1,49 €
Eine Gruppe von Freunden reist für ein Strand-Wochenende auf die Hochseeinsel Helgoland. Gerade angekommen, geht es auch schon hinüber auf die Düne, Helgolands Bade-Insel. Als sie jedoch am Abend die letzte Dünen-Fähre verpassen sitzen sie auf der kleinen Insel fest. Mit Einbruch der Nacht wird der geplante Bade-Trip für die Gruppe schließlich zu einem reinen Horror-Trip. Denn Nachts, wenn die Touristen und Badegäste verschwunden sind, gehört die Insel den Namenlosen...
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 38
Eine Gruppe von Freunden reist für ein Strand-Wochenende auf die Hochseeinsel Helgoland. Gerade angekommen, geht es auch schon hinüber auf die Düne, Helgolands Bade-Insel.
Als sie jedoch am Abend die letzte Dünen-Fähre verpassen sitzen sie auf der kleinen Insel fest.
Mit Einbruch der Nacht wird der geplante Bade-Trip für die Gruppe schließlich zu einem reinen Horror-Trip - denn Nachts, wenn die Touristen und Badegäste verschwunden sind, gehört die Insel den Namenlosen…
8:00 Uhr.
Samstag morgens. Wochenende. Auf zum Fährhafen in Cuxhaven. Dort befand sich der Abfahrtshafen der 'MS Helgoland'.
Die Helgoland-Fähre wurde von der Reederei Cassen Eils betrieben und fuhr täglich um 10:15 vom Festland aus nach Helgoland.
Es war Anfang Juni und der Wetterdienst hatte sommerliche Temperaturen vorhergesagt. Aus diesem Grund wollten sie die beiden freien Tage auf Deutschlands einziger Hochseeinsel verbringen.
2 Tage mitten in der Nordsee. Am Strand liegen, im Meer schwimmen, Eis essen und mit etwas Glück Robben beobachteten. Ihr Programm fürs Wochenende stand fest.
Raphael, Sebastian, Jasmin und Celine warteten ungeduldig am Anleger. Tobias war mal wieder zu spät dran. Nie konnte er pünktlich sein.
Celine schaute nervös auf die Uhr. Es war 10:10 Uhr. Noch 5 Minuten, bis die Fähre ablegte. Wo blieb Tobias nur?
„Hat sich Tobias bei euch gemeldet?“ Besorgt schaute sie in die Runde. „Nein, hat er nicht.“ Raphael schüttelte den Kopf. Auch Sebastian und Jasmin hatten nichts von Tobias gehört.
Celine seufzte. So wie es aussah mussten sie wohl ohne ihn fahren.
Ein Mann von der Schiffsbesatzung machte ein Handzeichen, dass sie nun aufs Schiff kommen sollten. Er wirkte ungeduldig. Alle anderen Fahrgäste waren bereits am Bord.
Sie gingen den Bootssteg hinauf um auf die 'MS Helgoland' zu gelangen. Kurz bevor sie aufs Schiff ging, schaute Celine sich noch einmal um. Da sah sie ihn.
In aller letzter Sekunde kam Tobias mit einem riesigen Backpacker-Rucksack zum Anleger gerannt. Er eilte über den Steg hinauf aufs Schiff.
Sofort ließen zwei Männer von der Besatzung den Bootssteg hochklappen, kurz darauf legte die Fähre pünktlich ab.
„Man, dass war knapp! Wo warst du denn? Wir warten seit einer halben Stunde am Anleger auf dich!“ Celine war erleichtert, dass Tobias es doch noch aufs Schiff geschafft hatte.
„Sorry, ich weiß. Heute Morgen war einfach alles total chaotisch…!“ Tobias nahm seinen Backpacker-Rucksack ab und stellte ihn zur Seite. Endlich konnte er das Ding abnehmen.
„Bei dir ist es immer chaotisch!“ Celine verdrehte genervt die Augen.
„Egal, ich hab’s ja noch geschafft!“ Tobias beendete das leidige Thema, ohne weiter auf Celines Genervtheit einzugehen.
Sie ergatterten mit etwas Glück noch freie Plätze auf dem Außendeck und genossen die kleine Nordsee-Kreuzfahrt.
Die Überfahrt von Cuxhaven nach Helgoland dauerte knapp zweieinhalb Stunden.
Sie hatten also genug Zeit, um entspannt in der Sonne zu liegen, während die frische Meeresbrise für eine angenehme Abkühlung sorgte. Ihr Wochenend-Urlaub hatte begonnen. Nun war Relaxen angesagt.
12:45 Uhr.
Gegen Mittag erreichten sie Helgoland. Langsam lief die 'MS Helgoland' in den Südhafen ein.
So schnell wie die Massen an Tagestouristen es zuließ, verließen sie das Schiff, um ihre Zimmer in der Jugendherberge zu beziehen.
Schnell das Gepäck loswerden und dann auf zum Strand! Das war der Plan.
Der Badestrand befand sich auf der Düne, Helgolands kleiner Nachbarinsel. Den Strand teilte man sich hier allerdings nicht nur mit anderen Badegästen, sondern auch mit den Kegelrobben und Seehunden, die sich dort im Sand nach ihren Jagdausflügen im Meer erholten.
Außerdem gab es auf der Düne auch einen kleinen Flughafen. Der Flughafen Helgoland wurde mehrmals täglich von der Airline Ostfriesischer-Flugdienst, kurz OFD, von Cuxhaven aus angeflogen. Vom Strand aus konnte man die Flugzeuge gut bei ihrem Landeanflug oder Start beobachten.
Sie besorgten sich am Fahrschalter Karten für die Dünenfähre, einem kleinen Boot, welches sie innerhalb von 5 Minuten hinüber auf die Düne brachte.
„Gleich sind wir da!“ Aufgeregt schaute Celine von der Fähre aus auf die Düne. „Ja, ich möchte unbedingt die Robben sehen! Dafür habe ich extra meine Kamera dabei!“ Jasmin sah ihre Freundin strahlend an.
„Geh aber nicht zu nah dran, du weißt dass das Raubtiere sind!“ Raphael erhob mahnten den Zeigefinger.
„Mindestabstand 30 Meter!“ Äffte Tobias die Ansage auf der Dünenfähre nach.
„Die Insel ist so klein, ich glaube nicht, dass man die 30 Meter immer einhalten kann.“ Jasmins Widerspruch klang einleuchtend. Alle lachten. Die Vorfreude stieg.
Die Dünenfähre legte an. Sie verließen das Boot und betraten die kleine Sandinsel.
Ein alter Mann begrüßte sie. Freundlich nickte er ihnen zu. Nach seinem Äußerem zu Urteilen ein Einheimischer. Augenscheinlich ein ehemaliger Nordsee-Fischer, denn der Alte war wirklich das, was man sich unter einem Seebären vorstellte.
Über dem linken Auge trug er eine Augenklappe und sein Gesicht war wettergegerbt und von Narben gezeichnet.
Bei einem Blick auf seine rechte Hand sah Tobias, dass dem Alten an Mittel- und Zeigefinger jeweils die ersten Gliedmaßen fehlten. Vermutlich ein Unfall mit dem Fischmesser während der Arbeit auf See.