Der Knallkopf - Karl Gengenbach - E-Book

Der Knallkopf E-Book

Karl Gengenbach

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Beschreibung

Karl Gengenbach schreibt seit 1997 humorvolle Geschichten. Dies ist nun sein 17. Buch. Kuriose Geschichten aus dem täglichen Leben.

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Seitenzahl: 215

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Karl Gengenbach

Weitere Bücher des Autors:

Ein Schlemihl mit zwei linken Füßen

Schlemihl’s Kapriolen

Die heimliche Galerie

Die Königin von Eschnapur

Schlemihl und Schlimasl

Maghrebiner und Muselmanen

Purzel und seine Freunde

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Lustige Geschichten aus Pforzheim

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Der Knallkopf

Kuriose Geschichten aus aller Welt. Geschichten über Hunde und andere Tiere, über unsere Nachbarn, über die Kunst und das Wetter, über Reisen und Essen, über Aprilscherze und Zeugenaussagen, über das liebe Geld und die ehemalige DDR, über eigene Erlebnisse und den Weltuntergang.

Inhalt

Hundegeschichten

Der dreibeinige Hund

Der Knallkopf

Zwei Dackel

Bazi

Bulli

Der Tierhändler

Unsere Nachbarn

Vorurteile

Die Elsässer

Salbosch

Der ewige Irrtum

Die Badenser

Die Bayern

Der Wolpertinger

Die Sachsen

Die Schweizer

Die Österreicher

Die Franzosen

Die Briten

Kunstgeschichten

Ich bin eine Kunstbanause

Die neue Kunstgalerie

Das Wetter

Der Wettermacher

Wetterkapriolen

Die Wettervorhersage

Kurioses in eigener Sache

Engelchen und Teufelchen

Paketboten

Ich habe Macken

Exzentriker

Ziehen Sie eine Nummer

Gaunerzinken

Die Tageszeitung

Der Sonntagsspaziergang

Ein ganz normaler Tag

Wozu brauche ich den Krempel?

Festnetzanschluss

Mein Handy kann alles

No go area

Meine Waschmaschine frisst Socken

Der Einbürgerungstest

Die Schatzsuche

Kilroy was here

Die Alarmanlage

Wo ist mein Geld versteckt?

Die blaue Dose

Ohne Werbung geht nichts

Die Tauschbörse

Soll ich meine Bücher verschenken?

Das war peinlich

Der Brief und der Stein

Ich bleibe cool

Die Beerdigung

I werd old

Ich bin dick, na und?

Die alte Geldbörse

Vom Waldlauf zum Jogging

Kein Geld vom Finanzamt

Ich bin kein Bankräuber

Der Spießer

Streuner

Ich möchte.....

Reisen und Essen

Die Reise nach Marokko

Beim Haarschneider

Der Maulesel

Die Bar

Im Basar

Der stumme Papagei

Der alte Esel

Bei den Beduinen

Der Bauer

Die Oase

Katzenfutter

Fliegenfänger

Die Kutschfahrt

Reisekataloge

Himmel und Erde und saure Kutteln

Fastfood

Sushi to go

Das sollte man im Ausland nicht tun

Seltsame Regeln

Fettnäpfchen

Mit dem Auto im Ausland

Japans stille Örtchen

Der Donnerbalken

Kurioses im Einkaufsmarkt

Die Busfahrt

Beim Discounter

Fahrgast rastet aus

Hausverbot

Der Einkaufswagen

Der Wochenmarkt

Noch mehr Kurioses

Idiotische Hinweise

Monster

Dicke sollen mehr bezahlen

Jetzt wird’s noch kurioser

Die Bucket-Liste

Bonuspunkte

Das Wunschkennzeichen

Wir sind alle Lügner

Damit hat keiner gerechnet

Das Experiment

Inflationsgeld

Kuriose Aprilscherze

Drei Kriegsschiffe

Nessie

Hundekot-Datenbank

Kuriose Zeugenaussagen

Die Kalaschnikoff

Gangster-Biber

Der Überfall

Seenot

Der nasse Teddybär

Kuriose Tiergeschichten

Schäferhund drehte durch

Jack Russel rastete aus

Ein Hund sah rot

Polizeihund fraß Hamster

Wildsau raste durch den Ort

Elefanten demolierten Dorf

Krimineller Hamster

Der 12. Geschworene

Judo-Bär

Der Beweis

Ein Alligator auf dem Grün

Xavi der Esel

Der tote Mops

Der Pflegehund

Sauerei

Das Nashorn

Die Fledermaus

Und zum Schluss....

DDR von A bis Z

Der Weltuntergang

Hundegeschichten

Früher sah man im Ort nur Schäferhunde. Der Feldschütz hatte einen, der Gärtner und der Sägewerkbesitzer. Ach ja da war noch der Metzger, der hatte einen Rottweiler. Alle Hunde im Ort konnte man an einer Hand abzählen. Und den Schäferhund konnte man auch gut einschätzen.

Heute begegnen mir unterwegs mindestens 10 verschiedene Rassen, ja es könnten sogar 20 sein. Und jeder verhält sich anders. Lesen sie in den folgenden Geschichten, was alles mit Hunden passieren kann.

Der dreibeinige Hund

Als kleiner Junge wünschte ich mir immer einen Hund. Meine Mutter blieb hart und ich bekam keinen. Ich blieb aber hartnäckig bei meinem Wunsch und ging ihr damit ständig auf die Nerven. Schließlich meinte sie: Wenn du im Zeugnis lauter Einsen hast, bekommst du einen Hund. Ich bekam den Hund nie.

Viele Jahre später, inzwischen war ich erwachsen, lief mir beim Radfahren ein kleiner Hund unter das Vorderrad. Dabei verlor er sein linkes Hinterbein und sollte eingeschläfert werden. Der Hund gehörte niemand, er war also ein Streuner. Er tat mir leid und ich fühlte mich schuldig, also nahm ich ihn mit nach Hause.

Nun brauchte er noch einen Namen. Weil er nur drei Beine hatte nannte ich ihn Trisko. Trisko lernte schnell, auf drei Beinen zu laufen, aber beim Treppensteigen hatte er seine Probleme. Ich wohnte damals im dritten Obergeschoß und dachte, wenn ich ihn nun hinunter oder hinauf trage, muss ich das mein oder sein ganzes Leben lang tun. Dazu hatte ich keine Lust. Also musste Trisko lernen, die Treppenstufen zu bewältigen. Am Anfang tat er sich schwer damit und es sah lustig aus, wie er die Treppen rauf und runter hoppelte und dabei immer wieder umfiel. Aber ich hatte Geduld, irgendwann würde es schon klappen. Nach einigen Tagen hatte er die richtige Technik herausgefunden.

Ich führte ihn dreimal am Tag Gassi. Da gab es aber das nächste Problem. Hunde müssen nicht nur pinkeln, Hunde markieren auch ihr Revier. Das waren Bäume, Hausecken und Autos. Da Trisko das linke Hinterbein fehlte, lief er immer auf meiner rechten Seite. Als er zum ersten Mal das Rechte Hinterbein hob, um sein Revier zu markieren, fiel er auf die Schnauze. Er sah mich an und begriff nicht, was passiert war. Beim nächsten Baum passierte dasselbe. Wieder fiel Trisko auf die Schnauze. Einige Bäume weiter hatte er es geschnallt und blieb auf seinen drei Beinen stehen. Dann pinkelte er nach links, auf meine Hose und meine Schuhe. So war das nicht geplant.

Ich hatte keine Idee, wie ich das Problem lösen konnte und ging nur noch mit alten Hosen und Schuhen mit Trisko Gassi. Eines Tages hatte ich ein Vorstellungsgespräch für einen gutbezahlten Job. Ich zog meine beste Hose und neue Schuhe an und wollte schon gehen. Da gab mir Trisko zu verstehen, dass er dringend raus musste. Ich dachte, lange kann das ja nicht dauern. Ich würde schon noch rechtzeitig zu meinem Termin kommen.

Kennen sie Murphys Gesetz? Was passieren kann, passiert. Trisko pinkelte meine gute Hose und meine neuen Schuhe voll. Ich musste mich umziehen und kam zu spät zu meinem Termin. Den Job bekam ich nicht und war nun sauer auf meinen dreibeinigen Hund.

Ich ging noch am selben Tag mit Trisko zum Tierheim. Die Dame am Empfang sah ihn an und meinte: Das ist kein Hund. Hunde haben vier Beine. Den nehmen sie wieder mit. Ich nahm Trisko und ging mit ihm zu einer Tierversuchsanstalt. Dort würde er sicher noch ein paar schöne Jahre haben. Ein Mann im weißen Kittel besah sich Trisko von allen Seiten und meinte: Den können wir nicht brauchen. Wir nehmen nur Hunde mit mindestens vier Beinen. Selbst die Affen in den Käfigen sahen mitleidig auf Trisko herab. Also gingen wir wieder nach Hause.

In den nächsten Tagen versuchte ich es bei Bekannten und Verwandten. Keiner wollte den dreibeinigen Hund nehmen. Die Menschen sind herzlos.

Nun sah ich mir Trisko genauer an. Wie alt war er wohl? Bei einem Streuner weiß man das nie. Ich schätzte ihn auf etwa 10 Jahre. Von Bekannten wusste ich aber, dass deren Hunde bis zu 15 Jahre alt wurden.

Eine Möglichkeit gab es noch. Ich ging mit Trisko zum Chinesen. Der Koch schaute ihn an und meinte: Hund nix gut, hat kein Fett. Das war meine letzte Chance. Jetzt fiel mir nichts mehr ein und ich resignierte.

Eines Tages erledigte sich das Problem von selbst. Ich stand morgens auf und schaute nach Trisko. Er rührte sich nicht. Er war bewusstlos oder tot. Ich packte ihn in einen Karton und ging in den Wald. Dort suchte ich ein schönes Plätzchen und grub ein tiefes Loch. Ich legte Trisko hinein und bedeckte ihn mit Steinen und Erde, so dass ihn kein Fuchs mehr ausgraben konnte. Dann verabschiedete ich mich.

Einige Wochen danach sah ich in der Innenstadt eine Dame mit einem dreibeinigen Hund. Ich dachte sofort: Trisko. Hatte er sich selbst wieder ausgebuddelt? Dann sah ich genauer hin. Dem Hund fehlte eine Vorderpfote. Außerdem war er braun, nicht schwarz wie Trisko. Er war auch größer und hatte längere Ohren. Ich war erleichtert, das war bestimmt nicht Trisko. Aber der Schock steckte mir noch in den Gliedern und ich nahm mir vor, in meinem Leben würde mir kein Hund mehr ins Haus kommen. Daran habe ich mich bis Heute gehalten.

Okay, diese Geschichte ist gelogen. Ich habe sie erfunden. Aber ich gebe ihnen einen guten Rat: Sollten sie sich einen Hund zulegen wollen, zählen sie unbedingt vorher die Beine.

Der Knallkopf

Neulich war ich mal wieder auf dem Davosweg in die Stadt unterwegs. Plötzlich rannte ein Hund auf mich zu. Er hatte ein riesiges Maul und vier kurze Beine. Kein Zweifel - ein Bullenbeißer. Nun überlegte ich, was will er von mir?

Will er mich nur begrüßen? Aber er kennt mich doch nicht. Will er angreifen? Aber ich habe ihm doch keinen Grund dafür gegeben. Ist er nur neugierig? Das wäre möglich.

Dann tauchte plötzlich sein Herrchen auf und rief: Der dud nix. Wie oft habe ich diese Sprüche schon gehört: Der macht nix, der tut nix, der will nur spielen, der tut nur so, da passiert nix, lassen sie ihn ruhig.

Ich war keinesfalls beruhigt. An meinen Armen standen die Haare senkrecht nach oben. Normal hatte ich keine Angst vor Hunden, aber Respekt. Und der hatte wirklich ein riesiges Maul.

Inzwischen hatte mich der Bullenbeißer erreicht, setzte sich hin und schaute mich an. Ich suchte nach verdächtigen Zeichen. Hat er die Zähne gebleckt? Nein. Hat er die Ohren angelegt? Nein. Er wedelte mit seinem Stummelschwanz, das hatte aber nichts zu bedeuten. Sicher war er aufgeregt und stand unter Spannung.

Ich versuchte, ihn nicht anzusehen und gab mich ganz locker. Das war gar nicht einfach. Jetzt fing er auch noch an zu knurren. Das war kein gutes Zeichen. Oder war das mein Magen, der knurrte? Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte.

Endlich hatte der Hundebesitzer uns erreicht und leinte seinen Köter an. Dann schimpfte er mit ihm: Was soll das du Knallkopf, du darfst doch andere Leute nicht erschrecken. Ob der Knallkopf das verstand? Ich glaubte es nicht. Schließlich gingen die beiden weiter und Ich konnte meinen Weg fortsetzen. Inzwischen wusste ich aber nicht mehr, was ich eigentlich in der Stadt wollte.

Während ich weiterging musste ich ständig an Hunde denken, die gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. Der Mops zum Beispiel sieht niedlich aus und hat ein richtiges Kindergesicht. Aber das täuscht. Der Mops lässt sich nicht herumkommandieren und kann sogar ziemlich böse werden.

Auch beim Dackel muss man aufpassen. Er ist zwar klein, aber frech und vorlaut. Und er ist furchtlos. Alle Dackel sind Machos.

Der Hund gibt deutliche Signale. Bleckt er die Zähne, hat er die Ohren angelegt und stellt die Haare auf, dann heißt es Vorsicht. Zeigt der Schwanz steil nach oben, heißt es aufpassen.

Aber es gibt Ausnahmen. Ein Hund mit Stummelschwanz kann mit seiner Rute wenig ausdrücken. Und der Pudel kann aufgrund seines Fells keine Haare aufstellen.

Hunde lecken sich gegenseitig die Schnauze und zeigen damit ihre Freude. Der menschliche Mund befindet sich aber sehr weit oben. Deshalb springen Hunde gerne an einem hoch.

Der Hund lebt im Jetzt. Hat er morgens etwas angestellt, macht es keinen Sinn, ihn abends dafür zu bestrafen. Der Hund versteht das überhaupt nicht. Wenn Bestrafung nötig ist, dann unmittelbar nach der Tat.

Manche Hunde halten ihren Kopf schief, wenn man mit ihnen spricht. Warum tun sie das? Zum einen zeigen sie damit Interesse an dem was man sagt. Zum anderen können sie so akustische Reize besser verstehen. Manchmal ist auch die lange Schnauze schuld. Wenn sie den Kopf schief halten, können sie besser sehen.

Ich habe es bei dem Nachbarshund ausprobiert (ich kenne ihn). Tatsächlich hielt auch er den Kopf schief. Wahrscheinlich langweilte ihn mein Gelaber und er konnte damit nichts anfangen.

Hunde verstehen nur Zeichensprache und kurze Kommandos. Die Kommandos Sitz, Platz, Stop müsste jeder Hund verstehen. Ist es ein englischer Kampfhund reicht ein kurzes Down.

Ich habe diese Kommandos auswendig gelernt. Wenn jetzt wieder ein Köter auf mich zuspringt kann er was erleben. Wuff.

Zwei Dackel

Das nächste Erlebnis mit einem Hund hatte ich mit meinem Nachbarn und seinem Dackel. Der Nachbar ließ jeden Morgen seinen Dackel aus dem Haus, damit er sein Geschäft machen konnte. Er selbst war zu faul, seinen Hund zu begleiten.

Der Dackel kannte seinen Weg, watschelte über die Straße und machte genau vor unserem Haus auf den Gehweg.

Das wiederholte sich jeden Tag. Ich war darüber so verärgert, dass ich dem Nachbarn eine Nachricht in den Briefkasten warf. Sein Hund sollte sich gefälligst einen anderen Platz für sein Geschäft suchen. Vielleicht könnte er mal vor das eigene Haus scheißen?

Tagelang änderte sich nichts. Der Dackel kam jeden Morgen über die Straße und legte seine Tretminen auf den Gehweg. Wütend ging ich zum Nachbarn und beklagte mich. Dieser meinte: Ich habe den Brief meinem Hund zum lesen gegeben. Wenn er trotzdem vor deine Tür scheißt kann ich nichts machen. Noch wütender ging ich zurück und überlegte, was ich nun tun könnte.

Ich sammelte die Hinterlassenschaften des Dackels von einer ganzen Woche, dann packte ich alles in eine große Papiertüte. Die Tüte legte ich dem Nachbarn vor die Haustür und zündete sie an. Dann klingelte ich und rief laut: Feuer, Feuer. Der Nachbar rannte heraus, sah das Feuer und versuchte, es mit den Füßen auszutreten. Dabei trug er nur Pantoffel. Von diesem Tag an blieb mein Gehweg sauber. Ein Wunder ist geschehen.

Bazi

Meine Nachbarin, eine nette alte Dame, musste für ein paar Tage ins Krankenhaus. Sie machte sich deshalb Sorgen wegen ihrem Hund Bazi. Ich hatte Bazi schon mal ausgeführt, aber nur für 2 bis 3 Stunden. Nun sollte ich ihn einige Tage zu mir nehmen. Kein Problem, sagte ich zu der Dame, wir werden schon miteinander auskommen. Dann nahm ich Bazi (eine Promenadenmischung) mit nach Hause. Nach meinen Erfahrungen mit dem Knallkopf sah ich da keine Schwierigkeiten.

Gleich am ersten Tag nahm ich Bazi mit auf die Davos-Wiesen. Ich stieg auf mein Fahrrad und radelte los. Bazi rannte nebenher. Nach zwei Stunden radelte ich zurück.

Für den ersten Tag waren wir nun genug gelaufen. Bazi machte auch einen müden Eindruck. Als wir in die Wohnung kamen ging Bazi sofort in sein Körbchen und schlief ein.

Am nächsten Morgen wachte ich um 5 Uhr auf. Plötzlich ging die Tür zum Schlafzimmer auf. Ich stellte mich schlafend. Bazi kam langsam zu meinem Bett. Ich hielt die Augen geschlossen und wusste, jetzt sitzt er vor dem Bett und schaut mich an.

Vorsichtig öffnete ich ein Auge und sofort fuhr seine große Zunge über mein Gesicht. Also quälte ich mich hoch und ging mit ihm hinaus. Draußen regnete es und überall waren Pfützen. Bazi suchte sich die größte aus und wälzte sich darin. Dann stand er auf, kam zu mir und schüttelte sich. Ich wurde von oben bis unten vollgespritzt. Ich schimpfte mit Bazi und der wedelte freudig mit dem Schwanz.

Es war noch nicht 6 Uhr, da kamen wir schon wieder zurück. Nun stellte ich ihm seinen Napf mit Futter hin und ging wieder ins Bett. Nach 2 Minuten war der Napf leer und Bazi schob ihn mit der Schnauze durch den Flur. Dann ging die Tür wieder auf.

Nun hatte ich keine Ruhe mehr, füllte seinen Napf nochmal und kümmerte mich endlich um mich selbst. Fast den ganzen Vormittag ließ Bazi mich in Ruhe. Gegen 10 Uhr brachte er wieder die Leine. Aha, er wollte also noch einmal hinaus.

Diesmal gingen wir hinter das Haus an den Uferweg. Kein anderer Hund war in Sicht und ich löste die Leine. Bazi rannte davon und tollte am Nagoldvorland herum. Irgendwann sah ich ihn nicht mehr. Wo war er bloß? Ich suchte und suchte, dann entdeckte ich ihn. Er saß vor einem Baum und schaute hinauf. In halber Höhe saß ein Eichhörnchen, mit dem Kopf nach unten, und schimpfte zu Bazi herunter. Das machte ihn erst recht verrückt, aber da hatte er keine Chance. Ich leinte ihn wieder an und wir gingen zurück. Bazi war ziemlich dreckig und ich wusste nicht, sollte ich ihn jetzt baden? Wir kamen in die Wohnung, Bazi lief ins Wohnzimmer und schüttelte sich. Die Schlammbrocken flogen nur so durch die Gegend und er war schon wieder sauber.

Am nächsten Tag führte ich Bazi erneut aus. Wieder waren wir zwei Stunden unterwegs. So langsam wurde mir das zu anstrengend. Am späten Nachmittag ließ mich Bazi in Ruhe. Wenigstens eine Stunde lang. Dann wurde ihm langweilig. Er brachte sein Spielzeug (einen Gummiring) und legte es vor mich hin. Ich beachtete ihn nicht. Er saß vor mir und sah mich an. Ich beachtete ihn immer noch nicht. Er sah mich immer noch an. Ich blickte kurz auf, sofort sprang er mir auf den Schoß und leckte mein Gesicht. Ich drohte ihm mit der zusammengerollten Zeitung. Er freute sich. Ich haute mit der Zeitung nach ihm. Er fing sie ab und zerfetzte sie. Es war die Zeitung von Heute und ich hatte sie noch nicht gelesen.

Endlich raffte ich mich auf und ging mit Bazi zum Fußballplatz. Am Abend war ein Fußballspiel und wir schauten zu. Jedes Mal wenn die Heimmannschaft ein Tor schoss stellte sich Bazi auf die Hinterbeine und bellte freudig los. Ein Zuschauer neben mir hatte das beobachtet und war begeistert. Er fragte: Was macht er, wenn der Gegner ein Tor schießt? Dann schlägt er Purzelbäume, sagte ich. Unglaublich, meinte der Zuschauer, wie viele? Kommt ganz drauf an, meinte ich, wie stark ich ihm in den Arsch trete. Der Mann ging entsetzt weiter, er hatte mir tatsächlich geglaubt.

Nach dem Spiel gingen wir nach Hause. Dort beklagte sich der Nachbar von gegenüber: Ich weiß nicht, was mit meinem Hund los ist. Seit Tagen liegt er nur noch herum und hat keinen Stuhlgang mehr. Ach ja, sagte ich, schau doch mal vor unsere Garagen.

Ich behielt Bazi nur drei Tage, aber er hielt mich ganz schön auf Trab. Es fiel mir schwer, Bazi wieder zurückzubringen und ich dachte mal wieder daran, mir doch einen Hund anzuschaffen.

Bulli

Zuerst ging ich ins Tierheim. Große Hunde hatten die genug. Aber ich brauchte einen, den ich in der Wohnung halten und zur Not auch in der Tragtasche transportieren konnte. Natürlich hatten die auch kleine Hunde. Aber jeder hatte eine Macke. Deshalb wurden sie auch nicht abgeholt.

Da sah ich in der Ecke einen Käfig mit einem Bullenbeißer. Der sah genauso aus wie der Knallkopf. Kurze Beine, ein großer Kopf und ein riesiges Maul. Der war genau richtig. Vor dem hätte sogar ein Rottweiler Respekt. Ich nahm Bulli, so nannte ich den Bullenbeißer, zur Probe mit. Am nächsten Tag fuhr ich mit ihm zum Tiefensee nach Maulbronn. Dort konnte ich ihn mal so richtig auslaufen lassen. An dem Tag war es sehr heiß und Bulli ging sofort ins Wasser. Als er darin herumplantschte wurde er von einem riesigen Hecht angefallen und gebissen. Der Raubfisch schlug mehrmals die Zähne in den armen Bulli, bevor er von seinem Opfer abließ. Nachdem Bulli vom Tierarzt versorgt wurde brachte ich ihn ins Tierheim zurück. Einige Wochen später, inzwischen war alles verheilt, holte ich Bulli nochmal ab. Wieder gingen wir an den See. Doch diesmal weigerte sich Bulli standhaft, wieder ins Wasser zu gehen. Jetzt hatte der auch eine Macke. Schade drum. Ich brachte ihn wieder zurück ins Tierheim.

Der Tierhändler

Mit dem Tierheim war es also nichts. Deshalb ging ich zum Tierhändler. Da sah es gleich anders aus. Im Geschäft waren große Käfige, mittlere und kleine. Im größten Käfig saß eine Dogge. Die kostet 500 Euro, meinte der Tierhändler. Daneben war ein Dobermann. 750 Euro meinte der Händler auf meinen fragenden Blick.

Die waren sowieso zu groß. Dann sah ich einen kleinen weißen Foxterrier. Eigentlich ist das ein Frauenhund, aber er gefiel mir. Der Händler: 1000 Euro. Daneben war ein Jack-Russel-Terrier. 1500 Euro sagte der Händler. Für eine Französische Bulldogge verlangte er sogar 2000 Euro. Da sah ich ein winziges Hündchen, einen CihuaCihua für 2500 Euro. Je kleiner die Hunde wurden, um so teurer waren sie. Hier ging es nicht nach Gewicht. Ich frozzelte: Was kostet bei ihnen eigentlich gar kein Hund? Darauf gab er keine Antwort. Kurz vor dem Ausgang saß ein mittelgroßer Hund mit lauter Falten. Sein Gesicht sah richtig zerknautscht aus. So wie ich, wenn ich morgens in den Spiegel schaue. Ich wusste auch, was das für eine Rasse ist. Es war ein Chinesischer Faltenhund - ein Shar Pei. Ich deutete auf ihn und meinte: Für 500 Euro nehme ich den gleich mit. Der Händler bekam einen Lachanfall und konnte sich nicht mehr beruhigen. Als er wieder Luft bekam meinte er: Die 500 wären gerade mal eine Anzahlung. Legen sie noch 6000 drauf und wir sind im Geschäft. Und so blieb ich weiterhin ohne Hund. Vielleicht war das auch besser so.

Unsere Nachbarn

Vorurteile

Wir Deutschen haben schon unsere Eigenarten. Trotzdem sind wir in der ganzen Welt beliebt. Aber stimmt das überhaupt? Und was meinen unsere Nachbarn, die Schweizer, Franzosen und Briten dazu? Und was ist mit dem Österreicher? Nicht der Deutsche, sondern Deutschland ist so beliebt. Deshalb wollen alle zu uns.

Der Deutsche ist Reiseweltmeister und ist in der ganzen Welt unterwegs. Da bleibt es nicht aus, dass die anderen Völker Vorurteile über den Deutschen gebildet haben. Aber stimmen die auch? Hier einige Beispiele, wie die Anderen über uns denken:

Der Deutsche mampft bei jeder Gelegenheit, ob morgens oder abends immer Bratwurst.

Der Deutsche mampft jedes Stück vom Schwein, auch wenn es ungenießbar ist.

Das Hauptnahrungsmittel der Deutschen ist Bier und Wurst.

Der Deutsche liebt Paprika, möglichst in jedem Essen. Aber nur die Roten, die anderen Farben werden nicht akzeptiert.

Zu jedem Gericht braucht der Deutsche Soße. Meistens ist es Käsesoße.

Der Deutsche liebt Stiefel. Er trägt sie bei jedem Wetter. Deshalb trägt er auch keine Sandalen oder Flipflops. Wenn doch Sandalen, dann nur mit Socken.

Jeder Deutsche trägt Hausschuhe in den eigenen vier Wänden. Immer.

Besonders beliebt sind bei dem Deutschen die Zipper-Hosen. Das sind die Hosen mit dem Reißverschluss auf Kniehöhe, der es möglich macht aus einer langen Hose eine kurze zu machen. Wie blöd der Deutsche damit aussieht ist ihm egal.

Der Deutsche hasst bunte Farben. Seine Lieblingsfarben bei der Kleidung sind beige, braun oder grau.

Der Deutsche hat einen seltsamen Humor. Eigentlich kann er nur über andere lachen.

Wenn einen Tag lang die Sonne scheint, dreht der Deutsche durch und befürchtet eine Klimakatastrophe. Das gleiche passiert, wenn es einen Tag lang regnet.

Der Deutsche kann nicht tanzen, tut es aber trotzdem voller Begeisterung und macht sich damit zum Vollidioten.

Der Deutsche gibt kein Trinkgeld. Und wenn, dann nur sehr wenig. Der Deutsche ist geizig.

Der Deutsche ist unfreundlich und verschlossen. Mit ihm ein nettes Gespräch zu führen ist unmöglich, es sei denn, man füllt ihn vorher ab.

Der Deutsche geht am liebsten Campen. Mit dem Wohnwagen oder dem Wohnmobil. Er liebt Camping.

Jeder Deutsche hat einen Schrebergarten und in jedem Garten stehen Gartenzwerge.

In Deutschland bedeutet Arbeitszeit, dass nichts anderes getan wird, als zu arbeiten.

Der Deutsche kommt stets pünktlich an sein Ziel, auch wenn er nicht weiß wo er ist oder wo er hin muss.

Der Deutsche weiß immer alles besser, auch wenn er keinen blassen Schimmer hat.

Der Deutsche fragte immer:

Wie geht es dir?

obwohl er es gar nicht wissen will.

Was kein Ausländer versteht ist der deutsche Gruß Mahlzeit, den hört man morgens, mittags und abends, sogar auf der Toilette.

Sind wir Deutsche wirklich so unfreundliche, geizige, unmodische und schwierige Besserwisser? Ich glaube das ist übertrieben. Warum wollen schließlich alle zu uns?

Unsere Nachbarn denken da ganz anders und schimpfen auf die bösen Deutschen. Die Spanier mögen uns nicht wegen der Gurken. Die Franzosen mögen uns nicht wegen der Kernkraftwerke. Und für die Griechen sind wir sowieso der Buhmann.

Im atomabhängigen Frankreich blicken sie besorgt auf die wachsende Anti-Atom-Stimmung im eigenen Volk und verurteilen den deutschen Alleingang beim Ausstieg aus der Kernenergie. Sie halten uns für unverantwortlich und egoistisch.

Spanien ist sauer auf die Gurkentruppe in Berlin. Nach dem Ausbruch der Ehec-Epidemie hatten diese sehr schnell das andalusische Gemüse gebrandmarkt. Auch wenn sich der Verdacht als falsch herausstellte brach der spanische Umsatz trotzdem ein. Pro Woche beklagen die Spanier einen Verlust von 220 Millionen Euro.

In Griechenland verbrennen sie öffentlich schwarz-rot-goldene Flaggen und schimpfen über die Kanzlerin.

Vor einigen Jahren war Deutschland noch Schlusslicht in Europa, mit hoher Arbeitslosigkeit und schwachem Wachstum. Durch Reformen und eine lange Phase ohne Lohnsteigerungen kam Deutschland dahin, wo es jetzt ist.

Heute wo die meisten Produkte in Asien hergestellt werden, in China, Korea, Taiwan, Indien und Japan, steht der Begriff Made in Germany mehr denn je für Qualität und Zuverlässigkeit.

Die Elsässer

Wenn ich mal wieder gut essen wollte besuchte ich das Elsass. Dabei lernte ich einiges über das Elsass und die Elsässer. Die größten und bekanntesten Städte im Elsass sind Straßburg, Mühlhausen, Colmar und Haguenau.

Zu den Spezialitäten der elsässischen Küche gehören natürlich der Flammkuchen und die Quiche Lorraine. Die kennt fast jeder. Aber es gibt noch andere Gerichte die kaum bekannt sind.

Baeckeoffe