Der genetische Notenschlüssel - Christian Lehmann - E-Book

Der genetische Notenschlüssel E-Book

Christian Lehmann

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Beschreibung

"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum" - was Fredrich Nietzsche als großer Musikliebhaber pathetisch in den Raum stellte, lässt sich heute mit erstaunlichen Fakten erhärten. Auf der Suche nach dem homo musicus fördert der Musikwissenschaftler Christian Lehmann Faszinierendes zutage. So ist der Mensch das einzige Lebewesen, das sich mit seinen Artgenossen im Takt bewegen kann, und die Begabung zum Gesang gehört zu einer biologischen "Grundausstattung". Beides brachte ihm evolutionären Nutzen: Die Fähigkeit, Stimme und Bewegung der Arbeit, Ritual und Kampf zu synchronisieren, erzeugte unter unseren Vorfahren lebenswichtigen sozialen Zusammenhalt und der Singsang des Wiegenliedes hält auch heute noch die emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind ohne Körperkontakt aufrecht. Wie hoch der Stellenwert der Musik noch in der Antike war, zeigt sich im Erziehungsmodell der alten Griechen. Das aktive Musizieren war essenzieller Bestandteil der Charakterbildung der Jugend und förderte den Gemeinschaftssinn - eine Funktion, die über Jahrhunderte im musikalischen Miteinander gepflegt wurde. Mit dem Siegeszug des Tonträgers gerät dieser Zusammenhang jedoch zunehmend in Vergessenheit: Der moderne Mensch konsumiert die "akustische Ware" oftmals allein, ohne selbst aktiv zu werden. Dafür aber entdeckt die Wissenschaft den kognitiven und therapeutischen Nutzen der Töne: Musizieren begünstigt die geistige Entwicklung, Musik lindert nebenwirkungsfrei Schmerzen und gibt neue Hoffnung für Menschen, die nach einem Schlaganfall ihre Sprache verloren haben, aber Worte noch immer singen können. Ein Buch über die Macht der Musik, das uns das Staunen lehrt.

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Seitenzahl: 305

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Christian Lehmann

Der genetische Notenschlüssel

Warum Musik zum Menschsein gehört

Mit 9 Abbildungen

Herbig

Bildnachweis: Alle Abbildungen aus dem Archiv des Autors (»Notierter Gesang einer Singdrossel« entnommen aus: Hoffmann, Bernhard: Kunst und Vogelgesang. Leipzig 1908; »Franz List als Dirigent«: entnommen aus: Illustrierte Zeitung 1865, Bd. 45; »Schubertiade«: Sepiazeichnung nach Moritz von Schwind, 1868) außer: »Knochenflöte und Mammut-Figurine« Universität Tübingen, Hilde Jensen; »Musikunterricht im antiken Griechenland« Bibi Saint-Pol 2007; »Wiener Gregorplatte« bpk, Hermann Buresch; »Henri Matisse, La Tristesse du Roi« 2010. White Images/Scala, Florence

Für Therese, Victoria und Julius

Besuchen Sie uns im Internet unter:www.herbig-verlag.de © für die Originalausgabe: 2010 F.A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München © für das eBook: 2011 LangenMüller in der F.A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München Alle Rechte vorbehalten Umschlaggestaltung: Wolfgang Heinzel Umschlagbild: Shutterstock Images (Notenlinien u. Figur links); istockphoto (Figuren Mitte u. rechts) Herstellung und Satz: VerlagsService Dr. Helmut Neuberger & Karl Schaumann GmbH, Heimstetten eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck ISBN 978-3-7844-8021-3

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Inhaltsverzeichnis

Präludium

I. Musikalische Natur Lento

Musik und Mythos

Tierische Musik

Das relative Gehör

Klatschen und Tanzen: Die synchrone Bewegung

Die menschliche Stimme

Der evolutionäre »Nutzen«

Wiegenlied in der Savanne

Gemeinsam stark

Leichter gesungen als gesagt

II. Musikalische Kultur

Mammut, Knochenflöte und Musikbogen

Maß und Zahl, Harmonie und Charakter

Gesang für den Himmel

Musik auf der Erde

Die Erfindung des Publikums

Ein Lied in allen Dingen

Schlaglichter der Moderne

III. Musik und Person

Gänsehaut, Antikörper und Glückshormone

Musik und Heilung

Macht Mozart klug?

Im schönsten Wiesengrunde

Anschalten und abschalten

Per-sona

IV. Mehr Musik wagen

Bewusst hören

Jedem Kind fünf Lieder

Gute Wege

Anhang

Dank

Anmerkungen

Literaturverzeichnis

Hörtipp

Lesetipp

Präludium

An einem Berghang am rechten Ufer der Ach beim Städtchen Schelklingen in der Schwäbischen Alb ragt ein mächtiger Felsen aus Juragestein auf. Nicht von ungefähr wird dieses Naturmonument der Hohle Fels genannt, denn in seinem Inneren befindet sich eine der größten Höhlen Süddeutschlands. Zu der geräumigen Halle, die sich über einer Grundfläche von etwa 500 Quadratmetern öffnet, führt ein 29 Meter langer Tunnel.

Der Hohle Fels ist nicht nur ein beeindruckendes Naturmonument, er wurde auch – wie viele andere Höhlen in der Schwäbischen Alb – seit Urzeiten von Menschen besucht und bewohnt. Im 19. Jahrhundert interessierten sich die ersten Forscher für die Karsthöhle, und seit den 1930er-Jahren graben Archäologen dort und in anderen Höhlen der Schwäbischen Alb systematisch nach Relikten unserer Vorfahren aus der Steinzeit. An einem Septembertag des Jahres 2008 macht sich die 18-jährige Katharina Koll wieder an die Arbeit mit dem sogenannten Stukkateureisen, einer feinen Maurerkelle. Katharina ist Auszubildende im Fach Archäotechnik und lernt hier bei der Ausgrabung im Hohlen Fels vor allem den Umgang mit modernen Vermessungsgeräten.Vor einigen Tagen aber hat ihr die Grabungsleiterin Maria Malina angeboten, auch selbst mitzugraben – eine Anerkennung ihres Fachwissens und ihrer Arbeit, denn in der Regel dürfen das vor allem die Studentinnen und Studenten der Archäologie. Kurz zuvor hatte das Archäologenteam der Universität Tübingen im Hohlen Fels einen spektakulären Fund gemacht: In mehreren Bruchstücken kam eine etwa sechs Zentimeter hohe, aus Mammutelfenbein geschnitzte Frauenfigur zutage, von ähnlich üppigen Proportionen wie die berühmten Venus von Willendorf aus der Wachau in Niederösterreich, aber mindestens 5000 Jahre älter und damit die älteste bisher bekannte künstlerische Darstellung eines Menschen. Nun hofft man, vielleicht noch weitere fehlende Teile dieser Venus vom Hohlen Fels zu finden. Daher gräbt Katharina in einem neu eröffneten Quadratmeter, der direkt an die Fundstelle der Venus angrenzt. Das Sonnenlicht des milden Septembertages dringt nicht ins Innere der Höhle. Die Grabungen müssen unter Kunstlicht durchgeführt werden, es ist kühl, die Arbeit ist mühsam und langwierig. Viel hat Katharina in den letzten Tagen nicht gefunden; einige Fußknochen eines Höhlenbären und Kohlestücke – wahrscheinlich ein Hinweis auf Mahlzeiten vom altsteinzeitlichen Holzkohlengrill. Auf einmal kommt ein schmales, längliches Knochenstück zum Vorschein. Vorsichtig entfernt Katharina mit der Kelle das umgebende Erdreich. Der bleistiftdünne Knochen erscheint auffällig glatt. Katharina ist aufgeregt. Sie erkennt sofort: Das ist kein gewöhnlicher Knochen; er ist von Menschenhand bearbeitet und poliert. Sie legt ein etwa acht Zentimeter langes Fragment frei und nimmt es aus dem Boden heraus. Da sieht sie, dass das Stück auf der Unterseite mehrere runde, hineingeschnittene Löcher aufweist. Sofort ruft Katharina die Grabungsleiterin. Maria Malina kommt hinzu, sieht sich das Röhrchen an und sagt: »Das sieht aus wie eine Flöte!« Die spontane Einschätzung scheint sich zu bestätigen. Schon in der Altsteinzeit sah eine Flöte so aus, dass wir sie heute als Flöte erkennen. Insgesamt zwölf zusammenpassende Bruchstücke des kleinen, aus einem Gänsegeier-Knochen geschnitzten Blasinstruments können in den folgenden Tagen geborgen werden, nur 70 Zentimeter von der Fundstelle der entfernt. Die Freude bei Katharina Koll und den Archäologen ist groß. Sie alle wissen, dass ein Musikinstrument in der Kulturschicht des Aurignacien, also aus der frühesten Zeit des modernen Homo sapiens in Europa vor 35000 bis 40000 Jahren, ein ganz besonderer Fund ist. Abends setzt sich das Grabungsteam zusammen und feiert den Erfolg. Einer der Studenten hat eine Gitarre dabei, und bis spät in die Nacht klingt wieder einmal Musik durch das Achtal.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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