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In der Geisterstadt Vogelsang übernachten. Am Megamarsch über 100 Kilometer teilnehmen. Auf dem Teufelsberg Sternschnuppen gucken. Mit dem Kanu auf der Dahme fahren. Den Stienitzsee durchschwimmen. Durch den Urwald in Grumsin wandern. Wer Abenteuer sucht, muss nicht nach Alaska oder Patagonien fahren, er muss nicht Tausende Euro in Ausrüstung investieren oder monatelang planen. Er muss nur vom Sofa aufstehen, die Tür hinter sich schließen und loslegen. Ob zu Fuß, mit dem Rad, auf dem Wasser oder mit der Familie. Mikroabenteuer dauern maximal 48 Stunden und erfordern kaum Planung. In diesem Guide finden sich neben zahlreichen Tour-Vorschlägen in und um Berlin auch Tipps zu Ausrüstung, Verpflegung und rechtliche Hinweise. So kann das Abenteuerleben sofort beginnen.
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Seitenzahl: 130
Daniel Wiechmann
OUTDOOR MIKRO ABENTEUER
Berlin
Daniel Wiechmann
OUTDOOR MIKRO ABENTEUER
Berlin
Mit dem Rad
Zu Fuß
Auf dem Wasser
Mit der Familie
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.
Für Fragen und Anregungen:
Originalausgabe
1. Auflage 2019
© 2019 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
Nymphenburger Straße 86
D-80636 München
Tel.: 089 651285-0
Fax: 089 652096
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Redaktion: Silke Panten
Umschlaggestaltung: Manuela Amode, München
Umschlagabbildung: shutterstock/netsign33
Layout: Manuela Amode, München
Satz: Satzwerk Huber, Germering
Druck: Florjančič Tisk d.o.o., Slowenien
eBook: ePubMATIC.com
ISBN Print 978-3-7423-0864-1
ISBN E-Book (PDF) 978-3-7453-0509-8
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-7453-0510-4
Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter
www.rivaverlag.de
Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de
Einführung
Kleine Abenteuer direkt vor deiner Haustür
Alles, was du über Mikroabenteuer wissen musst
Die wichtigsten Grundsätze
Warum du viel öfter unter freiem Himmel kampieren solltest
Was du auf Mikroabenteuern tun darfst – und was nicht
Welche Ausrüstung du brauchst – und welche nicht
Deine Packliste für unterwegs
Verpflegung für unterwegs gegen Hunger und Durst
Allein, zu zweit oder zu … ? Warum du für deine Mikroabenteuer große Gruppen meiden solltest
Wie gefährlich sind Mikroabenteuer?
Fordere dich selbst heraus!
Mikroabenteuer für Frühling, Sommer, Herbst und Winter
Wie Mikroabenteuer dich verändern
Online oder offline? Mit oder ohne Smartphone ins Mikroabenteuer?
Finde dein persönliches Mikroabenteuer
Frische Ideen für dein nächstes Mikroabenteuer
Mikroabenteuer zu Fuß
Unternimm eine Vollmondwanderung vom Treptower Park durch den Plänterwald und die Wuhlheide (und mache dort eine lange Pause)
Übernachte am Libbesickesee
Genieße den Sonnenaufgang im Volkspark Prenzlauer Berg
Übernachte im Gespensterwald bei Nienhagen
Erlebe, wie Hunderte Sternschnuppen auf die Erde regnen
Übernachte auf dem Teufelsberg
Wandere durch den Urwald in Grumsin
Schaue bei einer Übernachtung im Wald einen Horrorfilm
Verdiene dir das Geld für dein nächstes Mikroabenteuer auf der Straße
Verbringe eine Nacht im Regenunterstand Heidemühle im Erpetal
Entdecke Berlin per Zufall
Verbringe die Zeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang an jeweils vier verschiedenen Orten in Berlin
Wandere nur mit Kompass und Karte
Mach mit beim Megamarsch über 100 Kilometer
Halte in den Morgenstunden nach Venus, Jupiter, Mars und Saturn Ausschau
Beobachte Tausende Kraniche im Westhavelland
Wandere von allen Endstationen der S-Bahn zum Brandenburger Tor
Lerne, einen Hundeschlitten zu fahren
10 Orte, die du 50 Kilometer von Berlin entfernt erwandern kannst
10 Orte, die du 75 Kilometer von Berlin entfernt erwandern kannst
10 Orte, die du 100 Kilometer von Berlin entfernt erwandern kannst
Mikroabenteuer mit dem Rad
Übernachte auf dem Biwakplatz Mönchwinkel
Übernachte am Tonsee
Entdecke das untere Odertal
Drehe ab Lübben eine Runde durch den Spreewald und die Lieberoser Heide
Besuche den nordöstlichsten Zipfel Deutschlands
Übernachte in der Geisterstadt Vogelsang
Fahre so weit du kannst auf dem Europaradweg
Erhole dich auf dem Biwakplatz Göttlin
Schlage dein Winter-Biwak auf dem Naturcampingplatz am Springsee auf
Erlebe den magischen Sonnenaufgang im Oderbruch
Fahre in einer Nacht mit dem Fahrrad nach Hamburg
Feiere Silvester auf dem Hagelberg
Statte der Alten Ulme in Gülitz einen Besuch ab
Verbringe ein Wochenende auf der Kanustation Mirow
Übernachte im Wald bei Basdorf
Fahre auf dem Havelradweg
Entdecke den versunkenen Wald im Müritz-Nationalpark
Fahre auf der Stillen Pauline
10 Orte, die du mit dem Rad in 5 Stunden von Berlin aus erreichen kannst
10 Orte, die du mit dem Rad in 10 Stunden von Berlin aus erreichen kannst
10 Orte, die du mit dem Rad in 15 Stunden von Berlin aus erreichen kannst
Mikroabenteuer auf und im Wasser
Erkunde mit dem Kanu die Alte Spree
Mache dich an die große Potsdam-Umfahrt
Begib dich mit dem SUP auf Sightseeingtour
Bade im Stechlinsee
Wandere auf der zugefrorenen Müritz
Durchschwimme den Stienitzsee
Fahre mit dem Kanu auf der Dahme
Mikroabenteuer mit der Familie
Entdecke die Artenvielfalt im Teufelsbruch
Erlebe die Hirschbrunft in der Schorfheide
Übernachte in einem Schlafstrandkorb
Übernachte in einem Heuhotel
Koche mit deinen Kindern einen Tee aus frisch gepflückten Kräutern
Wandere barfuß
Besuche die Dicke Marie
Geh mit einem Esel (oder einem Alpaka) wandern
Verbringe einen Tag mit den Schafen im Schlosspark Charlottenburg
Unternimm eine Mundraub-Tour durch Berlin
Bildnachweis
»Wer über die Türschwelle gekommen ist, hat die Reise halb getan.«
Dänisches Sprichwort
Wenn eines Tages deine Reise durch das Leben zu Ende ist, dann wirst du dich garantiert nicht an die Tage erinnern, an denen du früh ins Bett gegangen bist, um am nächsten Tag fit für die Arbeit zu sein. Du wirst dich vielmehr an die Tage erinnern, an denen etwas Außergewöhnliches und Unvorhergesehenes geschehen ist. An Tage, an denen du dich vielleicht ein bisschen quälen musstest und an denen du Ängste überwunden hast. Du wirst dich an die Tage erinnern, an denen du über dich hinausgewachsen bist und zur Belohnung von einem perfekten Moment überrascht wurdest. Kurzum: Du wirst dich an die Tage erinnern, an denen du ein Abenteuer erlebt hast.
Die erste Nacht unter freiem Himmel – nur mit Isomatte und Schlafsack ausgerüstet – vergisst man zum Beispiel nie. Sie ist ein Kampf gegen das eigene Unbehagen. Wie ein schweres Gewicht liegt einem die Unsicherheit auf der Brust und scheint einem den Atem zu nehmen. Egal, wo man diese Nacht verbringt – ob auf einer Waldlichtung im Plänterwald, einem Biwakplatz an der Alten Spree oder auf dem Teufelsberg –, alles in einem schreit, dass man dort nicht hingehöre (und stattdessen zu Hause in seinem warmen Bett liegen könne!). Aber warum eigentlich gehören wir in der Nacht nicht nach draußen? Es ist doch dieselbe Natur, dieselbe Welt, in der wir uns tagsüber vollkommen mühelos und ohne jede Angst bewegen. Warum fühlt sich das alles nach Sonnenuntergang plötzlich so anders an? Woher kommt das mulmige Gefühl im Magen? Das ängstliche Hineinhorchen in die Dunkelheit? Warum hört sich jedes Geräusch wie eine potenzielle Gefahr an?
Kleine Fluchten vor dem Alltag
In dieser ersten Nacht unter freiem Himmel lernt man eine ganze Menge. Über sich selbst, über die Natur, aber vor allem über das Leben. Nicht umsonst gilt die Übernachtung draußen ohne Zelt als Königsdisziplin der Mikroabenteuer-Bewegung. Ins Leben gerufen wurde diese Bewegung durch den britischen Abenteurer Alastair Humphreys. Humphreys ist bereits um die Welt geradelt, über den Atlantik gerudert und durch die Sahara gerannt. Doch dann begann er eines Tages, das Abenteuer direkt vor seiner Haustür zu suchen. Damit trat er den Beweis an, dass für aufregende Erlebnisse weder eine lange Planung noch Unmengen an Ausrüstung oder viel Geld nötig sind. Humphreys wanderte an einer Autobahn entlang, übernachtete auf einem Hügel vor den Toren Londons oder ließ sich in einem Traktorschlauch auf einem Fluss treiben … »5-to-9-Adventures« nennt Humphreys seine Mikroabenteuer und spielt damit auf die Zeit an, die jeder von uns selbst an einem 9-to-5-Tag im Büro zur freien Verfügung hat. In der Zeit vor und nach der Arbeit gehört einem die Welt. Man kann sie auf dem Sofa mit dem Smartphone oder mit der gerade angesagten Netflix-Serie verbringen. Oder aber man geht in dieser Zeit raus und sucht nach einem Abenteuer, an das man sich für den Rest seines Lebens erinnert.
»Der Ursprung des Daseins ist die Bewegung.«
Ibn Arabi
Eine Stadt wie Berlin ist wie gemacht für Mikroabenteuer. Auf der Spree und den oft malerischen Seitenkanälen kann man mit dem Stand-up-Paddle-Board (SUP) abenteuerliche Sightseeingtouren unternehmen. Man kann mit dem Kanu die Havel oder die Dahme erkunden. Mit dem Fahrrad ist man in Nullkommanix an einsamen Biwakplätzen oder auf Naturcampingplätzen, die idyllisch am Wald oder an Seen mit versteckten Badebuchten oder genialen Sandstränden liegen (zum Beispiel am Tonsee). In Brandenburg reiht sich außerdem Naturschutzgebiet an Naturschutzgebiet. Dort findet man Wüstenlandschaften wie in der Lieberoser Heide oder aber den Urwald in Grumsin. Auf dem Fahrrad kommst du an einem Tag bis nach Usedom, Dresden oder Leipzig. Und im Gespensterwald in Nienhagen an der Ostseeküste ist bei einer Übernachtung abenteuerliches Kopfkino garantiert ist. In Berlin warten die kleinen großen Abenteuer tatsächlich direkt vor der Haustür. Doch was machen wir? Die meiste Zeit über bewegen wir uns lieber in einer Komfortzone. Bewegen? Nein, dieser Begriff führt in die Irre, denn die Komfortzone, die uns umgibt, ist so eingerichtet, dass wir uns kaum noch bewegen müssen. Zumindest nicht körperlich. Die meisten Tätigkeiten im Job oder im Alltag können wir heutzutage ohne Probleme sitzend (vor dem Bildschirm im Büro) oder liegend (vor dem Bildschirm auf dem Sofa) erledigen. Das Einzige, was sich in dieser Komfortzone noch regelmäßig bewegt, sind unsere Finger und unser Kopf, wenn wir Webseiten oder Mediatheken durchforsten, um unseren Informations- und Unterhaltungshunger zu stillen. Das soll nicht abwertend klingen. Computer und das Informationszeitalter bestimmen nun einmal einen Großteil unseres Lebens und unserer Arbeit. Und das ist auch gut so, denn der technische und gesellschaftliche Fortschritt, der dadurch ermöglicht wird, hilft am Ende allen weiter.
»Auch der vernünftigste Mensch bedarf von Zeit zu Zeit wieder der Natur.«
Friedrich Nietzsche
Diese Tour ist die sogenannte Märkische Umfahrt. Sie führt auf 27 Kilometern auf der Alten Spree von Hangelsberg bis nach Erkner. Geübte schaffen die Strecke in gut fünf Stunden. Aufgrund ihrer Länge empfehle ich jedoch, etwas mehr Zeit für die Tour einzuplanen. Außerdem gibt es auf der Strecke auch immer wieder die Möglichkeit, Seitenarme der Alten Spree zu erkunden. Start und Endstation sind mit der Regionalbahn oder der S-Bahn sehr gut zu erreichen. Mit dem Fluss, wie du ihn aus der Stadt kennst, hat die Alte Spree nichts gemein. Die meiste Zeit geht es durch stille Natur. Nur hie und da taucht ein verschlafenes Dörfchen auf. Je näher du dem Dämeritzsee und Erkner kommst, desto mehr Verkehr wird dir begegnen. Der ist allerdings kein Vergleich zum Treiben auf dem Großen Müggelsee, den du von hier aus auch erreichen und durchqueren könntest. Reicht deine Kraft?
Auf der Alten Spree