Der Drachenteich - S. S. Van Dine - E-Book

Der Drachenteich E-Book

S. S. Van Dine

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Beschreibung

Eine feuchtfröhliche Party in Inwood - einem ländlich geprägten Stadtteil im Norden von Manhattan: Der Schauspieler Sanford Montague springt zum Baden in den "Drachenteich" der gastgebenden Familie Stamm - und taucht nicht wieder auf. Dafür werden nach Ablassen des Wassers auf dem Teichgrund Spuren entdeckt, die denen eines Drachen ähneln. Stimmt die alte Indianer-Legende, nach der ein Seeungeheuer die Familie Stamm von ihren Feinden beschützt? Philo Vance ermittelt - und stößt auf eine in Eifersucht, Hass, Intrigen und Aberglauben verstrickte Gesellschaft, in der jeder verdächtig scheint … Der Krimi aus der Philo Vance-Reihe wurde 1934 erfolgreich verfilmt. Mit dieser Ausgabe bei krimischaetze.de ist die deutsche Erstübersetzung erstmals als E-Book verfügbar. In Zukunft werden bei krimischaetze.de regelmäßig weitere Titel erscheinen - überarbeitet, in neuer Rechtschreibung und mit erklärenden Fußnoten versehen. krimischaetze.de 1. Auflage (Vollständig, überarbeitet, kommentiert) Umfang: 227 Buchseiten bzw. 206 Normseiten Null Papier Verlag

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S. S. van Dine

Der Drachenteich

Ein Fall für Philo Vance.Kriminalroman aus New York.

S. S. van Dine

Der Drachenteich

Ein Fall für Philo Vance.Kriminalroman aus New York.

(The Dragon Murder Case)

Original: Goldmann, Leipzig 1935

Übersetzung: Hans Herdegen

Überarbeitung, Umschlaggestaltung: Null Papier Verlag

Published by Null Papier Verlag, Deutschland

Copyright © 2014 by Null Papier Verlag

1. Auflage, ISBN 978-3-95418-527-6

Umfang: 206 Normseiten bzw. 227 Buchseiten

www.krimischaetze.de

 

Über krimischaetze.de

Kriminalromane sind heutzutage erfolgreich wie nie. Krimi-Klassiker? Da denken die meisten sofort an Agatha Christie (1890-1976) oder Edgar Wallace (1875-1932). Tatsächlich gehörten die britischen Autoren zu den ersten, die in den »wilden« 1920er Jahren ins Deutsche übersetzt wurden. Krimi-Fans kennen oft auch den Schweizer Friedrich Glauser (1896-1938), den Namensgeber des Glauser-Preises – eine der wichtigsten Auszeichnungen für deutschsprachige Krimi-Autoren. Wie vielfältig die Krimi-Szene in der Weimarer Republik war, ist in der breiten Öffentlichkeit jedoch vollkommen in Vergessenheit geraten. Für krimischaetze.de haben sich Jürgen Schulze, Verleger des Null Papier-Verlages, und Sebastian Brück, Autor und Journalist, zusammengetan, um alte Krimi-Bestseller neu zu entdecken und als E-Book verfügbar zu machen – überarbeitet, in neuer Rechtschreibung und mit erklärenden Fußnoten versehen.

Das krimischaetze.de-Programm startet zunächst mit sechs Titeln – sowohl Übersetzungen aus dem Englischen (S.S. Van Dine) und Schwedischen (Julius Regis), als auch deutschsprachige Originale: In je zwei Fällen ermitteln Philo Vance, der »amerikanische Sherlock Holmes«, und Maurice Wallion, der »Detektivreporter« und »Urvater« von Stieg Larssons »Millenium«-Protagonist Mikael Blomqvist. Ebenfalls vertreten sind die vergessenen Werke zweier jüdischer Autoren: Die in Budapest, Paris und San Sebastián spielende Krimikomödie »Fräulein Bandit« des Österreichers Joseph Delmont sowie der humorvolle Kriminalroman »Das verschwundene Haus – oder: Der Maharadscha von Breckendorf« des Frankfurters Karl Ettlinger.

In Zukunft werden bei www.krimischaetze.de regelmäßig weitere Titel erscheinen.

Über den Autor

Noch heute wird S.S. Van Dine immer wieder gemeinsam mit Autoren wie Agatha Christie oder Dorothy L. Sayers als Mitbegründer des goldenen Zeitalters des Kriminalromans genannt. William Huntington Wright – so lautet der echte Name des US-Autors – wählte für seine Kriminalromane ein fiktives Ich-Erzähler-Pseudonym: »Van« ist sein dritter Vorname und nicht mit dem niederländischen Adelsprädikat zu verwechseln, »S.S.« steht für »steamship« (Deutsch: »Dampfschimpf«).

Wright wurde 1888 in Virginia geboren, wo seine Eltern ein Hotel führten. Er studierte mit mäßigem Erfolg an drei Colleges, unter anderem in Harvard. Danach ging er für ein Kunststudium nach München und Paris. Zurück in den USA machte er sich in den 1910er Jahren einen Namen als Literatur- und Kunstkritiker für die Los Angeles Times sowie als Redakteur eines Literaturmagazins. Außerdem veröffentlichte er ein Fachbuch über Friedrich Nietzsche (»What Nietzsche Taught«, 1915) – ein kommentierter Überblick über alle Werke des deutschen Philosophen – sowie mehrere Kurzgeschichten.

Seine Karriere als Krimi-Autor begann in New York, als er von seinem Arzt eine zweijährige Bettruhe verordnet bekam – offiziell aufgrund von Herzproblemen, tatsächlich in Folge seiner heimlichen Kokainsucht. In dieser Zeit, ab 1923, wühlte er sich intensiv durch das Genre der Kriminal- und Detektivliteratur, die damals in literarischen Zirkeln einen schlechten Ruf hatte. Wright erschuf als Gegenpol seinen aus der reichen und eleganten Gesellschaft stammenden Protagonisten Philo Vance, der schnell zum erfolgreichsten Krimi-Ermittler seiner Zeit avancierte, bis er ab 1939 – dem Jahr in dem Wright verstarb – allmählich von Raymond Chandlers Detektiv Philip Marlowe abgelöst wurde.

Über den Romanhelden Philo Vance

Ein amerikanischer Sherlock Holmes der 1920er und 1930er – bis heute ist Philo Vance immer wieder mit diesem Etikett versehen worden. In der Tat erinnert schon die Erzählweise an Arthur Conan Doyle: In diesem Fall heißt der Chronist nicht Dr. Watson, sondern S.S. Van Dine (siehe: Über den Autor) – ein guter Freund von Philo Vance und dessen Berater und Privatsekretär.

Philo Vance ist Mitte dreißig, groß und kräftig, scharf geschnittene Gesichtszüge, graue Augen – ein durchaus attraktiver Mann, aber kein Schönling. Zuweilen wirkt er etwas snobistisch und distanziert. Dazu passen auch die stets tadellose Kleidung, seine private Kunstsammlung sowie exklusive Interessen wie Polo, Hundezucht oder Bogenschießen. Dieser Typ New Yorker kann nur aus der oberen Gesellschaftsschicht der Metropole stammen.

Vance hat im britischen Oxford studiert, ist durch eine Erbschaft finanziell unabhängig und wohnt mit seinem Butler Currie in der 38. Straße Ost in einem luxuriösen Stadthaus – ein sogenanntes Brownstone mit Dachgarten. Durch seine langjährige Freundschaft mit dem Generalstaatsanwalt John Markham wird Philo Vance immer wieder in spannende Kriminalfälle hineingezogen. Auch Sergeant Heath, Leiter der Mordkommission des New York Police Department (NYPD), greift gerne auf den Scharfsinn und die hohe Bildung des Amateur-Detektivs zurück. Kriminalfälle als intellektuelle Herausforderung: Indizien sammeln, Fakten analysieren – darin ist Philo Vance ähnlich gut wie einige Jahrzehnte vor ihm Sherlock Holmes.

Nach dem durchschlagenden Erfolg der Krimi-Reihe wurden von 1929 bis 1947 insgesamt fünfzehn Filme mit wechselnden Philo Vance-Darstellern gedreht. Einmal (1930) übernahm auch der Amerikaner Basil Rathbone die Rolle, der ein paar Jahre später als Sherlock Holmes-Darsteller weltberühmt werden sollte. Auch für das Radio wurden die Philo Vance-Krimis adaptiert, NBC brachte in den 1940er Jahren drei Hörspielserien.

Einige Jahrzehnte später gab es das erste Revival: 1974 wagte das italienische Fernsehen eine filmische Neuauflage und drehte eine dreiteilige Mini-Serie, 2002 entstand ein tschechischer TV-Film.

Über dieses Buch

Eine feuchtfröhliche Party in Inwood – einem ländlich geprägten Stadtteil im Norden von Manhattan: Der Schauspieler Sanford Montague springt zum Baden in den »Drachenteich« der gastgebenden Familie Stamm – und taucht nicht wieder auf. Dafür werden nach Ablassen des Wassers auf dem Teichgrund Spuren entdeckt, die denen eines Drachen ähneln. Stimmt die alte Indianer-Legende, nach der ein Seeungeheuer die Familie Stamm von ihren Feinden beschützt? Philo Vance ermittelt – und stößt auf eine in Eifersucht, Hass, Intrigen und Aberglauben verstrickte Gesellschaft, in der jeder verdächtig scheint …

Der Krimi aus der Philo Vance-Reihe wurde 1934 erfolgreich verfilmt. Mit dieser Ausgabe bei krimischaetze.de ist die deutsche Erstübersetzung erstmals als E-Book verfügbar.

Handelnde Personen

Philo Vance: Privater Ermittler in New York.

S.S. Van Dine: Privatsekretär von Philo Vance und im Hintergrund bleibender Ich-Erzähler. Wird von Philo Vance mit seinem dritten Vornamen »Van« angesprochen.

John Markham: Bezirksstaatsanwalt von New York.

Sergeant Heath: Leiter der Mordkommission des New York Police Department (NYPD)

Sanford Montague: Ein gutaussehender Schauspieler, der beim Baden im Drachenteich verschwunden ist.

Rudolph Stamm: Oberhaupt einer reichen New Yorker Familie

Mathilda Stamm: Seine Mutter

Bernice Stamm: Seine Schwester und Verlobte von Montague

Leland: Guter Freund des Hauses Stamm, hat die Polizei informiert.

Alex Greeff: Bekannter Börsenmakler und Finanzberater der Familie Stamm

Kirwin Tatum: Lebenskünstler mit schlechtem Ruf, ist in Bernice Stamm verliebt

»Teeny« McAdam: Vergnügungssüchtige Witwe. Hat ein Auge auf Rudolph Stamm geworfen.

Ruby Steele: Exzentrische Künstlerin

Trainor: Butler im Hause Stamm

Dr. Holliday: Hausarzt der Stamms

Hennessey, Burke, Snitkin: Detectives des NYPD

Dr. Emanuel Doremus: New Yorker Polizeiarzt und Leichenbeschauer

Currie: Englischer Butler und Hausmeister von Philo Vance

1. Die Tragödie

(Sonnabend, 11. August, 23.45 Uhr)

Philo Vance hatte eine Ferienreise nach Norwegen geplant, aber eine wissenschaftliche Arbeit über Ägypten nahm ihn so in Anspruch, dass er in Amerika blieb. Auf diese Weise wurde er in die Untersuchung eines der seltsamsten Mordfälle der Kriminalgeschichte hineingezogen.

Kurz nach seiner Studentenzeit auf der Harvard-Universität hatte er mich gebeten, als Rechtsanwalt und Vermögensverwalter für ihn tätig zu sein, und ich fühlte eine so große Zuneigung und Bewunderung für ihn, dass ich darauf einging und aus der Firma meines Vaters Van Dine, Davis & Van Dine austrat. Diesen Entschluss habe ich niemals bereut, denn der Umgang mit Philo Vance ermöglichte es mir, authentisch über die verschiedenen Verbrechen zu berichten, die er ganz allein aufklärte.

Mit diesem besonderen Fall brachten ihn seine freundschaftlichen Beziehungen zu John Markham in Berührung, dem Bezirksstaatsanwalt von New York.

Es war am 11. August, und es ging auf Mitternacht zu. Markham hatte mit meinem Freund und mir zusammen im Dachgarten von Vances Wohnung zu Abend gegessen, und wir drei hatten uns zwanglos über die verschiedensten Dinge unterhalten. Wir waren alle etwas müde und abgespannt, und allmählich entstanden immer größere Pausen im Gespräch. Draußen war es schwül und drückend. Stundenlang hatte es geregnet, und erst gegen zehn Uhr abends hatte das Unwetter aufgehört. Vance hatte gerade einen kühlen Drink für uns gemischt, als Currie, sein Butler, in der Tür zum Dachgarten erschien.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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