Der Weltuntergang kommt - Michael Kotsch - E-Book

Der Weltuntergang kommt E-Book

Michael Kotsch

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Beschreibung

Immer wieder geht die Welt unter und trotzdem erfreut sie sich weiterhin eines prallen Lebens. Das Ende der Welt fasziniert, ängstigt und unterhält gleichermaßen. Nun ist es wieder einmal so weit – jetzt soll die Welt wirklich untergehen: 2012 – 2014 – 2021 … Ein Blick in die Vergangenheit und die Zukunft lässt die verschiedenen Weltuntergänge Revue passieren. Ein Blick in die Offenbarung Gottes zeigt worauf sich Christen freuen und wovor sie sich fürchten können.

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Michael Kotsch

Der Weltuntergang kommt

Prognosen - Prophezeiungen - Spekulationen

Michael Kotsch

Der Weltuntergang kommt

Prognosen - Prophezeiungen - Spekulationen

© 2013 Lichtzeichen Verlag GmbH, Lage

Umschlag: Manuela Bähr-Janzen

Satz: Gerhard Friesen

ISBN: 9783869549941

Bestell Nr.: 548994

E-Book Erstellung: LICHTZEICHEN Medien www.lichtzeichen-medien.com

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf ohne schriftliche Erlaubnis des Verlegers in irgendeiner Form reproduziert werden.

Inhaltsverzeichnis

1. Der Weltuntergang kommt - oder auch nicht

2. 2012 - Der Film

2.1. Endzeit 2012

2.2. Der Maya-Kalender

2.3. Planet X - Nibiru

2.5. Polsprung 2012

2.6. Revolutionen und Katastrophen durch astronomische Phänomene

2.7. Kein Weltende 2012?!

3. Prognosen - Prophezeiungen - Spekulationen

4. Nostradamus und das Ende der Welt

5. Irgendwann ist es wirklich soweit - Die Zeugen Jehovas und der Weltuntergang

6. Vergebliche Panik bei evangelikalen Endzeitautoren

7. Futurologen und Ökopessimisten

7.1. Krisen in Wirtschaft und Umwelt

7.2. Propheten der Dekadenz und des Verfalls

8.1. Verhalten im Falle eines Weltuntergangs

8.2. Fahrplan zum Ende

9.1. Das Ende der Welt in der Bibel

9.2. Falsche Prophetie im Alten Testament

9.3. Falsche Propheten im Neuen Testament

9.4. Psychogramm der Weltuntergangs-Propheten

9.5. Charakter der Weltuntergangs-Propheten und ihrer Anhänger

9.6. Folgen und Nebenwirkungen falscher Endzeit-Prophetie

Literatur

1. Der Weltuntergang kommt - oder auch nicht

Weltuntergänge üben eine unglaubliche Faszination aus, zumindest solange sie nicht eintreten. Gerade wenn das eigene Leben überschaubar und sicher zu sein scheint, wirken Spekulationen über das ultimative Ende durchaus unterhaltend, zumal vom heimischen Wohnzimmer aus. Nach einem vollen und stressigen Arbeitstag entspannt sich der Normalbürger gerne mit einer Bedrohung bzw. Rettung der gesamten menschlichen Zivilisation, solange sie nur im Fernsehen oder auf DVD stattfindet. Journalisten, die ihr Geschäft verstehen, freuen sich über Reportagen zu globalen Katastrophen. Dabei gilt, je erschreckender, je besser, zumindest für die Zuschauerquote: ein außerordentlich starkes Erdbeben, die Ölverseuchung der Karibik, die radioaktive Verstrahlung der Nahrung, der Kollisionskurs eines Meteoriten usw.

Auch Wissenschaftler spielen manchmal gerne mit dem Feuer, denn dadurch wird das Interesse einer großen Öffentlichkeit in besonderer Weise auf den eigenen Forschungsbereich gelenkt. Das verspricht Publicity und sichere finanzielle Versorgung. Immer wieder warnen deshalb Biologen, Ökologen, Geologen oder Physiker vor endlichen Rohstoffen, Kriegen um Trinkwasser, vergifteter Nahrung oder klimatischen Katastrophen. Glücklicherweise sind schon einige Termine des prognostizierten Weltuntergangs glimpflich verstrichen.

Polarisierende Politiker malen gerne globale Katastrophen an die Wand, um dann besser ihre eigenen Vorhaben durchdrücken zu können. Jahrzehntelang fürchteten sich die Bürger deshalb vor dem weltbeherrschenden Kommunismus, dann fehlte für einige Jahre ein passendes Feindbild. Nun gut, in wirtschaftlichem Bereich schreckte die Expansion der Japaner die heimische Industrie. Nachdem kurzzeitig Saddam Hussein und Slobodan Milošević als Feinde der Menschheit ausgemacht worden waren, rückten mit dem beginnenden 21. Jahrhundert zunehmend der islamische Extremismus, der globale Anspruch Chinas und diverse wirtschaftliche Schwierigkeiten in den Focus. Damit soll natürlich nicht gesagt werden, dass diese politischen und wissenschaftlichen Prognosen vollkommen falsch oder frei erfunden waren. Berechtigte Warnungen werden gerne etwas aufgeblasen, damit die erwünschten Reaktionen etwas rascher erfolgen.

Unter Christen erfüllen Spekulationen über die nahende Endzeit oft die Funktion der Selbstvergewisserung und kritischen Gegenwartsbetrachtung. In allen politischen und gesellschaftlichen Krisen der vergangenen Jahrhunderte fehlte nie der Hinweis auf das nahe Weltende und das bevorstehende göttliche Gericht. Und tatsächlich gab es jede Menge Kriege, Krankheiten und andere Katastrophen. Bedenklich für die Glaubwürdigkeit christlicher Aussagen ist die vorschnelle Festlegung auf die Einzelheiten des ultimativen Eingreifens Gottes allemal. Wer in seiner scheinbar so sicheren Analyse der Gegenwart falsch liegt, auch wenn er göttliche Autorität für sich in Anspruch nimmt, verliert unweigerlich seine Glaubwürdigkeit auch in geistlichen Aussagen, wenn seine Prognosen nicht eintreffen oder er in der Vergangenheit immer wieder danebenlag. Christen sollten die Weisheit besitzen, nicht jedes Problem der Politik, Ethik, Religion, Natur oder Wirtschaft zu schnell auf das biblisch angekündigte Weltende zu beziehen. Überzeugte Christen sind sich sicher: Das Weltende und das Gericht Gottes stehen bevor. Nur wann, darüber sollten sie angesichts vergangener Fehlprognosen besser schweigen und beten.

Anfang des 19. Jahrhunderts förderte aktuelle Endzeiterwartungen in Deutschland die Auswanderung nach Bessarabien, weil die Sehnsucht zahlreicher Christen in Südrussland einen „Bergungsort” vor den Leiden der Endzeit sah. Vor allem 1817 war ein großer Chiliastenzug mit 14 Harmonien zu jeweils etwa 400 Personen zu verzeichnen, der sich über die Donau auf Ulmer Schachteln einschiffte. In Bessarabien entstand aus den Auswanderern die Bevölkerungsgruppe der Bessarabien-Deutschen. Im 20. Jahrhundert griffen die Nationalsozialisten ursprünglich religiöse Begriffe wie „Drittes Reich” oder „Tausendjähriges Reich” für ihre Propaganda auf. In einer „historischen Mission” wollten sie antreten, um das Endzeitliche Friedensreich aufzurichten. Mit ihren religiösen Selbstinszenierungen konnten sie die Emotionen und Wünsche vieler Deutscher ansprechen.1

Vorstellungen vom zukünftigen Untergang der Welt waren und sind zu allen Epochen in allen Kulturen und Religionen verbreitet. Der Weltuntergang gilt zumeist als finaler Zeitabschnitt im Rahmen religiöser Heilserwartungen. Das Ende der bisherigen Welt und ihrer Kultur verläuft in den Prognosen der Religionen krisenhaft. Globale Katastrophen kulminieren im Zusammenbruch menschlicher Zivilisation. Kurz vor dem ultimativen Ende greift Gott ein und ein neues Zeitalter umfassenden Friedens beginnt. Leiden und Mängel des gegenwärtigen Lebens finden dann ihr Ende. Vielleicht geht diese Zeit dann direkt in die himmlische Ewigkeit oder ins Paradies über. Religionen wie der Hinduismus sehen in einer solchen göttlichen Epoche allerdings nur einen Übergang zu einem neuen kosmischen Zyklus, in dem sich die Menschen erneut Stück für Stück von Gott entfernen und sich dann erneut der Begrenztheit und dem Leiden zuwenden.

Es muss allerdings auch nicht notwendigerweise die Erde vollkommen vernichtet werden. Im weiteren Sinne sind Weltuntergangsszenarien auch solche, die „nur” das „Auslöschen” des größten Teils der Menschheit und ihrer Lebensumgebung beschreiben, etwa durch Kriege mit Massenvernichtungswaffen, gehäuftes Auftreten von Seuchen in Form von Pandemien oder Umweltzerstörung mit der Folge weltweiter Hungersnöte und Verteilungskriegen. Solche Szenarien beruhen auf realen Gefahren, gelegentlich aber auch auf faszinierenden Verschwörungstheorien. Wissenschaftler versuchen, die Wahrscheinlichkeiten für ein Ende der Menschheit anhand einer Analyse der bestehenden Risiken zu beziffern. Die meisten dieser Schätzungen sind aber höchst umstritten. Naturwissenschaftliche Prognosen eines möglichen Weltendes beziehen sich auf einen Vulkanausbruch mit VEI-Stärke 7 oder 8, den Einschlag eines ausreichend großen Kometen oder Asteroiden, die massive Bahnstörung der Erde durch einen nahe vorbeifliegenden anderen Stern, eine Supernova in nächster kosmischer Nähe, einen Gammablitz (Gamma Ray Burst), der die Erde direkt trifft, die in rund 4 Milliarden Jahren zu erwartende Entwicklung unserer Sonne zu einem Roten Riesen und die selbstausgelösten Effekte der globalen Erwärmung.

In entsprechenden Science-Fiction-Szenarien werden noch weitere Gründe für einen möglichen Weltuntergang beschworen: die Zerstörung durch Außerirdische, die Selbstzerstörung der Menschheit durch sich verselbstständigende künstliche Intelligenz (Computer, Maschinen, Mikroorganismen), die Selbstzerstörung der Menschheit durch einen globalen Krieg, die Zerstörung durch selbstvermehrende Nanoroboter oder die Zerstörung durch allgemeine Naturkatastrophen.

2012 „geht wieder einmal die Welt unter” und wir dürfen zuschauen. Dies zumindest führt uns das Kino im Endzeitspektakel von Roland Emmerich vor Augen. Das passiert nicht zum ersten Mal. Auch in der Literatur vergangener Jahrhunderte beflügelten Untergangsprognosen die Fantasie. Und nicht nur das: Diese Spekulationen beförderten sogar die Wissenschaft. Der Gedanke, genau ausrechnen zu können, wann die Welt untergeht, hat dazu herausgefordert, das Wetter, die Bahn der Planeten oder Sonnen- und Mondfinsternisse genau zu berechnen. Auch die intensivere Erforschung der Demografie geht zumindest teilweise auf Endzeitängste zurück. So gab es im 17. Jahrhundert eine große Diskussion, ob die Erde nach der Wiederauferstehung der Toten im Tausendjährigen Reich Christi überhaupt genug Platz biete für die Seelen aller Verstorbenen.

Nach Meinung des Kulturwissenschaftlers Michael Kempe spiegeln sich in den Bildern der Katastrophenfilme die Ängste religiöser Endzeitprophetien. Allen Religionen gemein sei das Prinzip Hoffnung. Rettung geschehe mit Gottes Hilfe, wie etwa durch die Arche Noah. Doch nicht nur die christliche Welt wisse von einer globalen Sintflut. Auch in anderen Kulturen suche man Rettung vor dem globalen Ertrinken. Im Kinofilm 2012 spiele das Wasser folglich ebenso eine Hauptrolle. Eine Verbindung zwischen unfassbaren Naturmächten und Gott wird in vielen Religionen gesehen. Das könnte zumindest teilweise die schaurige Anziehungskraft erklären, die Bilder von Naturkatastrophen auf den Beobachter ausüben. Sie schüren religiöse Urängste der Zuschauer. Auch Vulkane vermitteln eine Ahnung vom Ende der Welt, wie etwa der Ausbruch des Mount St. Helens im Jahre 1980. In Hollywoods 2012 heißt der Vulkan dann „Yellowstone”. Ein Grund für die Faszination und die Vielzahl der Geschichten vom Ende der Welt könnte in der Begrenztheit des Lebens liegen. Geburt und Tod gelten als natürliches Prinzip, nicht nur für den einzelnen Menschen, sondern auch für die ganze Welt.2

2. 2012 - Der Film

Mit seinem intensiv beworbenen Katastrophenfilm „2012” hat der Regisseur Roland Emmerich die Aufmerksamkeit vieler Menschen auf einen neuen Termin für den Weltuntergang gelenkt (2009). Der außerordentlich erfolgreiche Film spielte allein bis Ende 2009 734 Millionen Dollar ein.

Der Film geht von Spekulationen über den Kalender der Maya aus, der im Jahr 2012 enden soll. Das sei dann auch das Ende der Zivilisation. Dabei greift der Film die von Charles Hapgood 1958 vorgestellte Hypothese der Erdkrustenverschiebung auf, die mit zahlreichen Begleitphänomenen (Erdbeben, Vulkanausbrüche, Flutwellen) zum Weltuntergang führt.

Die Handlung des Films ist schnell erzählt: 2009 entdeckt der indische Wissenschaftler Dr. Satnam Tsurutani einen radikalen Anstieg der Temperatur der Erdkruste. Er informiert Adrian Helmsley, den Berater des amerikanischen Präsidenten, dass die durch eine starke Sonneneruption ausgelöste Neutrinostrahlung den Erdkern aufheize. Demnach soll die Erdkruste 2012 zu schmelzen beginnen. Dadurch wird die Erdoberfläche zerstört und bricht auseinander. Die damit einhergehenden Megatsunamis, Vulkanausbrüchen und Erdbeben machen die Erde unbewohnbar. Ein internationales Konsortium unter Leitung des US-Präsidenten schmiedet einen Rettungsplan für eine genügend große Anzahl an Menschen, um den Fortbestand der Zivilisation zu sichern. Ausgewählt werden Menschen, die über außergewöhnliche Fähigkeiten oder Kenntnisse verfügen. Mitfahren darf auch, wer eine Milliarde Euro bezahlt, die für den Bau riesiger Schiffe, sogenannter Archen, verwendet werden sollen. Das alles geschieht natürlich unter größter Geheimhaltung.

Die Rahmenhandlung dieses Weltuntergangsszenarios konzentriert sich auf den erfolglosen Schriftsteller Jackson Curtis, der in Los Angeles als Fahrer für den russischen Milliardär Yuri Karpov arbeitet. Während Jackson mit seinen Kindern auf dem Weg in den Urlaub ist, hören sie im Radio die Weltuntergangsprognosen des Verschwörungstheoretikers Charlie Frost. Eine Fernsehdokumentation berichtet über den Selbstmord einer Gruppe von Maya-Indianern. Im Yellowstone National Park angekommen, gerät die Gruppe in eine militärische Sperrzone, in der die seismischen Aktivitäten gemessen werden. Auf dem Campingplatz treffen sie auf Frost, der Jackson vom nahenden Weltuntergang erzählt und erklärt, die Regierung würde an einem geheimen Ort Raumschiffe bauen, um damit einige Auserwählte zu retten - von diesem Ort habe er sogar eine Karte.

Helmsley muss unterdessen feststellen, dass seine Berechnungen fehlerhaft waren. Weil sich die Erdkruste schneller als erwartet erwärmt, beginnen Politiker des Konsortiums die ausgewählten Menschen zu den Archen nach China zu befördern. Leute, die die Bevölkerung vor der Bedrohung warnen wollen, werden getötet, um eine vorzeitige Panik zu vermeiden.

Immer stärkere Beben erschüttern Kalifornien. Jackson wird von Karpov beauftragt, dessen Söhne zum Flughafen zu bringen. Von dort aus sollen sie zu den rettenden Archen geflogen werden. Sie verabschieden sich von Curtis mit der Bemerkung, sie würden überleben und er nicht. Jackson mietet daraufhin ein kleines Flugzeug. Während er mit Kindern und Frau zum Flughafen flieht und sie in letzter Sekunde starten, versinkt Los Angeles hinter ihnen in einem apokalyptischen Szenario im Meer. Jackson fliegt zum Yellowstone-Vulkan, um von Frost die Karte mit dem Standort der Archen zu erhalten. Kurz nachdem sie den Plan erhalten haben, bricht der Yellowstone mit einer gigantischen Explosion aus und schleudert riesige Trümmerteile und Asche in den Himmel. Frost stirbt, Jackson und die anderen Flüchtlinge retten sich in letzter Sekunde mit dem Flugzeug, das der sich ausbreitenden Aschewolke davonfliegt. Zum Auftanken landen sie in Las Vegas. Dort sitzt Karpov fest, da sein Evakuierungsflugzeug einen Schaden hat. Während auch in Las Vegas ein Erdbeben beginnt und sich die tödliche Aschewolke des Yellowstone-Ausbruchs nähert, gelingt es Karpovs Pilot Sasha, ein Ersatzflugzeug zu organisieren. Während die Flüchtlinge starten, geht Las Vegas im Ascheregen und zerrissen vom Beben unter.

In einem frühen Entwurf des Films sollte an dieser Stelle die Zerstörung einer Moschee und der Kaaba, dem höchsten islamischen Heiligtum in Mekka, gefilmt werden. Aus Angst vor der Reaktion radikaler Muslime, wurde dieser Teil dann jedoch gestrichen. Emmerich dazu: „Wir hatten auch eine Szene im Hintergrund, bei der Leute vor einer Moschee nach Mekka beten. Und dann kommt die Welle. Es war uns doch zu riskant. Das ist es auch nicht wert für einen Unterhaltungsfilm. So beließen wir es bei der Szene in Rom, wo der Vatikan von der Flutwelle ergriffen wird.”

Gleichzeitig sind die letzten Vertreter der amerikanischen Regierung per Flugzeug auf dem Weg zu den rettenden Archen am Himalaya. Die tektonische Plattenverschiebung erreicht jetzt ihren Höhepunkt, Kontinente gehen unter, verschieben sich oder werden emporgehoben. Gigantische Tsunamis rollen über die Meere und überfluten die Kontinente vollständig. Von den neun geplanten Archen sind nur drei einsatzbereit. Dem Flugzeug von Jackson Curtis und den anderen Flüchtlingen ist inzwischen der Treibstoff ausgegangen. Während sie sich auf eine Notwasserung vorbereiten, bemerken sie, dass durch die katastrophale Kontinentalverschiebung nicht das Meer, sondern der Himalaja unter ihnen liegt. Während der Bruchlandung auf einem Gletscher sterben einige Flüchtlinge. Karpov und seine Kinder sollen als zahlende Passagiere in eine Arche aufgenommen werden. Jacksons Familie muss draußen bleiben. Sie begegnen einem tibetanischen Mönch, der Jackson durch persönliche Verbindungen heimlich in eine der Archen einschleusen will. Die Ereignisse spitzen sich weiter zu. Der erwartete Megatsunami nähert sich schneller als angenommen. Daraufhin werden die Archen geschlossen, obwohl noch tausende Menschen erwartungsvoll vor den Schiffen stehen. Auch Karpov bleibt draußen. Jackson hingegen gelangt über einen Wartungseingang in die amerikanische Arche. Nach eiligen Diskussionen entscheidet man sich, die Schotten der Arche noch einmal zu öffnen, um weitere Menschen zu retten. Weil sich ein Metallteil in den Zahnrädern verklemmt, kann die Tür nicht rechtzeitig geschlossen werden. Der Tsunami erreicht das Tal und Wasser beginnt in die amerikanische Arche einzudringen. Im allerletzten Moment gelingt es, das Metallteil zu entfernen und die Klappen zu schließen. Mit knapper Not entgeht die Arche einem verheerenden Zusammenstoß mit dem Mount Everest.

Einige Wochen später ist die Erde zur Ruhe gekommen, die Kontinente haben sich radikal verändert. Auf ruhigem Ozean unterwegs, öffnen die Archen ihre Luken und die Sonne scheint. Die drei Archen nehmen Kurs auf Afrika, dem einzigen Kontinent, der verschont wurde. Nebenher werden natürlich noch die Schicksale einzelner Personen und Gruppen beschrieben, die um ihr Überleben kämpfen. Manche schaffen es noch knapp, die meisten sterben. Einige opfern sich für die Rettung ihrer Angehörigen. Unter den Überlebenden bilden sich neue Liebespaare, die den Anfang einer neuen Zivilisation in Aussicht stellen.

Alles in allem ist „2012” sicher kein Beispiel für anspruchsvolles Kino, aber ein unterhaltsamer Film, der mit anspruchsvollen Computeranimationen und special effects unterhält. Am Ende atmet der Zuschauer erleichtert auf, weil das Weltende doch noch einmal verschoben wurde und weil er die Hoffnung, schlussendlich zu überleben, nicht aufgeben muss. Vor allem aber hat der Film die Diskussion um ein mögliches Weltende im Jahr 2012 in der breiten Öffentlichkeit neu entfacht.

Zu Werbezwecken für ihren Film „2012” hatte Sony Pictures das „Institute for Human Continuity” (IHC) erfunden. Diese vorgebliche Forschungseinrichtung, mit eigener Internetseite, informiert über die bevorstehenden Katastrophen und gibt gleich die passenden Lösungsvorschläge: Kolonien im Weltraum und schwimmende Städte sind geplant. Da hier aber nicht Platz für alle ist, wurde eine Lotterie gestartet, bei der man Plätze fürs Überleben gewinnen kann. An sich handelt es sich hier um eine durchaus originelle Werbekampagne. Für den wenig sachkundigen Leser ist aber nur schwer erkennbar, dass es sich dabei lediglich um eine phantasievolle Erfindung handelt und dass weder die hier genannten Experten noch das Institut in Wirklichkeit existieren. So führt dieser Werbegag zu einer echten Verunsicherung bei zahlreichen Internetnutzern, die die hier veröffentlichte Information ernst nehmen. Dieses Vorgehen ist symptomatisch für eine zunehmende Vermischung von seriöser Wissenschaft mit Spekulationen und Verschwörungstheorien, die letztlich der Glaubwürdigkeit jeglicher Autorität und jeglicher Informationsquellen beschädigt.

2.1. Endzeit 2012

In der esoterischen Szene ist der 21. Dezember 2012 ein ganz besonderes Datum. Man ist sich zwar noch nicht ganz einig, was dann genau passieren wird - aber dass etwas passieren wird, scheint sicher. An diesem Tag soll das Ende des Maya-Kalenders auch das Ende der Welt einläuten. Manche rechnen mit gigantischen Katastrophen (Asteroideneinschlag, Erdbeben, Flut, Angriff von Außerirdischen), andere erhoffen den Anbruch eines neuen spirituellen Zeitalters (Aufstieg der Erde in „höhere Sphären”).

Für die Betreiber der Internetseite „Ancient Mysteries” besteht die Geschichte aus einer gigantischen Verschwörung. Eine geheime Weltregierung ließe von allen Medien beruhigende Lügen verbreiten und den Menschen längst bekannte Medikamente gegen Krebs vorenthalten. Hätte man nicht Präsident Kennedy ermordet, wäre die Welt einer „Galaktischen Föderation des Lichts” beigetreten. Leider sei die Erde 1998 in einen „12-bändigen gigantischen universellen Lichtwirbel” eingetreten, den sie 2012 wieder verließe.3

Der bekannte Ufologe Erich von Däniken glaubt, dass 2012 die Götter (d.h. Außerirdische) zur Erde zurückkehren werden.

Autoren der „Neuen Tafelrunde” sehen für 2012 einen Aufstieg der Erde in die „fünfte Dimension” voraus.4 Allerdings gilt, „nur wer seine Schwingung weit genug erhöht hat (d.h. liebevoll genug ist), wird ebenfalls in die 5. Dimension mitgenommen. Alle anderen werden die Erde vorher verlassen müssen und werden vermutlich auf andere Planeten der 3. Dimension umgesiedelt.” Bei dieser Transformation gehe es im Kern um den kosmischen Kampf zwischen Licht und Dunkel, bei dem Drachenwesen, Lichtkörper und Sternentore eine Rolle spielen.

Die durchs Internet geisternde Nachricht, in Norwegen würden bereits unterirdische Bunker gebaut, um Eingeweihte vor dem Weltuntergang 2012 zu bewahren, ist reine Erfindung.

2.2. Der Maya-Kalender

Glaubt man dem Maya-Kalender, dauert es nicht mehr lange und die Welt wird der Vergangenheit angehören. Zahlreiche eher seltsame und einige ernsthafte Internetseiten diskutieren das Problem des nahe bevorstehenden Weltuntergangs.

Die Maya waren ein mittelamerikanisches Indianervolk. In seiner Blütezeit umfasste das Reich der Maya etwa 20 Millionen Menschen und ein Territorium von der Fläche Deutschlands. Die Bevölkerung lebte in riesigen Städten, die zu damaliger Zeit ihresgleichen suchten. Sie entwickelten eine hochstehende Kultur. Ihre Gelehrten verfügten über außergewöhnliche Fähigkeiten auf dem Gebiet der Architektur, der Astronomie und Mathematik. Um etwa 900 n.Chr. begann ein Verfall ihrer Herrschaft. Während dieser Zeit gaben die Maya eine Stadt nach der anderen auf. Über den Grund des Untergangs der Maya gibt es widersprüchliche Annahmen. Jedenfalls wurden in Mittelamerika zahlreiche ihrer verhältnismäßig gut erhaltenen Bauwerke entdeckt. Die kunstvolle Bildschrift der Maya ist bis heute noch nicht vollständig entziffert.

Gesellschaft und Religion der Maya waren stark mit Astronomie und mit ihrem Kalender verknüpft. Dinge mussten an den „richtigen” Tagen geschehen; zu dem Zeitpunkt, der mit den göttlichen Kräften harmonierte, die man in den Himmel hineininterpretierte. Deswegen war es für die Maya wichtig, genaue Kalender zu haben und darum beobachteten sie auch den Himmel, um aus der Bewegung der Himmelskörper ihren Kalender zu bestimmen. Was die Berechnung des Kalenders angeht, waren die astronomischen Kenntnisse der Maya wirklich bemerkenswert. In der übrigen Astronomie war das Wissen der Maya nicht größer als das vergleichbarer Zivilisationen.

Von den Maya wurden die Gestirne am Himmel mit Gottheiten gleichgesetzt. Viel Zeit investierten die Gelehrten der Maya, um diese „Götter” am Himmel zu beobachten. Erstaunlich exakt konnten sie Sonnenwenden und Planetenbahnen berechnen. Die Wintersonnenwende beispielsweise war für die Maya der Tag, an dem die Gottheit „One Hunahpu” (“Erste Vater”) wiedergeboren werden und so den Beginn eines neuen Weltzeitalters einläuten sollte.

Im wichtigsten Text der Maya-Kultur, dem Popol Vuh, wird das Jahr 2012 an keiner Stelle besonders erwähnt. Anscheinend gibt es nur einen einzigen Hinweis auf das Jahr 2012! Er stammt aus Tortuguero, einer Ausgrabungsstätte in Mexiko. Dort wurden Monumente aus dem 7. Jahrhundert gefunden. Auf einem der Monumente wird tatsächlich auf das Ende des 13. Baktun-Zyklus, dem 21.12.2012, Bezug genommen! Dieses Objekt wird „Monument 6” genannt. Die Inschrift darauf ist nur noch teilweise lesbar. Darin wird allerdings nur prophezeit, dass irgendetwas passieren wird und dass irgendjemand herabsteigen wird, vermutlich B’olon ‚Ok (ein Gott der Maya). Über das hypothetische Weltende hingegen wird nichts gesagt.5

Eigentlich ist es nicht ganz zutreffend, vom Ende des Maya-Kalenders zu sprechen, denn der würde auch nach dem 21.12.2012 weitergehen, wenn es denn noch Maya gäbe, die sich an diesem Kalender orientierten. Im Vergleich zu dem in Westeuropa geläufigen Kalender könnte man dieses Datum mit dem Wechsel eines Jahrtausends vergleichen. So sicher wie die Welt nach dem Maya-Kalender am 21.12.2012 untergeht, hätte sie auch am 31.12.1999 untergehen können, weil mit diesem Tag ein Jahrtausend zu Ende gegangen war.

Allerdings ist die Sache bei den Maya noch etwas komplizierter. Die Maya benutzten zwei verschiedene Kalender: 1. Der „Tzolkin-Kalender” wurde benutzt, um alle rituellen und religiösen Begebenheiten festzuhalten und auch, um einen Blick in die Zukunft zu werfen. Er wurde aber auch zu Orakelzwecken benutzt, um günstige und ungünstige Zeiten feststellen zu können oder die in den Sternen festgeschriebenen Götter richtig zu verehren.6 - Nebenbei bemerkt wird dieser rituelle Kalender der Maya auch heute noch bei den Guatemalteken verwendet, wenn sich diese mit der Wahrsagerei beschäftigen. − 2. Den „Haab-Kalender” benutzten die Maya für zivile Datierungen.7 Das ist vergleichbar mit der Kalenderzählung in Israel oder Ägypten. In beiden Ländern wird im Alltag und für das Geschäftsleben normalerweise der westlich-gregorianische Kalender benutzt. Bei religiösen Fragen greift man aber auf den jüdischen bzw. auf den islamischen Kalender zurück. So entspricht beispielsweise der 20. Januar 2009 dem 24. Tewet 5769 im jüdischen Kalender oder dem 23. Muharram 1430 im islamischen Kalender.

Der Tzolkin-Kalender der Maya hat eine Periode von 260 Tagen (20 Monate je 13 Tage), der Haab-Kalender basiert auf dem scheinbaren Umlauf der Sonne um die Erde und hat deswegen eine Periode von 365 Tagen. Man kann ein Datum also nun entweder im Tzolkin-System oder als Haab-Datum angeben. Starten beide Kalender am gleichen Tag, dann dauert es 52 Jahre, bis sich eine Kombination aus Haab- und Tzolkin-Angabe wiederholt.

Innerhalb dieser 52 Jahre lässt sich ein Tag durch Angabe von Haab und Tzolkin also eindeutig beschreiben. Will man allerdings auch längere Zeiträume behandeln, wird es schwierig. Das wäre so, als würden wir nur Tag und Monat angeben, aber kein Jahr. Wenn man dann vom 14. August spricht, weiß niemand, welcher Tag genau gemeint ist. Dazu muss man auch das Jahr angeben.

Deswegen gibt es bei den Maya auch noch einen dritten Kalender - den sogenannten. „long count” (die Lange Zählung). Basierend auf dem Zwanzigersystem (im Gegensatz zu unserem Zehner/Dezimalsystem) durchlaufen hier 5 Ziffern jeweils die Zahlen von 0 bis 19 (bzw. 4; eine Stelle läuft nur bis 17). Der 20. Januar 2009 kann dann beispielsweise als 12.19.16.0.9 geschrieben werden (bzw. als 12 Baktun 19 Katun 16 Tun 0 Uinal 9 Kin).

Der Maya-Kalender endet nicht am 21.12.2012, wie in esoterischen Berechnungen suggeriert wird. So wie unser Kalender aus verschiedenen Perioden zusammengesetzt ist (Wochen, Monate, Jahre) gibt es auch im Maya-Kalender verschiedene Perioden. Im sogenannten long count werden fünf verschiedene Zahlen verwendet, um ein Datum anzugeben. So wie wir z.B. vom 17.12.2003 sprechen, gibt es bei den Maya z.B. das Datum 12.3.5.11.12. Am 21.12.2012 ist nun eine große Periode des Kalenders abgeschlossen und eine neue beginnt. In Maya-Schreibweise ist der 21.12.2012 der 13.0.0.0.0. Die 13 war - neben der 20 - eine wichtige Zahl für die Maya und deswegen wird der Zeitraum von 0.0.0.0.0. bis 13.0.0.0.0. als Epoche bezeichnet. Am 21.12.2012 endet eine Epoche des Maya-Kalenders und nicht der Kalender selbst. Dieser Übergang ist vergleichbar mit dem von 31.12.1999 zu 01.01.2000 in unserem Kalender.9

Ausgehend vom 21.12.2012, war der letzte epochale Einschnitt der Maya-Zeitrechnung am 11.09.3114 vor Christus (vor 5000 Jahren). Da die Maya als Volk zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht existierten, kann davon ausgegangen werden, dass man dieses Datum eher willkürlich festlegte. Nach der Maya-Interpretation soll die Welt zu diesem Zeitpunkt entstanden sein. Dieses Datum scheint aber kein besonderer Einschnitt in der Weltgeschichte gewesen zu sein. Auch weitere 5000 Jahre vorher - einem ähnlichen Datum wie 2012 - fanden keine katastrophalen Ereignisse statt. Es darf auch nicht vergessen werden, dass der Kalender bei den Maya vor allem eine magisch-religiöse Bedeutung hatte und wenn es opportun erschien, auch angepasst werden konnte. Man legte weniger Wert darauf, mathematisch genau zu sein, weshalb heutige Rückrechnungen sowieso nicht ohne weiteres den Anfang des Maya-Kalenders erschließen können.10

Die Maya haben mit diesem Datum nicht wirklich den Weltuntergang in Verbindung gebracht.11 Die „Prophezeiungen” und „Vorhersagen” vom Weltende entspringen vor allem den Vorstellungen der verschiedenen New-Age-Autoren, die sich im Laufe der Zeit mit den Maya beschäftigt haben.12