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Die posthum 1779 erschienenen Dialoge über natürliche Religion sind das religionsphilosophische Hauptwerk David Humes. Nicht die Beweisbarkeit von Gottes Dasein sind ihr Thema, sondern die Frage, ob sich mittels der Vernunft etwas über Gottes Wesen aussagen lässt. Dieser Ansicht waren im 18. Jahrhundert die Deisten: Gestützt auf die Einsichten der modernen Naturwissenschaften – wie sie insbesondere in Newtons Werk greifbar waren – glaubten sie, Gottes Prädikate benennen zu können. Hume zeigt in seinem dialogisch aufgebauten Werk die Unhaltbarkeit dieses Anspruchs der Physikotheologie. Weder die natürlichen noch die moralischen Eigenschaften der Gottheit können aus der Zweckmäßigkeit und Schönheit der Welt hergeleitet werden. Damit war der Deismus am Ende, und zugleich war damit das Projekt einer rationalen Theologie als unmöglich erwiesen. Eine eigene Lösung des religiösen Problems liefert Hume nicht, aber er deutet am Ende des Werks an, wo diese liegen könnte. Humes Dialoge nehmen also kritisch Stellung zur Religion, indem sie vorgebliche Beweisansprüche destruieren. Sie tun dies auf eine konzise, nüchterne, an der Sache orientierte Art und Weise, die als vorbildlich gelten darf. Auch deshalb sind die Dialoge ein Klassiker der modernen Religionsphilosophie. Das Werk hat nichts von seiner Aktualität verloren und ist in den Debatten um das Gottesproblem bis in die unmittelbare Gegenwart hinein lebendig wie kaum ein zweites.
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