Der Ring - Wittenweiler, Heinrich - kostenlos E-Book

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Heinrich, Wittenweiler

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The Project Gutenberg EBook of Der Ring, by Heinrich WittenweilerThis eBook is for the use of anyone anywhere in the United States and mostother parts of the world at no cost and with almost no restrictionswhatsoever.  You may copy it, give it away or re-use it under the terms ofthe Project Gutenberg License included with this eBook or online atwww.gutenberg.org.  If you are not located in the United States, you'll haveto check the laws of the country where you are located before using this ebook.Title: Der RingAuthor: Heinrich WittenweilerCommentator: Adelbert KellerEditor: Ludwig BechsteinRelease Date: June 21, 2015 [EBook #49250]Language: German*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DER RING ***Produced by Karl Eichwalder, Chuck Greif, Reiner Ruf, andthe Online Distributed Proofreading Team athttp://www.pgdp.net (This book was produced from scannedimages of public domain material from the Google Printproject.)

BIBLIOTHEK

DES

LITERARISCHEN VEREINS

IN STUTTGART.

XXIII.

STUTTGART.

GEDRUCKT AUF KOSTEN DES LITERARISCHEN VEREINS.

1851.

LITERARISCHER VEREIN

IN

STUTTGART

GEGRÜNDET 1839.

PROTECTOR:

SEINE MAJESTÄT WILHELM KÖNIG VON WÜRTTEMBERG.

*   *

*

Präsident:

Dr Keller, professor in Tübingen.

Secretär:

Dr Holland, privatdocent in Tübingen.

Kassier:

Huzel, reallehrer in Tübingen.

Ausschuß für das jahr 1851:

G freiherr Cotta v. Cottendorf, k. b. kämmerer in Stuttgart.

Dr Fallati, professor in Tübingen.

Hofrath dr Grimm, akademiker in Berlin.

Dr E. v. Kausler, archivrath in Stuttgart.

Dr Klüpfel, bibliothekar in Tübingen.

F. v. Lehr, director der k. privatbibliothek in Stuttgart.

Dr Menzel in Stuttgart.

Dr Michelant, professor in Rennes.

Dr Schmeller professor in München.

Oberstudienrath dr C. v. Stälin, oberbibliothekar in Stuttgart.

Dr Wackernagel, professor in Basel.

Dr G. v. Wächter, kanzler in Tübingen.

Agent:

Fues, sortimentsbuchhändler in Tübingen.

DER RING

VON

HEINRICH WITTENWEILER

HERAUSGEGEBEN

VON

LUDWIG BECHSTEIN.

EINGELEITET DURCH ADELBERT KELLER.

STUTTGART.

GEDRUCKT AUF KOSTEN DES LITERARISCHEN VEREINS.

1851.

DRUCK VON H. LAUPP D. J. IN TÜBINGEN.

BIBLIOTHEK

DES

LITERARISCHEN VEREINS

IN STUTTGART.

XXIII.

STUTTGART.

GEDRUCKT AUF KOSTEN DES LITERARISCHEN VEREINS.

1851.

DER RING

VON

HEINRICH WITTENWEILER

HERAUSGEGEBEN

VON

LUDWIG BECHSTEIN.

EINGELEITET DURCH ADELBERT KELLER.

VORREDE.

Das gedicht der Ring, von welchem, wie es scheint, noch kein litterarhistoriker berichtet hat, erscheint hier zum ersten mal im drucke.

Als abfaßungszeit ist ihm das fünfzehnte jahrhundert anzusetzen. Gegen eine spätere spräche die beschaffenheit des einzigen bekannten originalmanuscripts und der schriftzüge, gegen eine frühere die erwähnung des schießpulvers und seines gebrauches im kriege, 57b und wenn man will 56a. Auf eine nähere spur leitet vielleicht die erwähnung des markgrafen von Ferrara 21c.

Der dichter nennt sich 1d Häinreich Wittenweilär. Über seine heimat ist nichts sicheres bekannt. Ein Wittenweiler (nicht Wittenweil) ligt in der nähe des zum württembergischen oberamtssitz bestimmten marktfleckens Blaufelden. In diese gegend weist auch der name des früheren besitzers der handschrift, obwohl man von einer Blauburg nichts mehr weiß; in jener gegend findet sich aber ein flüßchen Blau, der genannte marktflecken Blaufelden und ein weiler Blaubach. Auch die dortige volkssprache gibt manche erinnerungen an eigenthümlichkeiten unseres gedichtes. Jedenfalls gehört der verfaßer dem südlichen Deutschland an, ohne zweifel Bayern. Preußen ist ihm seiner eigenen aussage nach 46c nicht so gut bekannt, daß er seine städte benennen könnte, während er sonst sich als einen mit deutschen landen, städten und flüßen wohl bekannten mann zeigt und auch von dem auslande mancherlei kunde auskramt 46b. Die scene des gedichtes hat offenbar erdichtete und leicht deutbare namen, wie die personen: Lappenhausen, Mätzendorf, Nissingen, Seurensdorf, Rützingen, Fützenswille 42b. Vielleicht werden sie im bayerischen oberlande gedacht. Die münze ist der Berner 34b. Schmeller 1, 200. In nicht weiter ferne ligt die Schweiz und Österreich 33: Appenzell, Glarus, Aurach im Schweizerthal 42c. 48b. 49b, Lauenthal, Marchfeld, Prettengau, die Alpen, die Scherr werden erwähnt; ferner Schwaben 30b, der Neckar 33a, der Rhein 42b. 52b, Stockach 51d und als entlegen der Schwarzwald 57d.

Heinrich Wittenweiler ist ein vielseitig unterrichteter mann des bürgerstandes, der auf den rohen sich überhebenden bauernstand mit unerschöpflicher satire und ironie herabfährt, ganz in der weise wie die gleichzeitigen fastnachtspiele vielfach thun.

Seine manchfachen kenntnisse sucht er am faden der erzählung in sein buch einzureihen: insbesondere über religiöse, philosophische und politische dinge 44, länderkunde 46b, hofsitte, kriegskunst, reitkunst 50a, haushaltung. Der damit verbundene didaktische zweck ist in der einleitung bestimmt ausgesprochen.

Mit der vaterländischen litteratur zeigt sich der dichter manchfach vertraut. Die deutsche heldensage kennt er und läßt ihre figuren in abenteuerlich phantastischer weise in seiner erzählung hervortreten. So begegnen wir Dietrich von Bern 36d. 48d. 49b. 51b. 53c. 54, dem meister Hildebrant 48d. 53b. 54ac, Sigenot 48b, Egge 48b. 54, Wolfdietrich 48d. 54b, Laurin 49b. 51. 52abd. 53d, Dietleib 48d. 54ab, Eckart 55bc. Von artusischen rittern wird 48c Lanzelot und Tristan, aus der antiken sage Troja und Alexander 45b, aus dem kreiße der thiersage und der fabel der fuchs Reinhart 32c, die ameiße 31b, die mäuse und der löwe 43d erwähnt. Auch Freidank ist dem dichter bekannt 45b.

Das gedicht ist eine erzählung, in welche aber absichtlich und nicht ohne geschick der lehrhafte stoff eingereiht ist. Einmal, in dem briefe des mädchens an Bertschi, tritt auch die in jener zeit so beliebte figur der allegorie, nicht ohne einen anflug von ironie, auf. Häufig sind kernhafte sentenzen eingestreut, welche manchmal (31c) an die form der priamel streifen und welche in der handschrift am rande meist durch ein notabene ausgezeichnet sind.

Die metrische form des gedichtes sind die gewöhnlichen kurzen verspaare der mittelhochdeutschen kunstepik, oft durch ziemlich unvollkommene reime gebunden. Mitunter kommen lyrische metren, einige male selbst prosa in liturgischen stellen.

Die handschrift, welche außer unserem gedichte nichts enthält, ist ein in zwei holzdeckel gebundener folioband, auf pergament von einer nicht übeln hand des fünfzehnten jahrhunderts geschrieben, es sind 57 blätter, 2 spalten auf der seite. Die anfangsbuchstaben der zeilen sind durch eine die ganze seite herab reichende verticale linie durchschnitten, welche bald roth, bald grün ist, je nach dem eingangs des gedichtes angedeuteten wechsel des inhaltes. Übrigens trifft der farbenwechsel mit dem des inhaltes häufig nicht überein, so daß es scheint, es sei diese bemalung einem ungeschickten schreiber überlaßen geblieben. Im abdrucke ist der anfang farbloser stellen mit *, der rother mit **, der grüner mit *** bezeichnet worden.

Die handschrift gehörte früher einem Jakob Markwart von Blauburg, der seinen namen mit etwa ins sechszehnte jahrhundert gehörigen schriftzügen auf das erste blatt eingeschrieben hat, nunmehr aber der herzoglichen bibliothek in Meiningen.

Ich füge einige bemerkungen über einzelne stellen bei: die von herrn doctor Holland mitgetheilten bezeichne ich mit H.

1 Die überschrift ist von späterer hand. Darauf folgen die worte Est Iacobi Marqvardi à Blauburg.

1c Der text beginnt mit einer gemalten initiale, worin das brustbild eines klerikers in gelbgrünem rocke und barett dargestellt ist, welcher in der linken einen ring hält und mit der rechten darauf deutet. Unter diesem buchstaben ist ein wappenschild, worin sich der oberleib eines stehenden schwarzen bockes befindet, vielleicht das wappen des besitzers.

1d, 15 Der rest der spalte ist eingenommen von einer federzeichnung, ein kosendes liebespaar darstellend.

2, 2 Lappenhäuser kennt auch Rollenhagen. Froschmäusler. Frankf. 1683 s. 396. 496.

2b, 11 ? slehteclîch. Vgl. 14d, 27. 22b, 35. 54d. So 11c, 7liehten. 14, 7rehten (?). 15d, 36flühten. 16b, 4geflohten. 17, 6getihtet. 19, 10niht. 20b, 7tohter. 20d, 44seht. 22, 13mahts. 23ctohter. 24allmähtigen. 25bniht. 27dgerehtikeit. 30ahten. 35cdanhten. 53gefohten. 55Mohten.

2b, 35 ? Des.

3, 12 ? strecken: recken.

3c, 35 Hs. güter, das er ist aber untertüpfelt.

3d, 23 ? Denn.

4b, 20 ? Leckdenspiez herfür dô trat.

4d, 27 ? nim.

4d, 38 Vgl. 17b. Helmbrecht 1781. Gr. 1, 954.

5, 19 Die entsprechende reimzeile fehlt.

5c, 38 corrigiert eine wenig spätere hand, die auch sonst auftrit, ze.

5d, 2 ? Dîn.

5d, 6 ? Dô.

6b, 7 ? ernstlîchen.

6d, 21 Vgl. 10c.

7d, 26 ? Ir seit nit wert, her twerc: berc. Oder im folgenden habt tal und berc und erd.

9, 2 ? schrei. H.

9, 3 ? Nu wê.

9c, 8 ? kôt: gebrâht hât.

10b, 6 ? stette: bette.

10b, 26 Diese scene erinnert an ähnliche in den fastnachtspielen.

11d, 21 ? Wan. Ebenso 12, 16.

12, 40 ? gunnest.

12c, 1 ? sprechen.

13c, 27. So 16, 36.

14, 7 ? reichen. H. So 16, 19.

14b, 16. 19d, 35. 20, 26. 20c, 28f. 20d, 26. 21b, 18. 23, 12. 23d. 28, 15. 29c. Haupts zeitschrift 8, 376.

14c, 8 ? miuslî.

14c, 29 ? secken.

14d, 1 ? dritten.

15b, 12 ? dar zuo.

15d, 20 ? weiter.

17b, 33 Zu dem fehlenden D ist raum gelassen für den miniator.

17d, 38 ? deinem. H.

18c, 36 ? verret.

18d, 25 ? mê. Vgl. z. 4.

20, 30 ? ritt.

20b, 43 ? den.

20d, 44 ? Seht.

21, 11 ? sældenrîch.

21b, 41 ? ir. H.

21d, 13 Über Eustachius vgl. Gesta Rom. 110.

21d, 22alter part. Altswerts kittel s. 54.

22, 6 ? krumb. H.

22, 14 ? milch.

22, 43 Vgl. Ecke.

22b, 1 ? liet.

22d Vgl. Weinschwelg. W. Wackernagels deutsches leseb. 1b, 575, 18. Sanct Johannis minne. Vgl. J. Grimms deutsche mythol. b, 54. H. Oswald von Wolkenstein s. 114. Uhlands volkslieder 1, 814. Simrocks volkslieder s. 601.

23brainvail Schmeller 3, 95. In dem fastnachtspiele von der verdienten ritterschaft Cgm. 4o. bl. 297 ff. sagt der kaiser zu einem heiseren Sänger: Iz all morgen ein feigen oder zwuo und vierzig air auz eim schmalz dar zuo, das kan dir schmieren deinen kragen, und ein viertail rainfals, so wirst du singen und sagen. In der Wolfenbütteler hs. dieses stückes 241b fehlt dieses wort.

24c, 2 Eine alte correctur liest Zehen nocz.? Zehene.

24c, 14 Eine alte correctur liest niht.

25b, 22 ? bekleiden.

27, 39 ? gereineget.

27d, 33 ? eim. H.

28, 8 ? Sie.

29d, 30 ? am lîbe. Die hs. hat hier eine alte correctur, welche die lesung unsicher macht.

29d, 32 ? schalk. H.

30, 4 Die zeile ist wohl zu tilgen.

31d, 31 ? tisch und bet.

32c, 40 ? pottenbrot. H. 46, 29.

33, 6 ? Ja. H.

33b, 2 Hagens gesammtabenteuer 3, lxxxj. H.

33b, 5 ? frou mær.

36b, 31 ? sûfer d. i. sûber.

37, 16 Freidank 125, 11. H.

38, 8 ? chluog. H.

38, 16 ? verheiter fastnachtsp. 218. 219b. 220. Altswert 54, 24.

38b, 3 ? Wem. H.

38b, 37 ? in. H.

38d, 1 Diese und die nächsten entsprechenden zeilen sind doppelt zu denken.

39, 5 Vgl. Massmanns denkmäler 1, 14.

39c, 27Holl]? her Oll.

40c, 36 ? innen. H.

40d, 23 ? mêrsten.

41, 15 Der name Kühdaisch kommt noch in Württemberg vor.

41, 42 ? verchlag. H.

41c, 33 ? hat. H.

42, 6 ? chäynem. H. Vgl. 42b, 35.

42, 8 ? wolt. So 45c, 41.

42, 40 ? Daz er.

42d, 44 ? falscher.? solcher.

43, 32 Athis 69.

43b, 31 MSHag. 3, 452b.

44, 33 ? trunken. H.

45b, 7 ? Der. H.

45b, 40 Freidank 72, 1. H.

45d, 16 ? Daz seu der hanher. H.

46c, 10 ? Lintmat, Limmat. H.

46d, 5 ? prîol.

47b, 6 ? ungestochen. H

47b, 11 ? Daz ein.

47b, 17 ? mithelfen. H.

47b, 26 ? Ez. H.

47d, 16 Anklang an den Heuberg?

48b, 17 ? kâmen.

48b, 29 ? nant. H.

48d, 26 ? zellet. H.

49, 37 ? ziehen auz hin auf daz.

49b, 9 Grimms deutsche mythol. 434. H.

49b, 10 ? twerg. H.

50, 5 ? unverzait. H.

50c, 17 ? hant. H.

51, 26 Grimms deutsche rechtsalterth. 320. H.

51b, 22 ? Ez. H.

51c, 6 ? zwing in. H.

52b, 25 ? bolz. H.

52b, 33 Grimms deutsche mythol. 454. H.

54b, 18 W. Grimms deutsche heldensage s. 105. Havelok z. 71. F. Wolf in den jahrbüchern für wißenschaftliche kritik 1834. 2, n. 31, s. 256. H.

54b, 37 Grimms deutsche mythol. 521. H.

55b, 7 ? einen starken risen.

55b, 17 ? Dar. H.

56d, 2 ? hahen. H.

57c, 11 ? arm man. H.

Tübingen, 5 Dec. 1850.

ADELBERT KELLER.

DIS BUCH IST GENANDT DER RINGK.

* Der obresten trivaltichäyt, 1c
Marien, muoter, räynen mayt,
Dar zuo allem hymelschen her
Ze lob, ze dienst und auch ze er,
Den guoten zlieb, ze fröden schein, 5
Den bösen zläyd, ze hertzen pein
Sült es hörren so zehant
Eyn puoch, daz ist der Ring genant,
Mit äynem edeln stayn bechläyt,
Wan es ze ring umb uns beschäyt 10
Der welte lawff und lert auch wol,
Was man tuon und lâzzen schol.
Chäyn vingerli ward nie so guot,
Sam ditz, gehabt in rechter huot.
In drew schol ez getäylet sein 15
Besunder nach den sinnen mein.
Daz erste lert hofieren
Mit stechen und turnyern
Mit sagen und mit singen
Und auch mit andern dingen. 20
Daz ander kan uns sagen wol,
Wie äyn man sich halten schol
An sel und leyb und gen der welt;
Daz hab dir für daz best gezelt.
Daz dritte täyl dir chündet gar, 25
Wie man allerpest gevar
Ze nöten, chrieges zeyten,
In stürmen, vechten, streyten.
Also leyt dez ringes frucht
An hübschichäyt und mannes zucht, 30
An tugend und an frümchayt.
Nu ist der mensch so chläyner stät,
Daz er nicht allwege hören mag
Ernstleich sach ân schympfes sage
Und fräwet sich vil mangerläy. 35
Dar umb hab ich der gpawren gschräy
Gemischet ünter disew ler,
Daz sey desta senfter uns becker,
Beschäyden doch mit varwen zwäyn: 1d
Die rot die ist dem ernst gemäyn,
Die grün ertzäygt uns frölich leben.
Doch vernempt mich, welt ir, eben!
Er ist äyn gpawr in meinem muot, 5
Der unrecht lept und läppisch tuot,
Nycht eyner, der auz weysem gfert
Sich mit trewer arbäyt nert,
Wan der ist mir in den awgen
Sälich vil, dez schült ir glawben. 10
Secht er aver ichts hie inn,
Das weder nutz noch tagalt pring,
So mügt irs haben für äyn mär,
Sprach Häynreich Wittenweylär.
Derschallend in dem hertzen fro 15
Hebt die täyding an also.
*** In dem tal ze Grausen 2
Äyn dorff hyezz Lappenhausen,
Was gelegen wunechleich,
An holcz und wasser uberreich,
Dar inn vil esler pauren 5
Sassen ane truren,
Under den ein junger was,
Der hiess Bertschi Triefnas,
Ein degen säuberleich und stoltz,
Sam er gedrait wär aus holtz. 10
An dem feyrtag gieng er umb,
Er wär schlecht oder chrumb,
Er wär nahent oder verr,
Der muost im sprechen junkherr.
Was schol man euch nu mer sagen? 15
Also wol chond er sich betragen,
Daz die alten und die jungen
Frauwen sere nach ym drungen;
Doch was einew sunderbar
In sinem herczen, daz ist war, 20
Die hiez Mäczli Rürenzumph.
** Sey was von adel lam und krumpf,
Ir zen, ir händel sam ein brand,
Ir mündel rot sam mersand,
Sam ein mäuszagel waz ir zoph, 25
An ir chelen hieng ein chroph,
Der ir für den bauch gie.
Lieben gesellen, horet, wie
Ir rugg was uberschossen!
Man hiet ein gloggen daruber gossen. 30
Die füzzli warend dick und bräit,
Also daz ir chain wind läid
Getuon moht mit vellen,
Wolt sey sich widerstellen,
Ir wängel rosenleicht sam äschen, 35
Ir prüstel chlein sam smirtäschen;
Die augen lauchten sam der nebel, 2b
Der âten smacht ir, alz der swebel;
So stund ir daz gwändel gstrichen,
Sam ir die sel wär enwichen.
Sey chond so schon gparen, 5
Sam ob sey wär von drien jaren.
*** Welt ir ander lagweis,
Über all truog sey den preis,
Also daz der Triefnas
Mäczleins selten ie vergas, 10
Und ward ir schletheleich also holt,
Das er nach ir zuo serten wolt.
Do huob sich ein hofieren
Mit stechen und tornieren,
An einem sonttag daz geschach, 15
Daz man do Bertschin chomen sach
Hit zwelf gsellen wol getan
Ze Lappenhausen auf den plan,
Die ritten also unverdrossen,
Sam si der regen hiet begossen. 20
Der erst was unser Triefnas,
Ein held recht sam ein giesfas;
Des wappen warend gablen zwo
In einem mist, der was er fro.
Der ander Chuoncz von Stadel hies, 25
Ein helde sam ein waldmies.
In seinem schilt gemalet was
In grünem veld ein toter has.
Der dritte Chunczo waz genant,
In allen schanden wol erkant. 30
Er füert für seynew wappen
Zwen hulczin chrieshaken.
Dem vierden sprach man junkher Troll,
Ein cheker sam ein anchenzoll;
Daz sein zäichen was ein rechen, 35
Der sich ungern liess zerprechen.
Der fünft was Hainczo mit der gaiss,
Ein eselmann vnd rittigmäiss,
Dem hiet der pharrer wâppen geben 2c
Drey nuss an einer weinreben.
Der sechste hiet den namen Twerg,
Ein hochgeporner auf dem perg,
Des wappenrok gemâlet was 5
Mit dreyn fleugen in eim glas.
Den sibenden so nenmet man
Her Eysengreyn ein snauferman.
Er fuort auf seinem drüssel
Neun löffel in einer schüssel. 10
Der aht der häist, alz ich es mäin,
Graf Burkhart mit dem überpäin,
Der liess ym machen seyneu wappen
Mit zwain ruoben häiss gepraten.
De neunden ich euch tauffen wil, 15
Er häisset Pencza Trinkavil.
Daz er do in dem schilte truog,
Daz wârend rinder in eim phluog.
Der zehend lept nit ane schaden,
Er häist her Jächel Grabinsgaden; 20
Der fuort von seiner alten gpürt
Vier rindrin chäis auf einer hürd.
Des einlften namen sey man gwiss!
Der was her Rüfli Lekdenspiss;
Er was des torffes mäiger, 25
Seyn wappen warend äyger.
Des lesten namen ich enwäiss,
Doch cham er auf den selben chräiss
Geritten mit eim fuchszagel.
Ich wäin, es wär der pauren hagel 30
Her Neythart, trun ein ritter chluog,
Der allen törpeln hass truog.
Ir chläinet was das aller best,
Ein kalb in einem storchennest,
Daz fuortens gmaincleich in dem her 35
Durch junkfrawn Mätzen zuht und er.
Die helm sam chörbe warent gstricht,
Also daz käynr dar inn dersticht; 2d
Dar under sach man hangen
Ir schilt, daz wârent wannen;
Ir geplayt daz was von loden
Mit häw und stro wol underschoben. 5
Wolten si die päyn verpinden,
Dar zu nâmens paumrinden.
Si sâssen ritterleichen
Auf saumernsätteln reichen,
Auf eseln und auch veltrossen, 10
Es möht ein juden han verdrossen,
Mit tächen und auch sekken
Sach man si die phert techen.
Ufen krücken wârent sper,
Si vegten greuleich hin und her 15
Mit irem pheiffer Gunterfay,
Der ein beki blies enzway.
Si schrien all gemainchleich:
Hört, ir herren, arm und reych,
Der muot hab heut ze stechen, 20
Schilt und sper ze prechen
Durch aller frawen eren,
Der schol sich gen uns keren!
Do vand man nieman auf dem plan,
Der die rekken törst bestan, 25
Also daz her Triefnas,
Der sein selbers nie vergas,
Sprach zuo den gesellen sein:
Und gieng es an daz leben mein,
Es muoss halt sein ghofieret, 30
Gestochen und gturnieret.
Ist daz uns niemant gtar bestan,
So räiten wir enander an.
Der rede sin warend si alle fro.
Zuo Gunterfay man ruoffet do: 35
Pheyff auf, lieber spilman!
Wir wellend dir wol lonan.
Gunterfay sein bek erschal,
Das man es höret uberal. 3
Die helm seu aufpunden
Mit jungem holcz gewunden,
Die sper si underschluogend
Und in einander fuorend. 5
So herte ward daz reyten,
Daz ir enkainr gepaiten
Mocht bis daz ym hilfe chäim,
Dann her Neythart der gemäin,
Den man selten mocht gevellen 10
Mit chrukken und mit dorfgsellen.
Seht, do sach man streben
Ein und zehen degen
Auf der erd und in dem bach,
Daz waz ir aller ungemach. 15
Triefnas der vil trostleich man
Wider zuo ym selber cham.
Er sach, daz er gevallen was
Für frawen Mäczen in daz gras,
Des schemet er sich über dank. 20
Er sprach: Mir ist daz jar ze lanch,
Und wär mir dicz allein geschehen,
Man müss vil kumbers an mir sehen.
Do cham doch seines vatters chnecht
Und half ym auf, daz waz sein recht. 25
In den selben sachen
Her Troll begund erwachen
Und schreyen: Wâffen, wâffen!
Wie hart han ich geschlaffen!
Er ward sich in der seyten clagen, 30
Dar umb man in muost häim tragen.
Graf Burkhart waz auch niht gar träg,
Wie er an dem ruggen läg.
Er batt die herren von dem rât
Daz man ym hulffi aus dem chât. 35
Chuoczen waz ein stich gemessen
In den pauch, daz ym daz essen 3b
Zuo der selben stunde
Fuor aus seinem munde.
Weder singen noch gesagen
Mocht er, noch sein smerczen clagen, 5
Dennocht wär im hilff gegeben.
Do giengs den andern an daz leben,
Den daz wasser in den schlund
Güsselt in des baches grund.
Die huob man auf, alz gesellen. 10
Waz scholt mans fürbas swellen?
Doch hiet der gtwerg getrunken,
Daz ym die augen sunchen.
Daz muost man ym do büessen.
Auf hub man pey den füessen, 15
Daz wasser liess man rinnen
Von ym, er cham ze sinnen.
Do sprach Pencza Trinkavil:
Für wars ich euch daz sagen wil,
Türstes mir nie buosse wart 20
Trâwen, wen zuo diser vart.
Grabinsgaden was gewäschen
Ane laug und ane aschen.
Er sprach: Ich han gewunnen.
Vor waz ich verprunnen, 25
Vor waz ich derstunken,
Dar zuo sein mir die laus ertrunken.
Des lobt er got mit fleizz.
Do sprach Hainczo mit der gäiss:
Dein gewinn der ist ein stro 30
Gen dem mein, des bin ich fro.
E ich in den bache chäm,
Ich waz häiden ungezäm,
Ich waz auch in der keczzer orden,
Erst bin ich ze cristan worden. 35
Secht, daz tet dem Chuonczen zorn.
Er sprach: Mich duncht, daz wir verlorn
Habin mere, dann gewunnen.
Wir sein in dem bach grunnen 3c
Sam die toten mäuse.
Sprecht ir, daz euch die läuse
Sein dertrunken, daz ist glogen.
Die bruoch ich oft han ab gezogen 5
Und gewäschen in dem bach,
Käin laus ich me dertrinken sach.
** Und du, Hainczo mit der gäiss,
Deins gewinnes ich enwäiss.
Bist du also worden cristan, 10
das ist gescolten und gefisten,
Wan nâch der weisen phaffen sag
Nieman sich getauffen mag
Selber in eim bache
Von chäinr lay sache; 15
Es muoss ein underschäidung sein
Zwüschem tauffer und auch dein;
Dar zuo der tauffer sprechen schol
Genantew wörter, die man wol
Vindet in der hailigen gschrift; 20
Dennocht ist ez als ein wicht,
Hat der tauffer nit den muot
Ze tauffen, so er daz tuot.
In gottes dienst bist du verdrossen,
Dar umb so hâst du wenk vergossen 25
Deins pluotz in seiner minne.
Du prinst auch nit mit sinne
In dem gäyst, daz sag ich dir,
Noch bist ein jud, gelaubes mir!
*** Eysengrayn mocht nit enbern 30
Einer red, die höret gern!
Siha durch gotz plunder,
Ist daz nit ein wunder,
Daz Chuoncz da häim uf seinem mist
Ist worden ein so guot jurist? 35
Wolt ir euch en wench enthaben,
Ein red mag ich für war sagen 3d
Ane brief und ane potten,
Es mügt wol euch er selber spotten.
Die täyding allen misseviel,
Ieder schluog sich an den giel, 5
Der schimpz begond seu reuwen.
Woy, wie laut sey schreuwen:
Nu we min und umbnâmen,
Daz wir ie ze samen châmen!
Daz wir ie gestochen haben, 10
Des müss wir schand und laster tragen.
** Lechdenspiss der unverzayt
Hort die clag, es waz ym layd.
Er sprach: Herfür mit schalle,
Hört, ir herren alle, 15
Ein red, die ich euch sagen wil!
Wir chömend noch zuo guotem spil,
Wolt ir volgen miner lere.
Wir behalten noch die ere,
Ist, daz wir stechen mit dem gast 20
Und bindent uns ind sättel vast.
Des rates fröwtens sich gemain,
Dem Chuoncz vom Stadel, der alläin
Do sprach: Ich wil nit stechen,
Lung und leber brechen. 25
Ie mer ich mich so wolt verpinden,
Ie e mir wurd von we geswinden.
*** Der red si nit vernamen,
Auf iren rossen si komen,
Mit widen sey sich do verpunden, 30
So si aller beste kunden.
Doch mocht der Chuocz beleiben niht,
Sein reiten daz waz gar enwicht.
Der ärs begond in smerczen,
Wie wol ers hiet am hertzen, 35
Also daz nicht mer dann äht
Châmend her mit irm gepraht
Auf den plan und widern gast.
Sey ruoften laut, sey schrewend fast: 4
Her, frömder gesell, wes hâst du muot?
Wilt du stechen umb daz guot,
Wilt du reiten umb die er,
So halt dich her und wart nit mer! 5
Her Neythart ward der rede fro,
Wie wol ers nit erzäigti do.
Er äntwürt züchtecleich und sprach:
Ich wolte haben mein gemach,
Den frid so wolt ich suochen, 10
Wolt ir es sein geruochen.
Wie wol es sey ein rehter schimph,
So wär es doch nit mein gelimph
Gen sölhen herren zuo reyten,
Die mir ze allen zeiten 15
Ze edel und ze stark seyn.
Waren der joch nür einr alläin,
Ich getörst in nit bestân,
Des schült er mich geniessen lân.
Do man die red verhörret, 20
Ir forht die was zerstörret,
Künew herczen seu gewunen,
Si sprâchend: Höra zuo der nunnen,
Waz sey spricht und waz sey säyt,
Recht sam ein gfrorner has verzäit. 25
Graf Burkhart für die andern brach
Und sunder zuo hern Neythart sprach:
Ich wäiss nit, wie dus kochest,
Ich sich wol, daz du sochest
In dem sattel, so wir vallen. 30
Die schand missvelt uns allen
Und tuot uns in dem magen we
Dar umb so muost du stechen me.
Trun, sprach der gast vil hofeleych,
Daz wis gott von hymelreich, 35
Daz ich es han verwegen mich. 4b
Waz ich tuon muoss, daz tät ich.
Da mit man pheiffet schon, alz e.
Helm auf! he, wie laut man schre!
Des ward nit lenger do gepitten, 5
Vil drât si auch zesamen ritten
So chrefticleichen und so hart,
Daz grâf Burchart an der vart
Dem rosse auf dem ärs gelag.
Hört, waz ich euch mer sag! 10
Do sach man seinen gsellen
Her auf der prüche prellen.
Erst huob sich jamer angst und not,
Die frawen lachten sich ze tot.
** Grâf Burkhart in den sattel kam. 15
Sym so, ir ziegglin, sprach der man.
Durch aventewr so seyt er chomen,
Aventewr habt er vernomen.
*** Do mit so huob er sich von stat.
Lechspiss do her fürher trat 20
Mit seiner scharffen angesicht.
Er sprach: Ir gast, ir seit ein wicht,
Des dunket mich in meinem herczen;
Dar umb so muost ir leiden smerczen.
Des antwürt ym der frömde man: 25
Mein juncherr, waz han ich getan,
Daz ich schol smerczen dulden?
Ich pitt euch pey gotts hulden,
Last mich reiten meineu vart
Durch aller werden frâwen art. 30
Süsser red mocht er engelten.
Lechspiss erst huob an ze schelten,
Ein langes sper er under schluog
Und lieff hin an reht sam ein phluog.
Er stach den gast, daz im wol halb 35
Aus dem nest emphiel daz kalb.
Des frewtend si sich alle,
Si ruoften hoch mit schalle:
Ge hain, Üli mit der nasen, 4c
Hilf deim weyb der kuo grasen!
Lechspiss ruoffet aus dem mund:
Da für näm ich nicht hundert phund.
Doch muoss ich in noch aber rüren, 5
Er chan mirs trawen nit enphuren.
Daz sper so nam er in die hant,
Gen dem gast er anhin rant
Und traff in pey dem sattelpogen
Also ser und ungezogen, 10
Daz in die riemen liessen,
Er mocht ir nit geniessen,
Vallen muost er in die erde
Drey sprang tieff der werde.
Secht, do huob sich jamers chlagen. 15
Ir ghort es nie pey ewern tagen,
Wie schier ze wäinen waz geraten
Ir lachen, daz si vor taten.
Dem mäyger mund und nase pluot,
Doch ruoft der held aus freyem muot: 20
Hört, ir herren überall,
Ir schült nit chlagen meinen val,
Er hat mich nit getroffen,
Ich han mich selber ab gestochen.
Man truog in fuder so zehant, 25
Vil drât so cham her für gerant
Eysengrein ein küner degen,
Er sprach: Der tiefel müss sein phlegen,
Miss ich im nit einen stich,
Daz er werd gagent unter sich. 30
Eyn lautes gschray er do an huob:
Sym so, ir her verlauffner buob,
Wolt ir daz treyben ymer mer,
Daz tuot mir zorn und müt mich ser.
Her Neythart äntwurt ym aldo: 35
So, min lieber herr, so!
Ich lâsses gern beleiben,
Welt irs nit fürbas treiben.
Ich säit euchs vor, vernemet mich!
Was ich tuon muss, daz tät ich. 40
Nit so, sprach her Eysengreyn,
Es muoss noch bas getumbelt seyn. 4d
Ich muoss dir deinen chübel rüren,
Der hanher wolt dich dan enphüren.
Die helme sey verpunden
Ze den selben stunden, 5
Eysengrein begräiff daz sper.
Über in herr, so, über in herr!
Die andern alle schrewen vast,
So häiss in waz auff disen gast,
Do mit sey zu zemen wolten seyn. 10
Der esel unter Eysengreyn
Schreyn und fliehen do began
Alse schänczleich hin und dan,
Daz er wenich do gestechen
Mocht, noch seynen schaden rechen. 15
Daz sper gie auf die erde.
Do ruoft der degen werde:
Hilffa, herr, und hilffa schier!
Ich wil verderben auf dem tier.
Do cham ein müllner noch glauffen. 20
Herr, wolt ir daz tier verchauffen?
Zehen schilling an ein phunt
Gib ich euch ze diser stund.
Des äntwurt ym der wolgetan:
Häiss nür den esel stille stan 25
Und hab den sattel sampt mit im!
Nim hin, lieber müllner min!
Hagen ward gevangen
Mit des müllners zangen,
Die andern ranten all her nach, 30
Zuo dem esel waz in gach.
** Si schrien laut: Es ist enwicht,
Verpint dem esel sein gesiht,
So mag er lauffen drichcz hinan.
*** Secht, daz waz so schier getan. 35
Hagen stuond verpunden
Sam in die wolf geschunden
Hieten, also draft er her
Röschleich gen her Neythartz sper.
Do ward vil ritterleich gestochen, 40
Schilt und sper ân zal zerprochen.
Der gast mocht nit lenger payten,
Er stiess den esel in die seyten
Daz er also schiere 5
Streket ällew viere.
Eysengrein dar unter glag.
Seht, do huob sich new clag
Umb den edeln herren, 5
Der sich so schon chond weren.
** Eysengreyn was unverzäit,
Er sprach: Mir tuot daz clagen läid.
Syha durch einr merhen fist,
Ob mein phärt gevallen ist. 10
Waz schulden schol ich dar um tragen?
Wer mag sich an den hymel haben?
*** Ich han verwüst die rehten hand,
Daz tuot mir wirser, dann die schand.
Da mit so was die red ergangen. 15
Eysengreyn sich huob von dannen,
So er aller röschest kond.
** Triefnas rügen sich begond,
Die nasen ward er rimphen,
Daz feur im aus den augen glast, 20
Aus seinem maul der gäifer prast.
Jo, wie zittert er von zorn!
Sein varw hiet er so gar verlorn,
Stamblent ward sein räisseu zung.
*** Waz man saget oder sung, 25
Dem gast wolt er do nit vertragen,
Er wolt in nür für toten haben.
Do huob er an ze lurggen do:
So, du du du hürrensun, so,
Des ha ha hab du dich verwegen, 30
Du ma ma macht nit mer geleben.
Her Neythart waz ein cristan man,
Dar umb so ruoft er Bertschin an:
Min he he herr, duorch unsern got,
Lâst mi mi mich vor meinem tot 35
Ze re re reuwe chomen!
Daz mocht in layder nicht gefromen.
Bertschin tet der spot we.
Er sprach: Nu chla la laff nit me!
Wie drat er seinen helm auf band! 40
Daz sper er vasset in die hant,
Eylen wolt er gen dem man
Und in der herberg rayten an,
Do stiess sichs phert, ich wäiss nit wie, 5b
Über ein ärws, daz ym die chnie
Zuo der erden sunken,
Sam es nit hiet getrunken.
Triefnas über und über viel 5
Also hart auf seinen giel,
Daz er wainet und auch gräin.
Er fluochet allen frawen rain:
Ir gunten, koczen, bösen breken,
Daz euch der ubel tot müss streken 10
Um die marter, die ich duld
Nit anders dann umb ewer huld.
War zuo habt es mich nuo pracht?
Her widerumb er do gedacht
An frawn Mäczleins wirdichayt, 15
Vil drât er swäig, ez waz im layt,
Ein anders gsanch do huob er an:
So sey ich nit ein biderman,
Frâwen gnad wil ich derwerben
Scholt ich vierstund dar uber sterben. 20
Uber sich so ward er sehen
Und schrein: Mir ist nit recht geschehen,
Helft mir in den sattel wider!
Und stech ich in dann nit da nider,
So sprecht, daz ich ein esel sey. 25
Also châmen ir wol drey
Und hulffen do dem chünen man,
Daz er auf die merhen cham.
Waz er vor gepunden ser,
Si punden in noch dreistund mer. 30
Den peyffer hiess man aber dönen.
Haltab, haltab, wurdens hönen.
Die sper si under drukten,
** Ir ruggen sey do smukten
Hinter die schilt vil werleich 35
*** Und ranten also erleich,
Daz zwo ofenchruken
Vielend hin ze stuken,
Des muost der ofner do engelten.
Fluochend ward er und auch schelten 40
Umb seyn chruken bäyde.
Bertschi jach: Hab dir nit laide!
Ich wil dir geben häw und stro,
Pring mir ander chruken zwo!
Daz waz so schier geschehen. 5c
Triefnas sprach: Nu schol man sehen,
frawen dienen chan.
Den gast so rant er wider an,
Herrn Neytharten des do verdross, 5
Er gab dem minner einen stoss,
Daz man in selten mer hiet funden.
Do waz er also stark gepunden,
Daz er mit käinir geparde
Mocht chümen von dem phärde. 10
Daz cham alz zuo seinen schanden,
Hangend ward er in den panden
Der merhen auf die hüfe,
Ob ich es rechte brüfe,
Ze hart ym an der selben vart 15
Gestrigelt ward sein har und bart,
Und wär man ym ze hilf nit chomen,
Daz schläpfen hiet im sel benomen,
Doch ward ym von we geswinden.
Secht, do ward er erst enphinden, 20
Daz Chuoncz ym vor gesaget hiet,
Do er ze lesten von ym schied.
Die frawen schreuwen, daz es clanch:
Helm ab, helm ab! waz ir gesanch.
Daz pheiffen was vil gar gelegen. 25
Wes scholten do die andern phlegen?
Daz muogt es äigenleichen wissen.
Sey heten sich vil nach beschissen
Von rechter forcht, die si do hieten.
Si wolten sich des schimphes nieten. 30
Dennocht sprach her Lechspiss:
Des lebens seyn wir noch gewiss
Und möchtin dar zuo er bejagen,
Hietin wir den gast erschlagen.
Unser sind noch vier beliben. 35
Schölten wir nit eim gesigen,
So wär doch ubel, daz wir ässin
Oder zuo Lappenhausen sässin.
Dar umb so schüllen wir nu reyten
Mit ein ander und nit payten 40
Auf den schalk mit plossen swerten
Und in von ein ander serten. 5d
Do sprach Jächel Grabinsgaden:
Des rat was selten ie an schaden,