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Essay aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Einführung in die theoretische Philosophie, Sprache: Deutsch, Abstract: Was können wir wirklich wissen und bei welchen Aussagen über die Welt sollten wir lieber Skepsis walten lassen? Was sind die Grundlagen unserer Erkenntnis und wie lassen sich diese wiederum begründen? Für René Descartes waren dies die zentralen Fragen, welchen er, in seinen 1641 erschienen Meditationes de Prima Philosophia, nachging. Dabei stellt Descartes alle seine bisherigen Annahmen über die Welt in Frage um grundlegend zu überprüfen, welche Aussagen über die Welt als unbezweifelbar angesehen werden können. Diese Aussagen würden anschließend das Fundament zur Errichtung eines umfassenden Wissensgebäudes bilden. Zu diesen unbezweifelbaren Wahrheiten gehören das cogito ergo sum – ich denke also bin ich, sowie die notwendig wahre Existenz eines nichtbetrügerischen Gottes, welcher der Schöpfer der Gesamtheit aller Dinge ist. In der vierten Meditation versucht Descartes die Irrbarkeit des Menschen zu erklären. Aus den vorangegangen Meditationen, im speziellen der Behauptung eines nichtbetrügerischen Gottes, ergibt sich die Frage warum der Mensch irrt. Wie ist es miteinander vereinbar, dass Gott als vollkommenes Wesen, das nicht täuscht, uns als anscheinend Getäuschte geschaffen haben kann? Sind wir überhaupt Getäuschte? Oder lassen sich die Irrtümer denen wir als Menschen so oft aufliegen anders erklären? Gibt es vielleicht sogar gute Gründe für diesen Zustand? Dies sind die Fragen denen Descartes mit mehr oder weniger befriedigenden Antworten in der vierten Meditation entgegentritt. In der vorliegenden Arbeit möchte ich die Argumentation Descartes' vierter Meditation nachzeichnen und auf diese Weise kritisch bewerten. Von der Betrachtung Gottes und dessen Unschuld an unseren Irrtümern im ersten Teil komme ich anschließend zur Erklärung des Irrtumsproblems durch den falschen Gebrauch unserer geistigen Eigenschaften. Im letzten Teil überprüfe ich das Verhältnis der Vollkommenheit des Ganzen zu der Unvollkommenheit des Menschen. Ich denke hier werde ich zeigen können, dass Descartes' Behauptungen über die Vollkommenheit des Ganzen und die Undurchschaubarkeit Gottes in Widerspruch zur These stehen, dass die unbezweifelbaren Wahrheiten in uns Gottes Werk sind.
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