Wander- und Reiseführer Lanzarote - Michael Will - E-Book

Wander- und Reiseführer Lanzarote E-Book

Michael Will

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Beschreibung

Mystisch und spirituell Schon beim Landeanflug auf Lanzarote kommen Neugierde und Spannung auf, wenn man viele der insgesamt 283 Vulkankrater unter sich vorbeiziehen sieht. Keine Frage: Diese Insel ist vulkanischen Ursprungs. Das liegt nicht Millionen von Jahren zurück, sondern geschah in der Neuzeit von 1730-1736, sowie 1824. Noch heute gibt es Regionen mit Temperaturen von über 250 °C in weniger als 2 m Tiefe. Die glühende Unterwelt ist präsent und aktiv! Diese Vulkankegel und Krater formen die Insel zu einer Landschaft. Von grandioser Schönheit ist dabei der direkte Übergang des schwarzen Lavagesteins in den tiefblauen Atlantik, noch verstärkt in seiner Wirkung durch weiße Sandstrände und die weiße Gischt der tosenden Wellen. Grüne Barrancos im Norden der Insel sind die Lebensadern für eine einmalige Flora und Fauna. Abgerundet wird das Naturschauspiel durch das 15 km lange Risco de Famara-Bergmassiv, mit seinen bis zu 600 m hohen, steil abfallenden Klippen. Sehr beeindruckend ist zu entdecken, wie sich die Einwohner nach Vulkanausbrüchen immer wieder diesen neuen Bedingungen anpassen mussten. Sie nutzten die Fähigkeit bestimmter vulkanischer Gesteine zur Speicherung von Feuchtigkeit, um so in der anscheinend unwirtlichen Umgebung Landwirtschaft betreiben zu können. Lanzarote hat es dem Maler, Bildhauer und Umweltschützer César Manrique zu verdanken, dass der eigene Charakter der Insel bewahrt werden konnte. Die Folgen des Massentourismus wurden bisher weitgehend verhindert. Somit wurde die Natur dieser Insel ökologisch und künstlerisch in Harmonie erschlossen.

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 VORSTELLUNG LANZAROTE

Autor

Vorwort

Die Destination

Geschichte im Zeitraffer

Fakten und Zahlen

Geografie

Geologie

Fauna

Flora

Klima

Mögliche Gefahren bei Wanderungen auf Lanzarote

Schwierigkeitsgrade

Ausrüstung

Orientierung | Markierung | GPS-Koordinaten

Geführte Touren

Wanderkarten | weitere Wanderwege

Tipps zum nachhaltigeren Reisen

 STÄDTE UND DÖRFER AUF LANZAROTE

Arrecife – die Inselhauptstadt

Costa Teguise – künstlich angelegte Strände

Haria – das Tal der tausend Palmen

El Gofo – die schönsten Sonnenuntergänge der Insel

Femès – Teil der ältesten Gemeinden der Kanarischen Inseln

Caleta de Famara – ursprünglich und wild

Orzola – ein kleines Fischerdorf

La Asomada – das alte Lanzarote

Guatiza – Allee von Eukalyptusbäumen

La Quemada – wo die Zeit stehen geblieben ist

Playa Blanca – die regenarmste Region der Insel

Puerto Calero – sehr nobel

Puerto del Carmen – das touristische Zentrum der Insel

Punta Mujeres und die Legende

Teguise – 500 Jahre Geschichte entdecken

Tenesar – ein kleines Piratendorf

Yaiza – eines der schönsten Dörfer der Kanaren

 MEINE TOP 10 WANDERUNGEN AUF LANZAROTE

Montaña Amarilla und Playa de la Cocina

Risco-de-Famara Gratwanderung

Caleta de Famara – Ermita de las Nieves

Teguise – Castillo Santa Barbara – Lagomar

El Grifo – Montaña de Guardilama

Montaña Negra & Montaña Colorada

Montaña de Señalo 507 M

Papagayo-Strände

Montaña Tinasoria 503 M

Laguna de Janubio – Los Hervideros

 33 QUINTESSENZ-WANDERUNGEN LANZAROTE

00 – Auf den Agujas Grandes – Rot

01 – Montaña Amarilla und Playa de la Cocina – Rot

03 – Camino de Guatifay Playa del Risco – Rot

06 – Risco-de-Famara Gratwanderung – Blau

08 – Mirador del Bosequecillo und Mirador Tenisa – Rot

11 – Tabayesco Rundweg – Rot

12 – Máguez Haria Gratwanderung – Rot

13 – Caleta de Famara – Ermita de las Nieves – Schwarz

17 – Teguise Caleta de Famara – Blau

19 – Montaña Tinamala & Montaña Tinamala – Rot

20 – Teguise – Castillo Santa Barbara – Lagomar – Blau

23 – El Grifo – Montaña de Guardilama – Rot

24 – Montaña de la Cinta – Rot

26 – Montaña Blanca 595 M – Rot

27 – Volcano Cuervo – Caldera de los Cuervos – Blau

29 – Montaña Negra & Montaña Colorada – Rot

31 – Montaña de Señalo 507 M – Schwarz

32 – Vulkanberge Mancha Blanca – Rot

33 – Der La-Quemada-Lavastrom – Rot

34 – Caldera Blanco – Rot

37 – Von Tinajo nach Tenesar und retour – Rot

40 – Käserei – Hacha Grande 561 M – Traumstrand – Schwarz

41 – Montaña Roja 196 M – Rot

43 – Die Papagayo-Strände – Rot

45 – Barranco de la Higuera & Barranco de la Casita – Rot

46 – Faro Pechiguera – Blau

51 – Atalaya de Femès 608 M – Rot

52 – Playa Blanca Ost – Blau

54 – Las Casitas Barranco-Runde – Rot

56 – Montaña Tinasoria 503 M – Rot

57 – Ruta de Termesana – Blau

58 – Yaiza Las Brenas Runde – Rot

59 – Laguna de Janubio los Hervideros – Rot

 MEINE TOP 10 SEHENSWÜRDIGKEITEN AUF LANZAROTE

Montañas del Fuego, die Feuerberge

Jameos del Agua

Barranco de Tenegüime

Teguise

César-Manrique-Stiftung

Weinanbaugebiete

Charco de los Clicos

Playas Papagayo

Mirador del Rio

La Graciosa

 SEHENSWÜRDIGKEITEN AUF LANZAROTE

Mirador del Rio – ein weiteres Kunstwerk von César Manrique

Mirador de Guinate – kein Eintritt und fast ohne Touristen

Mirador del Bosquecillo – unweit der Radarstation

Mirador Tensia – westlich von Haria

Mirador Caldera – der Geheimtipp, aber nur zu Fuß

Torrecella de Domingo – Herrenhaus in mystischer Umgebung

Weltweit einzigartige Weinreben – was für ein besonderer Wein

César Manriques Spiel mit dem Wind

Islote de Hilario im Parque Nacional de Timanfaya

Islote de Hilario – wo kommt der Name her?

Timanfaya-Nationalpark – die Feuerberge

Ruta de Termesana – geführtes Erlebnis

Jameos del Agua – das schönste Kunstwerk des Künstlers?

Jardin de Cactus – der Kakteengarten

Die Koschenillelaus – einst war die große Zeit der kleinen Laus

Archäologischer Fundort – die Brunnen von San Marcial del Rubicón

Atalaya de Femés – der erste Wachtturm der Insel

Barranco de Tenegüime – ein besonderes Landschaftsschutzgebiet

Caldera Blanca – sagenhafte 1 km Kraterdurchmesser

Charco de los Clicos – der smaragdgrüne See

Castillo del Aguila o de las Coloradas – aus Basaltfels errichtet

Cueva de los Verdes – die Lavahöhle

Der Kanarische-Drachenbaum – kurz: Drago

Der Kanarische-Drachenbaum in La Geria

Dromedarreitstation – Echadero de los Camellos

Entsalzungsanlage – die erste Spaniens

Eruptionsgestein – von der Natur geschaffene Skulpturen

Faro Pechiguera – der alte und der neue

Festungsanlage Santa Barbara

Camino de Guatifay – Fischer auf einem Wanderweg?

Hacha Grande – eine markante Bergspitze im Süden von Lanzarote

Kann denn Weinanbau Kunst sein?

Cueva de los Verdes – das längste vulkanische Gangsystem der Welt

Cueva de los Verdes – wie entsteht ein Lavatunnel?

Los Hervideros – Lavaströme treffen auf den Atlantischen Ozean

Marina Rubicón – der luxuriöse Jachthafen

Montaña de la Cinta – Wachposten oberhalb von Yaiza

Montaña Blanca – der weiße Berg

Monumento al Campesino – das Bauerndenkmal

Ruta larga del litoral (9 km), Ruta corta del litoral (2 km)

Salinas del Janubio – Salzgewinnungsanlage

Salinen – verlassen unterhalb vom Mirador del Rio

Santa Catalina – das verschüttete Dorf

Ein offener Steinbruch – erlaubt tiefe Einblicke

THe Volcán – das 5-Sterne-Luxushotel

Ein uralter Transporter – hier ist die Zeit stehen geblieben

Vulkanblase – von der Natur geschaffene Sehenswürdigkeit

Volcano Cuervo – der Rabenkessel – Caldera de Los Cuervos

Castillo de San Gabriel – von Piraten und anderen Eroberern

 SECRET BEACHES AUF LANZAROTE

Playa Lambra

Playa de las Conchas

Playa de la Cocina

Playa de la Canteria

Playa Charca de la Novia

Caleta Mojon Blanco

Playa del Risco

Playa de San Juan

Playa del Reisado

Playa de las Malvas

Playa del Paso

Playa de Janubio

Playa de Montaña Bermeja

Playa del Pozo

Playa Ajaches Nationalpark 1

Playa Quemada

Playa los Caletones

Playa del Mariscadero

Playa Risco-de-Famara

Playa Conejos

Playa Ajaches Nationalpark 2

Playa Ajaches Nationalpark 3

 MUSEEN AUF LANZAROTE

Fundación César Manrique – die César-Manrique-Stiftung

MIAC – Castillo de San Josè

Landwirtschaftsmuseum El Patio in Tiagua – Museo Agricola el Patio

Die Timple – ihr Klang gehört zu Lanzarote wie die Vulkane

Museo de Arte Sacro – religiöse Kunst in Teguise

Centro des Visitantes Mancha Blanca

Museum Lagomar – eines der imposantesten Gebäude Lanzarotes

Museum für Völkerkunde – Museo Etnografico Tanit

Weinmuseum El Grifo – Museo del Vino El Grifo

César Manriques Haus und Museum – kreative Oase in Haría

Museo de Aloe de Lanzarote – die große Abzocke oder hilft es wirklich?

Cento Insular de Cultura (CIC) El Almacén – das Kulturzentrum

 KIRCHEN AUF LANZAROTE

Wallfahrtskirche Nuestra Senora de la Caridad La Geria

Wallfahrtskirche – Prozession gegen den fließenden Lavastrom

Ermita de las Nieves – die Kirche des Schnees

 FREIZEITAKTIVITÄTEN AUF LANZAROTE

Aquapark an der Costa Teguise – größter Park seiner Art

Lanzarote Aquarium – Aquarium de Costa Teguise Lanzarote

Skulpturen im Meer – Europas erstes Unterwassermuseum

Rancho Texas in der Nähe von Puerto del Carmen – für Kinder

Pardelas Park – Abwechslung und Entspannung für Eltern und Kinder

 WISSENSWERTES ZUR INSEL LANZAROTE

Interessantes: Die Kanarischen Inseln: 7700 km2 Urlaubsfeeling

Die anmutige Unbekannte – La Graciosa

Kristallmittagsblume

Das Mineral Olivin – schenkt eine positivere Lebenseinstellung

Weinanbaugebiet La Geria – einzigartiges Landschaftsschutzgebiet

Caletónes – weiße Sandstrände zwischen schwarzem Lavagestein

Himantopus himantopus – Neuankömmlinge auf Lanzarote

Vulkanische Bomben – wie sind sie entstanden?

Lapilli – das schwarze Gold der Insel

Interessantes: Scirocco – Calima

Plausibilität von GPS-Tracks

 PRAKTISCHE REISETIPPS VON LANZAROTE

Anreise

Apps

Literaturempfehlungen

Internetauftritte

Zeitschriften

Ärzte | Krankenhäuser

Briefmarken | Post | Mobilfunknetz

Botschaften und Konsulate

Reisen zwischen den Inseln

Busverbindungen auf Lanzarote

Netzspannung | Reiseadapter

Freikörperkultur

Feier- und Festtage

Öffnungszeiten | Geschäfte

Touristeninformationen außerhalb von Lanzarote

Touristeninformationen auf Lanzarote

Märkte auf Lanzarote

Taxi | Mietwagen auf Lanzarote

Anbieter von Mietwagen

Notrufe | Verhaltensregeln

Sicherheit

Sprache

Sprache – minimal benötigter Wortschatz

Sprache – unterwegs, Hotel und Restaurant

Sprache – Essen

Sprache – typische Gerichte

Sprache – geografische Begriffe

Zeitzone

 KULINARIUM LANZAROTE

Restaurant Mirador El Roque

Restaurant Amura

El Amanecer

Restaurant Puerto Verde

Tabas Bar El Quijote

Restaurant Cala

Restaurant Altamar

Restaurant Castillo de San José

Villa Toledo

Isla Bonita

Restaurant Cantina

Restaurant Hespérides

Restaurante El Risco

Restaurant Bogavante

Restaurant Aroma

Salmarina

Tapasbar Bar Stop

Bodega de Santiago

Bodega El Chupadero

Restaurant La Era

Mirador de Las Salinas

Restaurant Brisa Marina

 UNTERKÜNFTE AUF LANZAROTE

Allgemeine Informationen

Besonders und schön schlafen auf Lanzarote: 21 Empfehlungen

Sands Beach Resort – super Lage an der Costa Teguise

Arte de Obra – liegt malerisch im Tal der 1000 Palmen

Hotel Boutique Palacio Ico – untergebracht in einem Gebäude von 1690

B&B Buenavista Country – ehemaliges Weinlager wird zu einer Unterkunft

Gästehaus La Geria – in der einzigartigen Kulturlandschaft

Finca Isabel – verbindet Natur, Tradition und Komfort

Casa Omar Sharif – in einem der imposantesten Gebäude

Hotel Rural Finca de la Florida – gelegen im Weinanbaugebiet

Caserio de Mozaga – denkmalgeschütztes Kulturerbe

Villa Amatista – Kraft und Ausstrahlung der Insel erleben

Finca Tisalaya – Zentrum für alternative Medizin

Arrecife Gran Hotel & Spa – das höchste Gebäude der Insel

Lotus del Mar – die Lotusblüte des Meeres

Villa El Inti – inmitten magischer Landschaften

Casa de Hilario – eine wunderschöne alte Finca

La Casona de Yaiza – die Besitzer des Casona sind wahre Kunstliebhaber

Casa El Morro – Unterkünfte aus dem 18. Jahrhundert

Casa Tomarén – ein friedvoller und magischer Ort

Hotel THe Volcán – ein künstlicher Vulkan als Empfangshalle

Finca Botanico Garden Apartment – ein Paradies für Gartenfreunde

Finca de Arrieta Haría Eco Tower – der Adlerhorst mit 360° Rundumsicht

 VORSTELLUNG LANZAROTE

Autor

MICHAEL (WILLO) WILL, geboren 1962 im Alpenrosenweg in Hamburg, Flugtriebwerkmechaniker, Skilehrer, Flugzeugbauingenieur, Abenteurer, Weltwanderer, Extremskifahrer, Director Business Development a. D., Wanderbuchautor und stolzer Vater von zwei Söhnen, lebt in Kiel an der Ostsee.

Eine wichtige Komponente seiner persönlichen Glücksformel ist folgende: Wanderführer schreiben als Lebensmodell. Durch seine starke Naturverbundenheit und langjährige Wandererfahrung vermittelt er in seinen Wandervorschlägen den einzigartigen Reiz und die beeindruckende Mannigfaltigkeit der jeweiligen Region. Die Einbindung von Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten gestaltet die Wanderung – das Abenteuer – immer spannend. Dabei hat er einen hohen Anspruch an individuelle Übernachtungsmöglichkeiten und einmalige Restaurants.

Vorwort

Schon beim Landeanflug auf Lanzarote kommen Neugierde und Spannung auf, wenn man viele der insgesamt 283 Vulkankrater unter sich vorbeiziehen sieht. Keine Frage, diese Insel ist vulkanischen Ursprungs, und das liegt nicht Millionen von Jahren zurück, sondern geschah in der Neuzeit von 1730–1736 sowie 1824. Noch heute gibt es Stellen mit Temperaturen von über 250 °C in weniger als 2 m Tiefe. Die glühende Unterwelt ist präsent und aktiv!

Diese Vulkankegel und Krater formen die Insel zu einer mystischen und geradezu spirituellen Landschaft. Von grandioser Schönheit ist dabei der direkte Übergang des schwarzen Lavagesteins in den tiefblauen Atlantik, noch verstärkt in seiner Wirkung durch weiße Sandstrände und die weiße Gischt der tosenden Wellen. Grüne Barrancos im Norden der Insel sind die Lebensadern für eine einmalige Flora und Fauna. Abgerundet wird das Naturschauspiel durch das 15 km lange Risco-de-Famara-Bergmassiv mit seinen bis zu 600 m hohen steil abfallenden Klippen.

Sehr beeindruckend ist zu entdecken, wie die Einwohner sich nach Vulkanausbrüchen immer wieder diesen neuen Bedingungen anpassen mussten. Sie nutzen die Fähigkeit bestimmter vulkanischer Gesteine zur Speicherung von Feuchtigkeit, um so in der anscheinend unwirtschaftlichen Umgebung Landwirtschaft zu betreiben.

Lanzarote hat es dem Künstler César Manrique zu verdanken, dass der eigene Charakter der Insel bewahrt werden konnte. Die Folgen von Massentourismus konnten bisher weitgehend verhindert werden. Somit wurde die Natur dieser Insel ökologisch und künstlerisch in Harmonie erschlossen.

Die Herausforderung der Zukunft wird es sein, trotz der ständig zunehmenden Besucherzahlen die Harmonie zwischen Mensch und Natur zu erhalten.

Die Destination

Über Jahrmillionen haben Vulkane die Insel Lanzarote mit Lava und Asche kontinuierlich neu gestaltet – und das noch bis ins 18. Jahrhundert hinein. Aber auch die geringe Höhe der Berge trägt zu dem heutigen Erscheinungsbild bei, denn es gibt keine hohen Berge, an denen Passatwolken ihre Feuchtigkeit auskondensieren könnten. Weil Teneriffa, El Hierro, La Gomera, La Palma und Gran Canaria allesamt hohe Gebirge aufweisen, konnte sich dort eine üppige grüne Natur entwickeln, während die Landschaft auf Lanzarote in vielen Regionen äußerst karg ist. Dies macht die kleine Insel Lanzarote zu einem der unwirtlichsten Eilande der Kanaren. Trotz alledem ist die mysteriös wirkende und großartige Inselwelt Lanzarotes sehr abwechslungsreich. Im Nordwesten erhebt sich das Risco-de-Famara-Gebirgsmassiv: Überraschend üppig grün ist diese Region, nur hier wird Landwirtschaft betrieben und bildeten sich grüne Adern – Schluchten, die die Insel durchschneiden. Bis an den Horizont reichende Schlackenfelder und Vulkankegel prägen das Landschaftsbild im mittleren Westen. Der Süden ist die trockenste Region und lockt mit goldfarbenen Sandstränden. Die Weinanbaugebiete um das Dorf La Geria sind das ultimative Alleinstellungsmerkmal für Lanzarote! Die Touristenhochburgen Puerto del Carmen und Costa Teguise liegen im Osten, Playa Blanca im Süden. Und dann ist da noch das Chinijo-Archipel mit der kleinsten bewohnten Insel der Kanaren, La Graciosa, und den unbewohnten Inseln Montaña Clara und Alegranza.

Geschichte im Zeitraffer

3000 v. Chr. | Bis 2009 wurde es nur vermutet, aber dann bestätigten spanische und portugiesische Wissenschaftler durch Gentests die Abstammung der Ureinwohner der Kanaren von nordafrikanischen Berberstämmen. Aufgrund von archäologischen Funden glaubt man ziemlich sicher zu wissen, dass die Berberstämme ab 3000 v. Chr. damit begannen, die Kanaren zu besiedeln. Die Ureinwohner der Kanareninsel Lanzarote waren die Majos.

800 v. Chr. | Homer gilt als der erste Dichter des Abendlandes. Er soll einst gesagt haben, die Kanaren seien die Inseln der Glückseligen. Bemerkung: Es ist nicht einmal sicher, dass es Homer überhaupt gab!

85 bis 160 v. Chr. | Die Insel Lanzarote wurde vom Mathematiker Ptolemäus kartografiert. Die Inselgruppe geriet für lange Zeit in Vergessenheit.

Das 13. Jahrhundert war die Zeit des Aufbruchs zu neuen Welten. So erreichten die Spanier und Portugiesen auch die Insel Lanzarote.

Vermutlich zu Beginn des 14. Jahrhunderts kam der aus der Republik Genua stammende Entdeckungsreisende Lancelotto Malocello auf die Insel Lanzarote. Es wird angenommen, dass er zu diesem Zeitpunkt einen Handelsstützpunkt auf Lanzarote errichtete.

Der portugiesische König Alfonso IV. schickte im 14. Jahrhundert eine Expedition zu den Kanaren. So trafen die Eroberer Jean de Bethencourt, ein Franzose im Dienst der spanischen Krone, und Gadifer de la Salle 1402 nach der Inbesitznahme von Lanzarote und Fuerteventura auf El Hierro, eine Kultur mit den typischen Merkmalen der Jungsteinzeit. Es folgte eine schlimme Zeit mit Gewalt und Sklaverei. Durch die spanischen Gouverneure und wechselnde Feudalherren herrschte Willkür und Tyrannei, unter Gewalt mischten sich die Völker der Ureinwohner und Eroberer.

Portugiesen und Spanier beanspruchten die Kanarischen Inseln. Der Vertrag von Alcáçovas beendete im Jahr 1479 die Streitigkeiten, das Archipel wurde Spanien zugesprochen.

Im Jahre 1514 wurden die ursprünglichen Bewohner der Insel rechtlich den Spaniern gleichgestellt.

1569 überfiel Calafats die Insel und nahm Gefangene als Sklaven.

1571 erbeutete der algerische Pirat Dogali Sklaven und nahm auch Lanzaroteños als Sklaven.

Bereits 1665 brachte der Weinanbau auf Lanzarote ertragreiche Erfolge, die Malvasía-Traube war dabei besonders beliebt.

1730 bis 1736 | Unzählige Vulkanausbrüche bildeten über eine Strecke von 18 Kilometern 32 neue Vulkane. Die Ausbrüche dauerten insgesamt 2053 Tage und endeten im Jahr 1736. Am Ende hatte die Lava rund ein Viertel der Inselfläche unter sich begraben, darunter die fruchtbarsten Böden der Insel und mehrere Dörfer und Gehöfte. Stattdessen entstanden an dieser Stelle neue Vulkane, die den Namen Montañas del Fuego (Feuerberge) erhielten und heute den Timanfaya-Nationalpark bilden. Daraufhin wanderten viele Insulaner nach Lateinamerika aus.

1736 | Glück im Unglück? Was wäre geschehen, hätten die unzähligen Vulkanausbrüche ihre vulkanische Asche nicht über die Insel verteilt? Die Insulaner entdeckten, dass die eigentlich lebensfeindliche Vulkanasche in Wirklichkeit Zaubererde war: Sie machten sich zunutze, dass die Lapilli tagsüber ein Wärmespeicher sind, aber nachts Feuchtigkeit aufnehmen – die optimale Mixtur für einmalige Weingenüsse.

1836 bekamen die Kanaren eine neue Verfassung mit stärkeren Rechten für das Bürgertum und der Abschaffung der feudalen Strukturen.

1850 | Die Zucht der Koschenillelaus (Dactylopius coccus) führte auf allen Inseln der Kanaren zum Erfolg.

1852 | Arrecife wurde zur Hauptstadt auf Lanzarote. Die alte Hauptstadt war zuvor Teguise im Landesinneren.

1936 bis 1939 fand der Spanische Bürgerkrieg unter dem General Francisco Franco statt, an dessen Ende er sich zum Diktator ernannte.

Ab 1960 entwickelte sich der Tourismus und ersetzte die Landwirtschaft als wichtigstes Gewerbe.

1973 ging die Diktatur von Francisco Franco dem Ende entgegen.

1975 folgten die ersten freien Wahlen.

1975 | In dem letzten Jahrzehnt nahm die Bedeutung von Lanzarote als Urlaubsregion ständig zu, der Tourismus boomte.

1982 bekamen die Kanarischen Inseln einen eigenen Autonomiestatus.

1986 trat Spanien der EU bei.

1992 starb César Manrique im Alter von 73 Jahren bei einem tragischen Verkehrsunfall in einem Kreisverkehr. Er war ein bekannter spanischer Maler, Architekt der Insel Lanzarote, Bildhauer und Umweltschützer.

Aufgrund ihrer einzigartigen Landschaft und Vegetation wurde Lanzarote 1993 zum UNESCO-Biosphärenreservat ernannt.

Im Dezember 2007 bewilligte die EU Strukturinterventionen für die Kanarischen Inseln in Höhe von 1,67 Mrd. EUR, zu denen die Europäische Gemeinschaft einen Beitrag in Höhe von 1,02 Mrd. EUR leistete.

Nach der Finanzkrise 2010 waren ca. 30 % aller Kanarier arbeitssuchend.

2015 | Krisen im östlichen Mittelmeerraum ließen die Besucherzahlen auf den Kanarischen Inseln stark anwachsen.

2020 sind auf den Kanarischen Inseln ca. 20.000 irreguläre Migranten angekommen. Um Spanien bei der Versorgung der Menschen zu unterstützen, hat die Kommission eine neue Finanzhilfe in Höhe von 43,2 Mio. EUR bereitgestellt.

Fakten und Zahlen

165.000 Einwohner leben auf Lanzarote (Stand 2020) und die Amtssprache ist Spanisch. Lanzarote gehört zur spanischen Provinz Las Palmas. Seit 1982 sind die Kanarischen Inseln eine der autonomen Gemeinschaften des Königreichs Spanien, dessen Autonomiestatut 1996 teilweise reformiert wurde, wobei die Kanaren sie den Rang einer historischen Nationalität erhielt. Die die Inselhauptstadt ist derzeit Arrecife. Das Bruttoinlandsprodukt der Kanarischen Inseln (für Lanzarote lagen keine Zahlen vor) für 2019 wird auf 44 Mrd. EUR geschätzt (zum Vergleich: Deutschland kam im gleichen Zeitraum auf 3,44 Billionen EUR).

Auf 2300 ha wird Wein angebaut und auf 8000 ha wird Trockenfeldbau betrieben. Bezogen auf das Bruttosizialprodukt verteilen sich nur ca. 3 % auf die Landwirtschaft, ca. 7 % auf die Industrie, ca. 13 % auf das Bauwesen und ca. 70 % auf Dienstleistungen. Von den Dienstleistungen entfallen ca. 40 % auf den Tourismussektor – die wichtigste treibende Kraft der Wirtschaft. Die hohen Arbeitslosenzahlen auf den Kanarischen Inseln sind seit vielen Jahren ein Problem. In 2020 waren ca. 25 % der Menschen arbeitslos, besonders unter 25-Jährige haben derzeit kaum Perspektiven, die Jugendarbeitslosigkeit liegt sogar bei 62 %. Die Coronakrise verschärft die Arbeitslosigkeit auf den Kanaren noch! Die Inflationsrate betrug 2019 0,4 %. Aufgrund der Wasserknappheit auf den Kanaren ist dessen Preis der höchste in Spanien. Dennoch steigt der Verbrauch ständig an!

Geografie

Der Archipel der Kanarischen Inseln liegt über 1000 km von der Iberischen Halbinsel entfernt. Lanzarote ist vor rund 16 Mio. Jahren entstanden. Die zu Spanien gehörende Vulkaninsel hat 213 km Küste, ist die nördlichste der 7 Kanarischen Inseln und liegt rund 130 km vor der marokkanischen Küste. Von ihrer südlichen Nachbarinsel Fuerteventura trennt Lanzarote ein Meeresarm von knapp 11 km an seiner engsten Stelle. Die Fläche von Lanzarote beträgt 795 km2; bei 62 km Länge und 21 km Breite. Bei den meisten Wanderungen aus diesem Buch kann man immer den Atlantik sehen. Niemals geht der Eindruck verloren, dass wir uns auf einer Insel befinden. Die höchste Erhebung ist der Penas del Chache mit 672 m Höhe im Norden der Insel. Im Süden erhebt sich der Atalaya de Femés mit 608 m empor.

Geologie

Die afrikanische und die asiatische Kontinentalplatte drifteten aufeinander zu und es kam zu Bruchbildungen in der Region um die Kanarischen Inseln. Entlang dieser Bruchstellen gelangte flüssiges Magma aus dem Erdinneren nach oben. Es begann die Entstehung Lanzarotes vor ca. 36 Mio. Jahren. Zunächst waren es nur submarine Vulkanausbrüche, die den Inselsockel aufbauten. Erst nach weiteren 20 Mio. Jahren erreichte das Eruptionsmaterial die Wasseroberfläche – die Geburtsstunde der kanarischen Insel Lanzarote. Als Erstes erhob sich der Atalaya de Femes. Mit 600 m Höhe entstand der drittgrößte Berg der Insel, gefolgt von dem Risco-de-Famara-Massiv und seinem Penas del Chache mit 672 m. Es schlossen sich mehrere Phasen mit starkem Vulkanismus an. Die letzte dieser Phasen begann vor 3000 Jahren und es entstanden im Nordosten der Insel Lanzarote die Malpaís de la Corona mit dem Lavahöhlensystem der Cueva de los Verdes. Von 1730 an ereigneten sich über sechs Jahre andauernde Vulkanausbrüche – die Entstehung der Montañas del Fuego mit 32 Schlackenkegeln, die ca. 5 Kubikkilometer Lava förderten. Die Lavaströme bedeckten 23 % der Inselfläche. Der letzte Ausbruch auf Lanzarote fand im Jahr 1824 statt. Dieser war aber weitaus kleiner als die zwischen 1730 und 1736.

Im zentralen Bereich des Massivs der Montañas del Fuego spürt man heute noch die Spuren der vulkanischen Aktivität, obwohl die Ausbrüche längst vorbei sind. Die intensivsten thermischen Anomalien werden in der Gegend des Berges Islote de Hilario verzeichnet, wo die Temperaturen an der Oberfläche bis zu 250 °C erreichen, in der Tiefe sogar ca. 600 °C. All diese Geschehnisse sind landschaftsprägend für Lanzarote: Gebilde aus kahlen, beigegrauen Hügelketten, endlose schwarze Lavafelder und Krater – eine Mondlandschaft voll unwirklicher Farben und Formen, kontrastreich in Szene gesetzt durch schnell vorbeiziehende weiße Wolken, die ihre dunklen Schatten werfen, gesäumt von der Gischt des azurblauen Wassers und den weißen Brandungswellen des Atlantischen Ozeans. | Weitere interessante Beiträge mit detaillierten Informationen zum Thema Geologie der Insel von Lanzarote37 und Vulkanet | GPS-Koordinaten 29.003104 -13.716461 |

Fauna

Fauna – in terra

Durch die vulkanische Entstehungsgeschichte sowie die isolierte Lage der Insel entwickelte sich eine überschaubare Artenvielfalt. Die Nähe zum afrikanischen Kontinent spiegelt sich in der Fauna der Insel Lanzarote stärker wider als auf den westlichen Inseln des Archipels, insbesondere bei Wirbellosen. Es gibt zwei endemische Reptilienarten: die Ostkanareneidechse, auch Atlantische Eidechse (Gallotia atlantica) oder Purpurarien-Eidechse (siehe Wikipedia) genannt, und der Kanarische Mauergecko (siehe Wikipedia).

Dabei hatten die flugfähigen Tiere im Evolutionsprozess einen klaren Vorteil. Auch ist die Tierwelt unter Wasser viel reicher an Nahrung als an Land. Daher kann man hier eine Vielzahl von Vogelarten wie Möwen, Fischadler, Grauwürger, Wanderfalken, Kragentrappen (Chlamydotis undulata fuerteventurae), die auf Lanzarote und Fuerteventura endemisch sind (siehe Wikipedia), Gelbschnabelsturmtaucher, große Sturmtaucher, Regenpfeifer, Rennvögel (Corsorius cursor), Triele, Schmutzgeier, Wiedehopfe und Seeschwalben beobachten. Auf den für Touristen unzugänglichen Inseln des Chinijo-Archipels und im Speziellen auf der nur 10 km2 großen Insel Alegranza wurde die Population des Sepiasturmtauchers (Calonectris diomedea), früher als Gelbschnabel-Sturmtaucher bekannt, auf 8000 Brutpaare geschätzt. In der größten und abgelegensten Schlucht der Insel, dem Barranco de Tenegüime, das seit 1994 als Landschaftsschutzgebiet gesetzlich geschützt ist, gibt es noch Schleiereulen (Tyto alba) und Schmutzgeier (Neophron percnopterus). Die meisten Säugetiere der Insel wurden mit Ausnahme der kanarischen Spitzmaus und einiger Fledermausarten eingeführt. So wurden zum Beispiel Kaninchen, Hunde, Katzen, Ziegen, Pferde und Dromedare von Menschen auf die Insel gebracht.

Fauna – ut aqua

Die Tierwelt des Atlantiks beeindruckt durch eine sehr große Artenvielfalt. In den Riffen des Chinijo-Archipels gibt es Barrakudas, Zackenbarsche und Stachelrochen. In den Gewässern zwischen Lanzarote und der Fuerteventura vorgelagerten Insel Los Lobos kommen Hammerhaie vor. Nicht selten kann man auf Bootsausflügen Delfine, Wale, Schildkröten und Fliegende Fische beobachten. Thunfische, Tintenfische und Seesterne können von Tauchern in ihrem natürlichen Lebensraum beobachtet werden.

Das der Wissenschaft am längsten und in der Öffentlichkeit am meisten bekannte Tier der Salzwasserlagune Jameos del Agua ist der Krebs Munidopsis polymorpha (siehe Wikipedia). Man muss dicht an das Gewässer herantreten, um die 1 bis 2 cm kleinen Tiere zu entdecken. Aufgrund ihrer weißen Farbe heben sie sich deutlich von dem bräunlichen Gestein ab. Dem äußeren Anschein nach ähneln sie auf den ersten Blick eher einer Spinne als einem Krebs. Verweilt man länger an den Becken, so vergeht der Eindruck, als seien diese Tiere regungslos. Zur Nachtzeit kommen die lichtscheuen Tiere in großer Zahl aus ihren Verstecken, um auf der Oberfläche der Lavasteine zu fressen.

Flora

Die Natur auf Lanzarote wird von dem Mangel an Wasser geprägt. Trotzdem gibt es in dem Risco-de-Famara-Gebirgsmassiv die höchste Anzahl botanischer Endemiten pro Quadratmeter in ganz Europa! Im Frühjahr, nach niederschlagsreichen Wintern, explodiert die Natur und den Betrachter erwartet ein wahres Blütenmeer. In der 2. Jahreshälfte kehrt der Wüstencharakter auf die Insel zurück. Trotzdem gibt es auf Lanzarote über 600 Pflanzenarten, von denen etwa 20 Arten auf Lanzarote endemisch sind – wobei man differenzieren muss, denn im Norden ist die Artenvielfalt weitaus größer als im trockeneren Süden der Insel. Die einzigen grünen Oasen findet man dort in gepflegten Hotelanlagen. Die Pflanzenwelt an Stränden und Bergmassiven besteht hauptsächlich aus Sukkulenten, Wolfsmilchgewächsen, Trockenpflanzen und Salzpflanzen.

In den Barrancos trifft man auf eine üppige Vegetation mit Feigenbäumen, Mandelbäumen, wildem Fenchel, Margeriten, gefiedertem Lavendel, Rutenkraut und dem blauen Natternkopf. In der Gegend um Guatiza gibt es auch weitläufige Kaktusfelder. Auf den Kakteen wird die Koschenillelaus (Dactylopius coccus) gezüchtet, da man aus ihr den roten Farbstoff Karmin gewinnen kann. Die in den Wüstengegenden heimische Aloe vera wird im großen Stil auf Lanzarote angebaut. Die vielseitige Heilpflanze wird in zahlreichen Kosmetika, Lebensmitteln und Alltagsprodukten verwendet. Aloe vera kühlt vorzüglich bei einem Sonnenbrand.

Bäume findet man kaum auf Lanzarote. Die größte Wuchshöhe erreichen Indische Lorbeerbäume (Ficus microcarpa). Trotz ihres irreführenden Namens gehören sie nicht zu den Lorbeer-, sondern zu den Maulbeerbaumgewächsen. Am Risco-de-Famara-Gebirgsmassiv findet man noch einen kleinen Lorbeerwald. An den Osthängen des Gebirgsmassivs gibt es sehr wenige Kanarische Kiefern (Pinus canariensis). Die Kanarische Kiefer gilt als Pionierpflanze auf jungen Lavaböden und verträgt schlechtere Böden. In dem Dorf Guatiza befindet sich eine wunderschöne Allee von Eukalyptusbäumen (Eucalyptus), die ursprünglich aus Australien stammen.

Der Gummibaum (Ficus elastica) wird bis zu bis zwölf Meter hoch. Die Zimmertanne (Araucaria heterophylla), auch Norfolktanne genannt, erreicht etwa 15 m Höhe. Der Peruanische Pfefferbaum (Schinus molle) wächst ebenfalls auf Lanzarote. Der Kanarische Drachenbaum (Dracaena draco) (siehe Wikipedia) ist der bekannteste und wahrscheinlich der eindrucksvollste Vertreter dieser Gattung der Spargelgewächse, er kann auf Lanzarote bis zu 15 m groß werden.

Klima

Mit ihrem ausgeglichenen Klima ist die Insel Lanzarote das perfekte Urlaubsziel für das ganze Jahr. Auch in den Wintermonaten sind die Temperaturen durchweg frühlingshaft. Das Thermometer steigt auf behagliche 20–24 °C, die Wassertemperatur liegt zwischen 17 und 19 °C. Im Sommer fällt auf Lanzarote fast kein Regen. Dafür ist tagsüber aber die Sonneneinstrahlung sehr stark.

Diese Insel befindet sich im Einzugsgebiet der Passatwinde und des kühlen Kanarenstroms. Die Nordostwinde, deren Ursprung im Hochdruckgebiet der Azoren liegt, sorgen dafür, dass es nicht zu heiß wird. Regen fällt in den Monaten November bis März. Die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge von 135 mm liegt weit unter mitteleuropäischen Vergleichswerten. Unter allen Inseln der Kanaren kommt Lanzarote auf die geringste Niederschlagsmenge. Da die Berge auf Lanzarote niedrig sind, können sich die Passatwolken nicht an ihnen stauen wie auf anderen kanarischen Inseln. Für einige Tage im Jahr dreht der Wind auf Ost oder Südost, und dann kann afrikanische Hitze direkt aus der Sahara die Temperaturen auf über 40 °C treiben. Bei einem Besuch gilt es abzuwägen, ob man lieber im Sommer und Herbst im warmen Ozean baden oder im Frühjahr die Natur mit ihren Blüten erleben möchte.

Einen sehr verlässlichen Wetterbericht gibt es bei Meteoblue. Er ist für 7 Tage abrufbar und es werden jeweils Temperatur, Windrichtung, Windgeschwindigkeit, Niederschlag, Niederschlagswahrscheinlichkeit und zu erwartende Sonnenstunden angezeigt. Bei Gezeitenfisch gibt es eine Messstation in Arrecife, für die das aktuelle Hochwasser/Niedrigwasser zu finden ist.

Mögliche Gefahren bei Wanderungen auf Lanzarote

Gemäß Statistik ereignen sich die meisten Unfälle aufgrund einer Überschätzung der eigenen Fähigkeiten. Bei längeren Wanderungen durch die wüstenähnlichen Regionen Lanzarotes ist die Gefahr hoch, sich einen Sonnenstich zu holen! Obligatorisch sind Sonnencreme sowie ein passender Strohhut. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist sehr wichtig. Wer mit zu wenig Wasser an den Start geht, dem drohen mit Sicherheit Probleme. Vor langen Wanderungen ist es gut, dem Körper Zeit zu geben, um sich an den Klimawechsel anzupassen.

Auf den meisten Touren auf Lanzarote entfernt sich der Wanderer niemals weiter von der Zivilisation. Trotzdem führen Routen durch entlegene Gebiete und es empfiehlt sich, nicht allein zu wandern. Wanderwege führen zum Teil durch Abschnitte, auf denen die Gefahr von Steinschlag oder Erdrutsch besteht. Lanzarote ist eine Vulkaninsel, und sofern die Wanderung über einen Lavastrom verläuft, besteht bei einem Sturz erhebliche Verletzungsgefahr an den messerscharfen Lavasteinen.

Bei Wanderungen auf dem Bergrücken des Risco-de-Famara-Gebirgszuges können außerdem unerwartet dichter Nebel oder Wolken aufziehen. Meist ist aber eine eindeutige Trittspur zu erkennen oder der Pfad ist sogar ausgeschildert, um sich bei geringer Sicht eindeutig orientieren zu können. Hilfreich, aber nicht notwendig ist der GPS-Track der Tour auf dem Smartphone oder Navigationsgerät. Der Gebrauch sollte zuvor einstudiert werden. Auch kann für die Navigation eine Wanderkarte herangezogen werden. Kartenempfehlungen befinden sich im Kapitel Orientierung und Markierung.

Sie sind eher selten auf Lanzarote – der Vollständigkeit halber aber trotzdem der Hinweis: Gewitter kündigen sich durch die hoch aufschießenden Kumuluswolken an. Schutz kann man jederzeit in Gebäuden finden. Sollte dies nicht der Fall sein: Wählen Sie einen niedrigen Punkt, beispielsweise eine Senke auf dem freien Gelände. Am sichersten ist es, wenn Sie sich dort hinhocken, die Füße möglichst nah beieinander, und damit den Kontaktbereich zum Untergrund so gering wie möglich halten. Entgegen der landläufigen Meinung sollten Sie sich nicht auf den Boden legen. Auch breitbeiniges Stehen gilt es zu vermeiden, empfehlen die Gewitterforscher.

Schwierigkeitsgrade

Die beiden Hauptkriterien für die Festlegung der Gehzeit sind die zu absolvierenden Höhenmeter und die zu laufende Wegstrecke. Als Referenzwerte wurden herangezogen: 4 km/h im flachen Gelände, 300 Hm/Std. im Anstieg und 500 Hm/Std. im Abstieg. Dabei werden Durchschnittszeiten für die beschriebene Wanderung verwendet. Pausen sind nicht mit einberechnet. Die tatsächlich benötigte Gehzeit schwankt je nach Alter und Kondition des Bergsteigers/Wanderers und Geländebeschaffenheit, Wetterbedingungen und der Höhenlage.

Den Schwierigkeitsgrad der Touren charakterisieren die Farben Blau, Rot und Schwarz. Die Tourennummern sind jeweils in einer der Farben unterlegt. Bei Varianten kann der Schwierigkeitsgrad auch höher oder niedriger sein. Hierbei ist zu beachten, dass die konditionellen Anforderungen nur bei extrem langen Wanderungen in diese Bewertung einfließen.

Blaue Touren, Spaziergänge oder einfache Wanderungen führen über breite und gut begehbare Wege oder Pfade. Es gibt dabei keine besonderen Gefahrenstellen. Kräftige Steigungen, steinige oder rutschige Abschnitte sind jedoch möglich. Beschilderungen bestehen nicht überall und so kann es an Weggabelungen zu Orientierungsproblemen kommen.

Rote Touren führen in unwegsame und abgelegene Küstenstreifen oder Berggebiete. Einzelne Passagen können felsig sein, auf gerölligem Untergrund verlaufen und abschüssig sein. Diese erfordern dann Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und die nötige Wandererfahrung. Manche dieser Strecken setzen guten Orientierungssinn voraus.

Schwarze Touren sind anspruchsvoll und/oder lang. Sie erfordern sehr gutes Orientierungsvermögen. Rechnen Sie mit schmalen, steilen oder abschüssigen und rutschigen Abschnitten durch wegloses oder unübersichtliches Gelände. Diese Bereiche setzen absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, den Einsatz der Hände und teilweise erste Klettererfahrungen voraus. Die Routen befinden sich in entlegenen Gebieten und somit ist keine rasche Hilfe zu erwarten.

Ausrüstung

Lanzarote ist eine Vulkaninsel, und sofern man auf den Lavaströmen der Neuzeit läuft, besteht erhebliche Unfallgefahr, sich an den spitzen, teils messerscharfen Lavasteinen zu verletzen. Daher ist hier besondere Vorsicht geboten, und wenn es die Temperaturen erlauben, sollte man eine lange Hose tragen. Eine kleine Reiseapotheke – im Speziellen Desinfektionsspray bei kleinen Verletzungen und Blasenpflaster – sowie eine Trillerpfeife für den Notfall gehören zur Standardausrüstung im Rucksack.

Auf allen rot und schwarz klassifizierten Wanderwegen benötigt man feste, über die Knöchel reichende Wanderschuhe mit einer festen Profilgummisohle. Gute Schuhe geben uns Sicherheit und sind daher sehr wichtig. Ein leichter Wanderschuh oder sogar ein Turnschuh eignet sich auch auf den blauen Touren nur bedingt. Da viele Wege auf sehr rutschigem Untergrund verlaufen, sind Wanderstöcke zur weiteren Unterstützung hilfreich. In den Wintermonaten empfehle ich rasch trocknende Funktionskleidung, einen warmen Pullover sowie eine windfeste/wasserfeste Jacke.

Bei Wanderungen in der Küstenregion sind die Sonnencreme sowie ein passender Strohhut obligatorisch. Auf vielen Küstenwanderungen sind Badebekleidung und ein kleines Handtuch wichtige Utensilien, denn immer wieder ergeben sich Möglichkeiten, sich im Atlantischen Ozean zu erfrischen. Auch wenn es auf vielen Touren zahlreiche Einkehrmöglichkeiten gibt, sollte trotzdem Tourenverpflegung eingeplant werden. Da wir westlich von Afrika wandern und die Sonneneinstrahlung sehr stark ist, sollten mindestens 1,5 l Wasser pro Person für eine dreistündige Wanderung eingeplant werden. Müsliriegel, ein paar Bananen oder eine Handvoll Kekse reichen als Wegzehrung meist aus.

Orientierung | Markierung | GPS-Koordinaten

Der „Camino Naturale“ durchquert die Insel Lanzarote von Nord nach Süd. Auf vielen Wanderungen aus diesem Wanderführer treffen wir auf ausgeschilderte Wegabschnitte dieser Wanderroute, die teilweise bei der Orientierung helfen. Die meisten Wanderungen auf Lanzarote sind nicht ausgeschildert, aber mit Steinmännchen oder kleinen Steinpyramiden gekennzeichnet. Meistens ist eine eindeutige Trittspur auszumachen. Bei wenigen weglosen Abschnitten ist man auf seinen eigenen Orientierungssinn angewiesen. Eine gute Wanderkarte sollte bereits vor der Tour studiert und dann dementsprechend auch mitgenommen werden. Smartphones erleichtern für viele die Navigation mittels eines GPS-Tracks.

Für alle Orte von Interesse werden GPS-Koordinaten im Dezimalgrad zu Verfügung gestellt. Zum Beispiel die GPS-Koordinaten 28.952316 - 13.605047 bestimmen den Flughafen von Lanzarote. Der erste aufgeführte Wert (hier: 28.952316) bezeichnet den Breitengrad, in diesem Beispiel nördlicher Breite. Die Kanaren liegen oberhalb des Äquators und haben somit positive Werte. Der Breitengrad reicht von -90° am Südpol über 0° am Äquator bis +90° am Nordpol. Der zweite aufgeführte Wert (hier: - 13.605047) beschreibt den Längengrad. Die geografische Länge ist ein Winkel, der ausgehend vom Nullmeridian (0°) – auch als Greenwich-Meridian bezeichnet – 0 bis plus 180° in östlicher und 0 bis minus 180° in westlicher Richtung gemessen wird. Da Lanzarote westlich vom Nullmeridian liegt, ist es wichtig, das Minuszeichen (-13.605047) vor den Zahlenstrang zu setzen. Diese GPS-Koordinaten in Dezimalgrad sind mit Google Maps oder Google Earth kompatibel. Kopiert man die GPS-Koordinaten in die Suchleiste der Webseite oder klickt man auf den hinterlegten Hyperlink (siehe oben, dunkelblau hinterlegt), so kann man sich den Punkt bis auf wenige Meter genau anschauen. Diese Werte können genauso zur Navigation bei Google Maps eingegeben werden.

Geführte Touren

Ein gutes Angebot an geführten Wanderungen auf der Insel Lanzarote bieten zum Beispiel die deutschen Reiseveranstalter Wikinger Reisen GmbH und Reisen mit Sinnen. Marcelo Espino Cabello und Natalia Garrido Puente sind Spanier und wohnen auf Lanzarote, sie sind die Geschäftsführer von canarytrekking, Tel.: +34609537684 und +34696900929, und bieten geführte Touren an.

Wanderkarten | weitere Wanderwege

Eine gute Übersichtskarte der Insel mit ihrem Wanderwegenetz und vielen Ausflugszielen bietet die Kompass-Wanderkarte Lanzarote (Nr. 241) im Maßstab von 1: 50.000 (mit umfassender Begleitbroschüre) – zu beziehen bei MapFox. Eine gute Straßenkarte von Lanzarote im Maßstab 1: 75.000 liefert Freytag & Berndt – auch diese kann bei MapFox erworben werden.

Der Fernwanderweg „Camino Naturale de Lanzarote“ GR–131 durchquert auf 73,55 km die Insel vom Nord nach Süd und verbindet dabei viele wichtige Sehenswürdigkeiten und kulturelle Stätten. Die Highlights sind Peñas de Agite, Máguez, Haría, Cuesta de Malpaso, Peñas del Chache, Ermita de Las Nieves, Teguise, San Bartolomé, La Geria, Uga, Yaiza & Las Breñas. Folgende 5 Etappen werden zurückgelegt:

GR–131 Etapa 1. Órzola–Haría 12 km; 4 Std.

GR–131 Etapa 2. Haría–Teguise 13,75 km; 4: 30 Std.

GR–131 Etapa 3. Teguise–Tías 18,5 km; 6 Std.

GR–131 Etapa 4. Tías–Yaiza 14,25 km; 4: 45 Std.

GR–131 Etapa 5. Yaiza–Playa Blanca 15 km; 5 Std.

Die Inselregierung hat noch 2 neue Fernwanderwege angelegt:

Der GR–135 N führt auf 85,70 km von Nord nach Süd entlang der Nordküste:

GR–135 N Etapa 1. Órzola–Haria 12 km; 4 Std.

GR–135 N Etapa 2. Haría-La Santa 20 km; 6: 45 Std.

GR–135 N Etapa 3. La Santa–Las Malvas 17 km; 5: 50 Std.

GR–135 N Etapa 4. Las Malvas–El Golfo 12,79 km; 4: 20 Std.

GR–135 N Etapa 5. El Golfo–Playa Blanca 24 km; 8: 00 Std.