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Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Duisburg-Essen (Germanistik), Veranstaltung: Hauptseminar: Theorie und Geschichte von Medien, Sprache: Deutsch, Abstract: Unter der Überschrift „Pfundig“ veröffentlichte die Süddeutsche Zeitung kürzlich einen Artikel, der die Vorteile von Übergewicht behandelte. Dem Artikel war eine Tabelle zum Body-Mass-Index angefügt, die darüber Aufschluss gab, ab welcher Körpergröße und welchem Körpergewicht ein Mensch als unter-, normal- oder übergewichtig gilt. Als Leser dieses Artikels hält man unwillkürlich inne, um sich selbst in dieses Raster einzuordnen und festzustellen, ob man der Normalität entspricht oder nicht. Der BMI ist nur eins von vielen Beispielen für Normalität, die unseren Alltagsdiskurs prägen. Was aber ist Normalität? Jürgen Link bezeichnet mit diesem Begriff „auf Verdatung gegründete[s], statistisch tingierte[s] Orientierungswissen“. In unserer modernen Gesellschaft, so Link, wird dieses Wissen von einer Vielzahl von „diskursiven sowie praktisch-intervenierenden Verfahren, Dispositiven, Instanzen und Institutionen produziert und reproduziert“. Wie (re-)produziert Literatur als eines dieser Dispositive Normalität? Welchen Umgang mit Normalität kann sie dem Leser aufzeigen? Diesen Fragen soll im Rahmen der vorliegenden Arbeit anhand des 2009 erschienenen Romans "Tschick" nachgegangen werden. Als theoretische Grundlage werden hierfür zunächst die Grundbegriffe des Normalismus nach Jürgen Link kurz dargestellt. Anschließend wird auf die Charakteristika des Road-Movie eingegangen. Unter der Maßgabe, dass die literarischen Narrationen nicht-normaler Fahrten nach den gleichen Prinzipien verlaufen wie die filmischen Narrationen, werden diese Merkmale auf die Road-Novel übertragen. Daran anknüpfend werden dann die beiden Protagonisten des Romans, der Verlauf ihrer Reise und zwei sich im Rahmen dieser Fahrt ereignende Begegnungen unter normalistischer Perspektive analysiert.
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