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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Universität zu Köln (Institut für deutsche Sprache und Literatur), Veranstaltung: Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Lebensrolle des Künstlers konnte in der Zeit um 1900 meistens nicht mit einer anerkannten Gesellschaftsrolle zusammenfallen. Aufgrund des oft ungewöhnlichen Lebens der künstlerisch begabten Personen war die Haltung der Gesellschaft ihnen gegenüber misstrauisch und negativ. Es bestand eine Spannung zwischen dem Dasein als Künstler und dem bürgerlichen Leben und somit ein Gegensatz zwischen Künstler und Bürger. In dieser Arbeit soll durch die Betrachtung der Romane „Buddenbrooks“ von Thomas Mann und „Freund Hein“ von Emil Strauß gezeigt werden, dass bereits Kinder, die künstlerisch begabt und der Musik verfallen waren, unter der ablehnenden Einstellung der Gesellschaft zu leiden hatten. Die Kindheit gilt als Phase der größten Wehrlosigkeit, in der die Außenwelt starken Einfluss hat, und macht daher die Konflikte des Künstlers mit der bürgerlichen Welt besonders deutlich. Es gilt nun, das Wesen der Künstlerfiguren Hanno und Heiner zu bestimmen und ihre Schwierigkeiten in der Schule zu erörtern. Zudem soll untersucht werden, warum ihr Leben so konfliktreich ist und welche Rolle die Musik spielt.
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Die Lebensrolle des Künstlers konnte in der Zeit um 1 900 meistens nicht mit einer anerkannten Gesellschaftsrolle zusammenfallen. Aufgrund des oft ungewöhnlichen Lebens der künstlerisch begabten Personen war die Haltung der Gesellschaft ihnen gegenüber misstrauisch und negativ. Es bestand eine Spannung zwischen dem Dasein als Künstler und dem bürgerlichen Leben und somit ein Gegensatz zwischen Künstler und Bürger.1In dieser Arbeit soll durch die Betrachtung der Romane „Buddenbrooks“ von Thomas Mann und „Freund Hein“ von Emil Strauß gezeigt werden, dass bereits Kinder, die künstlerisch begabt und der Musik verfallen waren, unter der ablehnenden Einstellung der Gesellschaft zu leiden hatten. Die Kindheit gilt als Phase der größten Wehrlosigkeit, in der die Außenwelt starken Einfluss hat2, und macht daher die Konflikte des Künstlers mit der bürgerlichen Welt besonders deutlich.
Es gilt nun, das Wesen der Künstlerfiguren Hanno und Heiner zu bestimmen und ihre Schwierigkeiten in der Schule zu erörtern. Zudem soll untersucht werden, warum ihr Leben so konfliktreich ist und welche Rolle die Musik spielt.
B. Der junge Künstler in der Literatur um 1900
Der umfangreiche Roman „Buddenbrooks“ von Thomas Mann erschien 1901, als der Autor gerade fünfundzwanzig Jahre alt war. Wie schon im Untertitel „Verfall einer Familie“ angedeutet, handelt es sich bei dem Gesellschaftsroman, der in der Zeit von 1835 bis 1877 spielt, um den Niedergang einer großbürgerlichen Lübecker Kaufmannsfamilie. Es werden allgemeine Tendenzen der bürgerlichen Entwicklung im 19. Jahrhundert behandelt, wobei besonders die Wechselbeziehung zwischen der Abnahme der Geschäftstüchtigkeit und Vitalität einerseits und der Zunahme an Sensibilität und stärker ausgeprägtem Künstlertum andererseits im Vordergrund steht.
1Vgl. Feuerlicht: Thomas Mann und die Grenzen des Ich, S. 122f..
2Vgl. Pikulik: Leistungsethik contra Gefühlskult, S. 50.