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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Historisches Institut), Veranstaltung: Verbrechen erinnern - Die Auseinandersetzung mit Holocaust und Zweitem Weltkrieg im internationalen Vergleich, Sprache: Deutsch, Abstract: „Wir bitten die Juden in aller Welt um Verzeihung. Wir bitten das Volk in Israel um Verzeihung für Heuchelei und Feindseligkeiten der offiziellen DDR-Politik und für die Verfolgung und Entwürdigung jüdischer Mitbürger auch nach 1945 in unserem Land.“ 1 Diese Erklärung aller Fraktionen der ersten demokratisch gewählten DDR-Volkskammer wurde am 12. April 1990 von deren Präsidentin Sabine Bergmann-Pohl verlesen, und sie umrahmt diese Arbeit, in der es um den Umgang mit dem Holocaust und den Juden im Osten Deutschlands zwischen 1945 und 1989 geht, ein. Denn diese Erklärung fasst jenen Umgang in knapper Weise zusammen, charakterisiert ihn und soll deshalb einerseits als Ausgangspunkt dienen, sich diesem Thema zu nähern und andererseits auch den Schlusspunkt bilden. Es soll aufgezeigt werden, dass der Umgang mit der Judenverfolgung und den Juden in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) widersprüchlich war, entwürdigend und teilweise auch antisemitisch. Darüber hinaus soll deutlich gemacht werden, dass alle positive Annäherung an den Holocaust bzw. die Jüdischen Gemeinden sowie das Gedenken an die NS-Verbrechen gegen die Juden einen politischen Hintergrund hatte. Hierzu wird u.a. auf die Neugründung der Jüdischen Gemeinden nach 1945, auf die antisemitischen Aktionen der beginnenden 1950er, auf das Konzept des Gedenkens, auf die Unterstützung der Jüdischen Gemeinden, auf die Publizistik und auf die Beziehungen der DDR zu Israel bzw. dem Nahen Osten eingegangen. Die Kapitel zu den 1940ern, 1950ern und 1960ern sind sehr umfangreich. Das liegt zum einen an der Anzahl von relevanten Geschehnissen und zum anderen an der Tatsache, dass in diesen beiden Jahrzehnten Entwicklungen stattfanden, die sich entweder bis zum Ende der DDR nicht bis kaum veränderten oder die man zum besseren Verständnis der in den anderen Phasen stattgefundenen Dinge benötigt. Die Rede war eben deshalb von Phasen, weil die Arbeit zur besseren Gliederung und Überschaubarkeit an Olaf Groehlers Einteilung der Phasen des Umgangs mit dem Holocaust angelehnt ist: [...] 1Zit. nach Maser, Peter, Juden und Jüdische Gemeinden in der Innenpolitik der DDR, in: Bergmann, Werner / Erb, Rainer / Lichtblau, Albert (Hrsg.), Schwieriges Erbe. Der Umgang mit Nationalsozialismus und Antisemitismus in Österreich, der DDR und der Bundesrepublik Deutschland (Schriftenreihe des Zentrums für Antisemitismusforschung, Bd.3), Frankfurt a.M./New York 1995,S. 339-368, hier S.340.
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