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Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, Note: 12 Punkte, Philipps-Universität Marburg (Neuere deutsche Literatur), Veranstaltung: Krankheit in der Literatur der Moderne, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit soll der Fragestellung Beachtung geschenkt werden, ob und inwiefern es gerechtfertigt ist, in den Werken „Kalkwerk“ und „Korrektur“ von Thomas Bernhard von einem Protagonisten-Typus auszugehen. Dabei soll zugleich berücksichtigt werden, wie sich Bernhards Hauptfiguren verändern beziehungsweise entwickeln, was sie vereint und was sie trennt. In Thomas Bernhards Werken sieht man sich als Leser häufig mit dem Begriff des ‚Geistesmenschen’ konfrontiert. Ein Terminus, den der Autor häufig für seine literarischen Figuren, vor allem seine Protagonisten, verwendet hat und deren Selbstverständnis und Identität weitgehend auf den ‚Geist’ reduziert ist. Zweifellos können die Protagonisten der Werke Kalkwerk und Korrektur als Geistesmenschen identifiziert werden, wenngleich sie in ihrer je spezifischen Eigenart aufgefasst werden müssen. Denn Bernhards Figuren sind nicht allein Typen, doch haftet ihnen etwas Typenhaftes an, weshalb diese Klassifizierung getroffen werden kann. Neben der literarischen Konstruktion des Geistesmenschen soll nachfolgend auch ein immer wiederkehrendes Motiv bernhardscher Prosa eingehender beleuchtet werden, nämlich das Studien- und Schriftmotiv. So handeln die Romane vielfach von Tragik, Vereinsamung und Selbstzersetzung eines Menschen, der nach Vollkommenheit strebt, doch letztendlich an seinen eigenen Ansprüchen scheitert. Die Problematik des „Künstlers ohne Werk“ wirft an dieser Stelle die Frage auf, inwiefern das Scheitern der Geistesmenschen an ihren Studien, welche als Symbol für vollkommene Geistigkeit fungieren, ein von der Natur aus vorgegebener Prozess der Geistesexistenz ist. Anhand der beiden Romane Kalkwerk und Korrektur sollen diese Auffassungen bzw. Annahmen auf ihre Daseinsberechtigung hin überprüft werden.
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