Der Schwangerschafts-Countdown - Susan Magee - E-Book

Der Schwangerschafts-Countdown E-Book

Susan Magee

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Beschreibung

Dieses Buch begleitet die Schwangere Tag für Tag bis zum errechneten Geburtstermin und darüber hinaus - denn beim ersten Kind sind Frauen oft bis zu 14 Tage überfällig. Zwei Expertinnen, eine Mutter und eine Frauenärztin, gehen auf alle Aspekte der Schwangerschaft ein - die Entwicklung des ungeborenen Kindes, körperliche Beschwerden der Mutter, die Beziehung zum Partner und natürlich die kaum auszuhaltende Spannung. Außerdem geben Mütter ihre Erfahrungen und kleine Tipps und Tricks weiter. Jede schwangere Frau zählt die Tage bis zu dem großen Ereignis, das ihr Leben und das ihres Partners für immer verändern wird - der Countdown läuft! Die Autorinnen helfen, das Warten zu verkürzen, und versorgen die Leser dabei mit nützlichen Informationen und praktischen Ratschlägen. Dieses handliche Buch ist das perfekte Geschenk für alle Frauen in anderen Umständen und ein informativer Ratgeber für Partner, Freunde und Familie der werdenden Mutter.

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Seitenzahl: 332

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Der Schwangerschafts-Countdown

Praktische Tipps und nützliche Ratschläge für die spannendsten neun Monate im Leben einer Frau

Von Susan Magee mit Dr. Kara Nakisbendi

VORWORT VON DR. KARA NAKISBENDI

SCHWANGER WERDEN IST NICHT SCHWER ...

Als Geburtshelferin habe ich unter anderem eines gelernt: Jede Schwangerschaft und jede Entbindung ist eine einzigartige Erfahrung. Keine Geburt ist wie die andere.

Die einzige Gemeinsamkeit ist, dass alle schwangeren Frauen extreme Gefühlsschwankungen erleben. Sie sind überglücklich, aber sie haben auch Zweifel, machen sich Sorgen und fürchten sich. Ich habe viele selbstbewusste Frauen kennengelernt, die unabhängig von ihrem Erfahrungsschatz und ihrem Bildungsstand plötzlich an ihren Fähigkeiten gezweifelt haben, ein Kind auf die Welt zu bringen und eine wunderbare Mutter zu sein.

Viele Faktoren spielen bei dieser »Schwangerschaftsneurose« eine Rolle – in der einen Minute ist man glücklich, dann ängstlich und zweifelnd in der nächsten, aber im Grunde steckt dahinter immer die Angst, die Kontrolle zu verlieren. Man plant viele Aspekte seines Lebens, und wenn man Glück hat, sogar den Moment der Empfängnis. Aber von diesem Augenblick an bewegen sich Schwangere auf einem schmalen Grat zwischen sich normal zu fühlen oder Teil eines wissenschaftlichen Experiments zu sein.

Obwohl ich Gynäkologin und Geburtshelferin bin, hatte ich die gleichen Ängste, als ich selbst Mutter wurde. Ich machte mir Sorgen wegen des Weins, den ich getrunken hatte, bevor ich wusste, dass ich schwanger war. Ich hatte Angst, dass der eingenistete Embryo wieder »herausfällt«, wenn ich zu viel Sport treibe. Ich hätte die beruhigenden Ratschläge, die dieses Buch bietet, wirklich gut gebrauchen können.

Der Schlüssel zur Minimierung deiner Ängste, die Schwangerschaft betreffend, liegt darin, dir so viele genaue Informationen wie möglich anzueignen. Es gibt viele Schwangerschaftsbücher, die Fakten und Details zu dieser Zeit liefern. Das Besondere am Schwangerschafts-Countdown sind die emotionalen Details. Susan Magee geht jede Phase der Schwangerschaft durch, Tag für Tag. Sie gibt einem das Gefühl, als könne sie Gedanken lesen. Sie erlaubt es den betroffenen Frauen, alle durch die Schwangerschaft hervorgerufenen Emotionen ohne Schuldgefühle auszuleben. Sie sorgt sogar dafür, dass man stolz darauf ist.

Genauso wichtig ist es, dass Susan dabei hilft, realistische Erwartungen an den Partner zu entwickeln, sodass die Beziehung keinen Schaden nimmt. Du, liebe Leserin, wirst dich an diese Seiten klammern, weil Susans Humor und ihre Deutlichkeit über das Wesen der Schwangerschaft dir helfen werden, dich fast normal zu fühlen.

Es erstaunt mich, dass wir Frauen unsere mütterlichen Fähigkeiten infrage stellen und meinen, wir sollten unsere Sache irgendwie besser machen. Egal, ob man Schwierigkeiten hatte, schwanger zu werden, viele Rückschläge hinnehmen musste oder während der Schwangerschaft Komplikationen aufgetreten sind, wir alle denken, wir hätten mehr tun sollen. Mit diesem Buch hilft Susan Magee dir, liebe Leserin, diese negativen Gedanken loszulassen, indem sie dich mit täglichen Schwangerschaftsweisheiten versorgt. Und vor allem wird sie dir helfen, daran zu glauben, dass du eine großartige Mutter sein wirst – weil du dich kümmerst und für dich und dein Baby nur das Beste willst!

EINLEITUNG DER AUTORIN

Ich werde dir etwas über die Schwangerschaft erzählen, von dem ich wünschte, jemand hätte es mir gleich am Anfang offen und ehrlich gesagt:

Eine Schwangerschaft ist fabelhaft, etwas Erfreuliches und ein Wunder. Aber sie ist auch schwer.

Ja, eine Schwangerschaft ist harte Arbeit.

Jetzt ist es raus. Und da wir gerade so ehrlich sind, solltest du auch wissen, dass du deine Weingläser, die Sushi-Karte und deine Lieblingsspitzenunterwäsche erst einmal wegpacken kannst – das alles brauchst du eine Weile nicht. Ich habe bisher kein Schwangerschaftsbuch gelesen, in dem das Wort »schwer« gleich auf der ersten Seite zu finden war, ja, meistens wurde es sogar nirgendwo im Buch erwähnt. In vielen Schwangerschaftsbüchern und auf vielen Websites benutzt man ein Codewort für die Schwierigkeiten der Schwangerschaft: komplex. Meiner Meinung nach sind Kohlenhydrate komplex. Eine Schwangerschaft ist dagegen eine ganz andere Liga.

In den vielen Büchern und auf den vielen Websites, die ich mir angesehen habe – schwangere Frauen können ja einfach nicht genug kriegen –, wurde manchmal auf die Schwierigkeiten angespielt, indem es hieß: »Es wird Höhen und Tiefen geben« oder »Es ist eine gewaltige Veränderung« oder »Du wirst dir Sorgen machen, aber du bist normal«. Auf einer besonders wagemutigen Website habe ich einen Artikel gefunden, der folgenden Titel trug: »Niemand hat gesagt, dass eine Schwangerschaft einfach ist.«

Es ist zwar nahe dran, aber doch nicht dasselbe, wie deutlich zu sagen, dass eine Schwangerschaft schwer ist.

Schwer heißt aber nicht, dass man es bereut, schwanger zu sein. Es bedeutet nicht, dass man keine fabelhafte Mama werden wird. Eine Schwangerschaft ist auch wundervoll – ganz wundervoll. Und außerdem erfreulich, angenehm, lustig, machbar und – ja – eben auch schwer.

Warum zahlt man die Tage?

Es gibt einen Grund dafür, warum viele Schwangere von ihren errechneten Geburtsterminen so besessen sind. Manche tun so, als wäre er in Stein gemeißelt und als hätten sie ihn vom lieben Gott persönlich überreicht bekommen. Das liegt daran, dass der Körper der Frau zu einem großen wissenschaftlichen Experiment wird – inklusive aller möglichen unschönen, klebrigen, juckenden Nebenwirkungen – und der Geburtstermin das Ende all dessen markiert. Noch bedeutungsvoller ist es, dass er den Tag markiert, an dem man sein Baby kennenlernt.

Während der neun Monate der Schwangerschaft haben Frauen tonnenweise Zweifel und Fragen:

»Wird mein Baby wirklich mit zehn Zehen geboren werden?«

»Werde ich eine gute Mutter sein?«

»Werde ich meinen Job und das Baby unter einen Hut bekommen?«

»Werden wir genug Geld haben?«

Es ist schwer, neun Monate lang mit solch bohrenden Fragen zu leben. Deshalb zählt man die Tage, während man sich auf die Antworten zubewegt. Und in der Zwischenzeit setzt man sich alle möglichen Meilensteine.

Im ersten Trimester, wenn einem oft übel ist und man sich ausgelaugt fühlt, rechnet man die Tage bis zum zweiten Trimester nach, weil sich dann die meisten besser fühlen.

Für Frauen, die Schwierigkeiten hatten, schwanger zu werden, oder die bereits eine oder mehrere Fehlgeburten hinter sich haben, kann das erste Trimester besonders problematisch sein. Man hält sich dann vielleicht an jeder kleinen Etappe fest, damit man nicht den Verstand verliert – zum Beispiel zählt man die Tage, bis man den Herzschlag hört und das Baby im Ultraschall sieht.

Zum Ende der Schwangerschaft hin fängt man möglicherweise an, sogar die Minuten zu zählen – besonders wenn der errechnete Geburtstermin verstrichen und noch kein Baby in Sicht ist. So ging es mir und das war nicht schön. Ich war ganze zwei Wochen überfällig und trug immer die einzigen Shorts, die ich über meinen riesigen Bauch bekam. Auch meine Schuhe passten mir zu diesem Zeitpunkt nicht mehr, was besonders kränkend war, weil ich im achten Monat drei neue Paare gekauft hatte. Jetzt musste ich ständig in den alten Flipflops meines Mannes herumlaufen. Ich weinte mehrmals am Tag, weil mein Muttermund keine Anstalten machte, sich zu weiten.

Wie wir alle aus dem Song The Waiting von Tom Petty gelernt haben, ist Warten bekanntlich das Schwerste im Leben. Und das trifft besonders auf schwangere Frauen zu. Man wartet auf den ersten Arzttermin, darauf, den Herzschlag des Babys zu hören, darauf, dass der Bauch wächst, darauf, dass einem nicht mehr schlecht wird und man nicht mehr müde ist, darauf, dass sich das Baby bewegt, auf den Ultraschall, darauf, dass die Leute aufhören, den Bauch anzufassen, darauf, dass die Wehen einsetzen … Das hört erst auf, wenn einem der Arzt oder die Hebamme das Baby überreicht und sagt: »Hier ist Ihr wunderschönes Baby. Es ist alles in Ordnung.« Später wartet man darauf, dass das Baby schläft, aber darum geht es in einem anderen Buch.

Darum zählt man die Tage.

Wir wollen alle nur verstanden werden

Das ist das Buch, von dem ich nicht wusste, dass ich es brauche, als ich schwanger war. Damals hatte ich keine Bestätigung für das, was ich fühlte. Ein Teil von mir war überglücklich – aber ein anderer Teil wollte weinen, nachdem mir klar geworden war, dass noch Wochen und Monate vor mir lagen. Erst viel später hörte ich auch von anderen Müttern: »Ja, warum sagt einem denn niemand, wie schwer es ist?«

Im vergangenen Jahr habe ich mit vielen Freundinnen und Freundesfreunden geredet, Mütter auf Spielplätzen und Schwangere im Supermarkt und in der Vorschule meines Sohnes angesprochen. Ich habe all diese Frauen gefragt, was ihnen die Schwangerschaft schwer gemacht hat und was ihnen geholfen hat, sich besser zu fühlen. Unter der Überschrift »Ratschläge von Insidern« gebe ich ihre Weisheiten direkt weiter. Die meisten sind einverstanden, dass ihre Namen genannt werden, aber einige auch nicht – diese werden als »anonyme Mama« bezeichnet. Du kannst aber gewiss sein, dass es sich um richtige Frauen verschiedener Herkunft handelt, die das auch alles durchgemacht haben und aus dem Land der Schwangeren mit einem Baby im Schlepptau sicher hervorgegangen sind.

Auf den Seiten dieses Buches wirst du viel Unterstützung finden, aber auch Dinge, die dich zum Lachen bringen, sowie Ratschläge, wie du die unglaublichsten neun Monate deines Lebens überstehen kannst.

Die Arztin, die ich gern gehabt hatte

Als mein Verleger mich bat, mit einem Arzt oder einer Ärztin an diesem Buch zusammenzuarbeiten, verstand ich zwar, warum es wichtig war, einen Mediziner hinzuzuziehen, aber ich fühlte mich auch ziemlich entmutigt. Es war schwer genug gewesen, einen guten Arzt für die Geburt meines Sohnes zu finden – und in vielerlei Hinsicht kann die Geburt eines Buches genauso schwierig sein. Ich fragte mich also, wie ich einen Arzt oder eine Ärztin für dieses »Baby« finden sollte. Doch dann empfahl mir meine Schwester Clare, Dr. Kara Nakisbendi anzurufen, und zwar mit den Worten: »Sie ist fantastisch. Ich kann mir richtig gut vorstellen, wie sie mit dir an diesem Buch zusammenarbeitet.«

Kara hat selbst zwei Kinder und ist in der Tat eine unglaubliche Ärztin und ein wunderbarer Mensch – sie gehört zu den seltenen medizinischen Fachkräften, die einen auf Wunsch sofort zurückrufen und einem das Gefühl geben, dass man zweifellos in guten Händen ist. Sie ist mitfühlend und weise und eine gute Zuhörerin. Nachdem ich Kara einer Freundin empfohlen hatte, habe ich sie gefragt, wie der Termin gelaufen sei, und meine Freundin sagte einfach nur: »Wow!« Wir sind uns sicher, dass Kara die Nachfahrin einer großen Medizinfrau sein muss.

Obwohl dieses Buch auch einige allgemeine medizinische Informationen enthält (unter der Überschrift »Dr. Kara sagt:«), sollen diese nicht den Rat deines Arztes oder deiner Ärztin ersetzen. Nutze sie als Ausgangspunkt für ein Gespräch mit deinem Arzt, deiner Ärztin oder deiner Hebamme. Befolge immer den Rat deines Arztes, deiner Ärztin oder deiner Hebamme. Kein Buch, wie detailliert es auch ist, kann eine medizinische Fachkraft ersetzen. Denk daran, dass dein Arzt, deine Ärztin oder deine Hebamme die Person ist, die dich und deine Situation am besten kennt!

Und eines noch ...

Ich möchte mich bedanken, dass ich Teil deiner persönlichen Schwangerschaftscountdownerfahrung sein darf. Wenn etwas aus diesem Buch dich inspiriert, an einem schlechten Tag dafür sorgt, dass es dir besser geht, dir Bestätigung gibt oder dich einfach nur zum Lachen bringt, dann weiß ich, dass es wert war, geschrieben zu werden.

Viel Glück und alles Gute für die großartigste Reise deines Lebens: die Reise in die Mutterschaft!

DAS ERSTE TRIMESTER

O. Schwangerschaftswoche

– NOCH 274 BIS 280 TAGE –

Die ganze Wahrheit: Du bist eigentlich noch gar nicht richtig schwanger

Willkommen in der ersten Woche des Countdowns deiner Schwangerschaft! Wenn deine Schwangerschaft – so wie auch jede andere Schwangerschaft – beginnt, liegen 280 Tage vor dir, das sind ungefähr 40 Wochen. Aber weißt du was? Am ersten Tag deiner Schwangerschaft bist du eigentlich noch gar nicht richtig schwanger. Tatsächlich hast du nämlich gerade deine Periode bekommen. Ziemlich rätselhaft, oder? Wenn du verwirrt bist, stehst du damit nicht allein da. Lies weiter …

Zu diesem Zeitpunkt: Dir steht die erste Herausforderung deiner Schwangerschaft bevor

Eine Schwangerschaft ist eine wunderbare Erfahrung, aber in vielerlei Hinsicht ist sie auch harte Arbeit. Als Erstes wirst du dich wundern, dass man sagt, eine Schwangerschaft dauert 280 Tage, obwohl bei deiner eigenen Berechnung etwas anderes herauskommt. Warum machen dein Arzt, deine Ärztin oder deine Hebamme da mit? Weil er oder sie den ersten Tag deiner letzten Regelblutung als Ausgangspunkt für die Berechnung des Geburtstermins nimmt. Mehr dazu nächste Woche.

Ratschläge von Insidern: Genieß diese zwei Wochen!

»Obwohl ich schon zweimal schwanger war, habe ich die Sache mit dem ersten Tag der letzten Regelblutung immer noch nicht ganz verstanden. Aber ich weiß, dass die ersten beiden Wochen meiner Schwangerschaft, in denen ich eigentlich noch gar nicht schwanger war, die einzigen waren, von denen ich behaupten kann, dass sie einfach waren.« Clare

1. Schwangerschaftswoche

– NOCH 267 BIS 273 TAGE –

Der erste Tag der letzten Regel ist entscheidend

Vergiss alles, was du über den Zeitpunkt der Befruchtung zu wissen glaubst. Wann du denkst, schwanger geworden zu sein, das spielt keine Rolle. Dein Arzt, deine Ärztin oder deine Hebamme wird deinen Geburtstermin immer vom ersten Tag deiner letzten Regelblutung aus berechnen. Der Grund dafür ist, dass viele Frauen nicht genau wissen, wann ihr Eisprung war. Um eine gemeinsame Basis für alle schwangeren Frauen zu erhalten – trotz der Abweichungen in ihren Zyklen –, legten Ärzte und Hebammen den ersten Tag der letzten Regelblutung als Ausgangspunkt fest. Das mag uns, die wir keine Mediziner sind, verwirrend erscheinen, aber so funktioniert es. So wird dein Geburtstermin berechnet.

Dr. Kara sagt: Der Wahnsinn hat Methode

»Es ist verwirrend, dass der Geburtstermin vom ersten Tag der letzten Regelblutung aus berechnet wird, aber es ergibt Sinn, wenn man bedenkt, dass sich der Körper jedes Mal, wenn eine Frau ihre Tage hat, auf eine Schwangerschaft vorbereitet. Ärzte beziehen sich auf das Gestationsalter, wobei sie vom ersten Tag der letzten Regelblutung ausgehen, und auf das Fetalalter, das wirkliche Alter des ungeborenen Kindes. Im Allgemeinen ist das Gestationsalter dem Fetalalter zwei Wochen voraus. Meistens wird auf das Gestationsalter verwiesen und nicht auf das Fetalalter, wenn es um die Entwicklung des Fötus geht, aber wenn man über Schwangerschaften liest, stößt man auf beides.«

2. Schwangerschaftswoche

– NOCH 260 BIS 266 TAGE –

Zu diesem Zeitpunkt: Du hast vielleicht Mittelschmerz

Bitte was? Der Mittelschmerz weist darauf hin, dass man einen Eisprung hatte oder kurz davor ist. Manche Frauen spüren das, wegen des Schmerzes, den man Mittelschmerz nennt. Oh, diese Woche hat sich noch etwas ereignet: Du hattest Sex. (Jetzt wissen wir das alle. Bist du nicht froh, dass deine Eltern dieses Buch nicht lesen?)

Abwarten und Tee trinken: Bin ich schwanger?

Du hattest einen Mittelschmerz, du hattest Sex und jetzt wartest du. Und wartest. Und wartest immer noch. Darauf zu warten, dass die Periode ausbleibt, ist dein erster offizieller Abstecher in die Schwangerschaftsvorhölle. Du bist hin- und hergerissen. In einem Moment glaubst du, dass du schwanger bist, im nächsten wieder nicht. Du kaufst aus Aberglauben vielleicht sogar eine Packung Super-Tampons. Nur eines ist im Augenblick sicher: Du bist ungeduldig und in Alarmbereitschaft.

Ratschläge von Insidern: So sicher und doch so falsch

»Manche Frauen sagen, dass sie es gespürt haben, als ihr Kind gezeugt wurde. Ich habe immer gedacht, ich würde es auf der Stelle wissen, wenn es passiert ist. Es ist so etwas Besonderes. Man denkt, dass der Körper es sofort spüren müsste. Als ich einen Schwangerschaftstest gemacht habe, war ich davon überzeugt, dass er negativ sein würde, und ich war überrascht, dass ich unrecht hatte. Man weiß es also nie.« Alexis

3. Schwangerschaftswoche

– NOCH 253 BIS 259 TAGE –

Die ganze Wahrheit: Nicht alle Trimester sind gleich

Es gibt noch eine weitere verwirrende Sache, die geklärt werden muss: Da eine Schwangerschaft 40 Wochen dauert – und man 40 nicht durch drei teilen kann –, findet man verschiedene Angaben zur Länge jedes Trimesters. In einigen Büchern steht, dass das erste nach zwölf Wochen endet. In anderen – wie in dem Buch, das du gerade in der Hand hältst – heißt es, nach 13 Wochen und so weiter. Keine Sorge, im Grunde weiß man, dass das erste Trimester vorbei ist, wenn man es schafft, länger als bis 19 Uhr aufzubleiben, und wenn man sich nicht mehr unter der Dusche übergeben muss.

Dr. Kara sagt: Die ersten Anzeichen erkennen

»Du suchst nach ersten Anzeichen für eine Schwangerschaft? Nachdem das Ei im Eileiter vom Sperma befruchtet wurde, wandert es in den Uterus, wo es sich in die Schleimhaut einnistet. Zu diesem Zeitpunkt kommt es vielleicht zu einer leichten Schmierblutung. Das passiert etwa zu der Zeit, zu der du eigentlich deine Tage bekommen müsstest. Wahrscheinlich handelt es sich um dunkelbraunes Blut in kleiner Menge oder das Blut ist sehr hell und schleimig. Das passiert nicht bei jeder Frau, es ist aber völlig normal. Eine Schmierblutung ist das erste Anzeichen dafür, dass man schwanger ist. Also, herzlichen Glückwunsch!«

To-do-Liste: Kauf mindestens drei Schwangerschaftstests!

Wenn du die Schwangerschaftstests besorgst, die du bald benutzen wirst, kauf mindestens zwei oder drei! Viele Frauen, die vermuten, dass sie schwanger sind, machen den Test zu früh – nach dem Motto: sicher ist sicher. Dann machen sie in der darauffolgenden Woche für alle Fälle noch einen Test. Und dann noch einen. Unterm Strich braucht man also drei.

4. Schwangerschaftswoche

– NOCH 252 TAGE –

Was ist »Amenorrhö«?

Die letzte Periode liegt einen Monat zurück und jetzt hast du Amenorrhö. Dagegen musst du keine Antibiotika nehmen. Dieser Begriff bezeichnet das Ausbleiben der Regelblutung. Für die meisten Frauen, die keine Schmierblutungen hatten, ist dies der erste Hinweis darauf, dass sie ein Baby erwarten. Bald gibt es eine Antwort auf die große Frage.

Zu diesem Zeitpunkt: Jetzt kannst du einen Schwangerschaftstest machen

Abhängig vom genauen Zeitpunkt der Empfängnis erkennen einige Schwangerschaftstests jetzt das Hormon humanes Choriongonadotropin (hCG) in deinem Urin und zeigen ein positives Ergebnis an. Der genaue Zeitpunkt der Einnistung und der Anstieg von hCG sind von Frau zu Frau unterschiedlich. Das Ergebnis eines Tests ist jetzt also noch alles andere als akkurat – wundere dich also nicht, falls dein Testergebnis negativ ausfällt. Du erhältst ein viel exakteres Ergebnis, wenn du bis zur nächsten Woche wartest – aber natürlich kannst du nicht warten, weil die Spannung dich umbringt.

To-do-Liste: Versetz die Partygängerin in dir in den Ruhestand!

Tu dir selbst einen großen Gefallen, der dir später inneren Frieden schenken wird: Trink keinen Alkohol mehr, sobald du die Vermutung hast, schwanger zu sein! Selbst wenn du nur wenig trinkst, wirst du dich schlecht fühlen, nachdem dein Arzt, deine Ärztin oder deine Hebamme dir bestätigt hat, dass du wirklich schwanger bist. Das Gleiche gilt für andere Aktivitäten, die für Schwangere tabu sind: rauchen, Sushi essen, Möbel lackieren, die Streu im Katzenklo wechseln, reiten, Achterbahnfahrten und (natürlich) Fallschirmspringen.

– NOCH 251 TAGE –

Wie sieht dein Baby aus?

Dein Baby ist noch kein Baby, sondern eine Blastozyste, ein schnell wachsendes Zellgefüge. Es ist schwer vorstellbar, aber der Mensch, der eines Tages »Ich hab dich lieb, Mama« sagen wird, ist gerade einmal so groß wie ein Stecknadelkopf.

Zu diesem Zeitpunkt: Der Countdown beginnt endlich

Wenn genug hCG durch deinen Körper fließt, kannst du jetzt, einen Tag nachdem deine Periode ausgeblieben ist, zu Hause einen Test machen und dir deine Schwangerschaft selbst bestätigen. Wenn du schwanger bist, beginnt nun der richtige Countdown – einschließlich heute liegen noch 251 Tage vor dir. Der erste Tag deiner letzten Regelblutung ist knapp einen Monat her. Herzlichen Glückwunsch!

Wenn du nicht gleich bemerkt hast, dass du schwanger bist, ist das auch kein Problem. Zähl einfach die Tage vom ersten Tag deiner letzten Regelblutung bis heute und subtrahiere diese Zahl von 280. Das Ergebnis ist offiziell der Beginn deines Countdowns. Schlag die entsprechende Seite im Buch auf und kringle den Tag ein. Jetzt bist du offiziell Teil der Welt der Schwangeren.

Die ganze Wahrheit: Vielleicht ärgerst du dich über das ganze Timing

Alles hat seinen Preis. Irgendetwas ist immer – ob nun ein Urlaub, ein Geburtstag, eine Hochzeit oder unzumutbares Wetter, mit dem man fertig werden muss. Du solltest die Sache so sehen: Wenn du im Hochsommer schwanger bist, ist das eine gute Entschuldigung dafür, das ganze Wochenende am Pool zu verbringen. Wenn du während eines Urlaubs schwanger bist, wirst du in den Geschäften vielleicht schneller bedient, besonders wenn du eine Hand auf den Bauch legst und sagst: »Au, die tat weh!«

– NOCH 250 TAGE –

To-do-Liste: Bewahre den Test auf!

Die Schwangerschaft ist wohl das größte Ereignis deines Lebens, aber es gibt überraschend wenig Andenken daran. Du wirst Fotos deines wachsenden Bauches haben und vielleicht deine Umstandskleider aufbewahren. Aber wenn du keine Kinder mehr bekommen willst, möchtest du diese großen Klamotten wahrscheinlich auch nie wieder sehen – zumindest nicht in den kommenden Jahren. Also, heb den Schwangerschaftstest für die Nachwelt auf!

Ratschläge von Insidern: Schwangerschaftspanik

»Ich hatte große Schwierigkeiten, schwanger zu werden, und als ich dann den positiven Test in der Hand hielt, habe ich Panik bekommen, weil ich ein Kind austragen und Mutter werden sollte. Und dann dachte ich: Was bin ich nur für ein Mensch? Erst nach den Gesprächen mit den Frauen meiner Selbsthilfegruppe habe ich erkannt, dass man ein Recht auf seine Gefühle hat – auf alle, selbst auf die Zweifel –, egal wie lange man gebraucht hat, um schwanger zu werden.« Anna

Wie sagt man es seiner besseren Hälfte?

Man hört Geschichten von Frauen, die kleine rosafarbene und hellblaue Lätzchen oder Klappern kaufen und diese in hübsche kleine Boxen packen, um ihren Partner zu überraschen. Wow, wie kreativ und geduldig! Wenn du nicht der kreative oder geduldige Typ bist, ist das auch okay. Viele Frauen schreien es einfach aus dem Fenster oder greifen zum Telefon und plappern los. Es gibt kein Richtig oder Falsch. Wenn du schreien möchtest, dann schrei! Du bist schwanger und das ist eine große Sache, also kannst du machen, was immer du willst.

– NOCH 249 TAGE –

Zu diesem Zeitpunkt: Bin ich wirklich schwanger?

Je mehr du dich mit deinem Partner über die Schwangerschaft freust, desto eher werdet ihr am Ergebnis des Schwangerschaftstests zweifeln. Vielleicht hast du einen Fehler gemacht? Vielleicht hast du nicht lange genug gewartet – oder zu lange? Vielleicht wurde der Karton auf dem Nachhauseweg zu sehr geschüttelt? Diese Sorgen sind zwar nicht rational, aber verständlich. Man fühlt sich erst »offiziell schwanger«, wenn ein Arzt, eine Ärztin oder eine Hebamme einen Test – wahrscheinlich den gleichen wie du – gemacht hat und bestätigt: »Sie sind schwanger.«

To-do-Liste: Wenn du dich gut fühlst, treib weiterhin Sport!

Abgesehen von Sporttauchen oder Reiten und Extremsportarten wie zum Beispiel Downhill Racing ist es völlig okay, weiterhin Sport zu treiben – solang du dich dabei wohlfühlst. Hör einfach auf deinen Körper und halte dich zurück, wenn es sich nicht mehr gut anfühlt! Sprich im Einzelfall mit deinem Arzt oder deiner Ärztin!

Dr. Kara sagt: Glaube daran, dass du wirklich schwanger bist!

»Das kann eine seltsame Zeit sein. Abgesehen davon, dass deine Regel ausbleibt und deine Brüste extrem empfindlich sind, fühlst du dich vielleicht gar nicht anders. Es ist schwer, sich selbst davon zu überzeugen, dass der Schwangerschaftstest das korrekte Ergebnis geliefert hat. Es ist auch schwer, daran zu glauben, dass die Schwangerschaft durch nichts, was du tust, wieder weggeht. Vielleicht machst du dir Sorgen, dass der Embryo aus der Gebärmutter ›rutscht‹, wenn du Sport treibst. Ich habe meinen Patientinnen versichert, dass die Gattung Mensch ausgestorben wäre, wenn das ginge. Egal wie gebildet man ist, niemand ist vor den Ängsten gefeit, die jede Schwangere befallen.«

– NOCH 248 TAGE –

Die ganze Wahrheit: Die Reaktion deines Partners ist vielleicht enttäuschend

Eventuell nimmt dich ja dein Partner gar nicht in den Arm und drückt dir einen dicken Kuss auf den Mund. Stattdessen dreht er eine Ehrenrunde um den Esstisch. Das ist ein evolutionärer Impuls – der gleiche, der dafür sorgt, dass Fußballspieler sich nach einem Tor in den Armen liegen. Die Schwangerschaft ist das Tor, das deine bessere Hälfte erzielt hat. Er hat ein Kind gezeugt und ist stolz darauf. Lass ihn diesen Moment genießen! Romantisch kann er später noch sein. Und falls sich seine Freude plötzlich in einen Schockzustand und in Angst verwandelt, vergib ihm! Eine Schwangerschaft ist beängstigend und es kann schockierend sein, wenn man von ihr erfährt.

Ratschläge von Insidern: Vorsichtig umarmen

»Ich habe meinem Mann die gute Nachricht mitgeteilt und wir haben geweint und uns umarmt. Ich hätte wissen sollen, dass Umarmungen bei ihm immer zu Sex führen. Ich habe ihn gefragt: ›Spinnst du?‹ Das war das Letzte, woran ich in diesem Moment gedacht habe.« Mary

Zu diesem Zeitpunkt: Ihr flippt vielleicht beide aus

Trotz eures Eheglücks stellt ihr eure Entscheidung, Eltern zu werden, vielleicht infrage, oder ihr bedauert eure schlampige Verhütung. Das ist die Was-haben-wir-getan-Phase der Schwangerschaft. Fast jedes Paar macht diese Zeit des Zweifelns durch, wenn es ehrlich zu sich ist. Ihr habt gerade euer Leben und eure Beziehung völlig geändert – natürlich fragt man sich da, ob das vernünftig war.

– NOCH 247 TAGE –

Die Berechnung des Geburtstermins

1.Nimm einen Kalender, einen Bleistift mit einem guten Radiergummi, einen Taschenrechner und ein Stück Papier zur Hand.

2.Überleg dir, wann der erste Tag deiner letzten Regelblutung war – zum Beispiel am 20. November.

3.Ziehe von diesem Tag drei Monate ab – in unserem Beispiel sind wir jetzt beim 20. August.

4.Addiere sieben Tage dazu. (Wissenschaftler sind noch dabei herauszufinden, warum.) In unserem Beispiel ist der errechnete Geburtstermin der 27. August.

5.Wenn dir das zu kompliziert ist, such im Internet nach einem Geburtstermin-Rechner. Es gibt viele Websites und Apps, die einem das Rechnen abnehmen.

Zu diesem Zeitpunkt: Der Geburtstermin ist das Allerwichtigste

Wenn du den Geburtstermin erst einmal kennst, ist es so, als wäre ein bärtiger Mann in einem wallenden Gewand von einem Berg gestiegen und hätte dir eine Steintafel überreicht, in die dieses Datum eingemeißelt ist. So eine große Sache ist das. Schwangere – zu denen nun auch du gehörst – huldigen dem Geburtstermin aus zwei Gründen: Zum einen ist das der Tag, an dem sie ihr wunderschönes Baby kennenlernen werden. Und zum anderen ist es zwar toll, schwanger zu sein, aber es ist auch schön zu wissen, dass dieses wissenschaftliche Experiment nicht ewig dauern wird.

Ratschläge von Insidern: Der Realität ins Auge sehen

»Schlag dir aus dem Kopf, dass dein Kind am errechneten Geburtstermin kommt! Das wird wahrscheinlich nicht passieren. Bei mir war es nie so. Obwohl mich mein Arzt gewarnt hat, war ich beim ersten Mal niedergeschmettert, als der Geburtstermin verstrich.« Hope

– NOCH 246 TAGE –

Die ganze Wahrheit: Der Schwindel mit dem Geburtstermin

Mit dem Geburtstermin, den du dir gerade mühsam ausgerechnet hast und der sich in dein Hirn eingebrannt hat, ist das so eine Sache. Auch wenn es gerade keinen Hurrikan, Schneesturm, Stromausfall oder Streik der Krankenschwestern gibt, wirst du dein Kind wahrscheinlich nicht am errechneten Tag zur Welt bringen.

Deine Schwangerschaft wird nicht ewig dauern, aber die überraschende und enttäuschende Wahrheit ist, dass nur eine von 20 Frauen ihr Kind zum errechneten Termin gebärt. Die meisten der anderen 19 bringen ihre Kinder später auf die Welt. Das erste Kind wird oft in der 41. Schwangerschaftswoche geboren. Der Countdown endet auf jeden Fall 14 Tage nach dem errechneten Geburtstermin. Länger wird dich der Arzt, die Ärztin oder die Hebamme nicht im Regen stehen lassen, bevor die Geburt eingeleitet wird.

Dr. Kara sagt: Bereite dich auf eine »Geburtstermin-Woche« vor

»Es kann hilfreich sein, sich nicht auf einen Tag zu fixieren, sondern auf eine Geburtswoche oder sogar einen Monat. Man denkt vielleicht, dass es sich um eine exakte Wissenschaft handelt, aber die Ärzte haben keine Ahnung, was letzten Endes der Auslöser für die Wehen ist. Da der genaue Zeitpunkt der Empfängnis nicht bekannt ist und auch unsere Erbanlagen eine Rolle bei der Länge einer Schwangerschaft spielen, gibt es große Schwankungen hinsichtlich des Zeitpunktes, an dem die Natur entscheidet, dass wir so weit sind. Ab der 37. Schwangerschaftswoche ist eigentlich alles möglich. Leider bekommen die meisten Frauen ihr erstes Kind erst in der Woche nach ihrem errechneten Geburtstermin. Das zählt zu den ersten schmerzhaften Erkenntnissen der Elternschaft: Man hat keine Kontrolle.«

5. Schwangerschaftswoche

– NOCH 245 TAGE –

Wie sieht dein Baby aus?

Obst, Gemüse und Samen sind hilfreich bei der Veranschaulichung der frühen Phasen der Schwangerschaft. Dein Baby hat jetzt ungefähr die Größe eines Sesamsamens (1,5 Millimeter). Lass dich aber nicht von der Winzigkeit täuschen, dein Kind entwickelt sich mit Lichtgeschwindigkeit. Sein Herz schlägt bereits. Gehirn und Rückenmark nehmen langsam Form an. Die Nabelschnur, die Lebensader deines Babys im Uterus, entsteht und wird es für den Rest der Schwangerschaft mit Sauerstoff versorgen, Abfallprodukte entsorgen und ihm alle Nährstoffe zukommen lassen, die es braucht, um sich zu entwickeln und zu wachsen.

To-do-Liste: Das große Ganze sehen

Obgleich der Geburtstermin jetzt noch sehr weit entfernt erscheint, ergeben neun Monate (und 14 zusätzliche Tage) nicht nur in körperlicher Hinsicht Sinn – schließlich müssen alle Körperteile des Babys wachsen –, sondern auch in emotionaler. Es gibt drei Trimester und die sind nicht nur für die Entwicklung deines Babys da. Es geht dabei auch um dich.

Das erste Trimester brauchst du, um zu begreifen, dass du schwanger bist. Das ist die Phase, in der du sagst: »Heiliger Bimbam! Ich werde Mutter.«

Das zweite Trimester dient dazu, dass du dich besser fühlst und eine Beziehung zu deinem Baby aufbaust. Das ist die Phase, in der du sagst: »Verdammte Hacke! Da ist ja wirklich jemand in mir!«

Im dritten Trimester wirst du unruhig, zickig und kugelrund. In dieser Phase sagst du: »Verflucht! Holt das Baby raus, egal wie sehr es wehtut oder wie lange es dauert!« Stell dir doch mal selbst die Frage: Wärest du bereit, schon im nächsten Monat ein Baby zu bekommen? Oder in drei Monaten? Um Gottes willen, nein!

– NOCH 244 TAGE –

Dr. Kara sagt: Bereite dich darauf vor, schlimme Krämpfe zu bekommen!

»Der Anfang der Schwangerschaft kann sich anfühlen wie der Beginn der Monatsblutung. Schmerzen, die Menstruationsschmerzen ähneln oder viel schlimmer sein können, sind ein normales und unerwartetes Symptom der frühen Schwangerschaft. Sogar ich war überrascht, wie schlimm meine Krämpfe waren. In der Facharztausbildung wird einem nicht gesagt, dass das normal sein kann. Man kann sich also vorstellen, wie verblüfft ich war. Und dabei bin ich doch diejenige, die anderen Frauen sagt, sie sollen sich keine Sorgen machen.«

Die ganze Wahrheit: Schmerzende Brüste

Du wusstest schon, dass deine Brüste anfangen würden, wehzutun oder wund zu sein, aber was soll diese Höllenqual? Eines Tages, wahrscheinlich recht bald, werden sich deine Brüste nicht mehr einfach nur wund, sondern sogar extrem wund anfühlen. Als Nächstes verwandeln sie sich in zwei Hügel aus bitterer Agonie und Reue. Ein bequemer Sport-BH während der Nachtruhe und ein Anfassverbot sollten Abhilfe schaffen, bis die Schmerzen vergehen – meistens passiert das im zweiten Trimester.

Abwarten und Tee trinken: Der erste Arzttermin

Du dachtest, auf das Ergebnis des Schwangerschaftstests zu warten oder erst mal darauf, überhaupt endlich einen machen zu können, war schon hart. Und das war es auch. Aber bis du deinen ersten Arzttermin bekommst, dauert es vielleicht einen Monat oder länger. Und das ist noch schlimmer. Deine Geduld wird also wieder auf die Probe gestellt, während du darauf wartest, die offizielle Bestätigung deiner Schwangerschaft zu erhalten.

– NOCH 243 TAGE –

Wie man einen Arzt, eine Ärztin oder eine Hebamme findet – und zwar schnell

Einige Frauen schauen sich schon nach potenziellen Ärzten und Hebammen um, bevor sie überhaupt schwanger sind. Falls du nicht so organisiert bist oder deine Schwangerschaft überraschend passierte, musst du trotzdem nicht in Panik verfallen. Bitte Freundinnen und Familienmitglieder um Empfehlungen! Informiere dich in dem Krankenhaus, in dem du entbinden möchtest, oder auf glaubwürdigen Webseiten! Auf vielen Homepages von Krankenhäusern findet man Infos über Geburtshelfer und Entbindungsstationen.

Vereinbare mindestens einen Termin, sobald du kannst! In der Zwischenzeit solltest du aber weitersuchen und zusätzliche Empfehlungen einholen. Wenigstens hast du dann schon einen Termin in der Hinterhand.

Dr. Kara sagt: Suche zeitig einen Arzt oder eine Ärztin auf, wenn …

»Wenn du eine chronische Erkrankung hast, wie zum Beispiel Bluthochdruck oder Diabetes, solltest du deinen Frauenarzt oder deine Frauenärztin das wissen lassen, denn dann brauchst du schneller einen Termin. Ein normaler Blutdruck und die Kontrolle des Blutzuckers am Anfang der Schwangerschaft können einen gesunden Verlauf sicherstellen. Wenn man schon einmal eine Fehlgeburt hatte, sollte man auch recht früh seinen Arzt oder seine Ärztin aufsuchen. Der Arzt oder die Ärztin kann deine Gebärmutter untersuchen und einen Gesundheitscheck durchführen. Und in einigen Fällen ist auch eine frühe Ultraschalluntersuchung möglich, um dich zu beruhigen.«

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To-do-Liste: Bitte um ein Rezept für Schwangerschaftsvitamine!

Wenn du deinen ersten Arzttermin vereinbarst, sag der Schwester oder Arzthelferin, dass du ein Rezept für Schwangerschaftsvitamine haben möchtest! Du brauchst jetzt viele spezielle Vitamine, zum Beispiel Folsäure, und Mineralien wie Calcium. Ein Multivitaminpräparat aus der Drogerie hat vielleicht nicht das, was du brauchst. Man kann Schwangerschaftsvitamine auch in Reformhäusern kaufen, aber du solltest mit deinem Arzt, deiner Ärztin oder deiner Hebamme abklären, ob diese Präparate auch wirklich all die Nährstoffe enthalten, die du und dein Baby jetzt brauchen.

Zu diesem Zeitpunkt: Die Kommunikation mit deinem Arzt, deiner Ärztin oder deiner Hebamme ist sehr wichtig

Wenn dein Schwangerschaftscountdown abgelaufen ist, wirst du dich selbst für einen Doktortitel in Schwangerschaftskunde qualifiziert haben. Während du jetzt noch keine Meinung zur Geburt, zu Kaiserschnitten, zur Periduralanästhesie (PDA), zum Dammschnitt (Schnitt, um die vaginale Geburt zu erleichtern) und zu anderen Aspekten der Geburt hast, wirst du später ganz sicher darüber verfügen. Wenn du deinen Arzt, deine Ärztin oder deine Hebamme kennenlernst, ist es deshalb äußerst wichtig, dass dein Gegenüber gut kommuniziert und dir gegenüber aufgeschlossen ist. Auf diese Weise kannst du deine Vorstellungen mit ihm oder ihr besprechen, wenn du dich näher informiert hast.

Ratschläge von Insidern: Eine gute Praxis finden

»Als ich auf der Suche nach einer guten Frauenärztin war, habe ich darauf geachtet, eine Praxis zu finden, in der die meiste Zeit eine Arzthelferin oder Schwester erreichbar ist. Die kann man viel leichter ans Telefon bekommen als Ärzte und man hat schließlich Millionen Fragen. Ich habe vor meinem ersten Termin dreimal angerufen.« Cindi

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Die ganze Wahrheit: Jeder braucht eine Hebamme

Jede Geburt muss von einer Hebamme geleitet werden, so ist es in Deutschland gesetzlich geregelt. Der Arzt darf nur in Notfallsituationen ein Kind ohne Hebamme auf die Welt holen. Hebammen oder Entbindungspfleger – so heißen Männer, die diesen Beruf ausüben – arbeiten in Geburtsabteilungen von Krankenhäusern, in Hebammenpraxen oder Geburtshäusern. Sie betreuen die werdende Mutter während der gesamten Schwangerschaft und der Entbindung und kümmern sich nach der Geburt um Mutter und Kind.

Dr. Kara sagt: Erzähl anderen davon, wenn es sich richtig anfühlt!

»Ich werde oft von Patientinnen gefragt, wann sie ihrer Familie und ihren Freunden sagen sollten, dass sie schwanger sind. Manche Frauen wollen wissen, ob es Unglück bringt, jemandem davon zu erzählen, solang man noch im ersten Trimester ist. Es gibt kein Richtig oder Falsch.

Eine gute Faustregel lautet: Erzähle niemandem davon, dem du nicht auch erzählen würdest, dass du eine Fehlgeburt hattest! Du kannst dir sicher vorstellen, wie schwer es sein würde, alle anzurufen oder deinen Status auf Facebook zu ändern, falls etwas schiefgehen sollte. Manche Leute warten lieber bis zum Ende des ersten Trimesters, so lange, bis sie den Herzschlag des Kindes gehört haben. Zu diesem Zeitpunkt sinkt das Risiko einer Fehlgeburt dramatisch.«

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Das Geheimnis hüten

Wenn du dich dafür entscheidest, deine Schwangerschaft eine Weile geheim zu halten, musst du Folgendes tun: die Begegnung mit anderen möglichst vermeiden und lügen. Gehe deinen Freundinnen, deiner Schwester, deiner Mutter oder jedem, der dich sofort durchschauen würde, aus dem Weg!

Wenn das nicht geht, dann lüge! Sag einfach: »Nein, ich bin nicht schwanger. Ich möchte nur keinen Wein trinken, weil ich gerade erkältet war.« Oder: »Das wäre ein echtes Wunder, wenn man bedenkt, dass ich drei Monate lang keinen Sex hatte.« Sag Letzteres aber nicht in Hörweite deines Partners! Andere werden dir deine Lüge später verzeihen, er aber sicher nicht.

Zu diesem Zeitpunkt: Du leidest unter dem Prä-Mum-Syndrom

Wenn du deine Schwangerschaft nicht für dich behalten kannst, gib deinen Hormonen die Schuld daran!

Erinnerst du dich noch daran, wie du alles – von deiner schlechten Laune bis zu deiner Schokoladensucht – aus gutem Grund als PMS (Prämenstruelles Syndrom) abgetan hast?

Jetzt erlebst du wahrscheinlich die Schwangerschaftsversion von PMS: das Prä-Mum-Syndrom. Es beginnt zu Anfang der Schwangerschaft und dauert mehrere Wochen an, normalerweise das erste Trimester hindurch. Im dritten Trimester taucht es wieder auf, aber zumindest hattest du eine mehrwöchige Pause. Die Stimmungsschwankungen sind denkwürdig – wie PMS auf Steroiden. Du kannst innerhalb von fünf Sekunden erst fröhlich, dann traurig sein, erst freudvoll, dann unglücklich, erst gereizt, dann furchtbar ärgerlich über deinen Partner, um wenig später wieder ganz verliebt in ihn zu sein. Puh! Versuch, deine Stimmungsschwankungen nicht zu ernst zu nehmen! Und gib auch deinem Partner diesen Rat! Er hat ihn ebenfalls nötig.

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Abwarten und Tee trinken: Der Herzschlag ist noch Zukunftsmusik

In ein paar Tagen fängt das Herz deines Babys an zu kontrahieren, aber du wirst es erst in ein paar Wochen hören können – frühestens in der zehnten Woche, normalerweise in der zwölften. Das ist eine der härtesten Wartezeiten der Schwangerschaft und das fällt jeder schwangeren Frau schwer. Wenn du den Herzschlag erst einmal gehört hast, kannst du nicht nur in der Gewissheit, dass deine Schwangerschaft gut verläuft, beruhigt aufatmen, du hast endlich auch einen weiteren Beweis dafür, dass eine kleine Person in dir heranwächst – neben der Tatsache, dass du dich scheußlich fühlst.

To-do-Liste: Werde Mitglied eines Online-Forums oder einer Facebook-Gruppe!

Wenn du Angst hast oder unbedingt über deine Schwangerschaft reden möchtest, sie aber noch geheim hältst, dann ist ein Online-Forum oder eine Facebook-Gruppe vielleicht das Richtige für dich. Dort kannst du deine Gefühle mitteilen und erhältst Unterstützung. Zu wissen, dass du mit deinen überraschenden Schmerzen, Qualen, Ängsten und deiner emotionalen Aufgewühltheit nicht allein dastehst, kann sehr tröstend sein. Lass dir aber keine medizinischen Ratschläge von jemandem geben, der kein Arzt ist!

Ratschläge von Insidern: Mit einem Verlust fertig werden

»Ich hatte zwei Fehlgeburten, bevor ich mein Kind bekam. Das waren schlimme Verluste und niederschmetternde Enttäuschungen. Man denkt gleich, man habe etwas falsch gemacht. Ich habe lange gebraucht, um zu akzeptieren, dass es nicht meine Schuld war. Manchmal hat die Natur eben einfach andere Pläne als wir.« Beth

6. Schwangerschaftswoche

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Zu diesem Zeitpunkt: Du bist in der sechsten Schwangerschaftswoche

Deine Empfängnis ist einen ganzen Monat her und dann waren da noch die zwei Wochen davor – und jetzt bist du in der sechsten Schwangerschaftswoche. Deine Taille ist vielleicht schon ein bisschen breiter geworden und deine Hosen ein klein wenig enger. Aber beim ersten Kind warten viele Frauen noch darauf, dass eine Veränderung ihres Bauches sichtbar wird.

Wie sieht dein Baby aus?

Dein Baby ist jetzt ungefähr sechs Millimeter groß – stell dir eine kleine Linse mit einem Schwanz vor. Es handelt sich aber um eine emsige Hülsenfrucht. Wenn du dein Baby sehen könntest, würdest du dunkle Flecken erkennen, wo sich die Augen und Nasenlöcher entwickeln. Die kleinen Löcher an seinem Kopf befinden sich da, wo die Ohren einmal sein werden. Die Arme und Beine sind jetzt winzige Knospen, die sich dank der Muskelfasern, die sich gerade ausbilden, am Ende der Woche bewegen werden. Zu diesem Zeitpunkt wird das Herz in einem regelmäßigen Rhythmus schlagen. Die Wirbelsäule und die Rippen beginnen sich zu entwickeln.

Die ganze Wahrheit: Das Übelkeitshormon

In der sechsten und siebten Schwangerschaftswoche sorgt das Hormon hCG, das für das positive Ergebnis deines Schwangerschaftstests verantwortlich war, dafür, dass du dich vielleicht nicht so gut fühlst. Dank eines Anstiegs des hCG-Wertes wird vielen Frauen übel, sie fühlen sich ausgelaugt und im Allgemeinen schlecht. Einige haben Glück und es geht ihnen noch ein paar Wochen länger gut. Wenn du zu diesen Frauen gehörst, genieß es!

– NOCH 237 TAGE –

Die ganze Wahrheit: Sich wegen des Stresses stressen

Stress ist unvermeidbar, besonders am Anfang der Schwangerschaft. Eine große Veränderung, ob sie nun schön ist oder nicht, ist immer anstrengend. Du wirst vermutlich irgendwo lesen, dass Stress schlecht für dein Baby ist. Und das wird dich dann noch mehr stressen, weil du dir jetzt Sorgen machst, dass du deinem Baby schaden könntest. Jedes Jahr bringen Millionen Mütter gesunde und glückliche Babys zur Welt, obwohl sie besonders zu Anfang ihrer Schwangerschaft gestresst waren. Versuch, dich nicht davon beeinflussen zu lassen, wenn dir übel ist und du müde bist oder weil dein ganzes Leben sich gerade geändert hat! Nur eine Schwangere mit einer Tüte über dem Kopf könnte jetzt ungestresst durchs Leben gehen.

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