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Satoshi Yagisawa erzählt in seinem Bestseller schnörkellos, leichtfüßig und charmant von Menschen, die durch Bücher und einen wunderbaren Buchladen miteinander verbunden sind und sich gegenseitig durch schwere Zeiten begleiten.
Takako, die in Die Tage in der Buchhandlung Morisaki ihren Liebeskummer nach einer schlimmen Trennung überwunden hat, im Antiquariat ihres Onkels Satoru und ihrer Tante Momoko, umgeben von Büchern, ist nun frisch verliebt: Seit Kurzem ist sie mit Wada zusammen, der an einem Roman arbeitet, in dem es um die Buchhandlung Morisaki gehen soll. Und dort wird Takako nun wieder gebraucht, denn Momoko ist erneut schwer erkrankt. Takako unterstützt Satoru, wo sie kann, und packt wieder im Buchladen mit an. Mit ihrer Hilfe und der von Stammkunden und Freunden fasst Satoru neuen Mut …
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Seitenzahl: 244
Satoshi Yagisawa
Die Abende in der Buchhandlung Morisaki
Roman
Aus dem Japanischen von Charlotte Scheurer
Insel
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Die japanische Originalausgabe erschien 2011 unter dem Titel 続・森崎書店の日々 (Zoku. Morisaki shoten no hibi) bei Shogakukan, Tokio. German edition arranged with Shogakukan through Emily Publishing Company Ltd and Casanovas & Lynch Literary Agency S. L.
eBook Insel Verlag Berlin 2024
Der vorliegende Text folgt der deutschen Erstausgabe, 2024.
Deutsche Erstausgabe© der deutschsprachigen Ausgabe Insel Verlag Anton Kippenberg GmbH & Co. KG, Berlin, 2024© Satoshi Yagisawa 2011
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Umschlaggestaltung von Rothfos & Gabler, Hamburg, unter Verwendung einer Illustration von Elisa Menini
eISBN 978-3-458-78137-0
www.insel-verlag.de
Cover
Titel
Impressum
Inhalt
Informationen zum Buch
Cover
Titel
Impressum
Eines freien Tages
Das Antiquariat Morisaki
»Wo ist Herr«
Das Café Subor
Der Herbst schritt
Ich habe mich
Als ich am
Der nächste Morgen
Eine Woche später
Die Ereignisse dieses
Es regnete und
»Ich würde gerne«
Die Zugvögel flogen
Auch im Sommer
Die Trauerfeier fand
Eines freien Tages
Informationen zum Buch
Die Abende in der Buchhandlung Morisaki
Eines freien Tages lief ich eine mir wohlbekannte Strecke entlang. Es war ein ruhiger, friedlicher und warmer Nachmittag im Oktober. Unter meinem dünnen Schal, den ich mir lose um den Hals gewickelt hatte, begann ich zu schwitzen.
Hier kamen mir selbst tagsüber an einem Wochentag Menschen entgegen, die genau wie ich gemütlich die Straße entlangspazierten. Gelegentlich hielten sie vor einer Buchhandlung inne und verschwanden still darin, als ob sie von ihr verschlungen wurden.
Ich war in Jinbocho. Es liegt mitten in Tokio und ist ein etwas kurioser Ort, da hier fast alle Geschäfte Antiquariate sind. Seien es Kunstbände, Dramen, historische oder philosophische Sachbücher bis hin zu seltenen Objekten wie im japanischen Stil gebundene Bücher oder alte Karten – jedes der aneinandergereihten Antiquariate hat einen besonderen Schwerpunkt und versprüht sein eigenes Flair. Es soll hier über hundertsiebzig solcher Läden geben. Der Anblick einer Straße, auf der sich nichts als Buchhandlungen erstrecken, ist wirklich eindrucksvoll.
Obwohl sich auf der anderen Seite der Hauptstraße Bürogebäude auftürmen, gelingt es diesem Viertel, mit seinen Reihen an hübschen Häusern, dem umliegenden Trubel zu entfliehen. Man wird von einer ruhigen Atmosphäre umschlossen und fühlt sich, als ob die Uhr hier anders ticken würde. Und bevor man sich versieht, hat man jede Menge Zeit verbummelt.
Auch mein Ziel lag in dieser Ecke. Etwas abseits der Hauptstraße, kommt es bereits in den Blick, wenn man in eine Seitenstraße abbiegt.
Es handelt sich um das Antiquariat Morisaki, ein auf die japanische Literatur der Frühmoderne spezialisiertes Antiquariat.
»Hey, Takako-chan, hier, hallo!«
Als ich in die Straße einbog, hörte ich, wie eine fröhliche Stimme meinen Namen rief. Ein zierlicher Mann mittleren Alters mit schwarzer Brille winkte mir kräftig zu.
»Mensch, ich hab dir doch am Telefon gesagt, dass du nicht auf mich zu warten brauchst. Ich bin doch kein Kind mehr!«, protestierte ich leise, während ich mich hastig näherte.
Typisch! Immer behandelte er mich wie ein Kind. Dabei bin ich eine erwachsene Frau von bald achtundzwanzig Jahren. Ganz schön peinlich, wenn jemand einfach so auf der Straße den eigenen Namen brüllt.
»Du hast eben so lange gebraucht. Ich dachte schon, du hast dich vielleicht verlaufen, und hab mir Sorgen gemacht.«
»Deswegen musst du doch nicht vor dem Laden warten. Ich war doch schon dutzende Male hier. Als ob ich mich verlaufen würde!«
»Na, mag sein. Aber ein bisschen verträumt bist du schon, Takako-chan.«
Das wollte ich nicht auf mir sitzen lassen und antwortete prompt: »Das sagt gerade der Richtige. Schau lieber mal gründlich in den Spiegel. Da würde dann ein verträumter Onkel über den Brillenrand zurückstarren.«
Der Mann war Morisaki Satoru. Mein Onkel mütterlicherseits und Inhaber des Antiquariats Morisaki in dritter Generation. Der ursprünglich von seinem Urgroßvater in der Taisho-Zeit errichtete Buchladen hatte sich nicht lange gehalten, aber das jetzige Antiquariat Morisaki gab es nun bereits seit etwa vierzig Jahren.
Schon vom Aussehen her wirkte mein Onkel Satoru etwas eigenartig. Er trug nur schäbige Klamotten und Sandalen, und seine Haare waren so struppig, als hätten sie noch nie einen Kamm aus der Nähe erlebt. Obendrein faselte er allerlei komisches Zeug und sagte wie ein Kind immer, was ihm gerade in den Sinn kam. Kurz gesagt, ein ziemlich schräger Vogel.
Nichtsdestotrotz, zu einem so besonderen Ort wie Jinbocho schienen schrulliges Aussehen und Benehmen überraschend gut zu passen, und mein Onkel war recht beliebt. Man würde hier kaum jemanden finden, der ihn nicht kannte.
Sein Geschäft befand sich in einem traditionellen zweistöckigen Holzgebäude und sah genauso altmodisch aus, wie man sich ein Antiquariat vorstellt. Innen war es eng und es hatten gerade mal fünf Kunden gleichzeitig Platz. Da außerdem in den Regalen nicht ausreichend Raum war, stapelten sich darauf, entlang der Wände und sogar hinter der Kasse alte Bücher, deren unverkennbarer, muffiger Geruch in der Luft lag. Überwiegend reihten sich günstige Bücher von hundert bis fünfhundert Yen aneinander, aber das Sortiment umfasste auch einige wertvolle Erstausgaben berühmter Autoren.
Es gab nicht mehr so viele Leute, die nach antiquarischen Büchern suchten, wie zur Zeit meines Großvaters, und ich hatte gehört, dass es wohl einige harte Zeiten gegeben hatte. Dass es den Laden noch gab, verdankte er den vielen Kunden, denen er am Herzen lag und die hier regelmäßig etwas kauften.
Es war bereits drei Jahre her, dass ich das Antiquariat zum ersten Mal besucht hatte.
Zu dieser Zeit hatte mir mein Onkel ein Zimmer im ersten Stock des Ladens überlassen und mir gesagt, dass ich dort so lange bleiben könne, wie ich wolle.
Ich erinnere mich noch sehr gut an das Leben hier. Aus Gründen, die mir rückblickend albern vorkommen, hatte ich meine Tage hier in großer Verzweiflung verbracht. Anfangs hatte ich meine Frustrationen oft an meinem Onkel ausgelassen oder mich wie die Protagonistin einer Tragödie in meinem Zimmer eingeschlossen und geweint. Er hat mir jedoch viel Geduld und Verständnis geschenkt. Außerdem hat er sich mit aller Kraft dafür eingesetzt, mir zu zeigen, wie anregend und spannend das Lesen sein kann und wie wichtig es fürs eigene Leben ist, sich seinen Gefühlen zu stellen.
Natürlich hat er mir auch eine Menge über Jinbocho beigebracht. Als ich bei meinem ersten Besuch in dieser Gegend nur voller Verwirrung die Straße mit nichts als Buchläden entlanggestarrt hatte, sagte er mir stolz, als ob er sich damit auf sich selbst etwas einbildete: »Auch die großen Schriftsteller haben Jinbocho immer geliebt und es gilt nicht umsonst als das Bücherviertel der Welt.« Um ehrlich zu sein, damals war der Groschen bei mir noch nicht gefallen und ich hatte nicht verstanden, worauf man hier so stolz sein könnte.
Nachdem ich hier eine Zeitlang gelebt hatte, konnte ich meinen Onkel aber sehr gut verstehen.
So ein spannendes, atmosphärisches Viertel gibt es wahrlich auf der Welt kein zweites Mal.
»Hey, was macht ihr beide da eigentlich?«
Eine laute Stimme unterbrach unser Geplänkel vor dem Eingang. Als ich ins Antiquariat hineinsah, erblickte ich eine Frau mit adrettem Kurzhaarschnitt, die hinter dem Tresen saß und mich missmutig anstarrte. Momoko.
»Meine Güte, dass ihr da draußen nicht in die Gänge kommt. Jetzt aber zack, zack.«
Mit ungeduldigem Gesichtsausdruck winkte sie mich zu sich. Offenbar war sie nicht erfreut darüber, alleine drinnen warten zu müssen.
Satorus Ehefrau, also meine Tante. Obwohl sie im gleichen Alter wie Onkel Satoru war, sah sie deutlich jünger aus und war mit einer Direktheit bewaffnet, die ihresgleichen suchte. Da konnte selbst er nicht mithalten und gehorchte ihr meistens brav wie ein Haushund. So zeigte er sich eigentlich nur, wenn Tante Momoko dabei war.
Tatsächlich hatte sie aus gewissen Gründen fünf Jahre lang getrennt von Onkel Satoru gelebt und war erst vor etwa einem Monat wohlbehalten zurückgekehrt. Seitdem führten sie das Antiquariat wieder zusammen.
»Na, Takako-chan, wie geht es dir in letzter Zeit?«, fragte Tante Momoko fröhlich.
Da sie sich immer ganz gerade hielt, strahlte sie selbst in Pullover und langem Rock eine gewisse Eleganz aus. Auf menschlicher Ebene wollte ich vielleicht nicht so imposant werden wie sie, aber die Anmut ihrer Körperhaltung bewunderte ich.
»Hm, alles in Ordnung. Auch die Arbeit läuft gut. Wie ist es bei dir?«
»Mir geht es wieder richtig gut!«
Tante Momoko spannte beide Arme an, als sei sie Popeye.
»Ach, das freut mich zu hören.«
Es beruhigte mich, sie so zu sehen. Vor einigen Jahren hatte sie an einer schweren Krankheit gelitten und stand immer noch unter Beobachtung. Auch Onkel Satoru machte sich große Sorgen um ihre Gesundheit, was seinen Hang zum Überdramatisieren zu sehr zum Vorschein kommen ließ und ihn nur besonders anstrengend machte.
»Wir haben Erdbeer-Mochi, möchtest du eins?«
»Oh, ja, warum nicht.«
»Mit Momoko hier im Laden kann ich nicht anders, als mich ein bisschen eingeengt zu fühlen. Da ist es alleine doch einfacher«, raunte er mir leise zu, nachdem er sichergestellt hatte, dass Tante Momoko in den hinteren Teil des Ladens verschwunden war.
»Aber wenn du wirklich alleine wärst, würdest du dich doch sicher einsam fühlen.«
Auf meinen Versuch, ihn aufzuziehen, reagierte Onkel Satoru mit kindlicher Verärgerung: »Red nicht so einen Quatsch! Wo soll ich denn hin, wenn sie die ganze Zeit hinter der Kasse sitzt? In letzter Zeit laufe ich nur noch vor dem Eingang auf und ab wie ein Wachhund.«
»Warst du also deshalb heute vor dem Laden?«
»Richtig geraten«, jammerte er mit ernstem Gesicht.
»Aber mal etwas ganz anderes, Takako-chan«, begann Onkel Satoru leise, als würde er mir etwas ins Ohr flüstern wollen.
»Was denn?«
»Bei einer Auktion neulich habe ich einige gute Sachen ergattert. Sie liegen noch nicht aus, aber du kannst sie dir gerne anschauen.«
Trotz der Formulierung war mir klar, dass er unbedingt wollte, dass ich einen Blick darauf warf und mir daher eigentlich keine Wahl blieb. Inzwischen war ich aber auch so im Bücherfieber, dass ich bei diesen Worten schon in Vorfreude geriet. Ob das bei uns in der Familie lag? Auch darum ging es mir dabei, wenn ich mich an meinen freien Tagen hier ständig blicken ließ.
»Klar!«, antwortete ich mit lauter Stimme, ohne darüber nachdenken zu müssen.
»Dabei habe ich gerade extra Tee gemacht.«
Tante Momoko sah uns verblüfft an, Kännchen in der Hand.
»Wir sind ein Antiquariat. Was sollen wir hier tun, außer uns Bücher anschauen? Stimmt doch, oder, Takako-chan?«, erwiderte Onkel Satoru entschieden.
»Ja, genau, genau!«, pflichtete ich ihm bei und lachte.
Tante Momoko sah uns unglücklich an und seufzte.
»Ihr beide raubt mir noch den letzten Nerv.«
Das war mein geliebtes Antiquariat. Das Antiquariat Morisaki. Seit meiner Zeit hier war dieser Ort voll und ganz ein Teil meines Alltags geworden. Ein bescheidener Laden voller kleiner Geschichten. Und deshalb werde ich wohl auch in Zukunft noch etliche Male vorbeikommen.
Das Antiquariat Morisaki war spezialisiert auf Literatur des späten neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhunderts.
Es verkaufte auch zeitgenössische Werke, aber der Angebotsumfang beschränkte sich auf einen Wagen vor dem Eingang, in dem alles hundert Yen kostete. Im Geschäft selbst gab es grundsätzlich nichts außer Literatur der Meiji- bis zur frühen Showa-Zeit (deshalb roch es auch ganz schön muffig, aber daran konnte man wenig ändern).
Vielleicht lag es an diesem besonderen Schwerpunkt, dass ein Großteil der Kundschaft entsprechend exzentrisch ausfiel.
Inzwischen war ich daran gewöhnt, aber anfänglich hatte mich das ziemlich verwundert.
Das soll nicht heißen, dass es mir schwerfiel, mit den Kunden umzugehen. Im Gegenteil, die Mehrzahl von ihnen war komplett harmlos. Nur eben einfach ein bisschen eigen. Sie tauchten hin und wieder auf, sprachen wenig, waren zeitweise völlig in ihre Suche nach einem Buch vertieft und gingen wieder. Wie man es vielleicht erwarten würde, waren es überwiegend ältere Männer, die allesamt immer alleine unterwegs waren. Da ich mir ihren regulären Alltag überhaupt nicht vorstellen konnte, hätte ich es sogar geglaubt, wenn man mir gesagt hätte, dass sie gar keine Menschen waren, sondern Fabelwesen oder Seegeister.
Jedes Mal, wenn ich das Antiquariat besuchte, war ich merkwürdig neugierig darauf, ob einer dieser Kunden gerade wieder dabei war, emsig die Bestände zu durchforsten. Obwohl ich sie nicht persönlich kannte, ertappte ich mich dabei, zu hoffen, dass es ihnen gutging. Einerseits waren sie mir sympathisch, da sie das Antiquariat so liebten, ebenso wie ich, andererseits machte ich mir Sorgen um ihre Gesundheit, da viele von ihnen im hohen Alter waren.
Wenn deshalb einer von denjenigen Kunden, die ich in meiner Zeit als Aushilfe besser kennengelernt hatte, im Laden auftauchte, war ich insgeheim erleichtert, wenn es ihm gutzugehen schien.
Unter ihnen war ein Herr, den ich »Papiertüten-Opa« nannte und für den ich mich am meisten interessiert hatte, während ich über dem Antiquariat wohnte und dort jeden Tag war.
Wie der Name bereits sagt, kam er jedes Mal mit abgegriffenen Papiertüten in beiden Händen hier an. Sie waren von Kaufhäusern oder von großen Buchhandlungen wie Sanseido. Häufig waren sie bereits voll mit alten Büchern, woraus ich schloss, dass er wohl schon andere Antiquariate abgeklappert haben musste. Sie wirkten ganz schön schwer für seine dünnen Ärmchen. Und jedes Mal trug er einen mausgrauen Pullover über seinem Hemd.
Das allein wäre nicht weiter bemerkenswert, aber dieser Pullover hatte es in sich. Man konnte ihn nicht mehr bloß zerfranst nennen – er war dermaßen auseinandergefallen, dass es einem Wunder glich, ihn überhaupt noch tragen zu können. Der Mann selbst war in keinster Weise unsauber – ganz im Gegenteil wirkte er sehr gepflegt –, nur der Pullover war in einem solch unvorstellbaren Zustand, als hätte man ihn bei einer archäologischen Ausgrabung zu Tage befördert.
Als ich ihn das erste Mal sah, war ich ganz schön schockiert. Während er still im Laden die Bücher durchstöberte und ich ihn dabei heimlich beobachtete, geriet ich mehrmals in Versuchung, meine Stimme zu erheben und ihm zuzurufen: »Entschuldigung, statt Büchern müssen Sie sich Klamotten kaufen!« Aber natürlich hatte er nichts von meinen Gefühlen bemerkt, sich etwa zehn Bücher gekauft, sie in seine Papiertüten gestopft und wortlos den Laden verlassen.
Seitdem konnte ich bei jedem seiner Besuche die Augen nicht von ihm abwenden. Manchmal tauchte er mehrmals in der Woche auf, dann sah man ihn einen Monat lang nicht. Sein Outfit blieb unverändert. Immer trug er Papiertüten in der Hand, die von Büchern überquollen. Manchmal kaufte er alleine bei uns Bücher für zehntausend Yen. Der Zustand seines Pullovers verschlechterte sich jedoch zunehmend. Da kam ich natürlich nicht daran vorbei, mich zu fragen, was für eine Art Mensch er wohl sei, aber ich hatte nie den Mut, ihn anzusprechen, und habe ihn immer nur still beim Stöbern beobachtet.
»So viel, wie der immer kauft … glaubst du, er hat vielleicht in einem anderen Viertel sein eigenes Antiquariat?«, fragte ich meinen Onkel eines Tages.
»Nein, nein, der kauft die Bücher, um sie selbst zu lesen«, entgegnete er überzeugt.
»Oh, so was kannst du also erkennen?«
»Das lernt man irgendwann, ob man will oder nicht.«
Ob das wohl stimmte? Ich selbst konnte das meist nicht einschätzen. Mein Onkel erkannte übrigens mit nur einem Blick auf einen neuen Kunden, ob dieser mit der spezifischen Absicht, hier Bücher zu kaufen aufgetaucht oder nur zufällig bei einem Spaziergang über uns gestolpert war. Das ist wohl die berühmte Altersweisheit.
»Na, wenn das so ist …«, begann ich neugierig, »was macht denn dann dieser Herr deiner Meinung nach? Das weißt du dann doch bestimmt auch? Der gibt doch sicher nicht einfach all sein Geld für Bücher aus und hat deshalb nichts mehr für Klamotten übrig, oder?«
»Nun pass mal auf«, antwortete mein Onkel in einem Ton, als würde er ein Kind zurechtweisen. »Wir spekulieren nicht über das Leben unserer Kunden. Ein Antiquariat verkauft Bücher an Menschen, die Bücher benötigen. Mehr nicht. Was arbeitet wohl dieser Mann da, wie lebt wohl diese Frau dort – das geht uns nichts an. Wenn er wüsste, dass wir über sein Privatleben spekulieren, würde das dem älteren Herrn sicher nicht gefallen.«
Seine Sicht eines erfahrenen Ladenbesitzers leuchtete mir ein. Obwohl er sonst kein Blatt vor den Mund nahm, zeigte sich in der Art, wie er mich zurechtwies, seine Professionalität und langjährige Erfahrung im Umgang mit Kunden. In solchen Momenten fand ich ihn fast ein bisschen cool.
Und so blieben mir die Beweggründe des Herren mit den Papiertüten weiterhin ein Rätsel.
Jeder unserer Kunden hatte seine ganz eigenen Gründe, warum er nach einem ganz bestimmten Buch suchte. Und oft waren diese Gründe höchst erstaunlich.
Zum Beispiel gab es diejenigen, die seltene Bücher sammelten, ganz egal aus welchem Genre, weil es ihnen um das Anhäufen von Raritäten ging. Einmal schien ein in der Nachbarschaft recht bekannter Sammler mit unserer Auswahl unzufrieden zu sein, brummte: »Mir doch egal, ob das ein Meisterwerk ist, wenn die Ausgabe nicht selten ist, ist das Buch nichts wert!«, stürmte aus dem Laden und ließ mich fassungslos zurück.
Dann waren da die sogenannten Reseller, die Bücher mit Wert billig einkauften, um sie dann gewinnbringend in einem anderen Antiquariat weiterzuverkaufen; die also den Ankauf von antiquarischen Büchern zum Geschäft machten. Für sie war die literarische Qualität des Werks zweitrangig, da sie die Bücher vermutlich sowieso nicht lasen. Außerdem gab es noch solche, die nicht auf der Suche nach Belletristik waren. Wie der Kunde, der fieberhaft auf der Suche nach weiteren Bildern eines namenlosen Künstlers war, dessen Illustrationen in einem Buch ihm ins Auge gesprungen waren; oder derjenige, der so lange Antiquariate durchforstete, bis er die Erstausgaben der gewünschten Bücher gefunden hatte, weil ihm sonst nichts ins Regal kam.
Am meisten beeindruckt hatte mich ein älterer Herr, der in meiner Zeit im Antiquariat nur einmal aufgetaucht war.
Er war eines frühen Abends hereingeschneit, lief schnurstracks zum Regal mit unseren teuersten Büchern, nahm eines nach dem anderen heraus, sah sich nur das Impressum an und stellte sie wieder zurück. Gelegentlich hielt er inne, starrte auf eine Stelle, nickte zustimmend und lachte in sich hinein. Um ehrlich zu sein, war mir das ganz schön unheimlich.
Nachdem er alle Bücher in diesem Regal inspiziert hatte, verließ er abrupt das Geschäft. Ich zog meinen Onkel, der neben mir stand, am Hemdsärmel und fragte ihn, was in aller Welt wir da gerade beobachtet hatten.
»Na, der hat sich die Siegel angesehen«, antwortete er auf eine Art und Weise, als wäre hier nichts Ungewöhnliches passiert und sah dabei nicht einmal vom Kassenbuch auf. »Ein Siegelsammler. Für gewöhnlich kommt er nicht hierher, aber in der Gegend ist er ziemlich bekannt. Wie hieß er nochmal? Nozaki-san?«
»Ein Siegelsammler?«
Beim Klang des unbekannten Wortes legte ich den Kopf zur Seite.
»Ja, mit Siegeln sind die Stempel im Impressum gemeint.«
Er griff zu einem Buch mit ziemlich altem Einband und zeigte mir die letzte Seite. Dazai Osamus Roman Gezeichnet. Tatsächlich war dort nahe dem linken Rand in roter Farbe »Dazai« gestempelt. Zu der Zeit, als Bücher noch überwiegend per Hand gebunden wurden, haben Autoren ihre Werke für das Überprüfen der Auflagenzahlen und zur Einwilligung in die Publikation mit dieser Art von Siegel versehen, erklärte mir mein Onkel nebenher. Meistens handelte es sich, wie bei seinem Beispiel, um Stempel mit den Zeichen ihres Namens, aber es gab unter ihnen auch hochwertig gestaltete Exemplare mit aufwendigem Design.
Danach schien der Herr von gerade eben also gesucht zu haben. Bis zu diesem Tag war mir nicht mal aufgefallen, dass es diese Stempel überhaupt gab. Aber warum würde man sie sammeln? Man schnitt sie doch nicht etwa aus, klebte sie wie Briefmarken in ein Album und sah sie jeden Abend zufrieden grinsend an?
»Doch, das kommt vor«, erwiderte Onkel Satoru gelassen, »aber ich denke, dass es auch Leute gibt, denen das Herausschneiden zuwider ist und die deshalb die Bücher selbst sammeln.«
»Das ist doch einfach nur verrückt!«
So wie es Menschen gab, die als Hobby gerne die Sterne betrachteten, weil ihnen die Unendlichkeit des Weltalls das Herz höherschlagen ließ, gab es also andererseits auch solche, die so sehr darin aufgingen, mit Mühe und Sorgfalt Gegenstände zu sammeln, dass sie es selbst mit winzigen Siegeln taten? Es wollte mir nicht in den Kopf.
»Herrje, Takako-chan, das war wohl noch ein bisschen viel für dich«, hatte er meine Verwirrung damals abschließend kommentiert, mir einen Blick zugeworfen und laut gelacht.
»Tach.«
Hinter dieser heiteren Begrüßung steckte Sabu-san.
Er schob laut die Tür hinter sich zu und sagte unverständlicherweise: »Bei so gutem Wetter bekomme ich einfach Lust, jemanden wie Takii Kosaku zu lesen.«
Mit einer beispiellosen Selbstverständlichkeit ließ er sich anschließend auf dem Stuhl vor der Kasse nieder. Onkel Satoru, der daran bereits gewöhnt war, bot ihm eine Tasse Tee an und begann mit der Zubereitung.
Unter all unseren Stammkunden war Sabu-san wahrscheinlich der Stammkunde.
Das hieß jedoch nicht, dass er sonderlich Umsatz brachte. Er war bloß derjenige unserer Kunden, der am häufigsten vorbeikam. Sozusagen ein Stammbummler. Ein gutmütiger, kugelrunder und redseliger Kerl, dessen Alter wir nicht genau kannten, aber auf ungefähr Mitte fünfzig schätzten. Nur an den Seiten des Kopfes waren ihm noch einige Haare geblieben – ein Fakt, den er gelegentlich selbst zum Anlass für Scherze nahm.
»Wo ist denn Momoko-san heute?«, fragte er meinen Onkel, wobei er seinen Blick unruhig durch den Laden schweifen ließ.
Tante Momoko war bei unseren männlichen Stammkunden überaus beliebt. Sie war eine gute Zuhörerin und nahm kein Blatt vor den Mund, was offenbar Herzen eroberte und nicht wieder losließ. Aus diesem Grund war in der Zeit seit ihrer Rückkehr ein rascher Anstieg von Kunden zu beobachten, die Tante Momoko besuchen wollten. Natürlich gehörte auch Sabu-san zu dieser Gruppe und fraß ihr praktisch aus der Hand.
»Die ist gerade nebenan.«
Mit einem bitteren Lächeln streckte Onkel Satoru sein Kinn Richtung Tür, worauf sich sofort Enttäuschung auf Sabu-sans Gesicht ausbreitete.
»Na so was. Schade.«
Seit neuestem hatte meine Tante angefangen, ab Nachmittag in einem wenige Schritte entfernten, kleinen Restaurant auszuhelfen. Der Inhaber, der durch die plötzliche Kündigung seines Kochs in eine missliche Lage gebracht worden war, hatte ein Auge auf Momoko geworfen, da sie sowohl beim Kochen als auch im Umgang mit Gästen glänzte. Ihr zufolge lief der Laden seitdem um einiges besser, aber ob das der Wahrheit entsprach, wusste ich nicht. Das Antiquariat war das eine – aber als ich Tante Momoko gefragt hatte, ob diese hektische Arbeit sich nicht negativ auf ihre Gesundheit auswirken könnte, erwiderte sie nur, dass das doch alles noch ein Kinderspiel sei und Onkel Satoru und ich uns zu viele Sorgen machen würden.
»Guten Tag.«
Sabu-san hatte mich bisher überhaupt nicht beachtet, was mir keine andere Wahl ließ, als ihn selbst zu begrüßen.
»Was, Takako-chan? Warst du die ganze Zeit hier?«
Obwohl ich direkt vor seiner Nase stand, sah er mich an, als ob er mich gerade zum ersten Mal bemerkt habe. Seit Tante Momoko wieder da war, beachtete er mich kaum noch. Dabei war er früher so in mich vernarrt gewesen, dass er mich sogar einmal in Verlegenheit gebracht hatte, als er mich bat, seinen Sohn zu heiraten.
»Heute helfe ich aus.«
»›Aushelfen‹ nennt sich das also. Jetzt faulenzen die jungen Leute schon mittags an einem Werktag! Arbeitest du überhaupt ordentlich?!«
»Wie unhöflich. Bei meiner Arbeit ist es kein Problem, sich an Werktagen freizunehmen.«
Als ich ihm so getroffen widersprach, gluckste er. Aber so war Sabu-san eben, ein guter Mensch mit einer scharfen Zunge.
Außerdem galt er als Experte für dieses Viertel, worauf er sich selbst auch viel einbildete. Jeden Besuch im Antiquariat begann er deshalb damit, meinen Onkel dies und das über unsere Stammkunden zu fragen.
»Was ist denn mit dem alten Takigawa?«
»Der war schon eine Weile nicht mehr hier. Davor kam er aber immer alle zwei Wochen.«
»Ich hoffe, er ist nicht krank.«
»Hoffentlich lässt er sich bald wieder blicken.«
»Und was ist mit Professor Kurusu? Durch diesen Forschungszuschuss war da doch sicher einiges an Geld für Bücher drin. Machte einen ja neidisch.«
»Professor Kurusu war vor zwei Tagen hier.«
»Und Yamamoto? Der hat letztens vor mir damit angegeben, dass seine Privatbibliothek jetzt fünfzigtausend Werke umfasst. Wie frustrierend! Aber das kann doch eigentlich nur hohle Prahlerei gewesen sein.«
So lief es meistens ab.
Die Unterhaltung endete immer auf dieselbe Weise.
»Sie werden doch alle langsam alt. Auch die Tage deines Ladens sind gezählt, wenn keine neue Kundschaft kommt.«
»Wem sagst du das.«
Dann, als ob etwas komisch wäre, lachten beide. Es war immer dasselbe. Verwunderlich, dass es ihnen nicht langweilig wurde.
Aus Sabu-san wurde ich jedoch sowieso nicht ganz schlau.
Wer war dieser Typ eigentlich?
Wie man es von einer Person erwarten würde, die sich etwas darauf einbildet, die Nachbarschaft genauestens zu kennen, traf man ihn nicht nur im Antiquariat Morisaki, sondern begegnete ihm allerorts und zu jeder Zeit in ganz Jinbocho. Dennoch sah er nie müde oder gestresst aus. Dazu kam, dass er zwar nur kleine Beträge ausgab, aber doch seit langem immer Bücher kaufte. Ich fragte mich, wo er die ganzen Bücher aufbewahrte, falls er nicht gerade in einer Villa wohnte. Rätselhafterweise hatte er auch eine schöne Ehefrau, die gut in Kimonos aussah.
Natürlich drängte sich mir eine Frage auf. Wo arbeitete er? Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr war ich der Meinung, dass Sabu-san die mysteriöseste Figur von allen war.
Er wurde auch längst nicht mehr wie ein bloßer Kunde behandelt. Vielleicht wäre mein Onkel daher nicht verärgert, wenn ich Sabu-san einfach fragen würde.
Ich entschied mich, die beiden, die Tee schlürfend in ihre Unterhaltung vertieft waren, zu unterbrechen.
»Sabu-san, darf ich dich was fragen?«
»Was ist denn nun schon wieder?«
»Ähm, was machst du eigentlich beruflich? Du sagst Leuten, dass sie faulenzen, aber bist du nicht eigentlich der Faulste hier?«
Ein listiges Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als ob er schon immer auf diese Frage gewartet hatte. Wie ein hartgesottener Detektiv aus einem Krimi. Ich war so genervt.
»Interessiert dich das?«
Er lehnte sich nach vorne und sah mich eindringlich an. Ich war so unglaublich genervt.
»Ja.«
Obwohl ich es bereits bereute, das Thema angeschnitten zu haben, spielte ich mit und nickte. Sich mit Sabu-san zu unterhalten, war frustrierend.
»Willst du es unbedingt wissen?«
»Na ja, so sehr vielleicht auch wieder nicht.«
»Wie herzlos!«
»Ach, na gut. Ja, ich will es wirklich unbedingt, unbedingt wissen. Wenn du es mir nicht sagst, kann ich sicher heute Nacht nicht schlafen! Reicht das?«
»Meinst du das auch wirklich so?«
»Jaja, es zehrt an mir. Also, was in aller Welt arbeitest du denn nun?«
Er billigte meine ungeduldige Frage mit einem selbstzufriedenen Nicken und flüsterte: »Sag. Ich. Dir. Nicht.«
Mein Mund klappte auf und zu wie bei einem Goldfisch. Sabu-san brach bei diesem Anblick in schallendes Gelächter aus.
»Also wirklich!«
Dieser Mann brachte mich um den Verstand. Ich war ihm völlig auf den Leim gegangen.
»Was sollte das denn jetzt?«
»Hach, wieder mal eine Meisterleistung von mir.«
»Du bist unmöglich! Onkel Satoru, du weißt es doch bestimmt, oder?«
»Hmm, das war doch …«
»Tu’s nicht, Satoru-san!«
Sabu-san machte hastig Anstalten, Onkel Satoru aufzuhalten und schüttelte energisch den Kopf.
»Dafür ist Takako-chan noch nicht bereit.«
»Oh, verzeih mir.«
»Was soll das denn heißen?«, fragte ich aufgebracht.
»Weißt du, je rätselhafter ein Mann ist, desto anziehender wirkt er. Deshalb tue ich dir einen Gefallen und sage es dir nicht. Du kannst dir gerne über mich den Kopf zerbrechen, bis du von mir träumst.«
»Lieber höre ich auf zu schlafen.«
»Was für eine sture Frau.«
»Inzwischen ist es mir auch völlig egal. Glaub bloß nicht, dass ich jemals wieder frage«, antwortete ich ungehalten.
»So, Takako-chan haben wir auch genug geärgert, langsam mache ich mich auf den Weg.«
Sabu-san trank den Rest seines Tees in einem Zug und verließ lachend das Geschäft.
»Uff, endlich ist er weg.«
Es war klar, dass ich der Sache überdrüssig war, aber meinem Onkel schien es ganz ähnlich zu gehen.
»Er ist schon ein komischer Kauz.«
Gab es in diesem Laden etwas anderes als komische Käuze?
»Wo ist Herr Mori denn?«
Am späten Nachmittag fing Onkel Satoru plötzlich an, Lärm zu machen. Seine laute Stimme hallte durch den engen Laden.
»Seit ich von der Lieferung zurück bin, kann ich ihn nirgendwo finden.«
»Keine Ahnung.«
Ich hatte beim Sitzen hinter der Kasse begonnen, mich in ein Buch zu vertiefen und war genervt, dass er mich dabei unterbrach. Mein Onkel hatte keine Skrupel, Leute einfach anzusprechen, auch wenn sie sich gerade aufs Lesen oder Ähnliches konzentrierten. Auf solche Dinge achtete er prinzipiell nicht.
Ich genoss zwar grundsätzlich meine Zeit im Antiquariat, aber sein Hang zum Krachmachen war der einzige Wermutstropfen.
Während ich hier gewohnt hatte, musste er häufig ins Krankenhaus, um wegen seiner Rückenprobleme behandelt zu werden, weshalb wir wenig Zeit miteinander verbracht hatten.
Aber jetzt waren wir fast immer zusammen im Laden, wenn ich zu Besuch kam.
Das bedeutete auch, dass ich mich immer mit ihm auseinandersetzen musste.