Der III. Tempel Jerusalem - Veit Rösler - E-Book

Der III. Tempel Jerusalem E-Book

Veit Rösler

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Beschreibung

Jerusalem, die heiligste aller Städte war einst das kulturelle, geistige, religiöse und das territoriale Zentrum der Provinz Judäa. Morija, der 740 Meter hoch gelegene Tempelberg, der Zion, eine Plattform aus Stein am Rande der Jerusalemer Altstadt, ist mythenumrankt, geheimnisumwittert und blutgetränkt. Der Überlieferung folgend wurden hier zwei Tempel errichtet, beide wurden zerstört. Die Tempel sollen auf einem Hügel gebaut worden sein, der eine große Bedeutung für die Geschichte der Religionen hat. Heute nach 3000 Jahren sind von dem legendären Heiligtum nicht einmal Spuren geblieben. Von hier aus nahmen die Geheimnisse um die Bundeslade, die Mythen um den weisen König Salomo, um Jesus Christus, den Heiligen Gral, die Himmelfahrt des Propheten Mohammed und die Mysterien der Templer ihren Weg um die Welt. An dieser Stelle soll in den Tiefen des Tempelberges die geheimnisvolle Gestalt des Asmodäus beheimatet sein. Nach uralter Überlieferung der Hüter unermesslicher Schätze. Alten Sagen haftet meist ein Fünkchen Wahrheit an! Welche Geheimnisse stecken in den Mythen und welche Bedeutung hat der prophezeite III. Tempel, den es an dieser Stelle zukünftig einmal geben soll? Dieses Buch lüftet mit schon in der Bibel beschriebenen Mechanismen Rätsel der Geschichte! Geheimnisse lassen sich mit kombinierten Verfahren entschlüsseln! Mit Murphys Gesetz, mit Heuristik, mit Geometrie und dem Einkreuzen durch Trigonometrie ist es jetzt möglich, die Fragen um die Tempel Jerusalems zu beantworten. Das Ergebnis ist atemberaubend! Dieses Buch erklärt, wie alles begann und welche Beweise in verborgenen Hallen, heiligen Gebäuden und seltsamen Stadtplanungen stecken. Menschen wie Maria, die Mutter Jesu Christi und Maria Magdalena, die von Jesus in die Mysterien eingeweihte Heilige haben die Zivilisation der Menschheit unglaublich beeinflusst. Die Templer haben einst unter dem Tempelberg in Jerusalem Schatzgrabungen veranstaltet. Dabei sollen sie der Überlieferung nach um 1127 die Bundeslade und den Heiligen Gral gefunden haben. Einer der Ritter aus der Zeit der Kreuzzüge zeigt in einem Kloster in Brandenburg über den drei STERNEN seines Wappens den Heiligen Gral. An diesem Ort haben die Ritter nach ihrem Kreuzzug in das Heilige Land einen Schatz eingebaut! Hier trägt der weiße Stein den Schleier der Isis. Wer es wagt, den Schleier der ägyptischen Göttin zu lüften, wird die verborgenen Geheimnisse enthüllen und den Gipfel des Wissens erreichen! Paperback FARBE 1168 Bilder

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Evangelium nach Thomas: (0) Dies sind die geheimen Worte, die Jesus der Lebendige sprach und die Didymos Judas Thomas niedergeschrieben hat. (1) Und er sprach: Wer die Bedeutung dieser Worte findet, wird den Tod nicht schmecken. (2) Jesus sprach: Wer sucht, soll nicht aufhören zu suchen, bis er findet; und wenn er findet, wird er erschrocken sein; und wenn er erschrocken ist, wird er verwundert sein; und er wird über das All herrschen. (5) Jesus sprach: Erkenne was vor dir ist, und was dir verborgen ist, wird dir enthüllt werden; denn es gibt nichts Verborgenes, was nicht offenbar werden wird.

Inhaltsverzeichnis - Der III. Tempel

Kapitel 01 - Der wichtigste Berg im Universum

Kapitel 02 - Der Weg zum Tempel

Kapitel 03 - Ein Schäfer namens Jakob

Kapitel 04 - Jakobs Sohn Josef - Imhotep oder Djoser?

Kapitel 05 - Geschichtliche Einordnung des Pyramidenbaus in Ägypten

Kapitel 06 - Pharao Snofru - Pyramidenbau

Kapitel 07 - Was bedeutet Trigonometrie?

Kapitel 08 - Die Evolutions- Trigonometrie- Theorie

Kapitel 09 - Nautische Navigation und Vermessung

Kapitel 10 - Trigonometrie - Geheimnis der Pyramiden

Kapitel 11 - Das Kreuz der Templer

Kapitel 12 - Hilfslinien auf Gizeh

Kapitel 14 - Sakkara und Gizeh zur Vermessung des Universums

Kapitel 15 - Das Geheimnis der Göttin Isis

Kapitel 16 - Der Erdkreis- Erdbahn- Kalender

Kapitel 17 - Die alten Ägypter und die Lichtgeschwindigkeit

Kapitel 18 - Die geheimnisvollen Luftschächte der Cheops- Pyramide

Kapitel 19 - Die alten Ägypter und die Gravitation

Kapitel 20 - Die Realität der Geschichte - Gott - Die Urknalltheorie der Ägypter

Kapitel 21 - Ende einer Ära

Kapitel 22 - Das Alte Testament

Kapitel 23 - Maria Stella Maris

Kapitel 24 - Maria Magdalena

Kapitel 25 - Der Erdkreis des Simon Petrus

Kapitel 26 - Geheimnis Salomos - Die biblische 666 und die Trigonometrie

Kapitel 27 - König Salomo und die sieben Sterne im Kloster

Kapitel 28 - König Artus und die Tafelrunde

Kapitel 29 - Der Heilige Gral in Portugral

Kapitel 30 - Der Heilige Gral in Rosslyn Chapel

Kapitel 31 - Die Botschaft im Siegel - Die Templer und der Deutsche Orden

Kapitel 32 - Die Templer und die Bundeslade

Kapitel 33 - Castel del Monte - Das Oktogon des Stauferkönigs

Kapitel 34 - Der geheime Bund

Kapitel 35 - Der Templerorden - Kreuzritter und Freimaurer in Portugal

Kapitel 36 - Die Wege des Herrn - Die Kreuzritter und der Marienstern

Kapitel 37 - Der III. Tempel

Kapitel 38 - Das Geheimnis des Bischofs

Kapitel 39 - Die mysteriöse Kammer und die Kunstkammer

Kapitel 40 - Von Pyramiden zu Satelliten - Die Vermessungstechnik der Neuzeit

Kapitel 41 - Gottes Wege

Kapitel 42 - Aus Vergangenheit und Zukunft in die Gegenwart

Quellen

Der wichtigste Berg im Universum

Jerusalem, die heiligste aller Städte, war einst das kulturelle, geistige, religiöse und das territoriale Zentrum der Provinz Judäa. Morija, der ca. 740 Meter hoch gelegene Tempelberg der Zion, eine Plattform aus Stein am Rande der Jerusalemer Altstadt, mythenumrankt, geheimnisumwittert und blutgetränkt.

Der Überlieferung folgend wurden hier zwei Tempel errichtet, beide wurden zerstört.

Die Tempel sollen auf einem Hügel gebaut worden sein, der eine große Bedeutung für die Geschichte des Judentums besitzt. Heute nach 3000 Jahren sind von dem legendären Heiligtum nicht einmal Spuren übrig geblieben.

Von hier aus nahmen die Geheimnisse um die Bundeslade, die Mythen um den weisen König Salomo, um Jesus Christus, den Heiligen Gral, die Himmelfahrt des Propheten Mohammed und die Mysterien der Templer ihren Weg um die Welt.

An dieser Stelle soll in den Tiefen des Tempelberges die geheimnisvolle Gestalt des Asmodäus beheimatet sein. Nach jüdischer Überlieferung der Hüter eines atemberaubenden Schatzes. Alten Geschichten und Sagen haftet meist ein Fünkchen Wahrheit an.

Welche Geheimnisse stecken in den Mythen und welche Bedeutung hat der prophezeite III. Tempel, den es an dieser Stelle zukünftig einmal geben soll?

Links: Das ab 1962 auf 940 Quadratmeter entstandene Holyland- Modell der Stadt und des Tempels zeigt Jerusalem um das Jahr 66 n.Chr. im Maßstab 1:50. Heute steht es auf dem Campus des Jerusalemer Israelmuseums. Im Jahr 70 n.Chr. wurde der Tempel zerstört. Das Modell basiert auf der Forschung des israelischen Archäologen Michael Avi- Yonah (1904-1974) Foto: Werner Berthold - Rechts: Weitere Rekonstruktionsversuche. Oben: Tempelberg zu Zeiten Herodes - Rekonstruktion; aus: Paul Volz, Die biblischen Altertümer. 1914. Seite 51, Tafel 8. Unten: Rekonstruktionszeichnung aus der Sammlung Projekt Runeberg

Von diesem Ort aus wurde das Schicksal vieler bis heute auf der Erde lebender Menschen bestimmt. Das heilige Jerusalem gehört zu den ältesten, geschichtlich faszinierendsten, aber auch zu den umstrittensten Orten der Erde.

Seit Jahrtausenden geehrt und geheiligt und genau so lange heiß umkämpft. Seit mehr als dreitausend Jahren herrscht hier Krieg mit Auswirkungen auf den ganzen Globus.

Hier kreuzen sich die Wege dreier Weltreligionen. In bisher 36 Kriegen wurde Jerusalem in Schutt und Asche gelegt und insgesamt 18 Mal wieder aufgebaut.

Jerusalem ist die Wiege der drei großen Weltreligionen und das Zentrum des religiösen, kulturellen und politischen Lebens für viele Menschen. Was hier in einem Mikrokosmos geschieht, betrifft als Spiegelbild vergrößert Menschen auf dem ganzen Erdball.

Hier liegen die frühen Meilensteine der westlichen Zivilisation. Nahezu alle Völker können in der jüdischen Geschichte etwas finden, was mit ihrer eigenen Geschichte zu tun hat.

Hier gibt es unzählige Kultstätten, Türme, Kirchen, Moscheen, Synagogen und eine in großen Teilen noch immer unerforschte geheimnisvolle Unterwelt.

Hier treffen drei Weltreligionen zusammen, das Judentum, das Christentum und der Islam. Hier ist für die Juden der Mittelpunkt der Welt.

Hier soll die Schöpfung begonnen und hier soll sich der Garten Eden befunden haben.

Am Anfang des Mythos um den Berg Morija steht eine Geschichte, die nahezu jeder kennt. Gott aber versuchte Abraham und sprach zu ihm, nimm Isaak deinen einzigen Sohn, den du lieb hast und geh hin in das Land Morija und opfere ihn dort auf einem Berge.

Abraham wollte als gehorsamer Diener seines Gottes tun, wie ihm befohlen wurde.

Da rief ihm der Engel des Herrn vom Himmel und sprach: „Abraham lege deine Hand nicht an den Knaben und tue ihm nichts, denn nun weiß ich, das du Gott fürchtest. Und hast deinen einzigen Sohn nicht verschont um meinetwillen." Auf dem höchsten Punkt des Berges Morija hat sich diese Geschichte der Überlieferung nach zugetragen.

Mit der Vorstellung von JHWH, den einen unsichtbaren Gott, entwickelte sich nach dem biblischen Auszug der Israeliten aus Ägypten vor etwa 4000 Jahren ein Glaube, der sich von allen anderen Kulten der damaligen Zeit abhob.

Den freiliegenden Felsen unterhalb der Kuppel verehren auch die Muslime.

Von dort, wo heute wie eine Sternwarte die goldene Kuppel des Felsendomes in der Sonne glänzt, soll Mohammed, der Prophet Allahs mit dem geflügelten weißen Pferd Buraq zur legendären Nachtreise in den Himmel aufgebrochen sein.

Der Felsendom ist nach Mekka und Medina das dritte bedeutende Heiligtum des Islam und eines der schönsten Bauwerke im Orient. Die Kuppel des Felsendoms leuchtet heute als Wahrzeichen über Jerusalem. Vom Tempel der Juden sind nur noch die Fundamente sichtbar.

Ein Teil davon ist weltberühmt, die Klagemauer.

Die Stelle, an der die Gläubigen dem einstigen Heiligtum am nächsten kommen. Auf ca. 145.000 Quadratmeter Tempelberggelände schlägt mitten in der Altstadt das Herz von Jerusalem. Hier spielt der zentrale Konflikt der Menschheit, der das Potenzial für einen Weltkrieg hat. Wie soll diese Geschichte in der Zukunft weiter gehen?

Gibt es eine Lösung?

Geschichte Jerusalem

Jerusalem soll vor dem 10. Jahrhundert vor Christus von König David nach dem Auszug aus Ägypten nach einer 40 Jahre andauernden Wanderung durch die Wüste und nach mehreren Schlachten gegen die damaligen Ureinwohner erbaut worden sein.

Das Gebiet war schon besiedelt und seine Bewohner ergaben sich den Einwanderern nicht kampflos. Die Bibel erzählt zum Beispiel von der Belagerung Jerichos.

Dreimal trugen die Israeliten die Bundeslade um die Stadt, dann fielen die Mauern durch Posaunenklang.

Die jüdische Geschichte ist die Geschichte des Tempels und die lässt sich in Tempelperioden einteilen. Die Stiftshütte, das transportable Heiligtum, das während bzw. nach dem Auszug aus Ägypten schätzungsweise von 1606 v.Chr. bis in die Jerusalemer Zeit bis 1013 v.Chr. benutzt wurde, ist die erste Periode. In diesem Zeitraum werden die Könige Saul und David genannt mit einer jeweiligen geschätzten Regierungszeit von ca. 40 Jahren.

Über David berichtet die Bibel vom Kampf gegen den Riesen Goliath.

Dabei standen sich die Heere 40 Tage gegenüber. David sammelte am Fluss fünf Steine und erledigte den Riesen mit einem geschleuderten Stein gegen dessen Stirn.

David gründete ein Königreich, zum Bau eines Tempels kam es nie. Ihm gelang es um 1000 v.Chr. die zwölf Stämme Israels zu einen.

Zur Hauptstadt seines Reiches machte er eine eroberte Burg: Jerusalem.

Die Ruinen der Davidstadt südlich des Tempelberges werden ihm zugeschrieben.

David verbrachte die größte Zeit seines Lebens mit Kriegszügen, es war ihm nicht mehr vergönnt, seine Residenz prachtvoll auszugestalten und eine würdige Stätte für die Bundeslade zu schaffen. Nur spärliche Reste aus jener Epoche sind erhalten geblieben.

Als der König starb, ging die Macht an seinen Sohn Salomon über.

Der transportable Tempel, in dem auch die Bundeslade aufbewahrt wurde, war in Gebrauch bis in die Zeit von König Salomo. Der neue Herrscher machte es sich zur heiligen Pflicht, dem Gott Israels ein Haus zu errichten. Heute ist umstritten, ob die Israeliten hier die erste Stadt gegründet haben. Schon zuvor muss hier eine befestigte Siedlung gestanden haben.

Mehrere alte gezeichnete Stadtkarten von Jerusalem geben Gebäude, umgeben von einer Ringkreis- Stadtmauer wieder, die es hier so ab ca. 1400 v.Chr. gegeben haben soll.

Die Bundeslade

Die Gesetze vom Sinai, die zehn Gebote sind einfache Grundregeln für den Umgang mit Gott und den Menschen. Sie sollen von JHWH selbst stammen.

Auf zwei steinerne Tafeln gemeißelt, werden sie zum heiligsten Sinnbild des jüdischen Glaubens. Moses, so berichtet das Alte Testament, lässt für die Gesetzestafeln einen Schrein bauen. Verfertige eine Lade aus Akazienholz, überziehe sie mit reinem Gold von innen und außen. Gieße für sie goldene Ringe und stecke Stangen durch die Ringe an den Seitenwänden der Lade. In die Lade sollst du das Gesetz legen. Die Angaben in der Bibel sind sehr präzise.

Wird die weitverbreitete Ägyptische Elle zugrunde gelegt, muss die Lade 1,33 Meter lang, 80 Zentimeter hoch und breit gewesen sein. Vier aus Gold gegossene Ringe nahmen die etwa 3,50 Meter langen Tragestangen auf. Die Kiste war aus sehr hartem Akazienholz gezimmert, mit hauchdünn getriebenen Goldblech überzogen und mit einem abnehmbaren Deckel verschlossen. Auf der Lade sollen zwei Cherubim angebracht sein.

Die Cherubim auf der Bundeslade streckten ihre Flügel nach vorne zueinander aus. Zwischen den beiden Figuren soll, so die Bibel, JHWH selbst erschienen sein.

Als Hort der Gesetzestafeln verkörperte der Schrein die Anwesenheit Gottes bei seinem auserwählten Volk.

Die heilige Truhe begleitete die Israeliten nach dem Auszug aus Ägypten durch die unwirkliche Steinwüste des Sinai bis ins gelobte Land. Nur auserwählte Priester durften den Schrein tragen. Wollene Tücher und Felle beschützten ihn auf der beschwerlichen Wanderschaft. Moses führte sein Volk an das Ostufer des Toten Meers ins heutige Jordanien.

Er selbst konnte das gelobte Land noch schauen, bevor er selber starb.

Die Israeliten aber zogen weiter in das Land, in dem Milch und Honig fließen, wie Gott es ihnen verheißen hatte. Ging von dem Schrein eine zerstörerische Energie aus?

Usa, da er kein Priester war, durfte die Bundeslade nicht berühren.

Er tat es dennoch, als diese von einem Karren zu rutschen drohte und brach tot zusammen. Viel ist über magische Kräfte des Schreins spekuliert worden. Statische Elektrizität?

Erzeugte ein schützend darüber gehängtes Wolltuch durch Reibung Spannung?

Die Wolltücher könnten die Lade aufgeladen haben. Der Schrein könnte einem Kondensator gleich eine hohe Spannung transportieren, die bei Annäherung Funken schlägt.

Die Geschichte soll sich zur Zeit König Davids zugetragen haben.

David brachte die Bundeslade hinter den Mauern der Befestigung seiner Stadt in Sicherheit. Die Bundeslade, der wichtigste Schatz des jüdischen Volkes, verschwand vor, während bzw. nach der Belagerung durch die Babylonier.

Die verschollene Bundeslade in der Vorstellung der Menschen in der Kunst Barockmaler Juan Montero de Rojas (1613-1683) - Die Durchquerung des Jordans mit der Bundeslade (1667, Prado)

König Salomo

Fachleute streiten heute, sowohl David als auch Salomo könnten Fiktion, ein Mythos sein. Das würde die Glaubwürdigkeit der Bibel infrage stellen. Laut Überlieferung wurde König Salomo schon als Jugendlicher zum König gekrönt. Seine Weisheit war legendär.

Als er den Thron bestieg, durfte er sich etwas wünschen. Er wünschte sich Weisheit und die Fähigkeit, richtig von falsch unterscheiden zu können. Er wollte ein guter König sein.

Er genoss den Ruf eines Meisters der Magie. Legendär auch sein Umgang mit Frauen.

Ihm werden 700 Hauptfrauen und 300 Nebenweiber zugeschrieben.

Der I. Tempel

Der Tempel Gottes wurde von einem Mann des Friedens errichtet. Der Tempel Salomos wurde, sollten die biblische Chronologie und die externen Angaben stimmen, ab dem Jahre 957 v.Chr. an der höchsten Stelle der Stadt in sieben Jahren erbaut.

Ab 950 v.Chr. barg das prächtige nach Osten hin ausgerichtete Gebäude in seinem innersten Bezirk für die nächsten Jahrhunderte die Bundeslade.

Immer noch rätseln die Archäologen wo genau auf dem großen Plateau das Haus JHWH gestanden haben könnte. Der Tempel ist im Ersten Buch der Könige beschrieben.

Die Haupthalle hatte eine Länge von 27,5 Meter, sie war 9 Meter breit und 14 Meter hoch. Sie war von einem niedrigeren Anbau umgeben.

Etwa 70.000 Menschen arbeiteten sieben Jahre lang am Tempel und 80.000 in den Bergwerken und Steinbrüchen. Unglaubliche Mengen an Steinblöcken, meist bis zu 2,5 Tonnen schwer, aber auch 600 Tonnen schwere Exemplare sind zu finden.

Der Tempelberg ist heute durchzogen von einer Vielzahl antiker Tunnel, geräumiger Höhlen, von Schächten und Zisternen, die teilweise als Steinbruch dienten und die über mehrere Tausend Jahre entstanden sind. Allein unter der alten Stadtmauer erstreckt sich Salomos Steinbruch in ein Höhlennetz unter fünf Straßenzügen unterhalb der Altstadt.

Die noch immer teilweise unerforschten Höhlen führen in einem unterirdischen Labyrinth in verschiedene Richtungen in die geheimnisvolle Unterwelt Jerusalems.

Das Gebäude gilt als schönster Tempel aller Zeiten.

Den Innenraum hatte der Baumeister zweigeteilt. Den vorderen Teil beherrschten ein goldener Altar und die Menora, ein siebenarmiger Leuchter.

Dahinter lag das Allerheiligste, hier stand nur den Hohepriestern zugänglich die Bundeslade, flankiert von zwei großen Cherubim. „Hier will ich für immer meinen Namen wohnen lassen", spricht Gott zu Salomon in der Bibel. Salomos Tempel, nach Gottes Plänen errichtet, war die heiligste Stätte des Judentums, das Kronjuwel des Altertums. Hier stand die mit Gold überzogene Lade mit den beiden Steintafeln mit den zehn Geboten, die Moses aus der Hand Gottes auf dem Berg Sinai erhalten hatte. Vier Jahrhunderte lang wohnte JHWH ungestört im Tempel zu Jerusalem. Juden konnten nur hier ihre Opfer darbringen.

Dann brach um 600 v.Chr. die Katastrophe herein. In Mesopotamien, auf dem Gebiet des heutigen Irak war eine Supermacht herangewachsen. Babylon!

Dem mächtigen neubabylonischen König Nebukadnezar II. (640v.Chr.-562v.Chr.) (König 605-562v.Chr.) hatten sich viele Städte ringsum unterworfen. Auch Jerusalem.

Doch als die Israeliten versuchten das babylonische Joch abzuschütteln schickte Nebukadnezar um 588 v.Chr. seine gefürchteten Heerscharen gegen die Stadt. Jerusalem fiel nach einer Belagerung von 18 Monaten. Am 25. August 587 v.Chr. wurden Stadt und Tempel von den Babyloniern unter König Nebukadnezzar II. verwüstet und geplündert.

Die Armee riss die Stadtmauer nieder, der Tempel wurde dem Erdboden gleichgemacht. Die Rache der Sieger war grausam. Die gesamte Region um Jerusalem wurde verwüstetet.

Die Babylonier plünderten und zerstörten den Tempel Salomons, das berichtet die Bibel. Aber sie erwähnt die Bundeslade mit keinem Wort. Seit damals ist sie verschwunden. Hatten die Priester Zeit, das Heiligtum vor dem Anrücken der Feinde an einen sicheren Ort zu bringen? Einen Ort, der irgendwann in Vergessenheit geriet?

Das merkwürdige Schweigen der Bibel nährt seit Jahrhunderten Spekulationen und hat immer wieder Jäger des verlorenen Schatzes in seinen Bann gezogen.

Der Mythos des Tempels und seiner Schätze lebt ungebrochen weiter. Nebukadnezar II. entführte Zehntausende Juden ins Exil nach Babylon.

Das babylonische Exil beginnt 586 v.Chr. mit der Eroberung Jerusalems durch den babylonischen König Nebukadnezar II. und dauert bis zur Eroberung Babylons 539 v.Chr. durch den Perserkönig Kyros II. (um585v.Chr.-530v.Chr.), was ca. 47 Jahre entsprechen würde.

Zwischen Euphrat und Tigris entstand unter den Gefühlen der Sehnsucht der bekannte Spruch: „An den Flüssen Babylons saßen wir und weinten."

Eine jüdische Epoche musste ohne Tempel auskommen. Ezechiel oder Hesekiel war einer der großen Schriftpropheten, der seine Werke zur Zeit des babylonischen Exils verfasste.

Er gehörte zur ersten Gruppe der 586 v.Chr. unter König Nebukadnezar II. nach Babylon verschleppten Israeliten. In einer Vision beschreibt er einen zukünftigen Tempel.

Die Stadt am Euphrat fiel nun selbst der neuen Großmacht Persien zum Opfer. Im Jahr 539 v.Chr. im Herbst eroberten die Perser Babylonien. König Kyros II. war dem jüdischen Volk wohlwollend gestimmt. Sie durften wieder nach Hause und bauten den Tempel wieder auf. Interessant ist, einige Juden wurden bei der Erstürmung Jerusalems von den Babyloniern getötet. Die Babylonische Gefangenschaft dauerte ca. 47 Jahre, ein Menschenleben.

Das ohnehin geheime Wissen über das Versteck der Lade von vor 587 v.Chr. könnte bis 539 v.Chr. schlichtweg verloren gegangen sein.

Der II. Tempel

Der II. Tempel wurde bis um 515 v.Chr. von den aus dem Exil zurückgekehrten Judäern mit einem gewaltigen Aufwand erbaut, unter dem persischen Statthalter Serubbabel.

Sicher haben die Erbauer dabei die alten strukturellen Vorgaben des I. Tempels und das in Babylon vorhandene Wissen in die neue Konstruktion des II. Tempels mit einfließen lassen und kombiniert. Die Babylonier sollen begnadete Astronomen gewesen sein.

Heute wird vermutet, dass der Schreiber, Priester bzw. Verwaltungsbeamte Esra als Spätheimkehrer aus dem babylonischen Exil wesentlich dazu beigetragen hat, Erinnerungen und Legenden aus mündlichen Überlieferungen und aus alten Schriften zusammenzutragen, zu sammeln und in einem geordneten Format aufzuschreiben.

Darin werden die Theorien von der Erschaffung der Welt, von den ersten Menschen, von der großen Flut, Geschichten voller Wunder und Rätsel zusammengefasst.

Es entsteht die Tora. Das Buch vom Ursprung, von der Lehre und vom Gesetz, das bis heute im Mittelpunkt der jüdischen Religion steht.

Esra soll um 458 v.Chr. nach Jerusalem gezogen sein.

Die Tora gleicht den ersten fünf Büchern des Alten Testamentes der christlichen Bibel.

In seiner Jugend genoss er eine hellenistische Schulbildung, die ihn eine große Liebe zu Philosophie, Geschichte und Rhetorik vermittelt.

Er war zunächst ab um 47 v.Chr. Statthalter von Galiläa.

Die Region Galiläa versank ab 42 v.Chr. fünf Jahre lang im Chaos.

Auf einem militärischen Rückzug weilte Herodes um 40 v.Chr. in Alexandria.

Die Reisen von Judäa nach Alexandria und dann nach Rom erfolgten hauptsächlich auf dem Seeweg. Herodes eroberte zwischen 39 v.Chr. und 37 v.Chr. Jerusalem mit der Unterstützung Roms. Der Feldherr unterhielt sowohl gute Beziehungen zu Baufachleuten als auch zu jüdischen Gelehrten. Der König ist für seine Bauvorhaben berühmt.

Für den Zeitraum 37 v.Chr. bis 35 v.Chr. wird ein Festungsbau im Raum Jerusalem beschrieben. Im Jahr 30 v.Chr. wird Herodes als König von Judäa bestätigt.

Um das Jahr 27 v.Chr. wird der Neubau eines Amphitheaters in Jerusalem genannt.

Dabei handelt es sich wahrscheinlich auch um eine Pferderennbahn, ein Hippodrom, in dessen inneren ovalen Ring mit zwei Obelisken die genauen Streckenlängen vermessen werden konnten. Ab etwa 24 v.Chr. wird der Bau eines Palastes im Westen von Jerusalem genannt, mit den Türmen Hippicus, Phasael und Mariamne.

Zeitgleich ließ Herodes zwischen 24 v.Chr. und 12 v.Chr. etwa zwölf Kilometer südlich von Jerusalem im Westjordanland auf einem Hügel eine rätselhafte Palastanlage bauen.

Das Herodium! Zwei Jahre nach dem Baubeginn der Paläste in Jerusalem und im Herodium beginnt 22 v.Chr. der Ausbau der Hafenstadt Caesarea Maritima am Mittelmeer, mit den weithin sichtbaren Tempelchen Roma und Augustus. Der II. im Jahr 515 v.Chr. vollendete Tempel wurde dann ab 21 v.Chr. von Herodes dem Großen grundlegend umgebaut.

Salomons Herrlichkeit sollte noch übertroffen werden. Der Tempel stellte alles in den Schatten, was der Tempelberg Morija bis dahin gesehen hatte. Die gewaltigen Mauern, mit denen der jüdische König in den zwei Jahrzehnten vor Christi Geburt das Plateau befestigen ließ, bilden bis heute das sichtbare Fundament des Tempelbergs.

Auch die berühmte Klagemauer ist ein Rest der Kilometer langen Stützwand, die aus Tausenden exakt behauenen Kalksteinen errichtet wurde. Heute wird gerätselt, was Herodes beflügelt hat. War der alte Tempel baufällig geworden? Vielleicht wollte Herodes, der kein Jude war, die Herzen seiner Untertanen gewinnen. Herodes war verkommen und korrupt.

Widersacher, selbst aus der eigenen Familie ließ er gnadenlos hinrichten. War es ein Akt der Reue? Vielleicht wollte er auch nur Salomons Wunderwerk übertreffen.

Ein ungelöstes Geheimnis! Er ließ eines der eindrucksvollsten Gebäude der antiken Welt errichten, das bis dahin größte Gotteshaus des Erdballs. Der Ausbau des Tempels hielt sich in seinen Ausrichtungen und Abmessungen grundsätzlich wiederum an die Konstruktion des II. Tempels und an religiöse Vorschriften. Während des Umbaus wurde der Tempeldienst ohne Unterbrechung fortgesetzt. Selbst nach der Neueinweihung des Tempels um 10 v.Chr. gehen die Bauarbeiten weiter. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass es merkwürdige Gemeinsamkeiten und Zusammenhänge zwischen dem 24 v.Chr. bis 12 v.Chr. etwa zwölf Kilometer südlich von Jerusalem auf einem Hügel erbauten rätselhaften Palastanlage, dem Herodium, dem Tempel im Osten von Jerusalem und der Palastanlage im Westen der Stadt mit den Türmen Hippicus, Phasael und Mariamne sowie mit der Hafenstadt Caesarea Maritima gibt.

Über dem Eingang des Tempels wird ein goldener Adler angebracht.

Ein Symbol der römischen Herrschaft? Ein vieldeutiges Symbol, das auch an unendlich vielen Stellen zuvor in Ägypten zu finden ist!

Der Jesustempel

Dieser immer noch II. Tempel des von Herodes erweiterten Gebäudekomplexes wurde zum Tempel von Jesus. In der Prophezeiung hieß es zuvor: „Wenn der Messias kommt, wird er zu seinem Tempel kommen."

Vielleicht sollte mit der auf 20 Jahre geplanten Fertigstellung des umgebauten Tempels ein neuer, nach den modernsten Erkenntnissen seiner Zeit ausgebildeter Priester bzw. jüdischer König eingesetzt werden. Zu diesem Tempel kamen dann tatsächlich Jesus und seine Jünger. Hier vertrieb er die Geldwechsler.

Handgreiflich ging er gegen die Händler vor, so erzählt es das Neue Testament. Hier fand die erstaunliche Offenbarung von Wissen gegenüber den Rabbis im Alter von 12 Jahren statt. Er verschonte später die mächtige Priesterkaste nicht. Das sollte ihm das Leben kosten.

Die Propheten sagten voraus, dass der Messias umgebracht und der Tempel verwüstet werden würde. Daniel 9, der Messias sollte kommen, am Ende der zweiten Tempelperiode 2932 als Prediger in Israel. Die Masse des Volkes lehnte die Weisheiten von Jesus allerdings ab, der II. Tempel ging tatsächlich unter. Als Jesus an das Kreuz geschlagen wurde, waren bald auch die Tage des Tempels zu Jerusalem gezählt.

Der II. Tempel aus der Zeit Jesu war von um 515 v.Chr. bis 70 n.Chr. in Gebrauch.

Aus der kleinen Schar der Anhänger Jesu wurde bald eine weltumspannende Religion.

Untergang des II. Tempels

Im Jahr 66. n.Chr. stürmen jüdische Aufständische den Palast im Westen der Stadt.

Sie brennen ihn nieder. (Diese Zitadelle wurde von den Kreuzfahrern im 12. Jahrhundert neu errichtet und nach Westen erweitert.)

Der Tempel wurde 70 nach Christus von den Römern zerstört. Das unbeugsame jüdische Volk hatte die Großmacht Rom herausgefordert und die schlug grausam zu.

Die Römer hungerten die Juden aus, brachen ihren Widerstand. Die Verteidigungsanlagen von Jerusalem wurden durchbrochen. Beteiligt waren vier römische Legionen. Die 5., die 6., die 10. und die 15. Legion setzten die Stadt in Brand, auch den Tempel.

Der jüdische Priester, Historiker und Geschichtsschreiber aus dem ersten Jahrhundert Flavius Josephus (ca. 38-ca.100) berichtet: „Es gab eine fürchterliche Schlacht, 6000 Juden wurden von den Soldaten des Titus getötet."

Das Haus JHWH und alle seine Schätze wurden geplündert.

Doch damit nicht genug. Das Vernichtungswerk der Römer sollte endgültig sein. Systematisch zerstörten sie die Stadt und ihr prächtiges Heiligtum, vertrieben die Bevölkerung oder schickten sie in die Sklaverei. Der Tempel wurde erneut in Schutt und Asche gelegt.

Sie rissen Mauern ein, plünderten und zerbrachen, verbrannten und zerstörten, so viel sie konnten. Jede Erinnerung an die Existenz sollte verschwinden. Seit jener Zeit gibt es keinen jüdischen Tempel mehr. Jede Spur von Herodes Tempel wurde aus der Geschichte gelöscht.

Es begann die weltweite Zerstreuung des Judentums ab 70 n.Chr., die Diaspora.

Nach seiner Verwüstung im Jahre 70 nach Christus stand der Tempelberg abwechselnd unter christlicher und heidnischer Herrschaft.

Die Juden waren aus Jerusalem vertrieben, sie waren hier nicht mehr willkommen.

Ihnen war es per Gesetz verboten, in Jerusalem zu leben, bei Rückkehr drohte die Todesstrafe. Kaiser Hadrian entschloss sich Jerusalem umzugestalten.

Kurz nach dem Tod des Propheten, dem Gesandten Gottes, des Religionsstifters Mohammed (um570-632), sind 632 die ersten Muslime nach Norden geströmt.

Nach der Eroberung Jerusalems durch den Kalifen Umar ibn al- Chattab (592-644) im Jahre 638 soll zunächst eine al- Aqsa Moschee aus Holz entstanden sein.

Der Felsendom auf dem Tempelberg ist eines der Hauptheiligtümer des Islam.

Er wurde im 7. Jahrhundert mutmaßlich zwischen 687 und 691 in seiner Urform auf dem natürlichen Felsen von dem Kalifen Abd al- Malik (646-705) errichtet und seit dem immer wieder restauriert und umgebaut. Mohammed, der Prophet Allahs, soll von hier mit dem geflügelten weißen Pferd Buraq zum Himmel emporgestiegen sein.

Die hölzerne al- Aqsa Moschee wurde nach der Fertigstellung des Felsendoms nach 692 wieder abgetragen und zwischen 706 bis 715 als nun steinerne Moschee nach Mekka ausgerichtet, wieder aufgebaut. Seit über 1300 Jahren stehen anstelle des Tempels auf dem Herzstück von Jerusalem auf dem Tempelberg die al- Aqsa- Moschee und der Felsendom.

Erbaut, als die Juden aus Jerusalem verbannt waren. Juden, Christen und Muslime haben die gleichen Wurzeln, die gleichen Propheten und die gleiche Botschaft von nur einem Gott.

Alle drei Religionen berufen sich auf Abraham, der bereit war, seinem Gott alles zu opfern, sogar den eigenen Sohn.

Die Kreuzritter

Der Halbmond des Islam hatte an dieser Stelle das Kreuz verdrängt.

Den Mythos des Berges Morija und der Bundeslade trugen die Christen nach Europa.

Die christliche Welt fühlte sich berufen, Jerusalem von den Muslimen zu befreien.

Im europäischen Mittelalter, im Schatten der großen Kathedralen galt Jerusalem als Zentrum der Erde, weil es die Stätte des Leidens und der Auferstehung Christi war.

Gegen Ende des 11. Jahrhunderts erfasste eine leidenschaftliche Idee das gesamte Abendland. Aus ganz Europa strömten Ritter zusammen und machten sich auf den Weg in das Heilige Land. Der erste Kreuzzug begann.

Nach monatelangem Marsch erreichte das Heer der Kreuzfahrer an einem Junimorgen des Jahres 1099 die Stadt des Herrn. Den gepanzerten Rittern zu Pferd und ihren Belagerungsmaschinen zeigten sich die Verteidiger nicht gewachsen. Jerusalem fiel nach kurzem Kampf.

Was dann folgte, wurde eines der düstersten Kapitel in der Geschichte der Stadt. Die Raserei der Sieger verschonte weder Frauen noch Kinder.

Die Ritter richteten unter Muslimen und Juden ein schreckliches Blutbad an.

Am Ende des zweitägigen Mordens bedeckten Leichen den heiligen Berg. Geschätzt wird, etwa 30.000 Menschen kamen bei diesem Massaker um.

Die siegreichen Ritter nutzten die islamischen Gebäude und bauten sie teilweise um.

Das erhabene Heiligtum, den Tempelberg, verwandelten sie in eine Wallfahrtsstätte und in den Moscheen erklangen lateinische Gesänge.

Die al- Aqsa- Moschee diente zeitweilig als Palast. Von hier aus wurde das christliche Königreich Jerusalem von 1099 bis 1291 regiert, das damit knapp hundert Jahre Bestand hatte.

Die Herrschaft der Kreuzritter über den heiligen Berg blieb eine historische Episode.

Doch in diese Zeit fällt die Gründung einer geheimnisumwitterten Organisation, die bis heute Anlass zu vielen Spekulationen gibt.

Um das Jahr 1118 ließen sich neun Ritter auf dem Tempelberg zu Mönchen weihen.

Um 1118/1119 wurde an dieser Stelle die „Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels" von König Balduin von Bourcq / Balduin II. von Jerusalem (bis1131) in einem Seitenflügel der heutigen al- Aqsa- Moschee auf dem Tempelberg einquartiert. Der Templerorden orientierte sich am Vorbild der Zisterzienser.

Seine Mitglieder gelobten Keuschheit, Armut und Gehorsam, sie stellten ihr Leben in den Dienst Christi. Jedoch mit einem entscheidenden Unterschied. Diese Mönche trugen unter ihrer Kutte am Gürtel ein Schwert. Sie gelobten die Pilger im Heiligen Land gegen Überfälle zu schützen und bezogen ein Quartier auf dem Tempelberg.

In diesem riesigen Gewölbe unterhalb der al- Aqsa- Moschee richteten sich die Tempelritter ein. Seit den Templern, vielleicht schon sehr viel eher, wurden auf und unter dem Tempelberg archäologische Ausgrabungen veranstaltet.

Ein Teil des Gebäudes, das noch aus der Zeit des Herodes stammte, diente als Pferdestall. Ein Chronist überliefert, dass die Templer eine hektische Bautätigkeit entfalteten.

Berichtet wird auch von unterirdischen Kammern, in denen sich die Mönche zu schaffen machten. Waren sie die ersten Archäologen, die sich auf der Suche nach der Bundeslade durch den Berg wühlten? Einer Überlieferung nach fanden sie den magischen Schrein und den Heiligen Gral, um diese mit nach Europa zu nehmen.

Zurückeroberung Jerusalem

Dann eroberten die Muslime unter Sultan Saladin (um1137-1193) die Stadt 1187 zurück, sie machten die al- Aqsa wieder zu einem islamischen Gotteshaus. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Der Jahrtausende alte Konflikt hält noch immer an.

Die ersten Ausgrabungen der Neuzeit wurden nach 1867 im Tempelberg durch den britischen Major- General Sir Charles William Wilson (1836-1905) und durch Sir Charles Warren (1840-1927) durchgeführt, die das Gelände vermessen sollten.

Ihre Aussage: Der Tempelberg berge Gegenstände größten Interesses. An diesem legendären Ort seien unvergleichliche Entdeckungen zu machen. Vermutlich hat kein Mensch der Neuzeit seitdem mehr von dem Labyrinth unter dem Tempelberg gesehen.

Zwischen 1882 und 1948 bis zur Staatsgründung am 14. Mai 1948 setzten mehrere größere Rückkehrwellen der Juden in ihre historische Heimat ein, die von ständigen Pogromen in den Herkunftsländern beflügelt wurden. Die Wanderbewegung hält noch immer an, was immer wieder zu Platznot und neuen Auseinandersetzungen führt.

Nach dem Sechstagekrieg vom 5. bis 10. Juni 1967 standen Ostjerusalem und der Tempelberg unter israelischer Herrschaft. Das Gebiet der Juden wurde vergrößert.

Seit fast 2000 Jahren kontrollierten erstmals wieder Juden den Berg.

Der Felsendom und die al- Aqsa- Moschee wurden einer islamischen Behörde unterstellt. Diese übernahm die Kontrolle und sie wacht mit strengen Regeln über die Gebäude.

Archäologische Forschung ist unter dem Tempelberg verboten. Was unter den Stätten des Islam liegt, bleibt ein Geheimnis. Mehrere interessante Schichten liegen übereinander.

Der Tempelberg gilt als größte unerforschte Stätte Israels. Ausgrabungen könnten in einem dritten Weltkrieg münden. Unterirdische Anlagen Salomos im Tempelberg wurden ab 1998 ohne archäologische Betreuung zu der unterirdischen Marwani- Moschee umgebaut, mit Platz für ca. 6000 Menschen.

Im Jahr 1999 wurde dafür ein neuer Eingang zu dieser Moschee installiert.

Bei den ohne archäologische Aufsicht durchgeführten Bauarbeiten wurden ca. 400 Lkw-Ladungen Abraum abtransportiert, der nun im Nachhinein akribisch untersucht wird.

Der Abraum enthält viele Artefakte. Heute gibt es keine eindeutigen Beweise mehr für die Existenz der beiden Tempel. Alle Bilder zeichnet die Bibel. Die gespannte Lage zwischen Juden und Muslimen macht weitere Forschungen am Tempelberg unmöglich.

Der Berg Morija bleibt voller Mythen und Legenden, ein Ort, der die Fantasie beflügelt.

Ein Platz, der seine Geheimnisse bewahrt und vielleicht sogar einen der größten Schätze der Menschheit. Im Tempelberg werden noch immer verborgene Gewölbe vermutet, in denen verborgene Schätze lagern sollen.

Der III. Tempel

Der Tempelberg symbolisiert wie kein anderer Ort die Sehnsucht der Juden.

Der Prophezeiung zu Folge soll hier der III. Tempel stehen. Viele prophetische Verheißungen beschäftigen sich mit dem Wiederaufbau dieses neuen Tempels.

Die Tora sagt aus, dass nur an diesem Ort gebaut werden darf. Viele Juden würden den Tempel sofort wieder errichten. Mächtige Summen an Spendengeldern aus aller Welt sollen bereits gesammelt worden sein. Selbst die kolossalen Grundsteine liegen schon bereit.

Allerdings befände sich die Baustelle auf einem der konfliktträchtigsten Orte der Welt.

Prophet Ezechiel lebte im 6. Jahrhundert vor Christus, er sah die Zerstörung von Salomons Tempel voraus und er hatte weitere Visionen. Die Aussagen sind kompliziert.

In der Bibel werden in Hesekiel 40-48 konkrete Angaben zum Bau gemacht. Das jüdische Volk setzt auf den Neubau des Tempels, während die Muslime das Territorium der Himmelfahrt des Propheten in ihrem Sinne bewahren wollen. In der Prophetie wird ein dritter Tempel kommen. Führende jüdische Gelehrte sind sich sicher: Der Tempel kann nur in friedlicher Umgebung gebaut werden. Das Vorhaben muss von Gott kommen. Man werde den Tempel erst dann bauen, wenn auch die Muslime darum bitten. Der Bau des III. Tempels soll nicht trennen, er soll verbinden. Er wird die Spaltung unter den Völkern beenden. Momentan wollen nur die Juden und Christen den Wiederaufbau. Für Christen ist die Vorbedingung für die prophezeite zweite Wiederkunft Christi der Wiederaufbau des Tempels. Selbst Anhänger innerhalb einer Religion sind untereinander zerstritten. Muslime sind noch dagegen.

Der Tempel wird für alle da sein. Wenn ein Muslim zum III. Tempel kommt, so die Prophezeiung, wird er seine Vision von Allah haben. Alle, die zum Tempel kommen, wird sich Gott in der einen oder anderen Art offenbaren. Muslimen, Juden und Christen soll der Tempel gleich viel bedeuten. Hier sollen verschiedene Kulturen nebeneinander leben und arbeiten können. In Israel gibt es keine Fragen, die zu heikel wären.

Man ist sich sicher: „Der Messias wird den Tempel mit uns bauen. Alle Völker werden hier her kommen. Alle Völker werden davon profitieren." Gott wird ihn bauen. Der Tempel wird vom Himmel herabkommen. Das wird Gott auf seine Weise tun. Und er wird es aus dem Frieden heraus tun und nicht aus der Zerstörung. Wie geht die Geschichte weiter?

Jerusalem? Ein weit entfernter Ort mit Auswirkungen aus der Vergangenheit auf die Gegenwart und vielleicht auch auf die Zukunft der Welt? Ich habe eine Oberschule mit sehr guten Lehrern besucht, die mir die Welt erklärt haben. Das weit entfernte Jerusalem hat in meiner Schulzeit sowohl geschichtlich als auch geografisch nur eine Nebenrolle gespielt. Nach der Zeit an einer Goethe- Schule habe ich durch merkwürdige Fügungen über Jahrzehnte zufällig mehrere Berufe erlernt, die erforderlich waren, um aus Neugier rätselhafte Dinge unserer Welt mit Fachwissen zu hinterfragen, um Antworten zu suchen und mit den gefundenen möglichen Lösungen dieses Buch zu schreiben.

Habe ich mich für Jerusalem interessiert? Eher nicht! Wäre mir ein Buch über Religionen in den Sinn gekommen? Wohl auch nicht! Warum schreibe ich dann Bücher über Religionen?

Was ist daran so spannend? Wie kommt ein Mensch darauf?

Wie durch ein Wunder habe ich am 11.11.2013 einen schweren Unfall unbeschadet überlebt, bei dem ich quasi gestorben bin und den ich durch nur eine Sekunde an der einzigen möglichen winzigen Stelle unverletzt überstanden habe. Bei dem von mir unverschuldeten schweren Zusammenstoß bin ich zwischen 4000 Tonnen Stahl und Steine geraten.

Obwohl die Physik ein Überleben unmöglich gemacht hat, habe ich an der einzig denkbaren Stelle das Unglück ohne Verletzung überstanden. Einige Medien haben danach von einem Wunder gesprochen. Während der zur Unendlichkeit gewordenen Zeit des sich abspielenden Unfalls habe ich gespürt, was ein Mensch empfindet, der in den nächsten Sekunden gleich sterben wird. Wie unerbittlich der Tod kommt, obwohl man leben und in diesem Augenblick an einer anderen Stelle auf der Welt sein möchte.

Als Hunderte Tonnen Stahl über mich hereingeprasselt sind, musste ich an die Menschen am 11.09.2001 im World Trade Center in New York denken. Ich habe gespürt, wie irgendetwas seine schützende Hand über mich hält. Als nach dem ohrenbetäubenden Gedonner der zusammenstürzenden Massen urplötzlich absolute Ruhe eintrat, hatte ich in dieser Grenzsituation für einen kurzen Moment das Gefühl, dass die Zeit steht und ich die Zukunft sehen kann. Ein merkwürdiges unerklärliches Phänomen! Mir ist klar geworden, dass ich eines Tages sterben werde, ohne die Rätsel gelöst zu haben, die mich schon als kleiner Junge interessiert haben. Die sich auch nach diesem Unfall abspielenden Ereignisse haben hart an der Grenze des Zufalls zu dieser Geschichte geführt. Ich betrachte daher die mir nach diesem tragischen Ereignis verbleibende Zeit als ein Geschenk Gottes und eine Chance, diese Zeit zu nutzen. Sicher hat er sich wie immer etwas dabei gedacht. Ich bin sozusagen ein Untoter, ein bereits Verstorbener, der keine Angst vor dem Tod haben kann. Der noch einmal zurückgekehrt ist, um mit geschenkter Zeit mutig Dinge zu sagen, die am Herzen liegen. Vielleicht von Engeln Gottes geführt und beschützt. Wie ist die Geschichte dieses Buches entstanden?

Der Weg zum Tempel

Manchmal sorgen merkwürdige Zufälle für unvorhergesehene und ungewöhnliche Entwicklungen!

Regnet es auf der ganzen Welt gleichzeitig? Warum verändern die Sterne am Himmel ihre Position nicht, wenn ich die Straße hinunter renne?

Warum fallen wir nicht von der Erde und müssten die Menschen auf der gegenüberliegenden Seite der Erdkugel nicht auf dem Kopf stehen?

Wie macht es das Licht, dass wir alle Dinge gleichzeitig sehen und warum ist die Dunkelheit nicht voll davon, wenn wir doch die Sterne von verschiedenen Orten aus beobachten können? Ein kleiner Junge hat unendlich viele Fragen!

Zwischen dem von Juri Gagarin (1934-1968) absolvierten ersten Raumflug eines Menschen am 12. April 1961 und der ersten Mondlandung am 16. Juli 1969 bin ich im Jahr 1962 in der Nacht zum 24. Juni zur Welt gekommen, gleich nach der Sommersonnenwende.

In der Johannisnacht! Damit bin ich ein Kind des beginnenden Raumflugzeitalters!

Wie viele andere Kinder, die damals nach 1966 Raumschiff Enterprise gesehen haben und die in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zur Schule gegangen sind, dachte ich, dass wir im Alter zu den Sternen reisen werden und das wir dann vielleicht auch nicht mehr sterben müssen.

Der Kalte Krieg und die Mauer schränkten aber sogar die Reisefreiheit auf der Erde erheblich ein. In verschiedenen Vereinen habe ich während der Schulzeit in mehreren Hobbys die Strategien und die Mechanismen des Schachspiels und des Schießsports kennengelernt.

Schon immer war ich neugierig auf Geschichte und damit auf das so unendlich weit entfernte Ägypten. Als Kind wollte sich sogar Archäologe werden, um nach verborgenen Schätzen zu suchen. Mit Mauer und Stacheldraht und meiner offenen freiheitsorientierten Ansicht war das aber nicht möglich.

Wie zuvor schon mein Großvater und mein Vater habe ich 1979 eine Lehre in Elektrotechnik, Elektronik und damit auch Messtechnik bei der Bahn begonnen, um mich später zum Lokführer ausbilden zu lassen.

Beide Berufe sind eng und tiefgründig mit Vermessungstechnik und Logistik verbunden. Daneben habe ich später im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung von der Bahn eine seltene Spezialausbildung zur Systemanalyse für die Programmierung Mobile Kommunikation (MOK) - vernetzte Arbeitsabläufe und Arbeitsplätze erhalten, mit der das System der Tabletcomputer für Triebfahrzeugführer sukzessive verbessert werden soll.

Neben ihrem Beruf haben sowohl mein Großvater und mein Vater leidenschaftlich gern fotografiert. Von ihnen habe ich mehrere alte Kameras geerbt.

So wurden Beruf und Hobby immer wieder vom Vater zum Sohn weiter gegeben.

Ab 1983 habe ich dann selber begonnen, neben meinem Lokführerberuf Fotos für Privatkunden, Firmen und Organisationen, aber auch für Kalendarien und Bücher anzufertigen.

Nach der politischen Wende im Jahr 1990 hat mich der Chefredakteur einer Tageszeitung gefragt, ob ich Fotos und dazugehörige Texte von regionalen und überregionalen Ereignissen liefern könnte. Dadurch bekam ich als Journalist umfängliche Einblicke in alle Berufsgruppen, spezifische regionale Besonderheiten und komplexe geschichtliche Abläufe.

Während meines Urlaubs bei der Bahn habe ich mehrere Aus- und Weiterbildungen als Journalist besucht.

Durch die journalistische Tätigkeit entstanden über die Jahre persönliche Kontakte zu unzähligen Experten aus allen Bereichen der Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Religion.

Während meines Grundwehrdienstes bei der Polizei in Cottbus hatte ich Zugang zu Fachliteratur über kriminalistische Spuren- und Beweismittelsuche.

Die Methoden zur Beweisführung sind in der Kriminaltechnik, Journalistik, Archäologie, Wissenschaft und auch bei der Systemanalyse ähnlich.

Neugier und die Faszination Ägypten. Das Land wurde dann nach der Wende besucht.

Im Jahr 1994 haben meine Partnerin und ich zusammen über 2000 Kilometer der Nil-Region hauptsächlich mit einem Schiff bereist.

(Bild links) Der erste Blick vom Flugzeug - Der Nil - Die Lebensader Ägyptens - (Bild rechts) Der Tempel der Hatschepsut (Bildmitte) und dahinter das Tal der Könige

Wir sind mit so einem schwimmenden Hotel mit einem komfortablen modernen Schiff stromabwärts auf dem Nil von Assuan bis Kairo gefahren, um dabei exotische Städte, zahlreiche Tempel und die Pyramiden von Gizeh zu besuchen.

Bei der Reise haben noch die Gefühle der gerade gewonnenen Freiheit in dem wunderschönen Land eine wichtige Rolle gespielt, die viele Erlebnisse und Erfahrungen in das Gedächtnis eingebrannt haben. Die mehrwöchige Reise auf dem Nil, vorbei an Tempeln, Palmen, üppigen Plantagen, nahen Wüstengebieten und vorbei an den in der Ferne am Horizont sichtbaren Pyramidenspitzen haben wir wie eine Reise durch das Paradies erlebt.

Ägypten gehört zu den schönsten und beeindruckendsten Ländern der Erde. Hier liegen die Fundamente der zivilisierten Menschheit.

Bei den Besuchen der Tempel und Pyramiden haben wir unseren Reiseleiter Mahmud Abdel- Samad, welcher kurz zuvor in Deutschland Ägyptologie und Koptologie studiert hat, aufmerksam zugehört und auch immer wieder ausgefragt.

Immerhin war ich seit vier Jahren als Journalist tätig.

Reiseleiter Mahmud Abdel- Samad Autor Veit Rösler in Gizeh

Damals hatte ich ein kleines Diktiergerät und etwa ein Dutzend Mikrokassetten dabei. Die waren nach dem Urlaub alle aufgebraucht.

Damit das Gerät gut funktioniert, musste es bei der Aufnahme nahe am sprechenden Reiseleiter platziert werden. So konnte ich auch immer gleich unmittelbar Fragen stellen.

Mahmud war ein netter Kerl. Gleich zu Beginn bot er uns mit seinen guten Deutschkenntnissen das „Du" an. Sein Name ließe sich leicht merken:

„Mach Mut", lautete seine Eselsbrücke des arabischen Namens für deutsche Ohren.

Mahmud konnte durch sein Studium unglaubliche Dinge aus der Zeit der längst vergangenen Hochkultur Ägyptens erzählen. Zum Beispiel von medizinischen Erkenntnissen, die denen der Neuzeit ähneln und das die Ägypter des Altertums den Schlaf und den Tod erforscht haben. So sollten sich zum Beispiel Menschen während des Nachtschlafes nicht auf die Herzseite legen, weil das die Lebenserwartung herabsetzt.

Die Erforschung des Todes und der Medizin war sicherlich auch mit den anatomischen Kenntnissen aus der Mumifizierung heraus entstanden. Selbst die Seele von Verstorbenen hat man erforscht, indem Menschen getötet und danach wieder zum Leben erweckt wurden.

Die auch heute bekannte Nahtoderfahrung, in der Verstorbene eine schmale Tür sehen, hinter der ein strahlendes Licht zu erkennen ist, wurde in Ägypten in unzähligen Gräbern in den sogenannten Scheintüren (S.→) umgesetzt.

Mahmud Abdel- Samad konnte nicht erklären, wie und warum diese gewaltigen Pyramiden gebaut wurden! Die von den Wissenschaftlern vermutete Funktion als Grabstätten sei keineswegs sicher, weil eigentlich in keiner Pyramide jemals ein verstorbener Pharao gefunden wurde. Einige Pyramiden verfügen über keinen Sarkophag und einige nicht einmal über eine Grabkammer. Obwohl später für die Totenzeremonie üppig vorhanden, seien keinerlei Bestattungsriten in Zusammenhang mit Pyramiden überliefert.

Der Pyramidenbau ist noch immer von großen Mysterien umgeben!

Die Reise hat mich dadurch um so mehr mit dem „Pyramidenvirus" infiziert.

Vielleicht war es sogar ein 4500 Jahre alter Ägypter persönlich. Bei einem Besuch im Grabbezirk der frühen altägyptischen Hauptstadt Memphis hatte ich abseits des offiziellen Weges eine schwarze Stelle im hellen Wüstensand entdeckt.

Mit meinem Turnschuh versuchte ich das verborgene Etwas vom Sand zu befreien. Meine verbotene Raubgrabung endete sofort mit einer pharaonischen Bestrafung, mit einem Schock.

Plötzlich klappte ein verteertes Teil nach oben!

Es war ein Rippenbogen. An der Stelle, an welcher der Kopf sein musste, konnte ich im Sand die Strukturen eines Gesichtsschädels ausmachen.

Alles schien von einer teerigen, verfestigten schwarzen Masse umgeben zu sein. Ich hatte einen verstorbenen Menschen gefunden!

Ich habe dem zufällig gefundenen Menschen seine Ruhe gelassen.

In meinem späteren Leben habe ich noch oft über ihn nachgedacht. Wer mag er gewesen sein? Wie hat er gelebt, welche Freuden und Leiden hat er durchgemacht? Er hatte Mutter und Vater. Was hat er in seinem letzten Moment empfunden?

Wie doch die Zeit vergeht, viele Tausend Jahre liegt er nun schon hier im Wüstensand.

Wie schnell wird unsere Zeit vergehen?

Welchen Sinn macht das Leben?

„MachMut" hat uns zwei Wochen lang mit Wissen über das ägyptische Altertum regelrecht vollgepumpt.

Weil ich all die interessanten Dinge nicht einfach wieder vergessen wollte und es Abweichungen zu den Beschreibungen im Reiseführer gab, fiel der Entschluss, alles aufzuschreiben. Nach der Reise habe ich mir zudem mehrere Tage Zeit genommen, um zu den unzähligen Fotos einen umfangreichen Reisebericht zu verfassen, solange die Erinnerungen noch frisch sind.

Tragen wir Menschen ein Gen für Neugier in uns? Ist es in diesem Fall ein Pyramidenvirus oder ein pharaonischer Fluch? Viele Menschen lassen sich davon anstecken!

Das Thema ist nicht nur extrem interessant, es scheint auch tief in uns Menschen zu stecken, als hätten wir es von der Schöpfung als „Neugier" mit den Genen in die Wiege gelegt bekommen. Ein neugieriger Mensch kann davon hoffnungslos gefesselt werden. Ich verstehe jeden Menschen, der sich über den geheimnisvollen Pyramidenbau Gedanken macht.

Die ERSTEN, die das getan haben, waren immerhin die Pyramidenkonstrukteure selber. Warum und wie haben sie solche gigantischen Bauwerke in die Wüste gesetzt?

Diese beeindruckenden Zeugnisse der Menschheitsgeschichte. Was steckt dahinter?

Beim Bau der Pyramiden müssen in verhältnismäßig kurzer Zeit gewaltige Massen bewegt worden sein. Es muss eine vollendete Planung und einen logistisch perfekt organisierten Bauablauf gegeben haben. In, unter und im Boden um die Pyramiden werden auch heute noch immer wieder unterirdische Gänge, Kammern und Schächte entdeckt. Nicht selten werden darin mit absoluter Perfektion bearbeitete Granitsarkophage gefunden.

Für Faszination sorgen die Fugen zwischen den zum Teil gigantischen Steinen aus unterschiedlichsten Materialien. Wird an den ursprünglich noch vorhandenen Steinen an den Pyramiden von Gizeh ein langes Frauenhaar zwischen zwei benachbarte Steine gespannt und wie durch Butter durch das Material gezogen: So dünn sind die Fugen! Zwischen den Granitsteinen im Taltempel des Chephren sind die Fugen noch dünner! Mindestens 4500 Jahre alt!

Wie haben die das gemacht? Hinter dem Altertum steckt sehr viel mehr als das, was wir in der Schule lernen und was uns die Wissenschaft heute zu erklären vermag!

Die mit dem Bau der Pyramiden unmittelbar verbundene Priesterschaft muss vor mehr als 4500 Jahren ihr geheimes Wissen, mit dem die Pyramiden zum Teil so exorbitant genau gebaut werden konnten, immer nur an einen kleinen Personenkreis mündlich oder verschlüsselt weiter gegeben haben.

Die Verschlüsselung könnte in eingebauten Geometrien stecken, die nur Eingeweihte fähig sind zu lesen. Geometrie steckt schließlich grundsätzlich auch in der Natur, in der Physik, in der Biologie, der Chemie, in der Mathematik, in der Astronomie und in der Astrophysik. Alle Systeme sind über Geometrie miteinander verbunden.

Selbst die Leere des Raumes ist an Geometrie gebunden, wie es Einstein formuliert.

Die Logik: Ganz egal, ob durch reine Physik der Natur oder einen göttlichen Mechanismus geschaffen, die Geometrie in allen Dingen unserer Welt ist real und allgegenwärtig.

Denn die Geometrie in allen Dingen lässt sich vermessen, auch wenn dies bei ganz kleinen und bei ganz großen Distanzen schwierig ist. Durch simple Verhältnisgleichung lassen sich durch Geometrie und Mathematik von drei Punkten aus Aussagen nicht nur im zwei- und dreidimensionalen Raum, sondern auch in der Zeit treffen.

Da zu Beginn des Pyramidenbaus Schrift und Zahlen nur wenigen Menschen geläufig waren, muss das geheime Wissen also in der Geometrie zu finden sein.

Grundlage war also: Die Geometrie der Cheops- Pyramide und simple Verhältnisgleichung. Mein erster Computer hatte innerhalb des AmiPro- Schreibprogramms ein Tabellenprogramm, mit dem wunderbar Pyramidenformeln ausgetüftelt werden konnten.

Nach wochenlangem Nachdenken habe ich mir dann Anfang 1995 einen ganzen Tag ausschließlich dafür Zeit genommen, überlegt und probiert, wie die alten Ägypter unter allen mir bekannten Daten mit einfachsten Mitteln eine Pyramide beim Bau berechnet haben könnten.

Nach dem Einkreuzen von bekannten Fakten habe ich extra ein auf simpler Verhältnisgleichung bzw. dem Dreisatz beruhendes Computerprogramm geschrieben.

Dabei ist eine Pyramidenformel entstanden, mit der aus der „Restlich verbleibenden Höhe" die vier zur Spitze strebenden Seitenkanten generiert werden können (S.→).

Die ohne Zahlen mit zwei unterschiedlich langen Stöcken umsetzbare Formel ermöglicht mit nur zwei bekannten Punkten, vier weitere Punkte zu generieren.

Mit diesen wird dann die Pyramide punktgenau nach oben gezogen.

Für die Formel gibt es durch das Abrollen eines Rades über die waagerechten Kanten der jeweiligen Bauhöhe einen Kontrollmechanismus, der mathematische Phänomene, wie zum Beispiel die Zahl Pi simpel erklärt.

(Links im Bild) Der Obelisk aus dem Karnaktempel in Luxor von Pharao Thutmosis III., er steht heute im Hippodrom von Istanbul - (Bildmitte) Der Obelisk in Washington D.C. - (Rechts im Bild) Der Obelisk im Central Park in Manhattan in New York. Der ebenfalls von Thutmosis III. errichtete Obelisk stand ab ca. 1475 v.Chr. in Heliopolis. Später wurde er in Alexandria aufgestellt, von wo er 1877/78 eine mehrmonatige Reise nach New York antrat

Der Kontakt mit mehreren Bauingenieuren und einem Museumsleiter hat damals leider keine Resonanz und damit keine Bestätigung für die Berechnungstheorie gebracht.

Obwohl die Formel sehr einfach ist, wurde sie von den Experten nicht begriffen.

Wer nimmt sich auch schon Zeit für ein 4600 Jahre altes Problem. Seit 1994 haben mich die Pyramiden immer mehr gefesselt. Bei Reisen durch die USA ist mir 1996 erstmals der Obelisk in Washington D.C. aufgefallen.

Auch dieses Bauwerk soll in dieser Geschichte eine wichtige Rolle spielen. Zwischen 1996 und 1999 haben wir bei vier Reisen durch die USA, Kanada und Mexiko von der Ostküste bis zur Westküste insgesamt 28 Bundesstaaten der USA und die Menschen dort kennengelernt. Wichtig für diese Geschichte wäre noch zu erwähnen:

Obwohl ich bereits in der Schule im Unterrichtsfach Astronomie davon gehört hatte, aber nie so richtig darüber nachgedacht habe, ist mir 1995 bei einem Besuch im UNO- Hauptquartier in New York ein Foucaultsches Pendel begegnet.

Das 39-stöckige grüne Glashochhaus der UNO in New York. In dem Gebäudekomplex befindet sich im Besucherbereich ein Foucaultsches Pendel

Mit so einem an einem langen Faden angebrachten Gewicht eines Foucaultschen Pendels lassen sich die Drehrichtung, die Gestalt der Erde und sogar die Wirkung der Gravitation auspendeln. Wenn die Vereinten Nationen mit diesem Pendel den Menschen das Bewusstsein für ihren Planeten näher bringen wollten, so ist ihnen das in meinem Fall gelungen.

Geschichten dieses Buches bauen auf die Physik dieses Pendels auf.

Foucaultsche Pendel sind heute meist zur Versinnbildlichung der Erdrotation in großen Kathedralen und in Bildungseinrichtungen zu finden.

In den Technischen Sammlungen in Dresden zum Beispiel, einem Museum hauptsächlich für Kinder, wurde ein Pendel im Erlebnisland Mathematik angebracht.

In einem ehemaligen Fahrstuhlschacht pendelt eine Kugel an einem 16,5 Meter langen Stahlseil. Eingerichtet wurde die Anlage vom Max- Planck- Institut für Chemische Physik fester Stoffe und durch David C. Lane (FORS). Höhepunkt der USA- Reisen war stets der Besuch des World Trade Centers in New York, von dem aus ein atemberaubender Blick über die Stadt möglich war. Um so mehr haben mich die Terroranschläge am 11. September 2001 auf das World Trade Center in New York und auf Washington erschüttert.

Weil mein Sohn in diesem Jahr geboren worden ist, hatten wir keine Reise gebucht. Ich musste mir vorstellen, was die Menschen im World Trade Center durchgemacht haben müssen. Als das Geräusch der einstürzenden Massen über ihnen immer näher gekommen ist!

Damals konnte ich noch nicht ahnen, dass ich eines Tages ein ähnliches Erlebnis durchstehen muss.

Gibt es ein vordefiniertes Schicksal, eine übergeordnete Stelle, die alle Fäden in der Hand hält? Ob dieser merkwürdige Unfall etwas mit der Suche nach einem Tempel in Jerusalem zu tun hat? Keine Ahnung! Zumindest waren der Unfall und ein paar merkwürdige Zufälle der Schlüsselmoment, der zu diesem Buch geführt hat.

Die komplette folgende Geschichte dieses Buches hat am 11.11.2013 durch ein dramatisches Ereignis Fahrt aufgenommen!

An diesem Tag war mein Leben beendet! Ich war als Lokführer mit einem ca. 1000 Tonnen schweren Güterzug von Senftenberg über Hosena nach Spreewitz unterwegs.

Ein Weichenwärter hatte im Bahnhof Hosena eine Weiche falsch gestellt!

Ein Jahr zuvor war am 26. Juli 2012 das zu dieser Weiche gehörende Stellwerk bei einem schweren Unfall vollkommen zertrümmert worden, wobei der Weichenwärter Wolfgang Kolbow sein Leben verlor. So wurde die Sicherungstechnik über ein Jahr in einem vereinfachten Hilfsmodus gefahren. Zwei Tage später sollte nun am 13. November 2013 mit der Installation einer neuen Sicherheitstechnik begonnen werden. So bin ich am 11.11.2013 bei einem unverschuldeten schweren Unfall im Bahnhof Hosena zwischen 4000 Tonnen Stahl und Steine geraten. Der Zug, auf den mich der Weichenwärter hat auffahren lassen, war mit Schotter beladen und damit insgesamt etwa 3000 Tonnen schwer. Züge fahren in der Regel im Blockabstand. Die Strecke vor einem Zug sollte also frei sein! Diese freie Fahrt wurde mir am Einfahrsignal des Bahnhofes auch signalisiert. Je nach Beladung und Geschwindigkeit braucht ein Zug ca. 600 bis 1000 Meter, bevor er nach eingeleiteter Bremsung zum Stehen kommt.

Ich hatte noch ca. 40 Meter und drei Sekunden, nach dem ich die falsch gestellte Weiche und den aus meiner Sicht unwillkürlich näher kommenden Zug bemerkt hatte.

Eigentlich hätte die Fahrt auf das freie Nachbargleis führen sollen!

Den Unfall habe ich nur durch einen merkwürdigen Zufall überlebt. Mein Lokführerkollege Dieter Wunderlich war am 16.05.1987 an einem Bahnbetriebsunfall im Bahnhof Schwarzkollm beteiligt. Zwei Züge waren zusammengestoßen. Dabei waren beide vorderen Führerstände noch einigermaßen intakt geblieben. Die beiden hinteren Führerstände waren dagegen vollkommen zertrümmert, weil die Wagenladung darauf gestürzt ist.

Dieter meinte später in der Kantine, wer in so eine Situation gerate, wäre gut beraten, auf dem vorderen Führerstand zu bleiben!

Etwa drei Sekunden bevor es am Abend des 11.11.2013 in Hosena zum Aufprall kam, musste ich genau diese Entscheidung treffen! Ich bin auf dem vorderen Führerstand sitzen geblieben! Eine Sekunde vor dem Aufprall hat der natürliche Fluchtinstinkt entschieden, nun doch zu verschwinden. Da war es allerdings schon zu spät! Ich konnte mich gerade noch vom Sitz drehen und die Hauptgangtür zum Maschinenraum öffnen. In dem Moment kamen schon die Aggregate der Lok von der anderen Seite von hinten gegen die Tür geprasselt.

Die Tür ließ sich nicht mehr weiter öffnen. Hunderte Tonnen Stahl donnerten von hinten und von oben auf mich ein. Ich rechnete damit, im nächsten Augenblick eingequetscht zu werden, schlimme Schmerzen zu spüren und gleich den Tod kennenzulernen. Der Tod war in diesem Moment unausweichlich. Ich erwartete, ein helles Licht zu sehen, und paradoxerweise war ich neben der Angst auch neugierig, wie es sein würde. So muss es Menschen ergehen, die wissen, dass sie gleich sterben werden! Ich wünschte mir, in diesem Augenblick weit weg von dieser dunklen Nacht an irgendeinem anderen hellen ungefährlichen Ort auf der Erde zu sein. Jeder Schlag der von hinten aufprallenden einzelnen Wagen war durch lautes Krachen und Erschütterungen spürbar. So müssen es die Menschen am 11.09.2001 im World Trade Center in New York erlebt haben, als die Stockwerke auf sie eingeprasselt sind.

In umgedrehter Situation hatten Augenzeugen des Einsturzes der beiden Zwillingstürme in New York berichtet, die Ereignisse hätten sich wie unzählige miteinander kollidierende Güterzüge angehört. Ein paradoxer Vergleich! Wäre ich nur einen Meter in den Hauptgang gelangt, wäre nicht mehr viel von mir übrig geblieben. Die fehlende Sekunde der Entscheidung hat mir das Leben gerettet! Auch wenn ich sitzen geblieben wäre, hätten Führerpult und Sitz Beine und Unterkörper zerquetscht. Durch die Drehung in letzter Sekunde und durch die von der anderen Seite zugedrückte Tür bin ich genau an die Stelle in dem Trümmerberg geraten, die nicht von schweren und scharfkantigen Trümmerteilen überflutet war.

Als ob ein Schutzengel mich behütet und an den Ort gebracht hat, der mir bestimmt war.

Plötzlich Ruhe! Die Zeit schien zu stehen. Ein surrealer Augenblick!

Die Lok 155 146 nach dem Unfall in Hosena. Maschinenraum und hinterer Führerstand sind vollkommen zertrümmert

Nach einer Stunde konnte ich durch die Feuerwehr den Trümmerberg verlassen. Ich wurde zu einem Krankenwagen geführt und dort ausgezogen.

Meine gesamte Kleidung war voller Öl und Glassplitter. Mir wurden Kanülen in beide Unterarme gesteckt und Blutproben genommen. Ich wurde im Krankenwagen auf Schmerzen abgedrückt. Als der Krankenwagen langsam losfuhr, fragte ich, wohin er fahren werde.

Man sagte mir, dass die Fahrt in das Klinikum Niederlausitz nach Senftenberg gehen wird, wo ich die Nacht zur Beobachtung verbringen soll. Es war genau 20.00 Uhr.

Damit kommt ein weiterer merkwürdiger Zufall in dieser Geschichte hinzu! Seit 1995 war ich in einer Versetzung von Elsterwerda nach Senftenberg. Am Abend des 11.11.2005, also auf den Tag genau acht Jahre vor dem Unfall in Hosena, sollte mich mein Vater mit dem Auto vom Dienst vom Bahnhof Plessa abholen. Ich hatte meinen Vater angerufen, der schon friedlich vor dem Fernseher saß. Als er meinen Autoschlüssel abholen wollte, erlitt er einen Schlaganfall. Eine Gehirnblutung! Mein kleiner vierjähriger Sohn stand im Flur neben seinem am Boden liegenden Großvater und bettelte die Rettungssanitäter immer wieder an: „Bitte macht meinen lieben Opa wieder gesund, bitte macht meinen lieben Opa wieder gesund ... ."

Auf die Minute genau war er im Krankenwagen am 11.11.2005 exakt auch um 20.00 Uhr in Richtung Senftenberg in das gleiche Klinikum Niederlausitz unterwegs, in das ich nun am 11.11.2013 um 20.00 Uhr gebracht werden sollte. Nach genau 24 Stunden ist mein Vater am 12.11.2005 verstorben. Eine traumatische Zeit, vor allem auch für meine beiden kleinen Kinder. Um eine letzte Erinnerung zu haben, hatte ich den Bestattungsunternehmer in meiner Trauer gebeten, über Nacht mehrere Holzkreuze auf den Sarg zu legen. Trauernde Menschen machen manchmal irrationale Dinge! Seitdem schleppe ich zwei dieser Kreuze ständig mit mir herum. Als wir acht Jahre später nach meinem Unfall in Hosena am 11.11.2013 in Senftenberg im Krankenhaus ankamen, wurden verschiedenste Untersuchungen mit mir veranstaltet. Ich wurde mehrmals geröntgt und intensivmedizinisch betreut. Ich hatte nach meiner ersten Auffassung einen winzigen Kratzer an der linken Augenbraue und eine Prellung am Rücken.

Nach dem Tod meines Vaters im Jahre 2005 trage ich immer zwei kleine Kreuze aus Holz mit mir herum, die mir unmittelbar nach seinem Tod Hilfe gegeben haben, die mich an ihn erinnern und beschützen sollen. Als der Krankenpfleger Marko Jurisch die Kreuze in meiner Arbeitsweste fand, meinte er, dass sie heute ganze Arbeit geleistet hätten. Mir war das peinlich, als erwachsener Mensch mit zwei Kreuzen unterwegs zu sein! Als er mich dann aus dem Intensivbereich herausfuhr und wir vor einem Fahrstuhl warteten, ließ er sich mit dem Hinweis, dass ich ein Glückspilz sei, von mir die Lottozahlen vom Mittwochslotto mit Zusatzzahl diktieren. Das ist kein Witz! Genau so hat sich an diesem Abend die Geschichte zugetragen!

Am nächsten Morgen ließ sich auch Lokführer- Teamleiter Silvio Adamczyk bei der Aufnahme meiner Aussage im Krankenhaus in Senftenberg die Lottozahlen diktieren.

Dann ein weiterer merkwürdiger Zufall! Die unmittelbare Geschichte zu diesem Buch begann kurz nach dem Unfall in Hosena im Dezember 2013! „Wie durch ein Wunder", so stand es auch in einigen Zeitungen, hatte ich den Unfall unbeschadet überstanden. Doch nur einen Monat später holte sich das Schicksal ein anderes Familienmitglied! Am 12. Dezember 2013 starb mein Schwiegervater Wilhelm. Nachdem uns mein Vater schon am 12.11.2005 verlassen hatte, gab es für meine beiden Kinder nun keinen Großvater mehr. Und einen Vater hätte es für sie beinahe auch nicht mehr gegeben. Die Trauerfeier für meinen Schwiegervater und meine trauernde Partnerin stand an. Das konnte kein gutes Weihnachtsfest werden.

Meine Tochter versuchte trotzdem mit großer Hingabe ein paar Weihnachtsgeschenke zu basteln und dabei alle Ereignisse zu verarbeiten.

Sie malte einen Weihnachtsbaum, an dem an der Spitze ein Stern angebracht war. Darüber der Stern von Bethlehem und zwei weitere Sterne am Himmel.

Tageszeitung am 24. Dezember 2013

Am 24. Dezember 2013 stand dann dieser Text in der Zeitung: „Sehr lange schon hat sich Marie (9) auf das Weihnachtsfest gefreut. Doch seit dem 12. Dezember 2013 ist auf ihrem handgemalten Kinderbild neben dem weihnachtlichen Stern von Bethlehem ein weiterer Stern am Himmel dazu gekommen. Von dort oben passt nun ihr Opa Willy auf sie und ihre Familie auf. Der dritte Stern am Himmel soll ihren Opa Helmut zeigen, er beschützt die Familie schon seit dem 12. November 2005. Und das macht er ganz gut. Auf dem Bild ist noch ein vierter Stern zu sehen, noch auf der Erde, ganz oben am Weihnachtsbaum.

Das ist der Papa von Marie. Marie ist die Tochter von dem Lokführer, der am 11. November 2013 wie durch ein Wunder einen schweren Bahnbetriebsunfall im Bahnhof Hosena überlebt hat." So ähnlich stand es am Heiligen Abend 2013 neben dem Bild in der Zeitung, das meine Tochter mit ihrer Zeichnung mit den vier Sternen zeigt.

Und was hat diese Geschichte mit den Pyramiden zu tun?

Bauingenieurin Sabine Engelmann war die Verbindung des Schicksals zwischen dem Unfall und den Pyramiden! Einen Tag vor dem 24.12.2013 und damit vor dem Weihnachtsfest, also am Abend des 23. Dezember 2013 klingelte es an unserer Haustür. Ohne meine Geschichte zu kennen und ohne zu wissen, dass Maries Sternenbild in diesem Moment in der Druckerpresse rotiert, um am nächsten Tag am Heiligen Abend im Blatt zu erscheinen, überbrachte mir Sabine Engelmann aus Gröden einen riesigen, selber aus Papier gebastelten Weihnachtsstern in Form einer Origamifaltung. Ich kannte Sabine noch aus der Schulzeit. Wir hatten mehrmals an Wettkämpfen und Ausbildungen im Sportschießen teilgenommen.