11,99 €
Die Reise zu den verrücktesten Orten geht weiter und führt diesmal durch ganz Europa! Bestaune rosafarbene Salzlagunen und blutrote Flüsse in Spanien und erfahre, warum Autos auf dem magischen Hügel bei Trollvägen in Schweden mit ausgeschaltetem Motor bergauf rollen. Zähle die Knochen und Schädel im Ossarium von Sedlec in Tschechien, besteige die gigantischen Pyramiden von Visoko in Bosnien und Herzegowina und erlebe Wüstengefühle auf der Dune du Pilat, der größten Wanderdüne Europas in Frankreich. Der verrückteste Reiseführer Europas zeigt dir atemberaubende Naturwunder, unglaubliche Architekturdenkmäler, gruselige Lost Places, kuriose Museen und vieles mehr. Echte Geheimtipps für alle Abenteurer, oftmals fernab vom Massentourismus.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 102
Veröffentlichungsjahr: 2024
Daniel Wiechmann
Der verrücktesteReiseführer Europas
Daniel Wiechmann
Der verrücktesteReiseführer Europas
Verborgene Orte, bizarre Gebäude und geheimnisvolle Landschaften
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de abrufbar.
Für Fragen und Anregungen
Wichtiger Hinweis
Ausschließlich zum Zweck der besseren Lesbarkeit wurde auf eine genderspezifische Schreibweise sowie eine Mehrfachbezeichnung verzichtet. Alle personenbezogenen Bezeichnungen sind somit geschlechtsneutral zu verstehen.
Originalausgabe
2. Auflage 2025
© 2024 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
Türkenstraße 89
80799 München
Tel.: 089 651285-0
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Wir behalten uns die Nutzung unserer Inhalte für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG ausdrücklich vor.
Redaktion: Selina Hartmann
Umschlaggestaltung: Sabrina Pronold
Umschlagabbildung: Adobe Stock/vnevo; Marcin; Darek Bednarek; Iryna; Shutterstock/Borja Andreu; Mark Rademaker; cavidali; Imago Images/YAY Images; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Plane_Wreck_Solheimasandur_Iceland_Travel_Photography_(208533789).jpeg Giuseppe Milo, CC BY 3.0 Deed
<https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/deed.de>, via Wikimedia Commons
Layout: Manuela Amode
Satz: reinsatz. Roman Heinemann
eBook: ePUBoo.com
ISBN Print 978-3-7423-2044-5
ISBN E-Book (PDF) 978-3-7453-2472-3
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-7453-2471-6
Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter
www.rivaverlag.de
Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de
Nordeuropa
Osteuropa
Südeuropa
Westeuropa
Auf die Reise, fertig, los! Nach Der verrückteste Reiseführer Deutschlands und Der verrückteste Reiseführer Deutschlands 2 folgt nun endlich auch der ultimative Guide zu den 115 außergewöhnlichsten Reisezielen Europas. Staune in der Türkei über das komplett in einen Felsen gehauene Kloster von Kıyıköy. Ergründe in Polen das Geheimnis der runden Bäume im Krummen Wald. Fahre in den Niederlanden mit dem Fahrrad durch einen See hindurch oder lass dich nachts von den magischen Lichtern auf dem Van-Gogh-Fahrradweg verzaubern.
Reise nach Griechenland und fühle dort die Lebenskraft des ältesten Olivenbaums der Welt. Bewundere in Italien die Kletterkunst der Gämsen auf der steil nach unten abfallenden Staumauer des Cingino-Dammes. Reise durch die Geschichte der Lust im Sexmaschinen-Museum in Prag. Erlebe in Frankreich Wüstengefühle in der Dune du Pilat, der größten Wanderdüne Europas, und suche auf der Westmännerinsel in Island nach dem Elefanten, der den Atlantik leer trinkt.
Der verrückteste Reiseführer Europas zeigt dir atemberaubende Naturwunder, eindrucksvolle Landmarken, ungewöhnliche Architekturdenkmäler, große Kunstwerke, mystische Kraftorte, historische Gegenden, in denen du Geschichte entdecken und anfassen kannst, gruselige Lost Places oder kuriose Museen. Er führt dich garantiert an Orte in Nord-, Ost-, Süd- und Westeuropa, die eine besondere Geschichte erzählen oder Atmosphäre ausstrahlen. Natürlich erhebt die Aufzählung der Orte keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Aufgrund der aktuellen politischen Geschehnisse wurden Russland und Belarus in der Recherche für dieses Buch nicht berücksichtigt. Viel Spaß beim Entdecken der verrücktesten Reiseziele Europas!
Völlig verrückt
Müllverbrennungsanlagen gehören nicht gerade zu den Top-Sehenswürdigkeiten einer Stadt. In Kopenhagen ist das ein bisschen anders. Selbst die Einheimischen zieht es immer wieder nach Amager Bakke – auf den »Hügel von Amager« –, wie die Müllverbrennungsanlage heißt. 2017 wurde sie in Betrieb genommen. Zwei Jahre später entstanden auf dem schrägen Dach der Müllverbrennungsanlage eine rund 450 Meter lange Skipiste, eine Kletterwand und mehrere Cafés. Dieser Teil von Amager Bakke, der sich zu einem beliebten Ausflugsziel gemausert hat, trägt den Namen CopenHill. Die Skipiste ist mit einem speziellen Kunststoffteppich präpariert, der das Skifahren sogar im Sommer möglich macht. Doch selbst für diejenigen, die ohne Ski oder Snowboard nach Kopenhagen kommen, lohnt der Besuch von CopenHill. Die Aussicht von der 85 Meter hohen Plattform über die Stadt ist fantastisch. Ach ja, die 80 Meter hohe künstliche Kletterwand ist übrigens die höchste der Welt und ist kongenial in die Fassade der Müllverbrennungsanlage integriert.
Alles Wissenswerte zu CopenHill findet man hier: www.copenhill.dk/en
Vindmøllevej 6, 2300 Kopenhagen, Dänemark
Kraftorte
Sich einmal fühlen wie Herkules? Die Wackelsteine auf der dänischen Insel Bornholm machen es möglich. Dabei handelt es sich um tonnenschwere Findlinge, die in der letzten Eiszeit in der Gegend zurückgelassen wurden. Sie heißen Wackelsteine, weil sie sich trotz ihres enormen Gewichts tatsächlich von einem Menschen ins Wanken bringen lassen. Vorausgesetzt, man setzt am richtigen Punkt an und findet einen guten Rhythmus bei der Kraftübertragung. Möglich macht das die besondere Lage der Steine auf ihrer Unterlage. Wer nicht glauben mag, dass ein Mensch einen mehr als 25 Tonnen schweren Stein ins Wackeln bringen kann, kann sich vorab auf YouTube davon überzeugen – einfach nach »Rokkestenen Bornholm« suchen – oder auf der dänischen Insel selbst Hand anlegen. Insgesamt finden sich drei dieser Wackelsteine auf Bornholm. Der größte liegt in den Paradisbakkerne, den sogenannten Paradieshügeln. Der mittlere in der Rutsker Hochheide und der kleinste der drei im Wald von Almindingen. Den größten der Steine erreicht man ganz einfach, indem man den Schildern vom in der Adresse angegebenen Parkplatz folgt. Viel Erfolg beim Rütteln!
Lisegårdsvejen 11, 3730 Nexø, Dänemark
Naturwunder
Endlose Sandweiten in Dänemark? Wie in einer Wüste? Gibt es nicht. Gibt es eben doch! Råbjerg Mile, im nördlichsten Zipfel von Nordjütland gelegen, ist die größte Wanderdüne Nordeuropas und wird auch als dänische Sahara bezeichnet. Die einzigartige Naturlandschaft steht seit mehr als 100 Jahren unter Naturschutz und kann sich daher tatsächlich ungestört vom Menschen Richtung Osten bewegen. Immerhin 15 bis 18 Meter legt die 2 Quadratkilometer große Sanddüne im Jahr zurück. In rund 160 Jahren wird sie die Ostsee erreicht haben. Was in der Zwischenzeit mit der Bahnstrecke, die zwischen Düne und Ostsee liegt, geschieht, müssen sich die Dänen noch überlegen. Aber sie haben dafür ja auch noch genügend Zeit.
Beim Wandern in der Düne kommt man in den Genuss verschiedenster vom Wind geformter Sandstreifen und Hügel, wie in einer Wüste eben. Nur Kamele sucht man hier vergebens.
Råbjerg Mile Vej, 9990 Skagen, Dänemark
Achtung Kunst!
Große Kunst im wahrsten Sinne des Wortes. Stolze 9 Meter sind die Skulpturen des dänischen Bildhauers Svend Wiig Hansen hoch, die den Titel »Der Mensch am Meer« tragen. Doch es ist nicht nur die Höhe der Figuren, die sie so imposant erscheinen lässt. Die vier sitzenden weißen Riesen ähneln uns Menschen zwar, wirken aber mit kräftigen Körpern und dem starren Blick gen Meer doch eher wie überlegene Außerirdische. Hinzu kommt die erhabene Position, in der sie sitzen. Als wären sie auf dem Sprung. Gerade im Begriff aufzustehen …, nur was passiert dann? Die Figuren wurden 1994 zum 100-jährigen Jubiläum Esbjergs als selbstständige Gemeinde entworfen und 1995 enthüllt. Sie sind den Monumentalskulpturen des Pharaos Rames im Tempel von Abi Simbel nachempfunden, die allerdings sogar mehr als doppelt so hoch sind wie die Riesen am Strand von Sædding bei Esbjerg.
Sædding Strandvej 1, 6710 Esbjerg Kommune, Dänemark
Ruinen und Lost Places
Ein weißer Sandstrand und blaues Wasser, aus dem Ruinen emporragen. Teile des Ufers zieren außerdem bizarr ausgewaschene Felsformationen. Wie aufgefächert sehen die spitzen Steinscharten aus. Als würden sie jeden Augenblick auseinanderbrechen. Früher zu Sowjetzeiten befanden sich hier ein Gefängnis und ein Tagebau, in dem die bis zu 2000 Insassen – darunter zahlreiche Regimekritiker – unter härtesten Bedingungen arbeiten mussten. Nach 1991, dem Jahr, in dem Estland seine Unabhängigkeit zurückerlangte, wurde das 1938 erbaute Gefängnis immer weniger genutzt. Am 1. Januar 2013 wurde es schließlich ganz geschlossen. Da auch der Steinbruch stillgelegt wurde, begann er, sich nach und nach mit Grundwasser zu füllen und die alten Maschinen, Anlagen und Gebäude teilweise zu überfluten. So entstand ein eindrucksvoller Lost Place, der für Taucher sogar noch spektakulärer ist. Aber auch so lohnt der Besuch des Ortes, der täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet ist und an dem paradiesische Beachgefühle und Endzeitstimmung aufeinandertreffen.
Haapsalu mnt 13, 76102 Rummu, Estland
Geniale Architektur
Eines der außergewöhnlichsten Kirchengebäude in Europa befindet sich in Helsinki im Stadtteil Etu-Töölö. Die Temppeliaukio-Felsenkirche wurde direkt in einen Granitfelsen gesprengt. Der Großteil der Kirchenwände besteht daher tatsächlich aus unbearbeitetem Gestein. Beeindruckend. Von außen ist das Gebäude zunächst vollkommen unscheinbar. Auch hier dominiert noch immer der natürliche Fels, aus dem plötzlich eine klar geformte Betonstruktur erwächst, die den Eingang zur Kirche markiert. Hinter dem Eingang ragt wiederum eine sanft geschwungene grüne Kupferkuppel empor. Im Inneren der Kirche sorgen 180 aneinandergereihte Tageslichtfenster für eine mystische Verbindung von Fels und Kuppel. Verantwortlich für den Bau, der im Jahr 1969 fertiggestellt wurde, waren die beiden Brüder Timo und Tuomo Suomalainen. Aufgrund der hervorragenden Akustik der Felsenkirche lohnt sich unbedingt auch ein Besuch eines der Konzerte, die hier regelmäßig stattfinden.
Die Kirche ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Unter der Woche kostet die Besichtigung der Kirche Eintritt für Besucher, die älter als 18 Jahre sind. Tickets können vor Ort oder online auf der Homepage der Kirche erworben werden: www.temppeliaukionkirkko.fi/en
Lutherinkatu 3, 00100 Helsinki, Finnland
Geschichte hautnah
Durchfährt man die Themse-Mündung vor Shoeburyness mit einem Boot, wird man bei gutem Wetter einen kleinen verrostenden Trupp der Allterrain-Angriffsläufer aus der Star Wars-Saga im Wasser stehen sehen. Stimmt so natürlich nicht ganz. In Wirklichkeit handelt es sich bei den rostigen Türmen und künstlichen Plattformen um die Überreste der Shivering Sands, einem Teil der sogenannten Maunsell Sea Forts, die im Zweiten Weltkrieg vom britischen Militär angelegt wurden, um den Schiffsverkehr nach London zu schützen und die deutsche Luftwaffe daran zu hindern, Minen in dem Gebiet abzusetzen. Von den ehemals sieben Forts stehen heute noch vier.
Shoeburyness SS3 9XR, Vereinigtes Königreich.Koordinaten: 51°28‘02.1“N 1°03‘26.7“E
Naturwunder
Das Bauen von Steinmännchen ist ein beliebtes Spiel, bei dem man sein Balancegefühl trainieren und testen kann, wie viele Steine sich stapeln lassen, bevor der Turm doch umkippt. In Nord-Yorkshire scheint es, als hätte Riesen sich ebendiesem Spiel gewidmet. Mächtige Felsbrocken sind dort aufeinandergeschichtet und sehen aus, als würden sie jeden Moment kippen. Tun sie aber nicht. Selbst, wenn sie nur auf einem winzig kleinen Fundament zu stehen scheinen. Entstanden sind die Felstürme vor 325 Millionen Jahren. Was die Natur in diesem Zeitraum geschaffen hat, sind manche Menschen in der Lage binnen Minuten mutwillig einzureißen. 2018 etwa wurde die Zerstörung eines der Türme durch fünf Jugendliche beobachtet.
Öffnungszeiten zur Begehung der Felsformationen und weitere nützliche Informationen, etwa zur Anreise und zu Parkmöglichkeiten, findet man hier: www.nationaltrust.org.uk/visit/yorkshire/brimham-rocks
Brimham Moor Road, Harrogate HG3 4DW, Vereinigtes Königreich
Kraftorte
Es gibt Orte, die man besichtigt und dabei sofort von einer besonderen Energie erfasst wird. Ein solcher Ort ist auch Glastonbury Tor. Dabei handelt es sich um einen 158 Meter hohen Hügel, der – wie Fundstücke vermuten lassen – bereits seit der Steinzeit besiedelt ist. Der konische Hügel enthält Terrassen, die wohl natürlichen Ursprungs sind, aber wie angelegt wirken. Auf dem Hügel finden sich die Reste des Turms der Kirche St Michael’s aus dem 14. Jahrhundert. Der Turm verfügt über einen großen Eingang, der – weil die Kirche dahinter fehlt – jedoch wie ein Tor oder ein Durchgang aussieht. Und zwar kein gewöhnliches Tor, sondern das zu einer anderen Dimension. Laut keltischer Sagen bildet der Berg den Eingang zu Avalon, dem Land der Feen.
Heute kann man vor allem in den nicht so überlaufenen Morgenstunden die Energie, die von diesem Kraftort ausgeht, besonders intensiv spüren.
Glastonbury BA6 8BG, Vereinigtes Königreich.Koordinaten: 51°8‘41“N 2°41‘55“W
Naturwunder
Bereits die Anfahrt zu Fingal’s Cave auf der schottischen Insel Staffa ist ein Erlebnis. Am besten fährt man mit einem der Tourenanbieter in Fionnphort, Ulva, Iona, Tobermory, Oban oder Kilchoan los. Auf der Fahrt kommt man der Ausgesetztheit und dem rauen Charme, den die Inselgruppe der Hebriden versprüht, emotional besonders nah. Hier in dieser Gegend gibt es nichts. Und doch alles. Und vor allem ein fantastisches Naturwunder: Fingal’s Cave. Die Höhle ist zum Meer hin offen. Etwa 85 Meter geht es hinein. Was Fingal’s Cave so besonders macht, sind die quadratischen Basaltsäulen, die aussehen, als wären sie sorgfältig in den Felsen geschlagen worden. Und auch wenn einem der Kopf immer wieder sagt, dass die Säulen natürlichen Ursprungs sind, fühlen sie sich irgendwie unheimlich an. Als wären sie nicht von dieser Welt. Wenn es ein Tor zur Hölle gibt: So würde es wohl aussehen.