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"Astrid Reimanns Gedichte behandeln das Alltägliche auf eine leise Art. Mit wenigen Worten skizziert sie Stimmungen und Gefühle über die Liebe, Vergänglichkeit und Neuanfänge. So gewinnen die Leser einen neuen Blickwinkel auf die Kleinigkeiten des Lebens, die manchmal große Veränderungen bedeuten." Ellen Rennen, freie Lektorin, ADM
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Seitenzahl: 26
Je länger ich mich mit dem Buch beschäftigt habe, umso stärker wurde mir klar, dass ich den Titel ändern muss.
Zuerst zögerte ich, ein Herbstgedicht und Foto auf dem Cover, wird das im Frühling jemanden ansprechen?
Ursprünglich sollte das Buch den Titel „Kerzenwetter“ tragen. Doch immer, wenn ich dieses Wort schrieb, fühlte es sich nicht richtig an. Ja, ich mag dieses Gedicht sehr und es findet auch im Buch seinen Platz.
Warum es „Der goldene Weg“ geworden ist? Weil dieser goldene Weg mein Weg war und ist:
Schreiben, Lesungen, später kam das Malen und Fotografieren dazu.
„Heute nennt sich jeder Fotograf“, möchten Sie erwidern?
Ich nenne mich nicht so. Meine Fotos sind vielleicht nicht perfekt.
Aber ich bin ein Sammler der „eingefangenen Momente“.
Begleiten Sie mich doch ein Stück auf diesem Weg.
Astrid Reimann
I.
Gedanken, Aufbruch, Anfang
Der Gedankenzug
Erschaffung
Inspiration
Entscheidungen
Freiheit
Muster
ohne worte
Rahmenlos
Schreibblockade
Schrittwechsel
Wer bin ich
II.
Liebe, Beziehung
aufbruch
Bittersüß
das boot
Das Mädchen und die Muschel
Der Adler
Der späte Kuss
Die Frau am Fenster
Eine kleine Liebe
Einfach nur Glück
erfroren
Es könnte alles geschehen
zerbrochen
Glauben
ohne Titel
Nur ein Moment
ohne dich
Sehnsucht
verliebt
Warum
III.
Lebens-Zeit(en)
Das Leben ist ein Fluss
Drei Rosen
Altweibersommer
am abend
Die besten Jahre
Drinnen und Draußen
Es ist an der Zeit
gedanken am meer
Abend-Momente
Herbstgedanken
Herbstimpressionen
Der goldene Weg
Morgenkuss
Neujahr
Schick mir einen Engel
SplitterI
Splitter II
Trilogie eines Umzuges
un(missverständlich
Veränderung
Warten
Wenn ich nicht mehr bin
Wenn es dunkel wird
zeit-los
Zwischenräume
Zuversicht
Kerzenwetter
Schleicht ganz leis’
auf dem Gleis
der Gedankenzug heran.
Bringt mir,
ungefragt und oft,
die Kleider des Erinnerns.
Und die Farben wechseln,
und die Größen wechseln
und Menschen erscheinen,
denen sie einst passten.
Schleicht ganz leis’
auf dem Gleis
der Gedankenzug heran.
Und der Zug hält an -
die Türen öffnen sich
den Leibern,
dass es nur so ein Gedränge ist.
Und die Menschen tragen meine Kleider
und ich trage die ihren und
der Bahnsteig füllt sich und
der Bahnhof quillt über.
Nur ich bleibe stehen,
um Menschen zu sehen
und zu verabschieden
in meinen fremden Kleidern.
Schleicht ganz leis’
auf dem Gleis
der Gedankenzug heran.
Kommt und fährt in einer
Endlosschleife
auf dem unsichtbaren Gleis.
Wer nur
stellt
das Signal?
Da war es wieder.
Ein Windhauch, der mich streifte.
Ein winziger Stich der süßen Biene.
Es drückt und wühlt und juckt,
unter der Haut, im Kopf,
und lässt mich nicht schlafen.
Etwas gerät in Bewegung.
Eine Befruchtung.
Ein zartes Küken, winzig noch.
Ich spüre, wie es täglich wächst.
Spüre, wie es sich aus allen Zellen meines Körpers
seine Kraft zieht, so lange,
bis ihm seine zweite Haut zu eng wird.