Tales of Bloody Ice - Band 1 - Nina Krumschmidt - E-Book

Tales of Bloody Ice - Band 1 E-Book

Nina Krumschmidt

0,0

Beschreibung

In 'Tales of Bloody Ice' erlebt Ihr Kurzgeschichten aus der Welt von 'Bloody Ice', einer Welt, in der ewige Finsternis herrscht. Die Sonne verschwand. Eis und Schnee überzogen die Welt. Die Kreaturen passten sich im Laufe der Zeit an die neuen Bedingungen an. Jeder Tag im ewigen Eis ist ein Tag, an dem man ums Überleben kämpfen muss. Der Weltenaufbau von 'Bloody Ice' orientiert sich an der Mythologie der Inuit. Ihr werdet also auf einige sonderbare Kreaturen treffen, denen Ihr in dieser Form bisher noch in keinem anderem Fantasy-Roman begegnet seid. In der Geschichte 'Die Eisbären-Reiter (oder das Attentat)' erfahrt Ihr, wie die berüchtigte Elite-Einheit der Eiselfen mit unliebsamen Despoten umgeht. In der Geschichte 'Der Kristall' erfahrt Ihr, wie ein Zwerg versucht, Glück in seinem harten Leben zu finden, und dabei lernt, was im Leben wirklich wichtig ist. In der Geschichte 'Echo der Rache' erfahrt Ihr, wie hart das Leben der Amautaliken, trollartige Wesen, im ewigen Eis ist und Streitigkeiten nicht weiterführen In der Geschichte 'Der letzte Schlaf der Yetis' erfahrt Ihr, wie beschwerlich das Leben in den Bergen des Schneegebirges für eine Yeti-Familie ist.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 63

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Tales of Bloody Ice - Band 1

Tales of Bloody Ice - Band 1Die Eisbären-Reiter (oder Das Attentat)Der KristallEcho der Rache Prolog Kapitel 1 Kapitel 2 Der letzte Schlaf der YetisGlossarBloody Ice - Im Bann der EiselfenÜber die AutorenImpressum

Tales of Bloody Ice - Band 1

© Harald Müller

In „Tales of Bloody Ice“ erlebt Ihr Kurzgeschichten aus der Welt von „Bloody Ice“, einer Welt, in der ewige Finsternis herrscht.

Die Sonne verschwand. Eis und Schnee überzogen die Welt. Die Kreaturen passten sich im Laufe der Zeit an die neuen Bedingungen an. Jeder Tag im ewigen Eis ist ein Tag, an dem man ums Überleben kämpfen muss.

Der Weltenaufbau von „Bloody Ice“ orientiert sich an der Mythologie der Inuit. Ihr werdet also auf einige sonderbare Kreaturen treffen, denen Ihr in dieser Form bisher noch in keinem anderem Fantasy-Roman begegnet seid.

In der Geschichte „Die Eisbären-Reiter (oder das Attentat)“ erfahrt Ihr, wie die berüchtigte Elite-Einheit der Eiselfen mit unliebsamen Despoten umgeht.

In der Geschichte „Der Kristall“ erfahrt Ihr, wie ein Zwerg versucht, Glück in seinem harten Leben zu finden, und dabei lernt, was im Leben wirklich wichtig ist.

In der Geschichte „Echo der Rache“ erfahrt Ihr, wie hart das Leben der Amautaliken, trollartige Wesen, im ewigen Eis ist und Streitigkeiten nicht weiterführen

In der Geschichte „Der letzte Schlaf der Yetis“ erfahrt Ihr, wie beschwerlich das Leben in den Bergen des Schneegebirges für eine Yeti-Familie ist.

Viel Spaß beim Lesen!

Die Eisbären-Reiter (oder Das Attentat)

Nina Krumschmidt

© Viktoria Stahl

Die Eisbären-Reiter waren die Elite-Krieger der Eiselfen, die auf die Verfolgung oder das Aufspüren jeglicher Kreaturen und Geschöpfe vom Eiself bis hin zum trollgleichen Amautaliken spezialisiert waren – ein Jagd- und Suchtrupp.      Um in die Reihen der gefürchteten Eisbären-Reiter aufgenommen zu werden, mussten die Krieger einer Eisbärenmutter ihr Junges stehlen. Dazu mussten sie das erwachsende Tier entweder einfangen oder töten. Das Jungtier wurde dann von dem Krieger großgezogen und trainiert. Dadurch entstand eine enge Bindung zwischen Tier und Krieger, die unerlässlich war, damit das Tier den Krieger später auf sich reiten ließ. Jeder Eisbär der Einheit duldete ausnahmslos nur den Krieger als Reiter, von dem er aufgezogen worden war. Die edlen Tiere wurden stets gut behandelt. Sie waren für ihre Reiter einfach zu kostbar und würden von ihnen nie leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden.     Unter den anderen Kriegern der Eiselfen galten die Eisbären-Reiter als arrogant, weil sie für ihre Tiere stets das Beste verlangten – sei es das frischeste Wasser oder das nahrhafteste Futter. Egal. Sollten sie doch. Keiner der anderen Eiselfen-Krieger wusste, was es hieß, ein Eisbären-Reiter zu sein.           Die Eisbären-Reiter waren für ihre Gnadenlosigkeit berüchtigt. Sie machten keine Gefangenen, sondern ließen ihre Jagdbeute von den Eisbären fressen.                 Ursus war der Hauptmann der Eisbären-Reiter und mindestens genauso berüchtigt wie die Spezialeinheit, die er befehligte. Aufgrund seiner Stellung genoss er hohes Ansehen in der Turmstadt. Jedes Eiselfen-Kind wusste, dass man sich besser nicht mit einem Eisbären-Reiter anlegte – erst recht nicht mit deren Hauptmann.  Doch die Zeiten änderten sich. Die Eiskönigin, deren bevorzugte Einheit die Eisbären-Reiter gewesen waren, war ermordet worden. Nun hatte der machthungrige Lotushexer Kargor die Herrschaft an sich gerissen. Er regierte mit noch größerer Härte als die Königin. Kargor bevorzugte die Elite-Ritter der Schwarzen Garde, die Krieger des schwarzen Drachen. Die Eisbären-Reiter verloren zunehmend an Ansehen und Einfluss. Die Eisbären-Reiter behandelte er wie Hunde, denen man Befehle wie „Such“, „Hol“ und „Bring“ gab. Wütend ballte der Hauptmann der Eisbären-Reiter die Faust. Ursus gefiel diese Entwicklung ganz und gar nicht. Nachdenklich rieb er sich das Kinn. Er musste etwas unternehmen. Die Eisbären-Reiter hatten dem Treiben des neuen Herrschers lange genug zugeschaut. Nun war es an der Zeit zu handeln.     In der Turmstadt galt jetzt nur noch das Wort des Lotushexers. Kargor duldete keinen Widerspruch, sondern forderte absoluten Gehorsam. Kargors Befehle mussten stets befolgt werden. Missachtung wurde rigoros bestraft. Mittlerweile traute sich niemand mehr, dem Lotushexer zu widersprechen. Nur hinter verschossener Tür wurde flüsternd über andere Sichtweisen und Standpunkte diskutiert. Im Geheimen und Verborgenen bildete sich Widerstand in der Turmstadt – Widerstand gegen Kargor, den Lotushexer. Niemand geringerer als Ursus führte den Widerstand an. Seine Männer waren dem Hauptmann treu ergeben und standen geschlossen hinter ihm.      Heute war der Tag, an dem die Eisbären-Reiter ihren Plan in die Tat umsetzen wollten. Es war ein besonderer Tag. Der Tag des weißen Bären. Der Tag, an dem die neuen Eisbären-Reiter samt ihrer majestätischen Reittiere vom Herrscher der Turmstadt geweiht und offiziell in die Elite-Einheit aufgenommen wurden. Gleich war es so weit. Ursus konnte die Menge laut jubeln hören, als die jungen Eisbären-Reiter mit ihren erhabenen Tieren durch die Hauptstraße bis zum Festplatz zogen und mit stolzgeschwellter Brust das Lied der Eisbären-Reiter sangen:

„Wir reiten durch tiefen Schnee und ewige Finsternis.

Wir kennen keine Rast, wir kennen keine Gnade. Die Jagd ist unsre größte Freud.

Das Weiß unserer Eisbären leuchtet hell.

Wen wir suchen, läuft lieber schnell – ansonsten Blut verfärbt das weiße Fell.

Lauf jetzt lieber, lauf – denn wir sind schnell.

Siehst du schon das weiße Fell?

Verstohlen schaute Ursus zu Kargor, der links von ihm stand. Kargor war in einem Mantel aus Eisbärenfell gehüllt und wartete sichtlich ungeduldig darauf, die Weihe der jungen Eisbären-Reiter vorzunehmen. Der Hauptmann war als Kopf des Widerstands sehr bemüht, sich seine innere Unruhe nicht anmerken zu lassen. Sein Herz klopfte, als er die Reiter kommen sah. Gleich würde es losgehen. Jeden Augenblick würde es so weit sein.     Die jungen Eisbären-Reiter hielten unmittelbar vor der aus Eis gehauenen Tribüne, auf der Kargor und Ursus saßen. Jeder von ihnen hielt eine Fahne mit dem Banner der Eisbären-Reiter hoch, die leicht im Wind flatterten.            Kargor und Ursus erhoben sich. Nach einigen feierlichen Worten begann der Lotushexer mit der Weihe. „Heute am Tag des weißen Bären haben wir uns hier versammelt, um die jungen Rekruten zu weihen. Möge ihnen mit diesem Tag genauso viel Kraft geschenkt werden wie den weißen Bären, die sie reiten!“ Ursus Nerven waren bis aufs äußerste gespannt. Ungeduldig starrte er in die Menge vor ihm. Jeden Augenblick würde es geschehen. Da, er konnte sie sehen – direkt vor ihnen! Das Herz des Hauptmanns raste wie wild. Es hatte begonnen.          „Mörder! Ihr seid Eures Amtes nicht würdig, Verräter!“ Eine in einem schwarzen Umhang gehüllte Gestalt war aus der Menge hervorgetreten. Hinter ihr standen weitere in Schwarz gehüllte Personen. „Nehmt dies, Lotushexer!“ Alle warfen kleine Lederbeutel auf Kargor, Lederbeutel, die mit frischem Yeti-Blut gefüllt waren. Die Attentäter waren im Werfen geübt, so dass keiner der Beutel sein Zielverfehlte. Dann war es vorüber. Alles ging rasend schnell. So urplötzlich wie sie aufgetaucht waren, so schnell und plötzlich tauchten die in Schwarz gehüllten Attentäter allesamt in der Menge unter und verschwanden unerkannt, nachdem sie ihre schwarzen Umhänge auf ihrer Flucht achtlos weggeworfen hatten.      Der Lotushexer stand auf der Tribüne und war über und über mit dickflüssigem Yeti-Blut besudelt, das an seinem Mantel klebte.            Die Eisbären, die alle unmittelbar vor der Bühne standen, witterten das Yeti-Blut und sträubten instinktiv das Fell. Grimmiges Knurren warnte Kargor, den vermeintlichen Yeti, Abstand zu halten und zu verschwinden. Der Lotushexer, der an das Hofleben gewohnt war, verstand die Warnung der Eisbären allerdings nicht.           „Bringt mir die Attentäter, sofort! Ihre unerhörte Dreistigkeit muss bestraft werden!“ Mit vor Zorn hochrotem Kopf wies Kargor den Männern seiner Schwarzen Garde lautstark und wild gestikulierend an, die Attentäter zu verfolgen. Er wollte sie für ihren Frevel in aller Öffentlichkeit hinrichten lassen – und das am liebsten sofort. Die Schwarze Garde verließ die Tribüne und marschierte los. Kargor war allein. Er hatte seine Leibwache gerade eben selbst weggeschickt. Alles verlief nach Plan. Ursus musste sich ein schadenfrohes Grinsen unterdrücken. Der Lotushexer kannte sich nicht mit den Eisbären aus und wusste nicht, was er da gerade tat. Eisbären waren Raubtiere und keine zahmen Reittiere.