Der Weg zum eigenen Tiny House - Alexandra Wagner - E-Book

Der Weg zum eigenen Tiny House E-Book

Alexandra Wagner

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Beschreibung

Möchten auch Sie sich endlich den langersehnten Traum vom eigenen Häuschen erfüllen? Fühlen sich allerdings orientierungslos und überfordert? "Der Weg zum eigenen Tiny House" zeigt Ihnen authentisch auf, wie Sie Ihren nachhaltigen Traum verwirklichen können. Und vor allem: Sie bekommen ein glasklares Gefühl dafür, ob das minimalistische Leben im Tiny House wirklich etwas für Sie ist.

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Der Weg zum eigenenTiny House

Alexandra Wagner

© 2021 Alexandra WagnerAlle Rechte vorbehalten.

ISBN: 1. Auflage

Alexandra WagnerGetrudstr. 119348 Perleberg

Korrektorat/Lektorat: Marina MonacoBuchsatz: Kathrin LembckeBuchcover: Buchgewand Coverdesign, www.buch-gewand.de unter Verwendung von Motiven von stock.adobe.com: © hoeks

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Vorwort

Meine Kinder werden in wenigen Jahren flügge und dadurch stellt sich für mich die grundsätzliche Frage, wo und vor allem wie ich in Zukunft leben will. Ich hatte schon viele Ideen, vom Leben im selbstausgebauten Camper bis hin zum Umzug in eine Großstadt war so einiges dabei. Letztendlich begann ich mich für das Tiny House zu interessieren. Vieles passte von Anfang an zu mir: Mein Wunsch, meinen Lebensstil und vor allem auch die ganzen Dinge, die ich besitze und die verwaltet werden müssen, noch mehr zu reduzieren, die Sehnsucht nach dem eigenen Reich und auch die Möglichkeit, mit vergleichsweise geringem Budget im eigenen Heim zu wohnen – und das am besten auch noch mit einem kleinen Grundstück drumherum. Als ehemalige Architektin und jetzt seit mehr als 10 Jahren freiberufliche Texterin bin ich bei allem, was ich tue, gründlich. Ich habe angefangen, intensiv zu recherchieren, um erst einmal zu erfahren, was es mit dem Tiny House auf sich hat, ob das überhaupt die richtige Wohn- und Lebensform für mich ist und was da alles auf mich zukommt. Das Ergebnis meiner Recherchen war so umfangreich, dass ich mich entschlossen habe, meine gesammelten Erkenntnisse in einem Buch zusammenzufassen – und das liegt jetzt vor Ihnen.

Ich war zum Teil ziemlich erschlagen und auch entmutigt von den vielen rechtlichen Stolperfallen und Schwierigkeiten, die da auf mich zukommen können und auf der anderen Seite auch begeistert von den Möglichkeiten, die dieser Lebensstil bietet – zum einen für mich persönlich, aber zum anderen auch hinsichtlich der Chance, meinen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern und konkret etwas für den Umweltschutz zu tun. Mein Resümee: Es ist zwar anstrengend, aber lohnenswert, das Projekt Tiny House anzugehen. Letztendlich habe ich mich persönlich für ein standortfestes Tiny House entschieden, um meinen Lebensstil zu vereinfachen und liebäugle nach wie vor mit der Idee, meine Reiselust mit einem Camper zu befriedigen. Bis es soweit ist, wird es sicher noch einige Jahre dauern, bis die Kinder aus dem Haus sind. Das gibt mir die Zeit, mein Tiny House gründlich zu planen, die Finanzierung auf die Beine zu stellen und ein Grundstück zu finden. Mit meinen Recherchen fühle ich mich jedoch gut vorbereitet, mich an das Abenteuer Tiny House zu wagen und hoffe, Ihnen geht es nach dem Lesen dieses Buches ebenso.

Einleitung

Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2019, die vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov durchgeführt wurde, können sich mittlerweile 33 % der 2.000 Befragten vorstellen, im Tiny House zu leben und damit ihr Leben deutlich zu vereinfachen, unabhängiger zu sein und den Konsum einzuschränken. Wenn Sie dieses Buch in den Händen halten, gehören Sie vermutlich ebenfalls zu dieser Gruppe und denken über ein eigenes Tiny House nach – vielleicht tatsächlich als dauerhaften Wohnsitz, vielleicht aber nur für die Ferien oder das Wochenende. Bei Ihren Recherchen haben Sie wahrscheinlich bereits festgestellt, dass es von der ersten Idee bis zum fertigen Tiny House und den Einzug jede Menge zu bedenken und zu beachten gibt. Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Punkte zu geben, ist Ziel dieses Buches. Sie erfahren, welche Arten von Tiny Houses es überhaupt gibt, welche persönlichen Voraussetzungen Sie für das minimalistische Wohnen im Tiny House erfüllen sollten, welche rechtlichen Vorgaben und auch Hürden auf Sie warten, warum die Grundstückssuche für ein Tiny House sich ziemlich kompliziert gestalten kann und was Sie beim Kauf und Bau Ihres neues Zuhauses bedenken und beachten sollten. Was Sie in diesem Buch nicht finden werden, ist eine detaillierte Anleitung zum Selbstbau eines Tiny Houses, einzelne Anbieter oder auch die genauen Kosten, die Sie für den Kauf von Grundstück und Tiny House einkalkulieren müssen. Es geht um den Gesamtüberblick und eine erste Beschäftigung mit der Materie. Und so ist dieses Buch als Einstieg in das Thema Tiny House zu sehen und für Menschen geeignet, die sich erstmals damit befassen. Zur Unterstützung finden Sie an einigen Stellen im Buch QR-Codes. Diese können Sie über Ihr Smartphone scannen und gelangen zu einigen hilfreichen Checklisten, Linksammlungen und Webseiten. Wenn Sie dieses Buch gelesen haben, sollten Sie gut auf Ihr persönliches Abenteuer Tiny House vorbereitet sein und können sich anhand der Informationen und Inspirationen aufmachen, die ersten Planungsschritte anzugehen und sich Ihren Lebenstraum Schritt für Schritt zu verwirklichen.

Bilder werden Sie in diesem Buch nicht finden. Da es sich hier ausschließlich um eine Wissenssammlung hilfreicher Informationen handelt, die Ihnen Planung und Bau Ihres Tiny Houses erleichtern sollen, habe ich bewusst darauf verzichtet. Für Inspirationen, wie Ihr neues Zuhause gestaltet und eingerichtet sein könnte, gibt es bereits genug andere Bücher.

Woher kommt das Tiny House und was ist das überhaupt?

„Tiny House“ bedeutet übersetzt „winziges Haus“ und damit endet die offizielle Definition in Deutschland auch schon wieder. Genauer gesagt: Es gibt sie nicht. Nicht zuletzt deshalb werden Menschen, die gerne ein Tiny House bauen oder kaufen und dauerhaft darin wohnen möchten, viele gesetzliche Steine in den Weg gelegt, denn das Tiny House kommt in der Rechtsprechung nicht vor. Hier setzt dieses Buch an. Es soll Sie dabei unterstützen, sich im Behördendschungel besser zurechtzufinden und sich grundsätzlich zu informieren, was es beim Bau eines Tiny Houses alles zu bedenken gibt. Als Begründer der Tiny House Bewegung wird vielfach der Amerikaner Jay Shafer genannt, der im Jahr 1999 sein erstes Minihaus auf Rädern gebaut hat und in der Folgezeit damit beschäftigt war, den Amerikanern diese minimalistische Lebensweise näherzubringen. Die Anfänge reichen jedoch noch in die Zeit der Wirtschaftskrise in den USA zurück. Damals zogen viele Amerikaner in die kleinen Häuser, um zum einen den Traum vom eigenen Heim zu leben und zum anderen Geld zu sparen. Diese Zeiten sind längst vorbei: Die Entscheidung, ins Tiny House zu ziehen, basiert mittlerweile mehr auf dem Wunsch, einen ökologischen und minimalistischen Lebensstil zu verwirklichen. Während es in Amerika vergleichsweise unkompliziert ist, in kleinen Häusern auf Rädern zu wohnen, setzen dem Vorhaben in Deutschland das Baurecht und weitere Rechtsvorschriften enge und manchmal schier unüberwindliche Grenzen. In den USA gibt es schon längst eine feste Definition, wann ein Wohnhaus als Tiny House gilt. Die Wohnfläche bzw. Grundfläche darf 37 m² nicht überschreiten. In Deutschland wird das Tiny House häufig mit Mobilität zusammengebracht. Hierfür hat sich der Begriff „Tiny House on Wheels“, also Tiny Haus auf Rädern eingebürgert. Durch die Grenzen, die die Straßenverkehrsordnung setzt, dürfen diese Häuser 7 bis maximal 9 m lang, 2,55 m breit und 4 m hoch sein. Das Gesamtgewicht darf 3,5 Tonnen nicht überschreiten. Damit ist das Haus noch straßenverkehrstauglich und kann mit einem normalen Führerschein (Klasse BE) bewegt werden. Werden diese Maße überschritten, ist eine Sonderzulassung erforderlich.

Betrachtet man das deutsche Baurecht bzw. die Beschreibung von Gebäuden in den Landesbauordnungen, ergibt sich eine etwas andere Definition. Als Gebäude zählt nach § 2 der LBO eine bauliche Anlage, die mit dem Erdboden verbunden und aus Bauprodukten hergestellt ist. Mit dem Erdboden verbunden gilt ein Gebäude auch dann, wenn es durch sein eigenes Gewicht auf dem Boden ruht und wenn es nach seinem Verwendungszweck dazu gedacht ist, wenig oder gar nicht bewegt zu werden. Ob das Gebäude auf Rädern steht oder nicht, ist dabei unerheblich. Durch seine begrenzten Abmessungen gehört es als freistehendes Gebäude mit einer Höhe von bis zu 7 m und nicht mehr als 400 m² Fläche zur Gebäudeklasse 1. Da echte Tiny Houses selten mehr als 50 m² Wohnfläche aufweisen, gehört es in vielen Bundesländern zu den genehmigungsfreien Gebäuden. Knifflig wird es, wenn das THoW (Tiny House on Wheels) auf einem Campingplatz oder auf dem eigenen Grundstück abgestellt und nicht zum Wohnen genutzt wird. Grundsätzlich gilt es dann als Fahrzeug und es bedarf keiner weiteren Genehmigung, könnte jedoch allein durch die hausartige Optik bereits unter das Baurecht fallen. Wird es zum Wohnen genutzt, gilt es unabhängig vom Standort per gesetzlicher Definition unter das Baurecht als Gebäude der Gebäudeklasse 1. Mehr zu den rechtlichen Grundlagen rund um Tiny House finden Sie im entsprechenden Kapitel „Rechtliches rund ums Tiny House“. Tiny Houses, die nicht auf einem Trailer aufgebaut sind, werden oft auch als Mikro- oder Minihaus, Kleinsthaus, Kleinhaus oder Singlehaus bezeichnet. Jeder Hersteller verwendet diesen Begriff auf seine Art und Weise und das macht es oft gar nicht so leicht, sich zurechtzufinden und das passende Wohnhaus zu finden.

Eins zeichnet allerdings jedes Tiny House aus: Auch bei kleinster Wohnfläche sind die Häuser mit allem ausgestattet, was zum dauerhaften Leben nötig ist, also mit Küche, Bad und WC, Heizung, Wohn- und Schlafraum sowie in vielen Fällen sogar mit einer Terrasse vor dem Haus oder auch auf dem Dach.

Tiny House oder Wohnmobil?

Auf den ersten Blick sind sich Tiny House und Wohnmobil oder besser noch Wohnwagen anscheinend recht ähnlich. Doch es gibt gravierende Unterschiede. Während Wohnwägen hauptsächlich auf Mobilität ausgerichtet und für den gelegentlichen Gebrauch ausgelegt sind, ist das Tiny House durchaus als Hauptwohnsitz ausgelegt. Es ist weniger stabil und auch nicht so windschnittig gebaut und somit nicht darauf ausgelegt, jeden Tag über längere Strecken bewegt zu werden. Das Tiny House ist außerdem auch hinsichtlich Optik und Ausstattung anders gestaltet, vornehmlich wird Holz als Material verwendet, im Gegensatz dazu kommt bei Wohnmobilen und Wohnwägen hauptsächlich Kunststoff zum Einsatz, um Gewicht einzusparen. Ein weiterer entscheidender Unterschied ist die Dämmung: Gedacht als Ganzjahreswohnsitz ist das Tiny House deutlich besser isoliert.

Gründe für ein Tiny House

Wenn Sie dieses Buch lesen, haben Sie sicher selbst schon einige gute Gründe, warum Sie gerne in einem Tiny House wohnen möchten. Und damit sind Sie nicht allein. Auf mich und auf eine ganze Bewegung treffen diese Gründe ebenfalls zu. Die Tiny House Bewegung findet immer mehr Anhänger, die die Begeisterung für diese Art zu wohnen und zu leben teilen. Neben der Idee, mit minimalistischem Wohnen Geld zu sparen, treibt viele Menschen auch die Frage um, was man zum Leben eigentlich wirklich braucht. Der überbordende Konsum, mit dem wir alle aufgewachsen sind, macht schon längst nicht mehr glücklich. Die Vorstellung, nur noch mit dem zu leben, was wirklich wichtig ist und glücklich macht, besitzt eine große Anziehungskraft. Darüber hinaus gibt es noch einiges mehr, was zu der Entscheidung, den Wohn- und Lebensstil zu verändern, motiviert.

Autark und nachhaltig leben

Energieversorgung ist nicht nur teuer, sondern schafft auch Abhängigkeiten – in erster Linie von den Strommarktpreisen, aber auch von der Art der Energieerzeugung. Zwar ist es mittlerweile möglich, Ökostrom zu beziehen und den Energieanbieter zu wechseln, wenn dieser zu teuer wird, doch im Vergleich zum autarken Wohnen mit Photovoltaikanlage, Solarzellen und umweltbewussten Heiztechnologien, können diese Freiheiten nur schwer mithalten. Mit dem Tiny House als Insel ist es – zumindest theoretisch – möglich, sich fast komplett freizumachen, zum Beispiel durch folgende Maßnahmen:

Heizen mit HolzKochen mit Gas aus der FlascheStromversorgung mit Photovoltaikanlage und BatteriespeicherKomposttoiletteEigener Wassertank und Wasserreinigungsanlage

Durch den vergleichsweise geringen Materialbedarf für ein kleines Haus spart man bereits beim Bau wertvolle Ressourcen ein, es werden weniger Baumaterialien und auch weniger Energie für die Herstellung benötigt. Holz und natürliche Dämmstoffe schonen die Umwelt und schützen das Klima. Steht das Tiny House auf einem Trailer (Anhänger), kann sogar die Bodenversiegelung wie beim herkömmlichen Hausbau umgangen werden. Die geringe Wohnfläche braucht weniger Strom fürs Licht und weniger Heizenergie, durch den begrenzten Platz wird weniger Müll produziert und weniger im Grunde genommen Sinnloses angeschafft. So entsteht allein durch die geringe Größe des Tiny Houses ein umweltschonender Lebensstil.

Flexibilität und viel mehr Zeit

Nie hat sich unser Leben so schnell verändert wie heute. Das betrifft die Lebensweise ebenso wie den Arbeitsort und damit die Anforderungen an das Wohnen. Ein Tiny House macht viele Veränderungen mit. Es kann zum Dauerwohnen für Singles oder Paare genutzt werden, als Ferien- oder Gästehaus oder auch als Rückzugsraum oder Büro. Verändern sich die Lebensverhältnisse, verändert sich das Tiny House durch seine flexiblen Nutzungsmöglichkeiten ganz einfach mit.

Wer schon einmal in einer kleinen Wohnung gelebt hat, kennt das Phänomen. Wer sparsam wohnt, hat viel mehr Zeit, denn Aufräumen und Putzen geht deutlich schneller, da es nicht möglich ist, allzu viele Dinge zu besitzen und unterzubringen, wird jede Menge Zeit eingespart, die sonst für deren Verwaltung und Organisation nötig ist. Die eingesparte Zeit können Sie dann mit dem füllen, was Ihnen wirklich am Herzen liegt.

Nur noch besitzen, was man wirklich braucht

Der Begriff „Downsizing“ ist seit einigen Jahren im Trend. Es geht darum, zu überlegen, was wirklich für ein glückliches Leben erforderlich ist. Wie viele Tassen und Teller müssen im Schrank stehen, wie viele Elektrogeräte brauchen wir in der Küche, wieviel Kleidung ist wirklich sinnvoll und nötig? Im Tiny House hat nur das Platz, was zum Leben unbedingt erforderlich ist. Es zwingt einen förmlich zu einem bewussten und minimalistischen Lebensstil. Unsere Neigung Dinge anzusammeln und zu hamstern, die unter anderem auch durch die Werbung schamlos ausgenutzt wird, läuft im Tiny House ins Leere, denn es fehlt der Platz.

Weniger Abhängigkeit

Der Wunsch nach dem eigenen Reich ist bei vielen Menschen groß. Doch diese Idee hat eine unangenehme Kehrseite. Wer ein „normales“ Haus baut oder kauft, begibt sich in der Regel in eine finanzielle Abhängigkeit, die 20 oder 30 Jahre anhält. Kredite müssen abbezahlt werden und das heißt, wir sind daran gebunden, dieses Geld auch jeden Monat ranzuschaffen. Mit einem Tiny House, das deutlich günstiger zu haben ist, beschränkt sich diese Abhängigkeit auf wenige Jahre. Anschließend können wir selbst entscheiden, wie viel Geld wir jeden Monat brauchen, um uns mit allem versorgt und zufrieden zu fühlen.

Die Vorteile des Tiny Houses auf einen Blick

Hier finden Sie noch einmal alle Vorteile, die das Leben im Tiny House mit sich bringt, im Überblick:

Weniger Baumaterial- und Handwerkskosten

Dies ist allerdings abhängig von der Ausstattung. Ein Luxus Tiny House kann durchaus so viel kosten wie ein vergleichbares schlichtes Einfamilienhaus.

Weniger Betriebskosten

Durch den geringeren Energieverbrauch zum Heizen und die Möglichkeit, erneuerbare Energien direkt zu nutzen, besteht hier echtes Sparpotenzial.

Weniger Wasserverbrauch

Dies gilt vorwiegend dann, wenn Wasser aus dem eigenen Wassertank verwendet wird. Die Begrenztheit führt automatisch zu mehr Sparsamkeit.

Weniger Landverbrauch

Geringe Grundflächen verringern auch die Versiegelung von Boden, dies gilt noch mehr, wenn das Tiny House auf Rädern steht.

Weniger Fixkosten

Eigenheimbesitzer bezahlen jede Menge Gebühren wie Grundsteuer, Wasser-, Abwasser- oder Müllgebühren. Vieles davon lässt sich mit einem Tiny House einsparen.

Wenig Instandhaltungsaufwand

Reparaturen und Instandhaltungskosten halten sich beim Tiny House aufgrund der geringen Größe ganz von selbst in Grenzen.

Weniger finanzielle Abhängigkeit

das Tiny House ist je nach Größe und Ausstattung in wenigen Jahren abbezahlt.

Das Einkaufsverhalten im Tiny House

Wer wenig Platz hat, kauft anders ein. Das zahlt sich in Sachen Nachhaltigkeit aus. Mit dem Bewusstsein im Hinterkopf, dass jede gekaufte Sache auch untergebracht werden muss, verändert sich das Einkaufsverhalten von Grund auf. Wir überlegen genau, bevor wir etwas einkaufen und es landet nur noch das im Einkaufswagen, was sinnvoll ist und wirklich gebraucht wird. Damit müssen wir auch weniger wegwerfen – das gilt für Lebensmittel ebenso wie für Dinge des täglichen Bedarfs. Es wird nichts mehr „auf Verdacht“ gekauft, was dann ohnehin niemals mehr gebraucht wird. So lassen Sie die günstige Vorteilspackung an Duschgel oder die fünfte Jeans, die zwar im Sonderangebot ist, die aber nicht mehr wirklich in Ihren Kleiderschrank passt, irgendwann doch lieber im Regal, als dass Sie sich später Gedanken machen, wo Sie diese eigentlich in Ihrem Haus noch unterbringen sollen.

Tiny House und Nachhaltigkeit

Das Tiny House steht nicht nur für einen ganz neuen Lebensstil, sondern gilt auch als nachhaltige Wohnform und die perfekte Möglichkeit, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Dieses Ziel kann durch das Wohnen im Tiny House erreicht werden, eine Selbstverständlichkeit ist dies allerdings nicht, denn es kommt auch auf die Verwendung umweltfreundlicher, nachhaltiger Baustoffe und einer energieeffizienten Konstruktion und Ausstattung an, der Einsatz erneuerbarer Energien verbessert die ökologische Nachhaltigkeit zusätzlich. Auf der anderen Seite gibt es einige Aspekte, die ein Tiny House ganz selbstverständlich nachhaltig machen.

Klein ist nicht gleich sparsam – auf die Konstruktion kommt es an!

Beim Tiny House ist alles auf klein und sparsam ausgelegt. Leider betrifft dies in vielen Fällen auch die Ausführung der Außenhülle. Dünne Wände, Böden und Decken mit schlechter Dämmung vergrößern zwar den Platz im Inneren, sorgen aber auch für einen erhöhten Energieverbrauch. Damit steigen die Heizkosten und – je nach Heizform – auch die CO2-Emissionen des Hauses und seiner Bewohner. Zwar werden die Kosten im Vergleich zum Einfamilienhaus auch bei schlechter Dämmung immer noch recht gering sein, von Nachhaltigkeit kann man in diesem Fall allerdings nicht mehr sprechen. Wenn Sie ein Tiny House als Erstwohnsitz beziehen und das gesamte Jahr nutzen möchten, sollten Sie also großen Wert auf eine gute Dämmunglegen. Ihrem Geldbeutel und auch der Umwelt zuliebe!

Die Baustoffe sind entscheidend

Die meisten Tiny Houses sind aus Holz gebaut. Doch damit allein sind sie noch nicht nachhaltig und ökologisch. Die Verwendung von natürlichen oder recycelten Baustoffen für die Dämmung und auch den Innenausbau spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Das kostet zwar anfangs etwas mehr, trägt aber deutlich zur Nachhaltigkeit des Hauses bei. Aufgrund des geringen Materialbedarfs fallen die Zusatzkosten ohnehin nur gering ins Gewicht. Auf die Wahl der eingesetzten Materialien lohnt es sich also durchaus zu achten, wenn Sie vor der Auswahl für Ihr Tiny House Modell stehen. Noch einfacher ist die Verwendung nachhaltiger Baustoffe, wenn Sie sich für das Abenteuer Selbstbau entscheiden.

Ökobilanz Zweitwohnsitz

Wird das Tiny House als Zweitwohnsitz genutzt, geht seine Nachhaltigkeit in den Keller, denn es wird Wohnraum geschaffen, der im Grunde gar nicht wirklich gebraucht und genutzt wird. Alle ökologischen Vorteile, durch die das Haus punkten kann, verpuffen angesichts des ökologischen Minus, das durch die nur gelegentliche Nutzung entsteht.