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Vor ihr stand ein fetter Kerl, dessen Aura so graselte, dass das Big Bud Feld im Vergleich dazu wie gemeiner Nutzhanf roch.Granny Pots Weedmühle wurde geraubt von dem breiten Räuber Haschischglotz. Indi-K und Sadiva beschließen das Teil zurückzuholen und dem Typen das Handwerk zu legen. Leichter gesagt als getan, denn ganz so doof ist der Räuber dann doch nicht. Ob die zwei Freundinnen da wieder rauskommen, den der Räuber hat sie durchschaut und geschnappt.Für die gedruckte Version auf: www.hemp-theke.de
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Seitenzahl: 119
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Chris Koch
Der Räuber Haschischglotz
Mit Zeichnungen von
Margrid Hüllweck
Copyright 2020 C. Koch, Stuttgart.
Alle Rechte vorbehalten
Text und Idee: Chris Koch
Illustrationen: Margrid Hüllweck
Mehr Infos: hemp-theke.de
ISBN: 978-3-9822652-1-6
1 Auflage 1 - 2000
Vorwort
Erstmal danke an meine Fans, die mich unterstützen und lange darauf warten mussten, bis endlich ein weiteres Buch in diesem Genre erscheint. Ich habe mich für diesen Kinderbuchhelden entschieden, da ich mit ihm aufgewachsen bin und seine Geschichten immer sehr gerne mochte.
Ich habe aber in diesem Buch nicht darauf verzichten können, ein Glossar mitzuliefern, da wohl doch einige Leser neu in der grundlegenden Thematik sind und manche Insider-Ausdrücke nicht kennen.
Ich will jetzt hier aber gar nicht groß um den heißen Brei rumlabern und dir lieber viel Spaß beim Lesen wünschen.
Inhalt
Der gemeine Raub
War klar, die Bullen schaffen es nicht allein
Vorsicht Unkraut!
Wer andern eine Grube gräbt...
Hauptsache gut getarnt
Schuss aus der Feuerzeugpistole
Beschissener geht nicht!
Pietro der Abzwacker
Ein nächtlicher Trip
Happy Sadiva
Das Geheimnis der Tunke
Swagge Basecap
Abzwacker am Arsch
Die Tunke ist ein Elf
Weed und Bongs
Glossar
Glossar – heißt wohl Vokabelverzeichnis, warum schreibt man das dann nicht?
Räuber Haschischglotz – Die Titelfigur und ein Lump, er raubt und plündert und das am besten stoned. Im Grunde aber ein armer Tropf der in seinem Job festhängt.
Indi-K – oder auch Indika, ist eine Cannabis Gattung, die einen heftig in die Couch drückt. In diesem Fall handelt es sich aber lediglich um einen Namen, bei der Namensfindung waren ihre Eltern offensichtlich völlig stoned gewesen. Es gibt keine andere Erklärung.
Sadiva – oder auch Sativa, ist eher die Gattung: lustig, künstlerisch und nicht in die Couch gedrückt. Aber auch hier handelt es sich um einen Namen, allerdings einen Spitznamen. Sadivas richtiger Name war Tina Müller, aber weil sie so eine Diva ist, blieb es bei dem Spitznamen.
Granny Pot – Die alte Dame ist Indi-Ks Großmutter. Gegen ihr Rheuma und den kaputten Rücken hatte der Arzt ihr ein Grasrezept ausgestellt, seitdem geht es ihr prima.
Grinder – gibt es mittlerweile in allen Formen und Größen. Mit diesen Teilen erleichtert man sich das ewige Kleinschneiden der Kräuter. Ist also einfach nur eine Kräutermühle, die speziell erfunden wurde, um Marihuana klein zu mahlen.
Big Bud Feld – Das prächtige Grasfeld hinter Grannys Haus.
Weedbuds – Also direkt aus dem Englischen übersetzt sind es Unkrautknospen. Der Botaniker, der Marihuana als Unkraut deklariert hat, gehört verprügelt.
Redemption Song – Der breiteste Song von Bob Marley. Da klingt er, als hätte er sich Marihuana gespritzt.
Bong – ist eine Wasserpfeife, um sich schnell und zuverlässig ein paar Stockwerke nach oben zu beamen.
Blunt – hierzulande eher unbekannt, aber die über dem großen Teich rauchen die Teile öfter. Man nehme eine Zigarre, schneide sie auf und ersetzte den Tabak mit Marihuana, danach ordentlich ein sabbern zum Verkleben und Rauchen.
Vaporizer – ist ein Verdampfer. Hier werden die Kräuter verdampft, ohne Tabak oder irgendwelche anderen Zusätze, haben rein optisch Ähnlichkeit mit den E-Zigaretten.
Hallos – echt jetzt? Das sind einfach nur Halluzinationen, und warum es nicht Hallus heißt? Klingt einfach falsch, aber wahrscheinlich ist es auch eher ein Synonym für eingebildete Bilder auf Gras.
Nutzhanf – Das ist doch jetzt wirklich nicht schwer, eher ungeeignet zum Rauchen, weil keine Wirkstoffe für eine Bewusstseinsveränderung enthalten sind, also eher für die Papierherstellung oder Seile, man kann so viel daraus herstellen.
Killerchillums – Wir nennen es auch Kopf; da kommt das Weed rein, um es dann in der Bong zu rauchen und die Dinger sind eben noch dazu magisch; danach kann man wunderbar chillen.
Bud – direkt übersetzt heißt es wohl Gebot und mit einem “S” dahinter ist es plötzlich die Knospe, also in meiner Geschichte ist es einfach nur etwas zu rauchen.
Bongkopf- Ja ne, schon wieder? Es ist genau das Gleiche wie ein Killerchillum, nein! Nur eben nicht magisch.
Stammheadshop – In den Schuppen gibt es das ganze Zubehör rund um Marihuana und dieser spezielle ist eben der Lieblingsshop der zwei breiten Hühner.
Siebe – haben jetzt nichts mit Nudeln zu tun. Nein, die Dinger sind ebenfalls Bestandteil des Bongkopfs. Die Teile sorgen dafür, dass dein Gras nicht einfach absäuft.
Endlospapers – Was könnte das denn sein? Ja, es ist Zigarettenpapier auf der Rolle.
Gedöns – Laut Suchmaschine ist das überflüssiges Zeug. Find das Wort aber witziger und vor allem machen doch gerade die überflüssigen Sachen das Leben angenehmer.
Mr. Nice – war ein Großdealer in den Siebzigern, der hat halb Amerika mit Gras versorgt, oder war es England?
Dübel – einfach nur ein anderes Wort für Joint, also Marihuanazigarette. Ist doch nicht so schwer, Leute!
Großdealer – oh, das habe ich oben aus Versehen gespoilert.
Breit – Ein Besoffener ist Blau und ein Bekiffter ist …
Weedsafe – Ok, hier habe ich mir echt ein dämliches Wort ausgedacht, aber sollte sich doch selbst erklären.
Weedmühle – Schon wieder nur ein Synonym. Rate mal von welchem Wort?
Wachtmeister Dübelloser -Dorfpolizist des kleinen Kaffs; nimmt alles übergenau. Manche sagen, er sei als Kind in einen Pot Weedöl gefallen und hätte ihn ausgetrunken, so naturbreit und verstrahlt kommt er wohl rüber.
Assi – also, wenn ich das erklären muss, dann lege bitte jetzt das Buch zur Seite und schnapp dir ein Bibi und Tina Comic.
Schnittreste – Na endlich mal wieder ein Wort, das ich gerne erkläre, ist aber schnell passiert. Beim Ernten einer Dröhntanne, bzw. einer Marihuanapflanze kann ein Kiffer nur die Buds gebrauchen. Der ganze Rest sind Schnittreste, daraus kann man auch noch feine Sachen in der Küche herstellen.
Joint – echt jetzt?
Shit – Die direkte Übersetzung kennt wohl Jeder. Mit solchen Sauereien will ich aber nichts zu tun haben, also könnte es wohl was sein?
Weedcave – hier war ich von Batman inspiriert, übersetzt ist es eine Unkrauthöhle.
Hutbong – Ne Bong auf der Birne mit einem Schlauchsystem zum dran ziehen.
Multifunktionswumme – Der Räuber ist ein kleiner kreativer Kopf, wenn er sein bestes Sativa raucht, erfindet er allen möglichen Blödsinn. Aber diese Waffe hat es in sich. Sie kann dir auf zig verschiedene Arten den Tag versauen. Tränengas, Flammenwerfer und Lachgas sind nur ein Bruchteil der Einstellungsmöglichkeiten, die diese Wumme Marke Eigenbau zu bieten hat.
Paranoia – Wenn man auf dem falschen Trip ist und dann eventuell noch die Abkürzung nach Hause über den Friedhof nimmt, kann es schon mal zu Paranoia kommen.
Grasspur – Na, aber das wird doch in der Geschichte erklärt! Ich frag mich immer wieder, ob die abstinenten Testleser tatsächlich abstinent waren beim Lesen...
Silikonbong – man kennt doch die Backformen aus Silikon. So! Nichts anderes ist das, nur eben keine Backform.
Grüne Kekse – Das sind besondere Kekse: Mit Hanfbutter, die aus den Schnittresten gekocht wird. Ich habe gelesen, dass in Israel genau diese Kekse, mit ordentlich THC vollgestopft, an Alzheimer Patienten verteilt werden. Die haben bestimmt Spaß.
Pietro der Abzwacker – ist der Bösewicht dieser Geschichte. Ein gieriger alter Sack, der noch dazu verblüffende Tricks draufhat, ob mit der Bong oder seinem Zauberstab.
Botanikarbeit – Auch hier weigere ich mich eine Erklärung abzugeben, kennt man doch!
Lederhandschuh – Da liegt der Sachverhalt wieder ganz anders mit der Erklärung; dieses Teil kennt wohl jeder, aber hier findet es eine besondere Anwendung. In Marokko zum Beispiel, laufen die Plantagearbeiter mit ihren langen Armschuhen durch die Felder, um danach aus dem abgekratzten Harz köstliches Hasch herzustellen.
Hybrid – kennt man ja vom Auto, auch hier sind einfach verschieden Marihuanasorten oder Gattungen gekreuzt, daher gibt es mittlerweile unzählige Sorten. Jeder Hobbygrower kreuzt und quert, wie er gerade lustig ist.
Fuffi – ist eine Maßeinheit für eine, oft tagespreisabhängige, bestimmte Menge Gras im Wert von fünfzig Euro; erschließt sich doch aber auch, oder?
Space Skunk – Da habe ich eine erfundene Sorte aus einem früheren Buch integriert. War das Fluggras des kleinen Kiffers.
Flashbox – funktioniert am besten in einer Telefonzelle oder einem besonders kleinen Raum. Darin raucht man einen fetten Joint und steht somit dauerhaft im Rauch. Um es sich mal ohne Joint vorzustellen, kann man auch mal einen fahren lassen, in so einer Location.
Der kleine Kiffer – Wie gesagt, ein früheres Buch von mir, über einen kleinen Kerl vom anderen Stern. Wer es nicht kennt, sollte das ändern.
Hash Brownies – Auch hier kommt wieder die Weedbutter ins Spiel. Einfach bei der Backmischung die Butter tauschen und schon kann die Reise zum Mond los gehen.
Weedlimo – Das Zeug gibt es wirklich, mit und ohne Wums, je nach Land. Ich hoffe nur, dass es anders hergestellt wird als in meiner Geschichte.
Luna-Skunk – auch wieder eine erfundene Grassorte mit besonderen Eigenschaften. Mehr will ich hier nicht verraten, auch die restlichen Wörter werde ich nicht erklären, wäre einfach ein zu fetter Spoiler.
Jetzt hoffe ich, dass die ersten Unklarheiten geklärt wurden und mit dem Glossar die drängendsten Fragen beantwortet sind. Falls dir doch noch irgendwas nebulös vorkommt, sende mir gerne eine E-Mail.
Der Räuber Haschischglotz
Einmal saß Indi-Ks* Granny Pot*, total breit in ihrem riesigen Schaukelstuhl, draußen im Garten. Sie bewachte das kleine Big Bud Feld* und mahlte dabei unermüdlich die schönsten Weedbuds* in ihrem elektrischen Grinder*. Indi-K und ihre beste Freundin Sadiva* hatten ihr das Teil zum Geburtstag geschenkt, dass die Zwei selbst erfunden und aus einer Spieluhr, einem Mixer und diversen anderen Bauteilen gebastelt hatten. Wenn Granny Pot nun den Knopf drückte, um dieses Wunderwerk der Technik anzuwerfen, erklang neben dem herrlichen Geräusch der Mühle, ihr Lieblingssong des Godfather of Reggae: Bob Marley mit dem Redemption Song*.
Seit die alte, breite Dame den neuen E-Grinder mit den großartigen Blinklichtern hatte, die im Takt des Liedes blinkten, war sie gesünder als je zuvor, weil sie wahrscheinlich doppelt so viel rauchte. Auch an diesem Tag hatte sie das Geburtstagsgeschenk schon exzessiv in Gebrauch gehabt und unzählige Konsumeinheiten vernichtet; ob nun in der Bong* oder als Blunt* oder im Vaporizer*, aber immer ohne den giftigen Tabak, den hatte der Arzt ihr verboten.
Plötzlich vernahm sie ein Knacken und Knistern aus ihrer Plantage, war aber zu faul dem nachzugehen, bis plötzlich eine laute, raue und verrauchte Stimme rief: „Hey du alte Schachtel, her mit dem Teil!“ Granny Pot war davon überzeugt Hallos* zu haben und zog erstmal kräftig an ihrer Bong. Der Rauch verflüchtigte sich aber schneller als üblich; die Gestalt, die darin erschien, saugte den kompletten Rauch auf, so gierig das die alte Dame schrecklich erschrak.
Vor ihr stand ein fetter Kerl, dessen Aura so graselte, dass das Big Bud Feld im Vergleich dazu wie gemeiner Nutzhanf* roch. Er sah auf den ersten Blick eher lustig aus, mit seinem zerzausten Bart, seiner großen Nase und den weiten Hosen. Auf dem Kopf trug er so etwas wie einen Hut, in dessen Mitte eine rauchende Bong stand, und in der rechten Hand hielt er etwas, es sah aus wie ein Spielzeuggewehr, das er auf die völlig bleich gewordene Omi richtete. Mit seiner linken Hand zeigte er auf den E-Grinder und wiederholte seine Worte mit Nachdruck: „Gib schon her das Teil, oder du bekommst eine Ladung Heulgas mitten in die Fresse!“
So breit Granny Pot auch war, ließ sie sich von dem Typ keine Angst machen. „Normal spreche ich nicht so vulgär aber VERPISS DICH!“ rief sie entrüstet und steigerte sich immer mehr hinein, „Wie bist du eigentlich an meinem Elektrozaun vorbei gekommen – was ist los mit dir Penner, mich so anzuquatschen und wer bist du überhaupt?“
Da lachte der Räuber so fürchterlich, dass die Bong auf seinem Hut schier heruntergefallen wäre. „Du bist wohl nicht bei Instagram und hast keine Glotze?“ Granny Pot schaute auf den zweiten Blick etwas genauer hin und sah die Killerchillums* in seinem Gürtel stecken. Diese Teile haben Magie in sich, denn man kann unendlich viel Gras hineinstopfen, ohne dass sie je voll werden oder ausbrennen. Nur Wenige weilen danach noch unter den Wachen.
„Bist du etwa – der Räuber Haschischglotz?“ „Na, das hat ja ewig gedauert du alte Schachtel. Jetzt geh mir nicht länger auf den Sack und rück den Grinder raus, bevor ich dich zum Flennen bringe!“ „Hey, der gehört mir! Das war ein Geburtstagsgeschenk von meiner Nichte und ihrer schrägen Freundin, wenn man damit grindet kommt mein Lieblingslied“, jammerte Granny Pot mit Tränen in den Augen. „Ich hab doch noch gar kein Heulgas abgefeuert du Mimose“, meinte der Räuber, während er einen prüfenden Blick auf seine selbstgebaute High-Tech-Waffe warf. „Her damit!“ Da schoss auch schon eine kleine Wolke aus dem Lauf seiner Wumme, die aussah als hätte er sie einem Kind abgenommen. Die Knöpfe und Rädchen an dem Teil machten sie nicht realistischer. Der verirrte Schuss ging nur knapp am Gesicht der alten Dame vorbei. Erschrocken und panisch zugleich, rückte Granny Pot den Grinder schweren Herzens heraus. Mit einem zufriedenen und dreckigen Grinsen nahm der Räuber Haschischglotz sein Diebesgut an sich.
Bevor er aber verschwand, holte er noch einen Bud* aus dem Beutel an seinem Gürtel, grindete ihn mit größter Freude in seiner neuesten Beute, schüttete das gemahlene Dope in Grannys Bong und meinte ernst, mit hochgezogener Braue, „Du alte Schachtel darfst erst um Hilfe rufen, wenn der ganze Kopf geraucht ist!“ „Coole Sache!“, freute sich die alte Dame etwas zu früh. Bevor Haschischglotz sich zum Gehen wandte, gab er der nichtsahnenden Granny Pot noch Feuer zum Anrauchen der Bong. Die alte Dame zog mit gieriger Vorfreude, den Verlust ihres Grinders noch nicht ganz realisiert – an ihrer Bong und beinahe augenblicklich war sie so breit, wie sonst nach zehn Köpfen. Kreidebleich sah sie dem sich gemütlich davonmachenden Haschischglotz noch hinterher. Dann setzte sie etwas zögerlich und voller Respekt vor dem Kraut des Räubers einige Male an, um den Kopf so schnell wie möglich zu vernichten, damit sie endlich um Hilfe rufen konnte.
Als die alte Dame nach etwa dreißig Minuten froh war, dass in dem Bongkopf* nichts mehr zu rauchen war, wollte sie aufstehen und um Hilfe rufen; fiel aber nach einem einzigen panischen Schrei um wie ein gefällter Baum und schlief ein, bevor sie am Boden lag.