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Der Multifunktionskocher Instant Pot® ist Schnellkochtopf, Slow Cooker, Reiskocher, Bräter, Warmhalteplatte und Dampfgarer in einem. Wenn es schnell gehen muss, gart der Instant Pot® Gemüse binnen Minuten. Das derzeit so beliebte Pulled Pork entwickelt sein Aroma in Rekordzeit. Sogar Joghurt lässt sich mit dem vielseitigen Küchenwunder auf Knopfdruck zubereiten. Dank voreingestellter Kochprogramme gelingt Reis, ohne zu verkleben oder anzubrennen. Schmorgerichte in langsamem Schongaren (Slow Cooking) zubereiten kann der Instant Pot® aber auch. Dieses Buch führt Sie durch alle Anwendungsmöglichkeiten und enthält Rezeptideen für leckere Braten und Fleischgerichte, Currys, Suppen, Eintöpfe, Beilagen sowie Joghurt. Den Rezepten ist eine ausführliche Anleitung vorangestellt, in der alle Funktionen des Instant Pot® erklärt werden.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 89
Veröffentlichungsjahr: 2017
Auf den ersten Blick sieht der Instant Pot® vollkommen unscheinbar aus: ein schlicht gestalteter klobiger Silbertopf mit einem massiven schwarzen Plastikdeckel. Wäre da nicht das markante elektronische Bedienfeld an der Seite des Topfes, das offenbart, dass dieses Gerät mehr kann als ein normaler Kochtopf. Der Instant Pot® gehört zu den sogenannten elektrischen Multikochern, die mit verschiedenen vorprogrammierten Kochfunktionen aufwarten. Beim Instant Pot® in der besten Ausführung sind das:
• das Kochen mit Niedrigtemperatur (Slow Cooking)• das Schnellkochen• das Dämpfen• das Anbraten • die Herstellung von Joghurt• das Kochen von Reis• das Warmhalten
Kostenpunkt für den Topf: ca. 130 Euro (Stand: Juni 2017). Das ist in Ordnung, zumal der Instant Pot® wirklich gut funktioniert. Normalerweise bin ich skeptisch bei technischen Multifunktionsgeräten. Sie können zwar alles, aber nichts richtig gut. Das ist beim Instant Pot® erstaunlicherweise nicht der Fall.
Als Erstes hat der Instant Pot® meinen Slow Cooker tatsächlich in Rente geschickt. Das schonende Garen von Eintöpfen, Currys oder das Niedertemperaturgaren von Fleischgerichten funktioniert im Instant Pot® tadellos und ohne Anbrennen an den Seiten, wie man es von so manchen Slow Cookern, die an einigen Stellen konstruktionsbedingt besonders heiß werden, kennt. Beim Slow Cooking muss der Deckel des Instant Pot® nicht verschlossen sein. Das Auflegen eines Topfdeckels genügt. Diesen muss man jedoch zusätzlich kaufen.
So manch einer kennt vielleicht noch die Schnellkochtöpfe der ersten Generation auf dem Herd, bei denen man immer das Gefühl hatte, es handele sich um tickende Zeitbomben. Der Instant Pot® zischt zwar auch ordentlich, wenn man den Dampf nach dem Kochen im Druckmodus ablässt, macht dabei aber einen absolut stabilen Eindruck. Ich persönlich finde den Begriff Schnellkochen im Zusammenhang mit Multikochern etwas irreführend. Rechnet man nämlich Vorheiz- und Abdampfzeit zur Zubereitung hinzu, löst sich der Zeitvorteil gegenüber der klassischen Kochmethode beinahe auf. Ein Linseneintopf benötigt dank der Schnellkochtopf-Funktion mit dem Instant Pot® zwar nur 20 statt 40 Minuten Garzeit. Rechnet man beim Kochen mit dem Instant Pot® jedoch 10 Minuten Zeit zum Vorheizen und 10 Minuten zum Abdampfen hinzu, handelt es sich um ein Nullsummenspiel. Eine echte Zeitersparnis stellt sich mit dem Instant Pot® erst ab Gerichten ein, die normalerweise länger als eine Stunde auf dem Herd stehen. Bohnen werden beispielsweise ohne Einweichen in 35–45 Minuten gar, sodass ich öfter auf Dosenware verzichten kann. Wer es wirklich eilig hat, sollte beim Schnellkochen mit heißem Wasser arbeiten, da sich so die Vorheizzeit im Instant Pot® verkürzt. Wesentlicher als die Zeitersparnis finde ich daher, dass beim Druckkochen Aromen und Vitamine im Essen besser erhalten bleiben. Die Zutaten einer Gemüsesuppe verkochen beispielsweise nicht so schnell wie auf dem Herd. Hier kann man mit dem Instant Pot® tolle Ergebnisse erzielen.
Da sich viele Gerichte sowohl fürs Schnellkochen als auch gleichzeitig fürs Slow Cooking eignen, gibt es in diesem Buch bei den entsprechenden Rezepten Kochanleitungen für beide Varianten, sodass Sie anhand Ihres persönlichen Zeitfensters oder der persönlichen Vorliebe entscheiden können, wie Sie den Instant Pot® einsetzen.
Technisch ist diese Funktion sehr gut umgesetzt. Fleisch und Gemüse entwickeln tatsächlich nach kurzer Zeit Röstaromen. Es ist also genügend Hitze im Topf. Allerdings sollte man den Topf beim Anbraten nicht bis zum Anschlag füllen. Etwa ein Pfund Gemüse oder Fleisch meistert der Instant Pot® gut. Wer größere Mengen anbraten möchte, sollte dies in verschiedenen Tranchen tun oder die Zutaten doch lieber in einer großen Pfanne anbraten. Gewöhnungsbedürftig ist lediglich, dass sich der Innentopf des Instant Pot® etwas mitdreht, wenn man Gemüse oder Fleisch darin beim Anbraten umrührt.
Diese Funktion lohnt sich nicht nur für Gemüse, sondern auch für saftige Fischgerichte. Dazu füllt man einfach Wasser in den Instant Pot® und gibt die zu dämpfende Zutat im Dämpfeinsatz (gehört zum Lieferumfang) hinein. Den Deckel und das Ventil verschließen, die STEAM-Taste drücken, Minutenzahl auswählen, fertig.
Grundsätzlich ist es nicht sehr schwer, Joghurt selbst herzustellen. Man erhitzt Milch auf 85 Grad, um sie zu pasteurisieren. Anschließend lässt man die Milch auf eine Temperatur zwischen 43 und 45 Grad abkühlen. Nun gibt man aktive Joghurtkulturen in die Milch und lässt das Ganze ein paar Stunden bei konstant warmer Temperatur reifen. Diesen Prozess kann man mit Herd und Ofen auch abbilden. Im Instant Pot® funktioniert die Joghurt-Produktion jedoch auf Knopfdruck. Viel wichtiger als die einfache Handhabung jedoch ist: Das Ergebnis schmeckt richtig gut. Wer gern und viel Naturjoghurt isst, wird diese Funktion an seinem Instant Pot® lieben.
Eine Funktion, die mir ebenfalls richtig Spaß macht, ist das Kochen von Reis. Hält man sich stur an sein Rezept, gelingt der Reis immer. One-Pot-Gerichte funktionieren im Instant Pot® natürlich auch – sowohl mit Reis als auch mit Pasta.
Nach dem Abschluss des Kochprogramms hält der Instant Pot® die Speisen automatisch warm. Wenn die Familie oder Gäste einen Nachschlag verlangen, muss das Gericht nicht noch einmal extra aufgekocht werden. Auch im Partyeinsatz bewährt sich diese Funktion, wenn der Topf ein Chili con Carne oder Gulasch über Stunden ohne Probleme warm hält. Überhaupt eignet sich der Instant Pot® recht gut für den mobilen Einsatz und es würde mich nicht wundern, wenn er so manche Campingküche bereits komplett ersetzt hat.
Die Stärken des Instant Pot® liegen eindeutig bei Schmorgerichten und Eintöpfen. Currys oder Gulasch gelingen kinderleicht. Fonds und Brühen lassen sich mit ihm ebenfalls sehr gut zubereiten. Suppen gelingen gut. Und die Joghurt-Funktion möchte ich persönlich nicht mehr missen. Diese Gerichte bilden daher auch den Rezeptschwerpunkt in diesem Buch. Außerdem fühlt sich das Kochen mit dem Instant Pot® erstaunlich gut an. Hat man erstmal alle Zutaten im Topf, hat man das Gefühl, fertig zu sein. Ständiges Umrühren oder Nachschauen, ob etwas anbrennt, sind nicht nötig. Also macht man in der Zwischenzeit einfach schon die Küche sauber.
Vorsicht ist lediglich beim Ablassen des Dampfs geboten. Der Dampf ist heiß und kann einen Finger ohne Probleme verbrühen. Sie sollten sich daher auch nie über den Topf beugen, wenn Sie ihn aufmachen.
Kocht man Flüssigkeiten wie Suppe oder Brühe, sollte man den Topf nach Ende des Kochvorgangs langsam abkühlen lassen. Dabei legt sich der Dampfdruck, was man am sich absenkenden Schwimmerventil erkennt. Öffnet man das Ventil sofort, wenn der Topf noch richtig unter Druck steht, kann Flüssigkeit durch das Ventil herausspritzen. Das ist eine Riesensauerei. Um den Abdampfvorgang zu beschleunigen, sollte man die KEEP WARM-Funktion ausschalten. Das langsame Abdampfen dauert zwischen 10 und 15 Minuten. Je länger die Garzeit, desto länger dauert das Abdampfen.
Wer es dennoch eilig hat: Das manuelle Abdampfen funktioniert eigentlich auch bei Eintöpfen und Suppen recht gut. Dafür gibt es zwei Voraussetzungen: Der Topf sollte nicht bis zum Rand gefüllt sein und man sollte viel Gefühl im Finger haben. Ein ganz leichter, gleichmäßiger Druck gegen das Dampfventil genügt bereits, um den Dampf vorsichtig und langsam in drei Minuten abzulassen. Dabei tritt lediglich etwas Kondenswasser aus, das sich beim Kochen logischerweise innen am Deckel des Instant Pot® sammelt.
Die vorprogrammierten Funktionen des Instant Pot® sind selbsterklärend. Zum Glück, denn die Gebrauchsanweisung und die beigelegte Funktionsübersicht sind zum Teil sehr dürftig oder gar nicht übersetzt (Stand: Juni 2017). Die Funktionstasten sind zudem auf Englisch: hier ein Überblick:
• SOUP – Kochprogramm für Suppen• MEAT/STEW – Kochprogramm für Eintöpfe• BEAN/CHILI – Kochprogramm für Hülsenfrüchte• POULTRY – Kochprogramm für Geflügel• RICE – Kochprogramm für Reis• MULTIGRAIN – Kochprogramm für Vollkornreis• PORRIDGE – Kochprogramm für Haferflocken (Ein beliebtes Frühstück im englischsprachigen Raum und der deutlichste Hinweis auf die kulinarische Heimat des Instant Pot®)• STEAM – Kochprogramm fürs Dämpfen• SLOW COOK – Niedrigtemperaturgaren• SAUTÉ – Anbraten• PRESSURE – Einstellung des Dampfdrucks• ADJUST – Funktionstaste zum Ändern der Garzeit, der Anbrattemperatur oder der Kochprogramme im Allgemeinen• YOGURT – Kochprogramm für die Herstellung von Joghurt • MANUAL – Funktionstaste, um eigene Kochtemperaturen und -zeiten zu programmieren. Die wichtigste Taste an Ihrem Instant Pot®.• TIMER – Funktionstaste zum zeitversetzten Kochen• KEEP WARM/CANCEL – Warmhaltefunktion und Beendigung des Kochvorgangs
Allerdings sollten Sie sich von der Vielzahl der Programme nicht verwirren lassen. Die meisten Gerichte in diesem Buch kochen Sie ausschließlich mit dem SAUTÉ- und dem MANUAL-Programm. Lediglich die geniale YOGURT-Funktion ist im Rezeptteil noch einmal ganz ausführlich erklärt. Sie müssen also nicht erst zwingend stundenlang Technik pauken, sondern können gleich loslegen.