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Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 1,0, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Veranstaltung: Kulturgeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: „Was ist Wahrheit?“, fragte Pilatus den Jesus, nachdem dieser recht großspurig behauptet hatte: „Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme.“ In diesem kleinen Dialog zwischen Pilatus, dem Heiden, und Jesus, dem Christen, ist bereits der große Konflikt angedeutet, der in der Spätantike zwischen Heiden und Christen entbrennen sollte. Denn von Anfang an trat das Christentum mit einem Anspruch auf Wahrheit und Auserwähltheit auf, der provozieren musste, da er zugleich alle anderen Religionen als Lüge und Täuschung diffamierte. Schon früh regte sich daher heidnische Kritik. Die drei umfassendsten, uns heute bekannten Polemiken gegen das Christentum stammen von zwei Philosophen (Kelsos, Porphyrios) und einem philosophisch gebildeten Kaiser (Julian): Ganz wie Pilatus traten jene Autoren kritisch an das Christentum heran, um es auf seine angebliche Wahrheit hin zu untersuchen. Ihre Vorgehensweise und ihre Ergebnisse sollen das Thema der vorliegenden Arbeit sein. Da die Kritik am Christentum heute wieder in einer Blüte steht, wie man sie wohl seit fast 2000 Jahren nicht mehr erlebt hat, möchte ich zudem die antiken Kritiker auf ihre Aktualität hin untersuchen: Können Kelsos, Porphyrios und Julian etwas zur heutigen Debatte beitragen? Inwiefern unterscheidet sich ihre von der derzeitigen Kritik am Christentum? Greifen sie Aspekte auf, die noch heute diskutiert werden? Solche Fragen sollen im Folgenden betrachtet werden.
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