Der Tod kam mit der Maus - Dagmar Barownick - E-Book

Der Tod kam mit der Maus E-Book

Dagmar Barownick

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Beschreibung

Kater Anton spürt es in seiner kleinen Kralle: Seine Freundin Peppels starb keinen natürlichen Tod. Doch wie kann Anton den Mörder finden, wenn er sich nicht traut, den heimischen Garten zu verlassen? Shila, seine Mitbewohnerin, weiß Rat: Sie bittet ihre Freunde um Hilfe. Gemeinsam geben sie alles, um den Mord an Peppels aufzuklären. Dabei scheuen sie sich nicht, ihr eigenes Leben aufs Spiel zu setzen. Ob Liebe, Treue und bedingungsloser Zusammenhalt ausreichen, um das Böse zu besiegen?

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Seitenzahl: 138

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Der Tod kam mit der Maus

Tatort: Eisenbach

ein Katzenkrimi von

Dagmar Barownick

erschienen im

Sigrid Böhme Verlag

Impressum

Erstveröffentlichung (Print-Ausgabe) 2010

im Sigrid Böhme Verlag,

www.sigrid-boehme-verlag.de

Selters (Taunus) / Deutschland

Copyright © 2014 by Sigrid Böhme Verlag

ISBN 978-3-942725-02-6

Umschlaggestaltung: Barownick/Böhme

Satz: Böhme

Alle Rechte vorbehalten.

Kopieren, Nachdruck, schriftliche oder digitale Veröffentlichungen,

auch auszugsweise, sind genehmigungspflichtig.

über die Autorin

Mit ihrer Familie lebt Dagmar Barownick, Jahrgang 1961, in Selters-Eisenbach. Fünf eigene Katzen und ungezählte Zaungäste, die im Garten immer einen Platz finden und satt werden, sind fest integrierte Familienangehörige.

Eigentlich ist die Autorin leidenschaftliche Sängerin, die ihre eigenen Liedtexte schreibt. Manchmal komponiert sie auch die Musik dazu. Außerdem spielt sie Theater und moderiert bei einem Lokalsender ihre eigene Katzen-Sendung.

Bei so viel künstlerischer Begabung ist es kein Wunder, dass sie irgendwann auf die Idee kam, ihre vierpfotigen Freunde zu den Protagonisten ihres ersten Romans zu machen. Und es mangelt der Autorin nicht an Inspiration, um weitere spannende Samtpfoten-Abenteuer entstehen zu lassen ...

meiner geliebten Peppels,

die leider nur 6 Jahre alt werden durfte.

Dieser Krimi basiert zwar auf einer wahren Begebenheit, ist ansonsten jedoch frei erfunden. Eventuelle Ähnlichkeiten mit Personen, Tieren oder privaten Gebäuden sowie Grundstücken sind rein zufällig und nicht gewollt.

Prolog: Anton springt über seinen Schatten

Ich darf mich vorstellen: Ich bin Anton, ein schwarzweißer Kater im besten Alter. Zweibeinigen Mitwesen gegenüber bin ich sehr vorsichtig und misstrauisch. Diese behaupten, dass ich etwas untersetzt bin, aber die Menschen, die mir gehören, finden, dass ich gut aussehe.

Ich suche mir manchmal meinen eigenen Futterplatz aus, zeige diesen meinen Leuten und bestehe dann lauthals auf den Futterservice an genau diesem Ort, bis meine Anforderungen erfüllt werden. Die Erziehung meiner Zweibeiner ist manchmal ein harter Job, aber Hartnäckigkeit zahlt sich aus. Wegen meiner ausgeprägten Zielorientierung schütteln sie manchmal ratlos den Kopf. Egal. Hauptsache sie tun, was ich will, und das schaffe ich fast immer.

Wir sind vor ungefähr einem halben Jahr nach Eisenbach, einem netten Dorf im Taunus, gezogen, wo wir alle ein altes, schräges und wunderschönes Fachwerkhaus bewohnen. Nach dem Umzug ging Peppels, mit der ich bis dahin mein ganzes Katzenleben in einer Wohnung verbracht habe, regelmäßig raus und sie war sehr, sehr glücklich damit.

Ich selbst bevorzugte es, im schützenden Haus zu bleiben. Ich war damit zufrieden und es fehlte mir nichts.

Bis eines Tages ...

Es war eine frostige Nacht. Die Tage wurden aber nach dem langen, kalten Winter endlich wieder wärmer.

An diesem Morgen gab es nichts Ungewöhnliches. Nicht einmal unser Dosenöffner Michael, der Peppels und mir unsere Lieblingsspeise servierte, bemerkte den lauernden Tod. Auch unser neuer Familienzugang, den sie Shila rufen, wirkte recht zufrieden. Die schon etwas ältere Katzendame, die zuletzt in einem Tierhotel wohnte, lag oben im Schlafzimmer und schlummerte.

Wir kannten uns noch nicht so wirklich, weil Peppels eine außerordentliche Abneigung gegen Shila hatte. Meine alte Freundin war sehr eifersüchtig und erlaubte mir nicht, nach der attraktiven Lady zu sehen. Peppels war da sehr eigen. Shila durfte nicht an sie herankommen, und falls Shila es doch einmal wagte, wurde sie sofort angeknurrt oder verjagt. Das ging mir schon auf den Keks, zumal Peppels mich manchmal mit Shila verwechselte und dann mich jagte. Und dabei wollte ich doch nur meine Ruhe und mein Leben genießen.

Also, an diesem besagten Morgen war alles perfekt, jedoch nervte das Weibchen von unserem Dosenöffner, die mit diesem komischen Rüsseltier, welches sich mit einer enormen Lautstärke an dem auf dem Boden liegenden Dreck labte. Damit nicht genug. Anschließend kam noch das sabbernde, dürre Ungeheuer, das nur zu fressen begann, wenn man seinen Kopf in einen Eimer steckte, ihn wieder herausholte, ihm kräftig den Hals umdrehte und mit seinem Kopf über den Boden schleifte. Dabei hinterließ dieses Vieh Spuren wie eine Nacktschnecke.

Ich zog es daher vor, mich dezent zurückzuziehen und auf der Couch zu warten, bis unsere zweibeinige Dosenöffnerin mit dieser Sauerei fertig war.

Während ich versuchte nach dem köstlichen Frühstück zu ruhen, wurde Peppels unruhig und lief vom Garten ins Haus und vom Haus wieder in den Garten. Mich machte dieses ewige Raus und Rein schon ganz kirre, und ich hoffte inständig, dass Moni bald ein Machtwort sprechen würde. Diese bemerkte auch tatsächlich Peppels auffälliges Verhalten, jedoch schenkte sie der Sache wenig Aufmerksamkeit, weil Peppels schon öfter solche Anwandlungen hatte.

Nachdem Moni die unheimlichen Wesen endlich wieder in die Kammer weggesperrt hatte, legte auch sie sich auf die Couch, um sich auszuruhen. Mein Platz wurde ein bisschen eng, als sich auch Peppels dazu gesellte. Gewöhnlich schnurrte sie, um mir zu verstehen zu geben, dass sie sich über meine Anwesenheit freute, aber diesmal blieb das Schnurren aus.

Gegen Mittag übergab sie sich, nachdem sie etwas Trockenfutter gefressen hatte. Auch dies war noch nicht ungewöhnlich. Moni, so nennen die Zweibeiner sie, öffnete wieder die Kammer und aktivierte das unheimliche, dürre Wesen, das sich sehr über die unerwartete Zwischenmahlzeit freute.

Dann verließ Moni das Haus, um etwas zu erledigen.

Da begann dann das Drama und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Wieder spuckte Peppels ihren Mageninhalt aus. Ich versteckte mich vorsichtshalber in Bennis Schlafplatz, um der ganzen Sache aus dem Wege zu gehen. Auch Benni war mit der Sache überfordert, schließlich ist er erst elf Jahre alt, und das ist für einen Menschen noch sehr jung.

Peppels übergab sich immer wieder, und fing kläglich an zu jammern. Das machte mir große Angst. Es ging ihr immer schlechter und als Moni, die nur eine Stunde weg gewesen war, wieder kam, war der Zustand von Peppels sehr kritisch: Sie lag zusammengebrochen im Katzenklo.

Moni verstand erst nicht, was los war. Als sie genauer hinsah, wusste sie sofort, dass etwas Ernstes passiert sein musste. Sie nahm Peppels liebevoll aus dem Streu, wischte sie sauber und fuhr sofort mit ihr im Blechlöwen weg.

Ich war voller Sorge um meine kleine Freundin, und es dauerte ewig, bis Moni wieder mit ihr nach Hause kam.

Moni hatte ein sehr sorgenvolles Gesicht und war sehr aufgeregt. Immer wieder nahm sie das Ding, das aussieht wie ein Knochen, und sprach damit. Danach rannte sie stets zu Peppels. So zog ich mich wieder auf meine Couch zurück, während Moni und Benni traurig auf dem Boden saßen, und Peppels streichelten. Von meinem Platz aus versuchte ich, mit Peppels zu sprechen, aber sie war irgendwie gar nicht bei sich: Sie reagierte nicht und atmete ganz schwer.

Dieser Geruch war auch wieder da und ich überlegte, ob es mit der Maus zusammenhängen könnte, mit der sie vor ein paar Tagen gespielt hatte. Diese roch genauso und hatte ein schmerzverzerrtes Gesicht. Ich hatte mich nicht getraut, sie zu berühren, aber Peppels wollte nicht auf mich hören und spielte mit ihr. Irgendetwas hatte mich davon abgehalten, sie zu probieren. Ich weiß auch nicht, woher sie gekommen war.

Wieder schaute ich zu Peppels und ich spürte, dass es nicht gut um sie stand. Der Geruch wurde immer schlimmer.

Es ging ihr mit jedem Herzschlag schlechter. Sie richtete sich auf und machte fürchterliche Geräusche. Ich rief ihren Namen, dann schrie sie noch mal laut auf und sackte zusammen.

Sie lag in den Händen der beiden Zweibeiner, die sie beim Gang über die Regenbogenbrücke begleiteten, bis sie für immer aufhörte zu atmen.

Es war ein Schlag in mein Gesicht. Mir war auf einmal klar, was passiert war.

Viel zu stark waren die Schmerzen. Der Geruch, den sie verströmte, war bitter und giftig. Meine liebe Freundin konnte mir noch nicht einmal mehr 'Auf Wiedersehen' sagen. Sie war von mir gegangen, und eine tiefe Leere machte sich in mir breit.

Meine Lebensgefährtin war tot.

Als ich mich ein paar Tage später wieder ein wenig gefangen hatte, dachte ich noch einmal über alles nach und eines war mir ganz klar geworden: Gift! Da hatte jemand meine Freundin vergiftet! Ich musste herausfinden, wer das gewesen war! Ich habe viel zu lange nur in der Wohnung und im Haus gelebt – jetzt würde ich herausfinden, was passiert war. Das war ich ihr schuldig.

Es vergingen ein paar Wochen, bis ich mich an das Dasein ohne Peppels gewöhnte. Es war sehr einsam ohne sie. Moni, Michael und Benni waren lieb zu mir, aber es war nicht dasselbe wie mit Peppels.

Wie es ihr wohl jenseits der Regenbogenbrücke erging? Ich vermisste sie sehr.

Mir ging es nicht aus dem Kopf, dass irgendwo da draußen eine vergiftete Maus gewesen war, die meiner Peppels den Tod brachte. Die Frage quälte mich, ob es ein Unfall oder Mord war.

Um das Rätsel zu lösen – und das wurde mir von Tag zu Tag bewusster –, musste ich das Haus verlassen. Der Gedanke bereitete mir schlaflose Nächte, aber mir blieb keine Wahl.

So bemühte ich mich nach und nach darum, mein Verhältnis zu Shila zu verbessern. Ich hoffte, Peppels, die inzwischen ein Sternchen am Himmel war und mich von dort beobachtete, würde mir diesen Schritt verzeihen. Schließlich ging es darum, ihren Tod zu rächen.

Bald schon wurden wir Freunde. Sie war gar nicht so übel. Sie glaubte, sie wüsste aufgrund ihres Alters alles besser, aber mir machte das nichts aus. Wenn sie ihre Geschichten von früher erzählte, schaltete ich einfach auf Durchzug, nickte ihr hin und wieder verständnisvoll zu und bewunderte dabei ihre wunderschönen Augen. Sie waren türkisfarben und hatten eine eindrucksvolle schwarze Umrandung. Diese wirkten wie zwei Rahmen um zwei wunderschöne Bilder.

Besonders aufmerksam hörte ich ihr zu, wenn sie mir von ihren Freunden außerhalb des Hauses berichtete. Das musste ein bunter Haufen sein, der sich jeden Abend bei uns im Garten traf.

Und eines Tages erzählte ich ihr von meinem Plan und bat sie um Hilfe. Zu meiner Überraschung stimmte sie sofort zu.

Erster Teil des Plans war: Sie sollte mich ihrer Gang vorstellen. Shila hatte den Jungs und Mädels da draußen schon viel von mir erzählt und sie waren ohnehin schon ganz neugierig darauf, mich endlich kennen zu lernen.

Nur war das nicht ganz so einfach. Da ich ein sehr vorsichtiges Kerlchen war und ich mich nicht gerne ohne Grund in Gefahr brachte, dauerte es fast zwei Vollmonde, bis ich das erste Mal meine Pfoten in den Garten setzte.

Am Anfang fiel es mir schwer, nicht immer sofort wieder in das schützende Haus zu laufen, sobald einer von den Fremden auftauchte. Manchmal waren es sogar gleich mehrere, die in meinen Garten spazierten, als sei es das Natürlichste auf der Welt.

Nur bei Flecky war es irgendwie anders. Sie war gleich von mir angetan, was mir nicht ungewöhnlich erschien, wo ich doch so ein hübscher, stattlicher Kater bin. Sie war aber auch wirklich schön – immerhin hatte sie die gleichen Farben wie ich. Bei ihr hatte ich nicht das Gefühl, weglaufen zu müssen.

Shila wurde angesichts meiner "mangelnden Integrationsfähigkeit" (das waren ihre Worte) mit der Zeit etwas ungeduldig. Es ging ihr nicht schnell genug, und sie warf mir vor, ein "Hasenfuß" und ein "Angsthase" zu sein. Sie wagte es doch tatsächlich, mich mit einem Hasen zu vergleichen!

Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen, und so packte ich all meinen Mut zusammen, als Shila eines Abends die Gruppe in unseren Garten bestellte.

Hoffentlich konnte mein Plan mit diesen Chaoten in die zweite Runde gehen ...

Wenn ich jetzt an die Geschichte zurückdenke, wird mir noch im Nachhinein angst und bange. Oft träume ich von den Ereignissen und sehe dann alles als Außenstehender, als ob ich nicht dazu gehörte. Ob ich das alles mitgemacht hätte, wenn ich vorher geahnt hätte, was alles auf mich zukommt? Es ist so viel passiert, und ich ... aber lest selbst!

Das Kennenlernen

Anton warf einen kurzen Blick hinter sich, wo er ein kleines Feuer wahrnahm. Seine Menschen sorgten dafür, dass an dieser Stelle ein ewiges Licht brannte.

Dort lag sie begraben.

Anton seufzte leicht, drehte sich schnell weg und warf einen glasigen Blick auf den wolkenfreien Nachthimmel, wo ein Stern besonders hell strahlte.

Jetzt saß er hier unten im Garten seiner Menschen, um ihren Tod zu rächen.

Im Schein der Straßenlaterne fühlte er sich wie bei einem Verhör durch die rosarote Katze.

"Hallo zusammen, das ist Anton", unterbrach Shila, die rechts von ihm saß, das allgemeine Schweigen.

"Ich bin Flecky, aber wir kennen uns ja bereits", begann als erste die hübsche Katzendame, verdrehte entzückt ihre Augen und setzte sich links von Anton.

Langsam ließ Antons Anspannung nach.

Die unheimliche Stille der Nacht wurde nun von einem merkwürdigen Geräusch unterbrochen, welches langsam lauter wurde. Shila und Flecky verdrehten die Augen. "Mucky!", entfuhr es den beiden gleichzeitig.

Mucky kam verspätet und man hörte sie schon von weitem, denn sie kündigte ihre baldige Ankunft lautstark an. Sie rief, als würde eine fürchterlich blähende Mahlzeit ihr das Leben schwer machen. Einige Male schon bekam sie deshalb eins auf den Deckel, aber schon wenige Stunden nach der Erziehungsmaßnahme verfällt sie wieder ihren alten Gewohnheiten. Die Gang kannte ihre Marotte schon längst und sah es eher gelassen. Die schwarze Katze mit dem weißem Näschen und weißem Mund, schaute etwas irritiert in die Runde und nahm dann bei Shila Platz. Die sah sie ermahnend an, so dass Mucky keinen Ton mehr von sich gab.

"Also, Leute", begann Shila, "wie ihr wisst, wohnt Anton hier bei mir in meinem Haus und ist sehr daran interessiert, euch kennen zu lernen. Er ist zwar manchmal ein Sturkopf, aber im Grunde ein ganz netter Kerl."

"Wieso sehen wir ihn erst heute? Er wohnt doch schließlich auch schon eine kleine Ewigkeit hier."

Anton erschrak. Den auf einem Baumstumpf sitzenden, schwarzen Kater hatte er noch gar nicht wahrgenommen. Gelangweilt leckte er sich die Pfote und behielt währenddessen die Straße im Blick.

"Das kann ich dir erklären, Tom. Weil, ähm ..."

"Ich glaube, ich kann euch das erklären", sagte Anton. "Ich bin mit Peppels in einer Wohnung groß geworden. Wir waren nie draußen, denn die Wohnung lag im Dachgeschoss. Als wir mit unseren Menschen hierher zogen, war Peppels gleich Feuer und Flamme. Ein Haus mit Garten war immer ihr Traum gewesen. Nur ich war noch nicht gleich so begeistert. Ich brauchte etwas mehr Zeit und traute mich nicht raus. Ich musste mich erst mal an meine neue Umgebung gewöhnen und viele Geräusche kannte ich nicht. Ich bin ein Kater mit Prinzipien und eines davon lautet: Mach dir keinen Stress. Als dann eines Tages noch Shila zu uns kam, stand alles Kopf und Peppels war stinksauer. Vor allem hatte sie wohl Angst, ich könnte mich in Shila verlieben. So gab ich nach, um mein Mädchen nicht traurig zu machen, und ließ sie ziehen. Ich blieb gemütlich zu Hause."

"Und, hast du dich verliebt?", fragte Flecky spontan und wirkte selbst ein wenig überrascht über ihre Courage.

"Natürlich nicht", sagte Anton, "ich bin meiner Peppels immer treu gewesen. Auch wenn sie manchmal eine Kratzbürste war, habe ich sie geliebt und immer zu ihr gehalten."

"Das stimmt", bestätigte Shila. "Es gab kein Herankommen an ihn und ich durfte nur ins Menschenschlafzimmer und in die Küche. Wehe, ich wollte ins Wohnzimmer, da gab es gleich Theater und es floss auch schon mal Blut."

"Ein feines Herzchen", sagte Tom.

"Ja, so richtig zum Liebhaben!" Max meldete sich mit einem spitzbübischen Grinsen zu Wort. Seine grünen Augen blitzten kurz auf. Hätte Anton es nicht besser gewusst, hätte er Max für Shilas Bruder gehalten, denn nicht nur deren Augenfarbe ähnelte sich. Beide waren weiß und hatten getigerte Wölkchen.

"He, he, redet nicht so über sie!", rief Anton erbost. "Wie gesagt hatte sie auch ihre guten Seiten und ich wäre nicht hier, um euch um Hilfe zu bitten, wenn sie es nicht verdient hätte!"

"Schon gut, schon gut", sagte Tom. "Aber wir haben sie ja auch kennen gelernt und sie war schon ein harter Brocken. Wie auch immer, ich habe nicht ewig Zeit, warum sind wir hier versammelt?"

"Das wüsste ich auch gerne", sagte Mucky, die bis zu diesem Zeitpunkt geschwiegen hatte.

Anton überlegte kurz, wie er am besten anfangen sollte, und entschied sich dann ganz spontan loszulegen: "Ich sage es geradeaus: Ich brauche geschickte und clevere Helfer. Peppels ist vergiftet worden und ich will wissen, von wem und warum."

"Vergiftet?" Ein Raunen ging durch die Runde.

"Woher weißt du das so genau?", wollte Flecky wissen.

"Und womit?", fragte Mucky.