Thymian, den Erdbeerbaum, das Kretische Brandkraut, den Ahornbaum, die rote Zaunrübe, den Pfriemenginster, den Storaxbaum und den Feigenbaum.

In der oberen Bergzone, die bei 800 m beginnt und sich bis 1800 m erstreckt, wachsen die Kermeseiche, der Ahornbaum, die Platane, aber auch Sträucher und Wildblumen wie das Gelbe Veilchen, die Kretische Tulpe, die Kretische Schafgarbe, das Wildveilchen und der Krokus.

Die Baumgrenze auf Kreta liegt bei ca. 1600 m. Das Mittelgebirge ist in den unteren Lagen bis 1.000 m mit Aleppokiefern und Hartkiefern bewachsen. In höheren Lagen bilden Kermeseichen, Zypressen und Zedern den Baumbestand. Die Kermeseiche ist die häufigste Eichenart Kretas und ein ständiger Begleiter auf den Wanderungen. Ihre Blätter sind einförmig, niedrig, stachelig und tief gezähnt. Der größte zusammenhängende Kermeseichenwald Europas befindet sich im Rouvas-Wald, an den östlichen Ausläufern des Psiloritis-Gebirgsmassivs. Zypressen und Zedern ergänzen das Bild des typisch kretischen Waldes in allen Gebirgsmassiven der Insel.

In der Gebirgsstufe oberhalb der Waldgrenze haben sich Dorn- und Igelpolsterformationen angesiedelt. Nach der Schneeschmelze bis Ende Juni blühen in den höchsten Berglagen Krokusse und Milchsterne.

Früher war die Insel größtenteils waldbedeckt. Heute ist sie über weite Flächen kahl. Ursache ist die rigorose Abholzung durch den Menschen, der Kulturflächen angelegt und Weideflächen für das Vieh geschaffen hat. Die ursprünglichen immergrünen Wälder wurden zu Buschwald oder kleinen Sträuchern degradiert. Mit der heißen Sommerzeit kommt auch die Zeit der Waldbrände, die jedes Jahr riesige Waldlandschaften vernichten.

Die Hauptblütezeit fällt in die Regenzeit, die mit vereinzelten Schauern im September und Oktober beginnt und im Mai endet. Die Landschaft erwacht zu neuem Leben. Üppig blühen Levkojen, Oleander, Kamille, wilde Orchideen, Narzissen, Iris, Primeln, Alpenveilchen, Anemonen, Margariten und Mohn – ein bunter Mix aus Farben, Düften und Pflanzengrößen. Die größte Vielfalt an Pflanzen findet sich jedoch in den vielen Schluchten.

Kreta ist ebenfalls reich an Kräutern wie Oregano, Thymian und Labdanum. Eine Fülle von Wildkräutern wurde im Laufe der Jahrtausende gesammelt und für die Heilung und medizinischen Kräutertees verwendet. Kräuter wie Kretischer Diptam, im Volksmund auch Erondas genannt, besonders schmerzlindernd bei Bauchschmerzen und Arthritis, wurden durch die Minoer entdeckt und verwendet.

Klima

Kreta ist von zwei Klimazonen geprägt und wird durch das Mittelmeer sowie den nordafrikanischen Raum beeinflusst. Der Norden der Insel befindet sich eher im mediterranen Bereich. Die Temperaturen sind im Sommer klassisch trocken und heiß. Sie liegen bei 27 bis 29 °C, können aber auch 40 °C erreichen. Oft weht ein strammer und kühlender Wind aus Westen. In den niederschlagsärmsten und wärmsten Gebieten Kretas längs der Süd- und Ostküste sind die Temperaturen in der Regel noch etwas höher. Das liegt daran, dass der Süden der Insel am Libyschen Meer größtenteils windgeschützt hinter den mächtigen Bergen liegt und so nicht den aus Nordwest kommenden Tiefdruckgebieten ausgesetzt ist.

Bei der Bewertung der Wetterlage spielt die Höhenstufung eine sehr wichtige Rolle – je 100 Höhenmeter sinkt die Temperatur um 0,5 bis 0,6 °C ab. So badet man im Mittelmeer bei 30 °C Lufttemperatur, während man auf dem höchsten Berg, dem Psiloritis, gerade einmal 15 °C hat. So kann man selbst in den heißen Sommermonaten in den alpinen Höhenlagen bei angenehmen Temperaturen wandern.

Die Regenzeit beginnt mit vereinzelten Schauern im September und Oktober und endet im Mai. Von Juni bis August ist Regen sogar im Gebirge eine Ausnahmeerscheinung. Die Winter sind an der Küste relativ mild, obwohl im Hochgebirge bis zu 10 m Schnee fallen können und die Temperaturen selbst auf der 1100 m hohen Omalos-Hochebene gelegentlich auf bis zu -20 °C fallen. Es gibt aber auch Winter, in denen überhaupt kein Schnee fällt. Fällt jedoch genügend Schnee, so trifft man bis Anfang Juni in den schattigen Regionen auf Schneefelder in den Hochlagen.