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Masterarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, , Sprache: Deutsch, Abstract: Zu Beginn dieser Einleitung möchte ich einige persönliche Anmerkungen voranstellen. Die vielleicht größte Motivation mich eingehender mit dem Islam zu beschäftigen lieferte der Umstand, dass meine eigene Kenntnis vom Islam eher marginal und in der Hauptsache vom Hörensagen und den Medien bestimmt war. Zusätzlich, mit Blick auf meine künftige Arbeit als Lehrer im Fach Ethik/Philosophie bedingt die Tatsache, dass unter anderem im Lehrplan für Gymnasien des Landes Rheinland-Pfalz für die Klasse 9/10 vorgesehen ist, sich mit dem Islam zu befassen, eine weitere stark motivierende Anregung. Das Fach Ethik/Philosophie hat im Fächerkanon meist die unterschätzte Rolle eines Ersatzfaches für die katholische und evangelische Religionslehre. Dabei liefert gerade die Situation, in einem Klassenraum viele Kinder verschiedener Religionen zu haben, ideale Bedingungen um Grenzen und Vorurteile auszuräumen. Doch auch besonders außerhalb der Schulen gewinnt der Islam zunehmend an Bedeutung, da die muslimische Gemeinschaft in der Bundesrepublik Deutschland sowie Gesamteuropas mittlerweile einen größeren Prozentsatz der demografischen Zusammensetzung stellt und eine Beschäftigung mit dem Islam langfristig nahezu unausweichlich und deshalb vor allem sinnvoll macht. Der Islam ist neben dem Judentum und dem Christentum die dritte Weltreligion mit globalem Verbreitungsgebiet. Auch deshalb vergeht selten ein Tag, an dem wir nicht in irgendeiner Weise in Kontakt mit dem Islam kommen. Den Titel der Masterarbeit habe ich dabei an den Ausspruch „Der Islam gehört zu Deutschland“ von Christian Wulff während seiner Rede zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2010 angelehnt. Die Fragestellung der Arbeit ist aber deshalb auf Europa ausgeweitet, da ich zeigen werde, dass es gesamteuropäische Ereignisse waren und noch immer sind, die das Verhältnis von Islam und westlicher Welt prägen. Deshalb muss der Islam vor dem Hintergrund einer enormen Pluralität von Glaubensgrundlagen und Rechtsauffassungen sowie daraus entstandenen Abgrenzungen gesehen werden. Eine ausschöpfende Darstellung aller Fassetten des Islam würde aus diesem Grund den Rahmen einer Masterarbeit um ein Vielfaches übersteigen. Bei den entsprechenden Themenfeldern, habe ich diesbezügliche Anmerkungen eingefügt. [...]
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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Einführung in die Grundzüge des Islam
2.1 Was es bedeutet nach dem Islam zu leben
2.2 Inhalt und Lehre des Koran
2.3 Das Leben des Propheten Muhammad und der historische Ursprung des Islam
2.4 Die Geschichte des Islam nach dem Tod des Propheten
3. Der Islam und die westliche Welt
3.1 Die Chronologie der Begegnung des Islam und der westlichen Welt
3.2 Die Einflüsse von al-Andalus auf die westliche Welt
3.3 Islamismus und Dschihad als Ursachen der Angst vor dem Islam
4. Der Islam und Deutschland
4.1 Grundlagen des islamischen Rechts: die Scharia
4.2 Konfliktpunkte zwischen der Scharia und dem deutschen Recht
5. Fazit
6. Anmerkungen zu Autoren und Formalien
7. Quellenverzeichnis
7.1 Internetquellen
Zu Beginn dieser Einleitung möchte ich einige persönliche Anmerkungen voranstellen. Die vielleicht größte Motivation mich eingehender mit dem Islam zu beschäftigen lieferte der Umstand, dass meine eigene Kenntnis vom Islam eher marginal und in der Hauptsache vom Hörensagen und den Medien bestimmt war. Zusätzlich, mit Blick auf meine künftige Arbeit als Lehrer im Fach Ethik/Philosophie bedingt die Tatsache, dass unter anderem im Lehrplan für Gymnasien des Landes Rheinland-Pfalz für die Klasse 9/10 vorgesehen ist, sich mit dem Islam zu befassen, eine weitere stark motivierende Anregung.[1] Das Fach Ethik/Philosophie hat im Fächerkanon meist die unterschätzte Rolle eines Ersatzfaches für die katholische und evangelische Religionslehre. Dabei liefert gerade die Situation, in einem Klassenraum viele Kinder verschiedener Religionen zu haben, ideale Bedingungen um Grenzen und Vorurteile auszuräumen. Doch auch besonders außerhalb der Schulen gewinnt der Islam zunehmend an Bedeutung, da die muslimische Gemeinschaft in der Bundesrepublik Deutschland sowie Gesamteuropas mittlerweile einen größeren Prozentsatz der demografischen Zusammensetzung stellt und eine Beschäftigung mit dem Islam langfristig nahezu unausweichlich und deshalb vor allem sinnvoll macht.
Der Islam ist neben dem Judentum und dem Christentum die dritte Weltreligion mit globalem Verbreitungsgebiet. Auch deshalb vergeht selten ein Tag, an dem wir nicht in irgendeiner Weise in Kontakt mit dem Islam kommen.
Den Titel der Masterarbeit habe ich dabei an den Ausspruch „Der Islam gehört zu Deutschland“ von Christian Wulff während seiner Rede zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2010 angelehnt. Die Fragestellung der Arbeit ist aber deshalb auf Europa ausgeweitet, da ich zeigen werde, dass es gesamteuropäische Ereignisse waren und noch immer sind, die das Verhältnis von Islam und westlicher Welt prägen.
Deshalb muss der Islam vor dem Hintergrund einer enormen Pluralität von Glaubensgrundlagen und Rechtsauffassungen sowie daraus entstandenen Abgrenzungen gesehen werden. Eine ausschöpfende Darstellung aller Fassetten des Islam würde aus diesem Grund den Rahmen einer Masterarbeit um ein Vielfaches übersteigen. Bei den entsprechenden Themenfeldern, habe ich diesbezügliche Anmerkungen eingefügt. Um das Verhältnis von Islam und Westlicher Welt nachvollziehen zu können, ist es notwendig einen Überblick über die Geschichte des Islams und die stattgefundenen Begegnungen mit dem Westen voranzustellen, da diese noch heute Einfluss auf die Beziehung haben.
Darüber hinaus habe ich mich entschieden, die Begriffe Arabien, arabisch und muslimisch mit Islam synonym zu verwenden, da der arabische Raum nicht derart säkularisiert ist wie der europäische. Bezüglich weiterer Formalien und Hinweisen auf Autoren, die für diese Arbeit von besonderer Bedeutung sind, verweise ich auf die angefügten Anmerkungen (Kapitel 6).
Bedingt durch die Pluralität wird der erste Teil der Arbeit (Kapitel 2) eine kurze Einführung geben, was es für Muslime und Musliminnen[2] bedeutet nach dem Islam zu leben und anschließend die frühe Entwicklung des Islam, anhand des Lebens des Propheten Muhammad und die Zeit danach darstellen. Im Anschluss (Kapitel 3) werde ich auf die Chronologie der Begegnung der westlichen Welt mit dem Islam eingehen und insbesondere die herausragende Stellung von al-Andalus aufzeigen, aber auch die Hintergründe für das heutige eher angespannte Verhältnis von Islam und westlicher Welt aufzeigen. Der letzte Teil (Kapitel 4) wird dann die Beziehung zwischen Islam und Deutschland zum Inhalt haben, vor allem die Frage, ob das deutsche Recht und das islamische Recht (die Scharia) miteinander vereinbar sind. Im anschließenden Fazit (Kapitel 5) werde ich auf den Arbeitstitel zurückgreifen und Antworten geben sowie mögliche Perspektiven aufzeigen.