Der verlorene Sohn von Tibet - Eliot Pattison - E-Book
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Der verlorene Sohn von Tibet E-Book

Eliot Pattison

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Beschreibung

In einem geheimen Kloster feiert Shan den Geburtstag des Dalai Lama. Doch damit gerät er in einen Krieg, den die chinesischen Besatzer gegen internationale Kunsträuber führen. Als er sich weigert, für die Chinesen zu ermitteln, stellt man ihn vor eine Wahl, die ihm das Herz zerreißt ...

Eliot Pattison hat mit Shan einen Helden geschaffen, der mit dem Scharfsinn eines Meisterdetektivs und der Weisheit eines buddhistischen Mönchs für die Wahrheit kämpft.

"Für alle, die sich gern in exotische Welten entführen lassen." Brigitte.

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Seitenzahl: 791

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Eliot Pattison

DERVERLORENE SOHNVON TIBET

Roman

Aus dem Amerikanischenvon Thomas Haufschild

Impressum

Titel der Originalausgabe

Beautiful Ghosts

ISBN 978-3-8412-0718-0

Aufbau Digital,

veröffentlicht im Aufbau Verlag, Berlin, Juli 2013

© Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Berlin

Die deutsche Erstausgabe erschien 2004 bei Rütten & Loening, einer Marke der Aufbau Verlag GmbH & Co. KG

Dieses Werk wurde im Auftrag von St. Martin’s Press, L. L. C. durch die Literarische Agentur Thomas Schlück GmbH, 30827 Garbsen, vermittelt

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung und Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlages zulässig. Das gilt insbesondere für Übersetzungen, die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen sowie für das öffentliche Zugänglichmachen z.B. über das Internet.

Umschlaggestaltung Mediabureau Di Stefano, Berlin unter Verwendung eines Fotos von © Eye Ubiquitous/Hutchison

E-Book Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, www.le-tex.de

www.aufbau-verlag.de

Gewidmet dem Gedenken anPatrick J. Head, Lama-Anwalt

Besonderer Dank gebührt Natasha Kern, Keith Kahla, Catherine Pattison und Lesley Kellas Payne.

Inhaltsübersicht

Cover

Impressum

ERSTER TEIL

Kapitel Eins

Kapitel Zwei

Kapitel Drei

Kapitel Vier

Kapitel Fünf

Kapitel Sechs

Kapitel Sieben

Kapitel Acht

ZWEITER TEIL

Kapitel Neun

Kapitel Zehn

Kapitel Elf

Kapitel Zwölf

Kapitel Dreizehn

Kapitel Vierzehn

DRITTER TEIL

Kapitel Fünfzehn

Kapitel Sechzehn

Kapitel Siebzehn

Kapitel Achtzehn

Kapitel Neunzehn

Kapitel Zwanzig

Kapitel Einundzwanzig

Anmerkung des Verfassers

Glossar der fremdsprachigen Begriffe

Informationen zum Buch

Informationen zum Autor

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ERSTER TEIL

Kapitel Eins

In Tibet gibt es Geräusche, wie man sie nirgendwo sonst auf der Welt vernimmt. Ein unerklärliches dumpfes Stöhnen wälzt sich die Hänge der verschneiten Bergspitzen hinab. Unter wolkenlosem Himmel hallt donnergleiches Grollen durch die Täler, und in mondhellen Nächten war mitten im zerklüfteten Gebirge von den Sternen der Klang winziger Glocken an Shan Tao Yuns Ohren gedrungen.

Anfangs hatte Shan auf seiner Gefängnispritsche gelegen und sich vor den unheimlichen Lauten gefürchtet. Später war er bei der Suche nach einer wissenschaftlichen Erklärung zu dem Schluß gelangt, es müsse sich dabei wohl um ein Zusammenspiel der dünnen Höhenluft und des Windes handeln, der veränderlichen Eisformationen und der Temperaturunterschiede zwischen Gipfeln und Schluchten. Nach mittlerweile fünf Jahren war Shan sich dessen nicht mehr so sicher. Der lange Aufenthalt in Tibet hatte ihn gelehrt, daß die meisten seiner früheren Überzeugungen nicht ausreichten, um das Wesen der Dinge zu durchschauen.

Das gequälte Ächzen, das nun quer durch die Talsenke schallte, ließ sich gewiß nicht mit herkömmlichen Mitteln erklären. Eine junge Frau in Shans Nähe hielt sich die Ohren zu und lief davon. Das Geräusch stammte von Surya, einem greisen Mönch in rotem Gewand, der zehn Meter entfernt von ihnen saß, und als Shan es zum erstenmal gehört hatte, war auch er erschaudert und hatte unwillkürlich die Flucht ergreifen wollen. Die Mönche nannten diese seltsamen Klagelaute Kehlgesang, aber Shan hielt sich lieber an die Bezeichnung, die sein alter Freund und einstiger Mithäftling Lokesh bevorzugte: Seelenschluchzer. Nach Lokeshs Ansicht war das spirituelle Bewußtsein unten in der Außenwelt oftmals so verkümmert, daß dieses Geräusch dort nur dann erklang, wenn die Seele eines Sterbenden sich mühsam vom Körper zu lösen versuchte. In Tibet hingegen sprach niemand voller Angst von dem Todesröcheln, denn hier war das Geräusch den Lebenden zugedacht. Die Gläubigen hier hatten gelernt, wie man den Seelen ohne Zunge eine Stimme verlieh.

Shan blickte der Frau bekümmert hinterher. Es war ein Tag großer Freude und noch größerer Gefahr. Die für vogelfrei erklärten Mönche, bei denen Shan lebte und die sich jahrzehntelang in ihrer geheimen Einsiedelei versteckt gehalten hatten, wollten der Bergbevölkerung nun nicht nur ihre Existenz preisgeben, sondern die Fremden zudem bei verbotenen Ritualen anleiten. Der heutige Tag würde herrliche Überraschungen bergen und den weiteren Lauf der Welt verändern, hatte Gendun, der oberste Lama, verkündet.

Shan hatte die Mönche davor gewarnt, ausgerechnet diese Tibeter zu der Klosterruine zu bringen. Daraufhin hatte Gendun sich auf ein Knie niedergelassen und einen Kieselstein umgedreht. Diese Geste war als Anspielung auf eine seiner Lehren gemeint gewesen. Die Welt konnte durch jede noch so unbedeutende Handlung verändert werden, sofern ihr Reinheit innewohnte, und sogar die kleinste aller denkbaren Gesten war rein, solange sie frei von Angst und Zorn blieb. Das Leben dieser Hirten war jedoch seit jeher von Furcht geprägt.

Peking hatte den Bewohnern im unwirtlichen Süden des Bezirks Lhadrung übel mitgespielt, denn sie hatten sich noch lange nach der militärischen Einnahme Lhasas hartnäckig gegen die chinesische Besatzung gesträubt. Die Ruinen, zwischen denen Shan und die anderen standen, waren die einzigen Überreste von Zhoka gompa, dem Kloster, das der Bevölkerung südlich des zentralen Tals von Lhadrung jahrhundertelang als religiöser Mittelpunkt gedient hatte. Vor vierzig Jahren war es einem Luftangriff der Volksbefreiungsarmee zum Opfer gefallen und gleich vielen tausend anderen gompas von Peking in Schutt und Asche gelegt worden. Die tapferen frommen Tibeter, die vergeblich versucht hatten, Zhoka und alles, wofür es stand, zu verteidigen, waren in alle Winde verstreut, getötet oder schlicht in tiefe Resignation getrieben worden.

»Man wird uns verhaften!« hatte eine Frau mit verschlissener roter Weste geklagt, als Shan und Lokesh die Leute auf einem grasbewachsenen Bergkamm getroffen und ihnen bedeutet hatten, zu dem achthundert Meter breiten Trümmerfeld hinabzusteigen.

»An diesem Ort spukt es!« hatte ein anderer Hirte protestiert, als Lokesh das Labyrinth aus bröckelnden Steinmauern betreten wollte. »Hier werden sogar die Lebenden zu Gespenstern!«

Doch als Lokesh, mit einem alten Pilgerlied auf den Lippen, unbeirrt weitergegangen war, hatte der Mann sich hinter seinen Gefährten eingereiht. Nervös und schweigend waren sie ihrem Führer bis zum früheren großen Innenhof des gompa gefolgt.

»Ein Wunder!« hatte die Frau mit der roten Weste erstaunt gerufen, den Arm einer alten Frau neben sich umklammert und den drei Meter hohen, eindeutig erst kürzlich errichteten Schrein angestarrt, der in der Mitte des Hofs aufragte. Zögernd waren sie dann gemeinsam vorgetreten, hatten den vor dem Schrein sitzenden Surya gemustert, das leuchtend weiße Gebilde zunächst argwöhnisch betastet, als würden sie ihren Augen nicht trauen, und sich dann ehrerbietig vor dem Mönch niedergelassen. Die anderen waren allmählich gefolgt, und einige hatten dabei die Gebetsketten berührt, die an ihren Gürteln hingen.

Nun aber, als Suryas Kehlgesang einsetzte, wichen mehrere der Hügelleute in die Schatten zurück. Die anderen waren von dem Geräusch wie gebannt und verfolgten mit weit aufgerissenen Augen, daß Surya fröhlich den Kopf zurückwarf, ohne in seinem Bemühen innezuhalten.

»Gottestöter!« Der Schrei kam von überall und nirgends und hallte von den eingestürzten Mauern wider. Ein Stein flog an Shans Schulter vorbei und traf Surya am Knie. »Mörder!« rief dieselbe furchtsame Stimme. Der Gesang des Mönchs stockte und erstarb. Suryas Augen richteten sich auf den Stein.

»Gottestöter!« Als das Wort zum zweitenmal erklang, wandte Shan sich hastig um und entdeckte einen kleinen Mann mit ledrigem Gesicht und der zerlumpten Kleidung eines Hirten, der mit wütendem Blick auf Surya wies.

Der Fremde nahm einen weiteren Stein, doch da war Shan auch schon an seiner Seite und packte ihn am Handgelenk. Der Mann sträubte sich, wollte sich losreißen und Shan zurückstoßen. »Lauft um euer Leben! Die Mörder!« schrie der Hirte den anderen zu, die auf dem Hof verweilten.

Ein alter Tibeter, dessen Haupt und Kinn mit kurzen weißen Stoppeln bedeckt waren, erschien neben dem Fremden. Der Hirte sah ihn verunsichert an und hörte auf, sich zu wehren. Mit sanfter Gewalt öffnete Lokesh die Faust des Mannes, so daß die Kiesel zu Boden fielen. »Surya ist ein Mönch«, sagte er ruhig. »Er ist das genaue Gegenteil eines Gottestöters.«

»Nein«, knurrte der Hirte, während Surya hinter ihnen abermals den Gesang anstimmte. Der Zorn in seinen Augen wich tiefer Verzweiflung. »Die Regierung steckt Männer in Mönchsgewänder, um uns zu täuschen. Wir sollen verleitet werden, die alten Bräuche zu pflegen, damit man uns verhaften oder gar noch Schlimmeres mit uns anstellen kann.«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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