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Keine Frage des Glaubens, E-Book, Reihe Aufklärung, Bd. 49. Heute glauben viele Menschen an das evolutionistische Modell der Welterklärung, obwohl deren Grundlagen keine wissenschaftlich hinreichende Erklärung für die Entstehung des Lebens bieten können. Wo liegen die Probleme dieses Genmodells?
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Seitenzahl: 83
Michael Kotsch
Reihe AUFKLÄRUNG
Band 49
Michael KotschSchöpfung oder Evolution? Keine Frage des Glaubens
1. Auflage 2001 2. Auflage 2005 3. Auflage 2009 4. Auflage 2011
© 2013 Lichtzeichen Verlag, Lage Umschlag: Jakob Siemens Satz: Gerhard Friesen
ISBN 9783869549538 Bestell Nr.: 548953
E-Book Erstellung: LICHTZEICHEN Medien www.lichtzeichen-medien.com
Einleitung
1. Weltanschauung des Evolutionismus
2. Geschichte des Evolutionismus
2.1. Die Idee der Evolution
2.2. Der wissenschaftliche Evolutionismus
3. Die Prinzipien der biologischen Evolution
3.1. Mutation
3.2. Selektion
3.3. Zeit
4. Probleme der Evolutionstheorie
4.1. Die Mutationen
4.2. Die Selektion
4.3. Die Zeit
4.4. Die Fossilien
4.5. Die missing links
4.6. Die Entwicklung komplexer Organe
4.7. Rudimentäre Organe
4.8. Die Ähnlichkeit der Baupläne (Homologie)
5. Unwahrscheinlichkeit der Evolutionstheorie
5.1. Die Ergebnisse der Genforschung
5.2. Die Entstehung der Information
5.3. Die Entstehung des Lebens
5.4. Der fehlende empirische Nachweis
6. Wissenschaftliche Alternativen zur Evolutionstheorie
6.1. Theistische Evolution
6.2. Besiedlung aus dem Weltraum
6.3. Kreationismus
7. Evolutionismus und Schöpfung, Paradigmen der Wahrnehmung
8. Zusammenfassung
Weiterführende Literatur
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In Gesprächen über die Glaubwürdigkeit des christlichen Glaubens wird immer wieder die historische Zuverlässigkeit des biblischen Schöpfungsberichts in Frage gestellt. Von der Universitätstheologie wird der Schöpfungsbericht als unhistorischer symbolischer Mythos vorgestellt, der dem eingeschränkten wissenschaftlichen Wissen des Volkes Israel entspräche. Damit wird die Zuverlässigkeit der Bibel stark eingeschränkt und die Erklärung der Entstehung von Welt und Leben der Evolutionstheorie überlassen. Eine solche Vorgehensweise steht in krassem Widerspruch zum Selbstverständnis des Alten Testaments und des Judentums. Dort wurde die biblische Schöpfung fast ausnahmslos als historischer Bericht verstanden. So kann auch der Christ heute durch seine Bejahung der Berichte aus Genesis 1 und 2 sein Vertrauen in die Zuverlässigkeit der göttlichen Offenbarung ausdrücken.
In evangelistischen und apologetischen Gesprächen sollte immer beachtet werden, dass nicht der Glaube an die Historizität der Schöpfungsgeschichte den Menschen rettet, sondern die Sündenvergebung durch Jesus Christus und die bewusste Vertrauensbeziehung zu Gott. Folglich darf auch die Diskussion um Schöpfung und Evolution nicht im Mittelpunkt evangelistischer Gespräche stehen. In den häufig fruchtlosen und langwierigen Auseinandersetzungen zu diesem Thema wird nicht berücksichtigt, dass ein Mensch, der Gott ablehnt, selbstverständlich jedem theologischen, logischen oder naturwissenschaftlichen Argument kritisch gegenüberstehen wird, wenn dadurch die Evolution relativiert und die Variante der göttlichen Schöpfung wahrscheinlicher wird. Sinnvoll ist ein solches Gespräch nur, wenn der Zweifel an der Geschichtlichkeit des Schöpfungsberichts für einen Menschen ein unüberwindliches Hindernis darstellt, den Aussagen über seine persönliche Errettung Glauben zu schenken. Im Gespräch mit einem zum Glauben an Jesus Christus gekommenen Menschen erlaubt die prinzipielle Offenheit gegenüber den Möglichkeiten des Handelns Gottes eine grundsätzlich andere Argumentation. In dieser Situation verliert die Diskussion um die Evolution an ihrer weltanschaulichen Schärfe und die Interpretation der wissenschaftlichen Fakten gemäß den Aussagen der Bibel kann vorurteilsfreier der philosophisch-evolu-tionären Interpretation gegenübergestellt werden. Die Erkenntnis, dass der historisch verstandene Schöpfungsbericht durchaus mit den objektiven Daten der Naturwissenschaft übereinstimmt, wird das Vertrauen eines Christen in die Zuverlässigkeit der Offenbarung Gottes stärken.
Fragen zur Wiederholung und Vertiefung:
a. Warum haben viele Zeitgenossen Zweifel an der Schöpfung der Welt durch einen allmächtigen Gott?
b. Warum ist es in einem evangelistischen Gespräch meist nicht empfehlenswert, intensiv über die Evolutionstheorie zu diskutieren?
Die Evolution ist momentan eines der beliebtesten wissenschaftlichen Interpretationsmodelle. Die ursprünglich biologische Theorie wird zwischenzeitlich in der Kosmologie, der Soziologie, der Philologie, der Politik, der Pädagogik, der Religionswissenschaft, der Theologie und auch der Wissenschaftsgeschichte verwendet. Wo es ursprünglich lediglich um Veränderungen (Entwicklung) der beobachteten Objekte ging, sehen Wissenschaftler heute generell eine Aufwärtsentwicklung hin zu mehr Komplexität und Spezialisierung. Einige populärwissenschaftliche Veröffentlichungen erwecken den Eindruck, als handele es sich bei der Evolutionstheorie um ein naturwissenschaftliches Faktum. Sätze wie der folgende sind nicht typisch, zeigen aber, mit welcher Selbstsicherheit Evolutionstheoretiker auftreten können: „Heute kann man die Evolutionstheorie ungefähr ebenso anzweifeln wie die Lehre, dass sich die Erde um die Sonne dreht …”2
Gegner des Darwinismus werden gelegentlich auch nicht ganz wissenschaftlich als „unwissend, dumm oder geisteskrank” diffa-miert.3 Etwas überheblich stellt Mayr 1994 fest: „In Wahrheit aber ist jeder moderne Denker - jeder moderne Mensch, der eine Weltsicht hat, außer er hängt einem Schöpfungsglauben an und glaubt an die buchstäbliche Wahrheit eines jeden Wortes in der Bibel - letztlich Darwinist.”4
Spezialuntersuchungen und Fachwissenschaftler äußern sich meist wesentlich zurückhaltender und räumen ein, dass es heute gar kein einheitliches Evolutionsmodell gibt. Zuweilen wird sogar deutliche Kritik an dem Evolutionsmodell geübt, gleichzeitig aber beteuert, dass es zur Zeit keine wissenschaftliche Alternative gäbe. Arthur Koestler schreibt: „Wie konnte eine Lehre, die allen wesentlichen Fragen aus dem Weg ging, in Biologenkreisen allgemeine Anerkennung finden und von der Öffentlichkeit als Evangelium akzeptiert werden?” Eichelbeck bezeichnet den klassischen Darwinismus als Mythos, da er allein aus wissenschaftlichen Erwägungen heraus nicht beweisbar sei. Louis Agassiz stellt fest: „Der Darwinismus ist ein wissenschaftlicher Missgriff, unlauter hinsichtlich der Fakten, unwissenschaftlich in den Methoden und schädlich in der Tendenz.” 5 A.Lima-de-Faria 1988: „Wir sind weit davon entfernt, die Ursachen der biologischen Evolution zu verstehen und ihren Mechanismus zu begreifen.” Auffällig ist allerdings, dass selbst „in wissenschaftlichen Artikeln, in denen ein Sachverhalt geschildert wird, der nicht mit dem darwinistischen Denkmodell zu erklären ist, am Anfang jeweils ein grundsätzliches Bekenntnis zum Darwinismus steht und am Ende die Versicherung, dass das Denkmodell damit keineswegs in Frage gestellt sei.”6
Der klassische Darwinismus7 findet heute nur noch wenige Anhänger, die meisten Wissenschaftler konkurrieren in ihren Darstellungen mit zahlreichen unterschiedlichen Evolutionsmodellen. Darüber hinaus müssen sie anerkennen, dass es sich bei der Evolutionstheorie um ein Modell, eine unter mehreren Interpretationsmöglichkeiten naturwissenschaftlicher Fakten handelt8, keinesfalls aber um eine gesicherte Tatsache. Die Evolutionstheorie ist ein Paradigma9, eine Wahrnehmungskategorie, die ein bestimmtes Verständnis der Zeit und der Entstehung der Welt beinhaltet. Statt einer durch Urknall und Wärmetod begrenzten und linear ablaufenden Zeit wäre auch eine sich unendlich ausdehnende oder sich zirkulär immer wiederholende Zeit denkbar. Die Annahme einer solchen linear ablaufenden Zeit ist eine durchaus vernünftige, aber naturwissenschaftlich nicht beweisbare Denkvoraussetzung (Paradigma), von der auch die Evolutionstheorie abhängig ist. Es gibt auch noch andere Beispiele für solche grundsätzlichen Denkvoraussetzungen: Das Universum hat einen konkreten historischen Beginn, der mit naturwissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten zu berechnen ist. Die Welt könnte theoretisch aber auch schon ewig existieren oder spontan aus der Materie oder durch einen immateriellen Anstoß entstanden sein. Diese durchaus denkbaren Varianten werden durch die bewusste Annahme einer kontinuierlichen Aufwärtsentwicklung ausgeschlossen. Die Setzung des Entwicklungsgedankens ist dabei nicht etwa das Ergebnis naturwissenschaftlicher Forschung, sondern die Folge philosophischer und religiöser Erwägungen, die damit die Voraussetzungen der modernen Evolutionsbiologie schufen.
Fragen zur Wiederholung und Vertiefung:
a. Worin besteht der Grundgedanke der Evolutionstheorie?
b. Was ist ein Paradigma?
c. Von welchen unbeweisbaren Denkvoraussetzungen geht die Evolutionstheorie aus?
Fußnoten
1 Vgl. Dr.Willem J. Ouweneel; Evolution in der Zeitenwende, Hückeswagen, S. 246-348
2 Dr. Richard Dawkins: Das egoistische Gen, Berlin 1978
3 Dr. R.Dawkins, in: P.Johnson: Darwin on Trial, Washington D.C. 1991, S.139
4 Prof. Dr. E.Mayr: … Und Darwin hat doch recht, München 1994, S.139
5 Zitate vgl. Reinhard Eichelbeck: Das Darwin- Komplott, S.11ff.
6 Reinhard Eichelbeck: Das Darwin- Komplott, S.14f.
7 Eine der ältesten Formen der biologisch begründeten Evolution wird nach einem ihrer Väter (Charles Darwin 1809 - 1882) Darwinismus genannt.
8 Allein die Existenz versteinerter Pflanzen und Tiere (Fossilien) sagt noch nichts darüber aus, wie sie entstanden sind, ob und in welchem Verhältnis sie zueinander stehen.
9 Im Zusammenhang der Wissenschaftstheorie wurde der Begriff des Paradigmas von Prof. Thomas Kuhn geprägt. Er versteht unter einem Paradigma eine für die Deutung wissenschaftlicher Daten notwendige Denkvoraussetzung, die allerdings selber nicht naturwissenschaftlich beweisbar ist. Kuhn weist in der Geschichte der Naturwissenschaft nach, dass „der Übergang zu einem neuen … Paradigma nicht durch Beweise entschieden werden, dass es sich dabei gar nicht um Beweis oder Irrtum handelt, sondern eher um Bekehrungserlebnisse, für die externe Faktoren philosophischer, weltanschaulicher und gesellschaftlicher Art die entscheidende Rolle spielten.” Wolfgang Büchel, Art. Naturwissenschaften, in: H. Seiffert / G. Radnitzky; Handlexikon zur Wissenschaftstheorie, München 1989, S.229
Die Idee der Evolution taucht schon in der antiken Philosophie auf, in der beispielsweise Aristoteles die Welt als eine abgestufte Mischung von Form und Substanz, von Geist und Materie interpretiert. Dabei ist der Zustand der Welt nicht statisch, sondern entwickelt sich zu einer maximalen Vollkommenheit. Der Neuplatonismus vertritt eine ähnliche Vorstellung, nach der die sichtbare Welt durch Emanationen vollkommener geistlicher Substanz sich bis zur irdischen Materie erniedrigt hat. Durch das Beachten kosmischer, unveränderlicher Gesetzmäßigkeiten entwickelt sich die Materie auf und wird wieder zu einer geläuterten, geistigen, absoluten Substanz. „Der Evolutionsgedanke findet sich bereits im Altertum bei Thales, Anaximander, Anaximenes, Empedokles, Epikur und Lukrez - freilich nicht in einer wissenschaftlichen Formulierung. Empedokles von Agrigent (492-430 v. Chr.) glaubte, dass Pflanzen und Tiere nicht gleichzeitig entstanden seien; das tierische Leben betrat nach seiner Auffassung viel später als das pflanzliche die Erde.”11
Seit der Renaissance hoffen Denker und Künstler auf eine Art von Aufklärung,