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Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Französische Philologie - Linguistik, Note: 1,0, Universität Duisburg-Essen (Romanistik), Veranstaltung: Hauptseminar: Le langage et les discours politiques, Sprache: Deutsch, Abstract: "Politik ist Machterhalt, aber Machterhalt ist noch nicht Politik. Was ist Politik dann? – Freie Rede. Die freie Rede ist das wirksamste Instrument, den Selbststand der Politik sichtbar zu machen und durchzusetzen." Mit diesen Worten beschreibt Uwe Pörksen das Verhältnis von Sprache und Politik. Die politische Rede ist das Ergebnis eines Handlungskonzeptes, in dem sich politischer Willen und politische Auffassungen ausdrücken. Die Wahlkampfrede stellt eine besondere Form der politischen Rede dar. In ihr muss es einem Kandidaten gelingen, unter Konkurrenzbedingungen die Aufmerksamkeit und das Interesse seines Publikums zu gewinnen und es von seiner Botschaft zu überzeugen. Um darin erfolgreich zu sein, muss sie als Kampagnensprache zwar allgemeinverständlich und emotional aufgeladen sein, darf aber nicht phrasenhaft oder vage wirken. Diese Arbeit untersucht die politische Rede im Wahlkampf am Beispiel der Rede, mit der die Kandidatin des Front National, Marine Le Pen ihren Wahlkampf für das Amt des französischen Präsidenten im Dezember 2011 eröffnete. Wie kommuniziert sie bzw. der Front National als Partei? Welche Kommunikationsstrategien werden in ihrer Rede sichtbar, welche Inhalte propagiert sie, welches Bild von sich selbst und ihrer Partei versucht sie, zu verbreiten? Zur Beantwortung dieser Fragen wird in einem ersten Schritt zunächst die Rolle der Sprache in der Politik näher erörtert. Um sinnvoll über politische Rede reflektieren zu können, ist es darüber hinaus notwendig, die Person des Redenden, den Inhalt der Rede und die in ihr zum Ausdruck kommenden Überzeugungen zu betrachten. Daher wird in einem zweiten Schritt auf die Entwicklung des Front National und die Position Marine Le Pens innerhalb ihrer Partei eingegangen. Im Anschluss daran wird – basierend auf einem internen Parteidokument zur Kader-Ausbildung – gezeigt, wie die Partei von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden möchte und wie sie daran ihre Sprache ausrichtet. Im Analyseteil der Arbeit werden diese Erkenntnisse dann auf die Rede Marine Le Pens bezogen. Marine Le Pen wirkt auf „vertrauenerweckende Weise normal [...], wie eine Frau, die man auf dem Sportplatz mit ihren Kindern antreffen könnte. Die Franzosen nennen sie bei ihrem Vornamen, wie eine gute Bekannte.“ Inwieweit aber ist ihr Auftreten Ausdruck eines politischen Kurswechsels, eines Wertewandels der Partei?
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