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Kann sie Europa retten? Der packende Spionagethriller »Der Dominoeffekt – Tödliche Jagd« von Carolina Angelis jetzt als eBook bei dotbooks. Während Schweden von unerklärlichen Stromausfällen, von Sabotage und Datendiebstahl erschüttert wird, versteckt sich Jackie Philippson, Offizierin des schwedischen Nachrichtendiensts, auf der Insel Gotland vor ihrer Vergangenheit. Doch als ihr Chef und Mentor Anton sie bittet, die Operation »Weißer Schnee« zu leiten, muss sie die Isolation verlassen und sich der Realität stellen. Jackies Ermittlungen führen sie auf die Fährte des russischen Geheimdiensts. Eine atemlose Jagd durch Europa beginnt, die Jackie und ihr Team über Berlin bis nach Sofia führt. Und ausgerechnet Gotland, Jackies Zufluchtsort, spielt eine zentrale Rolle bei dem Plan Russlands, die Kontrolle über den gesamten Ostseeraum an sich zu reißen ... »Rasant und viel zu nah an einer hässlichen Wirklichkeit.« Patrik Oksanen, Journalist, Autor und sicherheitspolitischer Experte Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der fesselnde Politthriller »Der Dominoeffekt – Tödliche Jagd« von Carolina Angelis wird Fans von Lars Kepler begeistern. Das Hörbuch und die Printausgabe sind bei SAGA Egmont erschienen. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.
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Seitenzahl: 241
Veröffentlichungsjahr: 2023
Über dieses Buch:
Während Schweden von unerklärlichen Stromausfällen, von Sabotage und Datendiebstahl erschüttert wird, versteckt sich Jackie Philippson, Offizierin des schwedischen Nachrichtendiensts, auf der Insel Gotland vor ihrer Vergangenheit. Doch als ihr Chef und Mentor Anton sie bittet, die Operation «Weißer Schnee” zu leiten, muss sie die Isolation verlassen und sich der Realität stellen. Jackies Ermittlungen führen sie auf die Fährte des russischen Geheimdiensts. Eine atemlose Jagd durch Europa beginnt, die Jackie und ihr Team über Berlin bis nach Sofia führt. Und ausgerechnet Gotland, Jackies Zufluchtsort, spielt eine zentrale Rolle bei dem Plan Russlands, die Kontrolle über den gesamten Ostseeraum an sich zu reißen ...
»Rasant und viel zu nah an einer hässlichen Wirklichkeit.«
Patrik Oksanen, Journalist, Autor und sicherheitspolitischer Experte
»Der Dominoeffekt – Tödliche Jagd« erscheint außerdem als Hörbuch und Printausgabe bei SAGA Egmont, www.sagaegmont.com/germany.
Über die Autorin:
Carolina Angelis hat vor ihrer Autorenkarriere beim schwedischen Nachrichtendienst gearbeitet. Diese Erfahrungen fließen in ihre spannenden Thriller ein, die sich in Skandinavien bereits großer Beliebtheit erfreuen.
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eBook-Ausgabe Juni 2023
Die schwedische Originalausgabe erschien erstmals 2022 unter dem Originaltitel »Dominoeffekten« bei SAGA Egmont, Kopenhagen.
Copyright © der schwedischen Originalausgabe 2022 Carola Angelis, SAGA Egmont
Copyright © der deutschen Erstausgabe 2022 SAGA Egmont
Copyright © der eBook-Ausgabe 2023 dotbooks GmbH, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Titelbildgestaltung: Karol Kinal unter Verwendung von Shutterstock
eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (ae)
ISBN 978-3-98690-643-6
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Carolina Angelis
Der Dominoeffekt – Tödliche Jagd
Thriller
Aus dem Schwedischen von Christine Heinzius
dotbooks.
Für Hercules, immer in unseren Herzen ♥
Das Meer ist bedrohlich schwarz und attackiert schonungslos die Küste, wieder und wieder, wie ein brüllendes Monster, das alles verschlingt, was ihm in den Weg kommt. Es ist Heiligabend und Stromausfall, und in ganz Gotland herrscht Dunkelheit. Direkt vor der Westküste der kleinen Nachbarinsel Fårö hat ein Frachtschiff Schutz vor dem Unwetter gesucht, und seine isolierten Navigationsleuchten sind das Einzige, das in der Dezemberfinsternis zu sehen ist.
Zwei kleinere Landungsboote werden langsam von der Reling aus ins Wasser gelassen und fahren, kaum dass sie die Meeresoberfläche erreicht haben, mit Vollgas aufs Land zu. Ein paar Meter vom Strand entfernt springt die Besatzung ins Meer und watet an Land. Sie tragen große, wasserdichte Rucksäcke und ein paar militärgrüne Kisten. Dabei achten sie sehr darauf, dass die nicht das eiskalte Wasser berühren.
Einer der Männer rutscht aus, doch starke Arme fangen und richten ihn auf, alle schaffen es ohne größere Probleme an den verschneiten Kiesstrand. Die Bootsführer legen sofort ab und verschwinden wieder in der Dunkelheit.
Auf der Klippe über dem Strand warten drei Minibusse. Die Fahrer springen heraus und begrüßen die Männer knapp, die schnell die Neoprenanzüge gegen trockene Kleidung und schwere Stiefel tauschen.
Die Kisten und Taschen werden in den Kofferraum gepackt, und nur wenige Minuten später sind die Wagen unterwegs. Windböen verjagen die Wolken, und der Mond scheint auf die karge Winterlandschaft.
Als sich der Buskonvoi dem Fähranleger in Broa nähert, sieht der Mann auf dem Beifahrersitz des ersten Minibusses, dass der Fährverkehr noch immer stillsteht. Er ist nicht überrascht, damit hatten sie gerechnet, aber er blickt trotzdem hastig auf seine Uhr.
Der Stromausfall wird noch mindestens eine halbe Stunde anhalten. Danach können sie hoffentlich übersetzen. Sie hatten überlegt, woanders an Land zu gehen, aber haben sich dann doch für Fårös vollkommen verlassene Strände entschieden. Da sie auch Schutz vor dem Wind bieten, war dieser Küstenabschnitt trotz allem die beste Alternative.
Am Kai stehen bereits zwei andere Autos und warten darauf, dass die Fähre den Verkehr wieder aufnimmt. Der Mann auf dem Beifahrersitz bittet den Fahrer, rechts heranzufahren, um nicht gesehen zu werden und keinen Kontakt zu haben. Dann schaut er im Seitenspiegel nach, dass auch die anderen Wagen es ihnen gleichtun.
Obwohl mehrere der Männer sich gern die Beine vertreten und eine Zigarette geraucht hätten, steigt niemand aus. Alle sitzen schweigend da und warten. Der Mann sieht wieder auf die Uhr. Noch zwei Minuten.
Kurz vor Mitternacht ist der Strom plötzlich wieder da, und der Fährkapitän beschließt, dass es wieder sicher ist, die kurze Strecke über den Sund zu fahren. Die Autos fahren an Bord, und die Fähre legt direkt danach ab.
Der Wind ist immer noch ziemlich stark, und viel Meerwasser schwappt über das offene Deck, aber acht Minuten später fahren sie trotzdem in Fårösund an Land. Sie halten sich an die Geschwindigkeitsbeschränkung und folgen der Straße 148 nach Süden.
Direkt hinter Lärbro biegen die drei Minibusse nach Slite ab, einer Hafenstadt an Gotlands Ostküste mit gut tausend Einwohnern. Die Straßen sind vollkommen verlassen, und die meisten Bewohner scheinen fest zu schlafen, satt und müde nach dem Weihnachtsessen und der Bescherung.
Der Fahrer des ersten Wagens bremst vor den abgesperrten Gittern eines umzäunten Gebietes, aber sie müssen nicht lange warten. Ein schwarz gekleideter Mann taucht aus dem Schatten auf, bereit, die Wagen hereinzulassen, die kurz darauf in ein hangarähnliches Gebäude fahren.
Dreißig Minuten später verlassen zwei der Busse das Gebiet wieder, doch jetzt sind an den Seiten frische Firmenlogos von polnischen Bauunternehmen aufgemalt, und sie haben passende polnische Nummernschilder. Der eine Minibus fährt denselben Weg zurück, den er gekommen ist, nach Norden, in Richtung Fårösund. Der andere fährt nach Süden, zu einem Feriendorf bei Ljugarn, wo ein Ferienhaus gemietet wurde, bloß einen guten Kilometer von der schwedischen Funkabhörstation entfernt.
***
Kurz vor Mitternacht war den Streitkräften über das Hinweistelefon von den drei Fahrzeugen berichtet worden, die an der verlassenen Küste auf Fårö entlangfuhren. Knut Lindvall, der seit bald dreißig Jahren Hundeführer bei der Heimwehr war – einer Freiwilligenarmee innerhalb der schwedischen Streitkräfte –, hatte sofort reagiert, als die Autos so schnell an seinem Haus bei Lauters vorbeigerast waren.
Knut hatte am Küchenfenster gestanden und nachgesehen, ob der Sturm sich legte, als der Hund plötzlich knurrte. Kurz danach waren sie also vorbeigefahren. Dass er nicht früher angerufen hatte, lag daran, dass der Akku seines Handys leer war und er es erst wieder laden konnte, als der Stromausfall vorbei war.
Derjenige, der die Meldung entgegennahm, war nur mäßig interessiert, und Knut hatte vergeblich versucht, ihm den Ernst der Situation klarzumachen. Doch der Telefonist war offensichtlich bloß irgendein Wehrpflichtiger, der außerdem zu jung war, um sich daran zu erinnern, dass man diese Art von Aktivitäten schon früher auf Gotland beobachtet hatte, vor allem während des Kalten Krieges.
Wahrscheinlich hielt der Grünschnabel den Anrufer für einen alten Depp mit Paranoia, und es war überhaupt nicht sicher, dass er auch nur daran dachte, eine Dienstmeldung zu machen.
Knut legte auf und zog frustriert an seinem Bart, aber dann beschloss er, das zu tun, was er von Anfang an hätte tun sollen.
»Sie sind also nach Süden gefahren, hast du gesagt?« Ylva Jensen war Knuts Gruppenleiterin bei der Heimwehr und darüber hinaus eine sehr kompetente Frau. Sie lauschte Knuts Zusammenfassung seiner Beobachtungen sehr interessiert.
»Ja, ich vermute, dass sie auf dem Weg zum Fähranleger waren. Glaubst du, dass bei dem Sturm heute Abend überhaupt eine Fähre fährt?«
»Ich frage nach«, antwortete sie und rief kurz darauf zurück. »Ich habe Ove erreicht. Er hatte den ganzen Heiligabend Dienst auf der Fähre. Sie mussten während des Stromausfalls, als der Sturm am schlimmsten war, den Verkehr einstellen. Aber du hattest recht, drei Minibusse mit dunklen Scheiben waren auf der letzten Fähre. Er hat sich sofort daran erinnert, weil es insgesamt nur fünf Wagen waren, und die anderen zwei gehörten Leuten, die er kennt und die in Visby arbeiten. Ein Polizist und eine Krankenpflegerin.«
»Wusste Ove etwas über die Nationalität oder wie viele sich in den Bussen befanden?«
»Nix. Wie gesagt, es waren getönte Scheiben und das Wetter so miserabel, dass es keinen Grund zum Aussteigen gab. Aber die Autos hatten schwedische Nummernschilder.«
»Das bedeutet gar nichts«, sagte Knut grimmig. »Und wenn es so ist, wie ich befürchte, dann war der Sturm nicht der Hauptgrund, um nicht auszusteigen.«
Ein paar Sekunden lang wurde es still am Telefon, und Knut und Ylva wurde bewusst, dass sie über etwas Wichtiges gestolpert waren, ohne wirklich zu wissen, was los war.
»Was werden wir tun?«, fragte Ylva und holte tief Luft.
»Wir tun unsere Pflicht«, antwortete Knut entschlossen.
GRAUZONE
Jackie Philipsson schaute aus dem Fenster im dritten Stock und stellte fest, dass nach dem gestrigen Schneesturm noch viel zu räumen war. Der Himmel war immer noch grau, aber der Wind hatte nachgelassen, und der Schnee fiel still und ruhig. Visbys Straßen waren mehr oder weniger komplett schneebedeckt und fast völlig leer.
Die Stadt war im Winter besser, leer und still. Man konnte bei gekipptem Fenster schlafen, ohne zu riskieren, von grölenden Jugendlichen geweckt zu werden, die auf dem Weg von der Kneipe nach Hause waren. Sie wollte Visby verlassen, wenn es Frühling würde, und wieder in das kleine Fischerhaus bei Hoburgen ziehen. Oder ins Pfarrhaus in Dalarna. Es war nicht so wichtig, wohin, wenn sie nur ihre Ruhe hatte.
Hinter allen Fenstern leuchteten Adventssterne und Leuchter, außer hinter ihren. Es war ihr sinnlos erschienen, welche aufzustellen. Dieses Weihnachten würde sie sowieso nicht feiern, das konnten andere tun. Die Dreizimmerwohnung, in der sie zur Untermiete wohnte, lag innerhalb der Ringmauer. Sie war hübsch, mit großen Fenstern und hohen Räumen. Vom kleinen Balkon sah man den Hafen und dahinter nur Himmel und Meer. Handgewebte Teppiche in Erdfarben lagen auf dem hellen Holzboden, und Silberleuchter schmückten den Tisch und die Fensterbank. Warme Decken und weiche Lammfelle von der Insel hingen über dem modernen Sofa.
Die Wohnung war fantastisch, aber es war nicht ihre, und egal wie schön sie war, es fühlte sich nicht wie zu Hause an. Mehr wie ein Wartezimmer, dachte sie und füllte ihre Kaffeetasse, bevor sie sich an den Esstisch mit Blick über die Dächer setzte. Oder wie ein safe house, ein Ort, an dem sie sich vor der Umwelt verstecken konnte, was auch genau das war, was sie tun wollte.
Seit sie nach ihrem letzten problematischen Einsatz nach Hause gekommen war, hatte sie alles getan, um keinen Kontakt zu anderen zu haben, und sich praktisch vollkommen abgeschottet. Anton hatte sie nur ein paar wenige Male getroffen, obwohl sie sich auf derselben Insel befanden.
Anton war zunächst über viele Jahre ihr Mentor beim Nachrichtendienst gewesen, aber er war auch ihr engster Ansprechpartner und gab ihr persönlich Geborgenheit. Er hatte sie immer wie ein offenes Buch lesen können, und da es in ihrem Leben nun Kapitel gab, die er absolut nicht mitbekommen sollte, tat sie, was sie konnte, um jegliches längeres Gespräch mit ihm zu vermeiden.
Wie könnte sie ihm jemals von den unangenehmen Überraschungen berichten, die die Reise nach Griechenland an den Tag gebracht hatte? Nichts von dem, was sie über sich und ihre Herkunft geglaubt hatte, war wahr, und wenn das, was sie jetzt über ihren Hintergrund wusste, bekannt würde, könnte er ihr nie wieder vertrauen. Tat sie das selbst überhaupt noch?
Ihr Großvater, wegen dessen Beerdigung sie nach Griechenland gereist war, hatte sich als russischer Schläfer entpuppt. Adonis, der unbekannte Mann, den sie bei der Beerdigung getroffen hatte, hatte nicht nur gestanden, ihr echter Vater zu sein, sondern auch, dass er ebenfalls für den russischen Geheimdienst arbeitete.
Bevor sie Griechenland verlassen hatte, hatte Adonis an sie appelliert, nach Hause zu kommen, wie er sich ausdrückte. Zu akzeptieren, wer sie war, und von nun an für Russland zu arbeiten. Er hatte sie gebeten, die Seiten zu wechseln.
Früher am Abend hatte Jackie beschlossen, dem Wettergott zu trotzen, und war in den Sturm hinausgegangen. Es war, als wünsche sie sich, dass der Wind, der an ihren Haaren und Kleidern zog und zerrte, sie von all den widerstreitenden Gefühlen reinigen könnte, die jetzt ständig in ihrem Kopf um Aufmerksamkeit stritten.
Doch tief im Inneren wusste sie, dass es auf der Welt keine Naturkräfte gab, die sie retten könnten. Sie hatte zu viel für selbstverständlich genommen, und so vieles davon hatte sich als reine Lügen herausgestellt. In Wirklichkeit war sie ethnisch eine Russin, deren Eltern beide Verbindungen zum russischen Nachrichtendienst GRU hatten.
Als das Telefon klingelte und sie die Nummer auf dem Display sah, zögerte sie. Es war Anton. Sie wusste, dass sie nicht ewig so weitermachen konnte, systematisch den Menschen aus dem Weg zu gehen, die sie seit Jahren kannten und die sich um sie sorgten. Und als sie sich im Spiegel sah, verstand sie deren Sorge sehr gut – sie sah erschöpft aus.
Das schulterlange, rotbraune Haar hatte seinen Glanz verloren, der Blick war müde, und sie hatte dunkle Schatten unter den Augen. Anscheinend knirschte sie nachts mit den Zähnen, denn sie wachte oft mit Kopfschmerzen auf, und egal wie lange sie schlief, fühlte sie sich nie ausgeruht.
Endlich verstummte das Handy. Sie ging ins Wohnzimmer, legte sich aufs Sofa, zog eine Decke über sich und rollte sich ein.
Als es an der Tür klingelte, wachte sie widerwillig aus ihrem leichten Schlaf auf. Draußen war es dunkel, aber das sagte nicht viel darüber, wie viel Uhr es war. Im Dezember dämmerte es bereits gegen drei. Jetzt klingelte es noch einmal, dieses Mal nachdrücklicher, aber Jackie blieb liegen, ohne sich zu rühren.
Wer auch immer da draußen stand, würde früher oder später aufgeben. Stattdessen öffnete sich die Briefkastenklappe, und sie hörte Antons wohlbekannte und ruhige Stimme. »Jetzt mach schon auf, Jackie. Ich weiß, dass du zu Hause bist.«
Sie seufzte, schlug die Decke beiseite und ging schleppend in den Flur, um ihn hereinzulassen. »Woher wusstest du, dass ich zu Hause bin?«, fragte sie mit einer Hand an der Türklinke.
Anton drängelte sich an ihr vorbei und hing seinen Mantel und Schal auf einen Kleiderbügel. »Wo solltest du sonst sein?«, antwortete er rhetorisch. »Du hast die Wohnung seit Wochen nicht verlassen. Außer, um Junkfood zu kaufen.«
Sein skeptischer Blick auf die Stapel von Pizza- und Thaikartons neben der Tür entging ihr nicht.
»Hier drin stinkt’s«, stellte er dann fest und ging in die Küche, um ein Fenster zu kippen. »Wenn du unter die Dusche springst, kümmere ich mich ums Essen. Alma hat einen Hackbraten und Preiselbeermarmelade mitgegeben, und ich habe noch eine Flasche Wein dabei. Wir müssen reden, wir beide.«
Jackie wollte zuerst etwas sagen, vielleicht protestieren, doch dann änderte sie ihre Meinung und trottete stattdessen wie ein braves Kind zum Badezimmer. Sie war zu müde, um sich zu widersetzen, und schämte sich außerdem, dass er sie in diesem Zustand sah.
Als sie zehn Minuten später wieder auftauchte, hatte sie eine Jeans und ein dunkelblaues Leinenhemd an. Um das frisch gewaschene Haar hatte sie ein Handtuch gewickelt, und ihre nackten Füße steckten in warmen Lammfellpantoffeln. Aus dem Ofen duftete es wunderbar, und während sie darauf warteten, dass die Kartoffeln garten, setzten sie sich mit je einem Glas Côtes du Rhône an den Esstisch. Anton strich ihr väterlich über die Wange und sah sie besorgt an.
»Also, wieso denkst du, dass ich meine Wohnung nicht verlassen habe, werde ich überwacht?«, fragte sie vor allem zum Scherz.
Als er nicht sofort antwortete, stellte sie das Glas abrupt und mit einem kleinen Rums auf den Tisch, sodass ein bisschen Wein herausschwappte. »Willst du mich veräppeln? Ihr habt mich überwacht!«
»Es ist nicht, wie du denkst, und es handelt sich absolut nicht um eine Rund-um-die-Uhr-Überwachung«, sagte Anton und wischte den verschütteten Wein mit etwas Küchenkrepp auf. »Wir wollten nur sichergehen, dass die Ereignisse in Kaliningrad während deines letzten Einsatzes keine weiteren Folgen haben. Bevor wir weitermachen konnten, mussten wir sicher sein, dass sie dich nicht beobachten oder versuchen, dich irgendwie unter Druck zu setzen. Aber du kannst ganz entspannt sein, weder in deiner Nähe noch in deiner Wohnung gab es Aktivitäten, physisch nicht und technisch auch nicht.«
»Bevor ihr womit weitermachen konntet?« Jetzt war sie eindeutig genervt.
Anton schwieg einen Moment lang. »Bist du zum Psychologen gegangen, wie ich dich gebeten hatte?«
»Ich bin mir sicher, dass du weißt, dass ich dort war«, erwiderte sie säuerlich.
»Wie lief’s? Hat es geholfen?«
»Meinst du, ob es mir jetzt gut geht? Das steht doch im Bericht des Psychologen.«
»Hör auf, Jackie. Ich will nur wissen, was du über das, was du erlebt hast, denkst.«
Jackie hängte das Handtuch über die Rückenlehne des Stuhls neben sich, zog ein Bein an und legte ihr Kinn auf das Knie. Sie erinnerte sich an die Sitzungen mit dem Psychologen, die ihre Vorgesetzten ihr verordnet hatten. Zunächst mal hatte er weder einen Bart noch eine Hornbrille gehabt, wie die Psychologen in Filmen. Natürlich hatte er auch keine Strickjacke oder Cordhose getragen. Stattdessen war er sowohl gut gekleidet als auch glatt rasiert gewesen, und seine ruhige Stimme hatte vertrauenerweckend gewirkt.
Zu Anfang hatte er nur ein oder zwei Fragen gestellt und sie dann reden lassen. Nach ihrer ersten Sitzung war sie überrascht gewesen, wie leicht es gewesen war, sich ihm anzuvertrauen. Sie hatte sogar mit dem Gedanken gespielt, dass er ein guter Führungsoffizier wäre.
Als sie dem Psychologen später von der Scheinhinrichtung erzählt hatte, die sie in Kaliningrad erlebt hatte, hatte er gefragt, ob das Erlebnis sie immer noch beeinträchtigte. Sie war kurz davor gewesen zu lügen, aber stattdessen hatte sie sich selbst Ja sagen gehört. Dann hatte sie detailliert von den wiederkehrenden Albträumen erzählt und wie oft sie mitten in der Nacht plötzlich aus dem Schlaf schreckte und nicht mehr einschlafen konnte.
Diese Erinnerung würde mit der Zeit vielleicht verblassen, aber sie wusste, dass sie trotzdem immer da sein würde. Sie rechnete auch nicht damit, dass ihr schlechtes Gewissen, weil sie ihre Quelle nicht hatte schützen können, jemals verschwinden würde. Sein Tod war ihre Schuld. Ihr Training hatte sie gelehrt, so zu denken.
Während der letzten Sitzung hatte der Psychologe gesagt, dass er das Gefühl hatte, etwas bedrücke sie. Ob sie vielleicht erzählen wolle, was das war?
»Sie meinen, abgesehen von meiner Scheinhinrichtung und dass ich indirekt den Tod eines Menschen verursacht habe?«, hatte sie gefragt.
»Sie nutzen Sarkasmus und Ironie als Schild, um sich zu schützen«, hatte er entgegnet, und sie sah seinem Blick an, dass er begriff, dass da noch mehr war.
Auch deswegen war das die letzte Sitzung gewesen. Nach dem Gespräch war es ihr sicherer erschienen, nicht wieder hinzugehen. Das Risiko, dass sie mehr verriet, als sie wollte, war zwar klein, aber sie schaffte es nicht, dort zu lügen. Das kostete zu viel Kraft und Energie. Zwei Dinge, von denen sie schon viel zu wenig hatte.
Jackie sah zu Anton auf. »Ich denke, es hat mir geholfen. Aber ich glaube, dass es keinen quick fix gibt, und ich bin erschöpft. In der Seele erschöpft. Verstehst du, was ich meine?«
Er nickte und schien nach den richtigen Worten zu suchen. »Wir brauchen deine Hilfe, Jackie«, begann er zögernd. »Wir wollen, dass du zurückkommst.«
»Aber ich wurde enttarnt. Also kann ich nicht mehr eingesetzt werden, das weißt du so gut wie ich.«
»Für das, was wir im Sinn haben, spielt das keine Rolle.« Anton stand auf, um die Kartoffeln abzuschütten. Nachdem er jedem eine Portion serviert hatte, füllte er ihre Weingläser auf.
Jackie saß weiter mit den Händen ums Knie da und sah in die Dunkelheit. Es hatte aufgehört zu schneien. »Worum geht es?«, fragte sie schließlich und trank einen Schluck Wein.
Wie üblich wachte Jackie früh auf. Sie hatten bis spät zusammengesessen und geredet, und am Ende hatte sie Anton ins Gästezimmer gebeten. Nach all dem Schnee waren die Straßenverhältnisse nicht gut, und er war ein alter Mann, auch wenn sie sich nie trauen würde, das in seiner Hörweite zu sagen. Im Frühjahr hatte er außerdem einen Herzinfarkt erlitten. Dass er unter diesen Umständen den ganzen Weg bis zu seinem Haus in Hoburgen fahren sollte, schien eine ganz schlechte Idee.
Als sie in die Küche kam, war Anton schon wach, er stand mit dem Rücken zu ihr gewandt, hatte den langen Körper über die Espressomaschine gebeugt und murmelte etwas.
»Wie zum Teufel funktioniert dieses Ding?«, sagte er genervt. »Ich versuche seit einer halben Stunde, Kaffee zu kochen. Mindestens! Was ist verkehrt an einer stinknormalen Kaffeemaschine?«
Jackie lachte und schob ihn zur Seite.
»Du hast kein Frühstück im Haus«, fuhr er enttäuscht fort, als er tief in den Kühlschrank schaute.
»Ich habe nicht mit Gästen gerechnet, aber im Gefrierschrank gibt es Brot und in der Tür Eier. Können wir vielleicht mit einem Kaffee anfangen?«
Anton machte den Kühlschrank zu und setzte sich an den Tisch. Der Duft der frisch gemahlenen Bohnen verbreitete sich im Raum, während der Krach der elektrischen Kaffeemühle sie zu einer Gesprächspause zwang.
»Hast du über das, was wir besprochen haben, nachdenken können?«, fragte Anton, als es wieder ruhig war.
»Ich habe noch ein paar Fragen. Zunächst einmal, ist das hier wirklich genehmigt worden?«, wollte sie wissen und trank ihren Espresso in einem Zug.
»Natürlich ist es das!«, erwiderte Anton beleidigt.
»Das ist überhaupt nicht klar. Das letzte Mal haben wir auch improvisiert, wie du dich vielleicht erinnerst? Niemand hatte genehmigt, dass ich wieder undercover arbeite.«
»Da hast du schon recht, aber das hier ist jedenfalls genehmigt, und du brauchst keine andere Identität als deine eigene.«
»Und man will mich wirklich dabeihaben?«, fragte sie skeptisch. »Trotz allem, was in Kaliningrad passiert ist?«
»Ich werde dich nicht anlügen. Natürlich protestierten einige Innere, als dein Name vorgeschlagen wurde. Wenn du also willst, dass alle zustimmen und jubeln, dann muss ich dich enttäuschen. Aber ich vertraue auf dich, und der Chef vertraut mir offensichtlich.«
Anton trank immer noch an seinem Kaffee, während Jackie aufstand, um einen zweiten Espresso zu kochen.
»Und noch etwas will ich klarstellen«, fuhr er fort, als die Maschine fertig gebrummt hatte. »Wir wollen dich nicht nur dabeihaben. Wir wollen, dass du das Projekt leitest.«
Jackie sah ihn erstaunt an. »Warum das?«
»Weil du über die Fähigkeit verfügst, Dinge wirklich zu sehen und sie in den richtigen Zusammenhang zu bringen. Außerdem bist du bis in die Fingerspitzen skeptisch, und das ist bei diesem Auftrag nötig.«
»Kann ich das Team selbst zusammenstellen? Also, wenn ich zusage.«
»Es gibt natürlich gewisse Überlegungen, welche Kompetenzen in die Gruppe gehören, aber du wirst die Möglichkeit bekommen, über die Namen, die wir vorschlagen, zu entscheiden. Du bekommst dein eigenes Budget, und du berichtest nur, wenn es etwas zu berichten gibt. Genauso wie du es magst.«
Jackie lächelte und dachte daran, dass Anton unnötige Bürokratie genauso sehr verabscheute wie sie selbst. »Wie eilig ist es? Bis wann brauchst du meine Antwort?«
»Bevor ich gehe.«
Als Anton gegen Nachmittag schließlich die Wohnung verließ, um nach Hause zu fahren, goss Jackie sich ein Glas Wein ein und nahm es mit ins Wohnzimmer. Sie zündete ein paar Kerzen an und stellte fest, dass sie den großen Kamin im Pfarrhaus in Horndal vermisste. Während all der Monate seit ihrem letzten Besuch dort hatte sie kaum an das Pfarrhaus oder an die gemeinsamen Stunden mit Magnus gedacht.
Sie blies das letzte Streichholz aus und merkte, wie sich die Rastlosigkeit in ihr ausbreitete, und ihr war absolut bewusst, was das bedeutete. Es war das Gefühl, dass es an der Zeit war, wieder etwas Nützliches zu tun.
Sie setzte sich mit einem Stapel Papiere hin, die Anton ihr zu lesen gegeben hatte. Unter anderem ein informativer Bericht vom FOI, dem Forschungsinstitut der Verteidigung. Er behandelte ein Thema, das mit jedem Tag nur aktueller wurde.
Nachdem sie den einleitenden und zusammenfassenden Text gelesen hatte, sah sie von den Unterlagen auf. Es war nicht so, dass sie nicht wusste, was der Begriff bedeutete, aber sie hatte alle Zeichen in der Gesellschaft früher nicht so deutlich erkannt.
Im letzten Jahr hatte sie sich auf etwas anderes konzentriert, ehrlich gesagt, vor allem auf Selbstmitleid. Und in der Zeit davor, als sie für den militärischen Nachrichtendienst MUST gearbeitet hatte, hatten sich ihre Aufträge und ihr Fokus vor allem außerhalb der Landesgrenzen abgespielt. Der militärische Nachrichten- und Sicherheitsdienst schaute vor allem nach außen; es war die Aufgabe des Inlandsnachrichtendiensts SÄPO, nach innen zu blicken.
Sie las weiter und stellte fest, dass sie, wenn sie den Ernst der Grauzonenproblematik übersehen hatte, definitiv nicht die Einzige war. Das bedeutete wiederum, dass es in diesem Fall möglich war, dass es täglich, direkt vor ihrer Nase, Geheimdienstoperationen gab, ohne dass sie je bemerkt wurden.
Im Text wurde das Ziel der Grauzone so formuliert: dieschwedische Entscheidungsfähigkeit zu lähmen, zu verhindern, dass Schweden eine dritte Partei empfängt, und Handlungsspielraum für ein militärisches Eingreifen gegen Schweden zu schaffen. Das Problem war natürlich, dass die angewandten Methoden nur schwer nachzuweisen waren und die Unsicherheit selbst ein Dilemma war. Plötzliche Stromausfälle, Datenverluste in gesellschaftlich relevanten Systemen, Misstrauen gegenüber politischen Entscheidungen und stärkere Gegensätze in der Gesellschaft. Wurde das absichtlich von einem externen Akteur, einem Antagonisten und Feind gesteuert? Oder ist das einfach nur ein Zeichen einer natürlichen Entwicklung und hinzunehmen als Dinge, die halt passieren?
Ein anderes, großes Problem war, dass viel zu viele glaubten, dass Grauzonenaktivitäten nicht so gefährlich waren. Dass es dabei nur um Cyberattacken und Desinformation ging. Nichts, das man nicht in den Griff kriegen könnte. Dabei konnten die Aktivitäten auch Waffen, Gewaltandrohungen und Gewalt beinhalten. Es ging schlicht darum, dass der Angreifer sich dem anpasste, was man für die Erreichung des Ziels als nötig ansah.
Anton hatte einen frühen Flug nach Stockholm/Arlanda genommen, Jackies Flug landete dagegen erst gegen Mittag in Stockholm/Bromma. Dort wartete ein Wagen auf sie, um sie ins Stadtzentrum zu bringen. Der Schnee, der vor wenigen Tagen an der Ostküste gefallen war, hatte die Hauptstadt mit schmutzig grauem Matsch gefüllt. Entgegenkommende Lkw und Busse spritzten wahre Kaskaden auf, die gegen die Karosserie prasselten und die Windschutzscheibe verdreckten.
Am Zielort fuhr das anonyme Auto in eine Garage beim Hötorget, einem zentralen Platz in Stockholm. Der Fahrer hielt vor einem Aufzug an und stieg aus. Dann schloss er den Aufzug mit einem Schlüssel auf und ließ Jackie in den engen Raum eintreten. Die Türen schlossen sich lautlos, und sie drückte auf den einzigen Knopf. Es war unmöglich, zu sagen, wie viele Etagen sie auf dem Weg nach oben passierte, aber da es sehr lange dauerte, vermutete sie, dass sie sich ganz oben in einem der Wolkenkratzer am Hötorget befand.
Als sich die Aufzugtüren öffneten, traf sie auf Anton, und sie gingen gemeinsam in einen Konferenzraum, der mitten im Gebäude lag. An den Wänden vor dem Zimmer standen abschließbare kleine Schließfächer, und Anton forderte Jackie auf, ihr Handy einzuschließen. Der Konferenzraum selbst war eigentlich eine Art Container und ein abhörsicherer Raum.
Die Stahlwände bedeckten zwar helle Holzpaneele und den Boden ein oranger Nadelfilzteppich, aber trotzdem war das Bunkergefühl eindeutig. Es gab keine Fenster, und der Birkenholztisch wurde von diskreten Leuchtstoffröhren erhellt. Eine Klimaanlage rauschte leise im Hintergrund. Im Versammlungsraum waren keinerlei technischen Geräte erlaubt, und auf dem großen Tisch lag nur ein Stapel Collegeblöcke und einige Kugelschreiber.
Zwei Personen warteten bereits im Raum, eine Frau und ein Mann. Sie standen beide auf, um Jackie zu begrüßen. Die Frau war in den Fünfzigern, blond und gut gekleidet, aber möglichst unauffällig. Jemand, den man wohl mehrmals am selben Tag treffen könnte, ohne es zu bemerken oder seltsam zu finden. Jackie nahm an, dass sie einen Chefposten im Inlandsgeheimdienst einnahm.
Der Mann, der ihr direkt gegenübersaß und den sie vage wiedererkannte – sie glaubte, er hieß Göran –, war älter, vielleicht um die sechzig. Er hatte freundliche, aber etwas müde Augen und einen langen, grauen Bart, der weit auf die Brust reichte. Der runde Bauch steckte in einer Strickjacke, und die Jeans sah aus, als wäre sie so oft gewaschen worden, dass sie ihre ursprüngliche Form verloren hatte und jetzt mehr wie eine Jogginghose aussah. Sie glaubte, sich daran zu erinnern, dass er in einer Anlage des technischen Nachrichtendienstes FRA auf Lovön außerhalb von Stockholm arbeitete, aber sie wusste nicht mehr, wann oder wo sie ihn getroffen hatte.