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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Allgemeines, Note: 2,0, Universität Erfurt (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Phantasie – Imagination – Einbildungskraft: Zur Theorie und Praxis künstlicher Welten, Sprache: Deutsch, Abstract: Über den polnischen Schriftsteller Stanisław Lem zu schreiben, bedeutet sich durch imaginäre Welten bewohnt von Robotern und intelligenten Plasma-Ozeanen ferner Planetensysteme mittels modernster Raumschiffe zu bewegen und sich einem Genre anzunähern, das bis dato immer noch um seine Legitimation als anspruchsvolle, bedeutende Literatur zu kämpfen hat – der Science Fiction. Doch Lems literarisches Opus hat zweifelsohne mehr als den populären Topos futuristisch-technischer Möglichkeiten zu bieten. Besonders sein wohl bekanntester Roman „Solaris“, welcher ihm zu internationalem Ruhm verhalf, überzeugt durch seinen originären Facettenreichtum, der von tiefenpsychologischen, philosophischen bis zu technisch-wissenschaftlichen und kosmologischen Aspekten reicht – ein Roman, der nicht mehr auf eine eindeutige Genrezugehörigkeit abzielt, sondern imaginäre Welten in all ihrer Konsequenz literarisch erprobt: Der Psychologe Kris Kelvin wird auf eine Reise zur Raumstation Prometheus in der Nähe des Planeten Solaris geschickt. Dort trifft er auf eine desolate Crew: Dr. Snaut und Dr. Sartorius. Das dritte Crewmitglied, Dr. Gibarian, nahm sich bereits das Leben. Nach nur einer Nacht begreift Kelvin den Grund für die verstörte Besatzung. Sie alle und auch er bekommen „Besuch“ – Materialisierungen eigener Erinnerungsspuren, die ein scheinbar „intelligenter Ozean“, einziger Bewohner des Planeten Solaris, als Kommunikationsform dem Besatzungsteam der Forschungsstation entgegen bringt. So trifft Kelvin auf seine längst verstorbene Frau Harey, so dass das eigentlich Abwesende durch die Instanz einer rätselhaften Lebensform zum Anwesenden gemacht wird. Das Forschungsteam wird dementsprechend in den Mittelpunkt in Auseinandersetzung mit dem Absonderlichen – zunächst Irrealen – gerückt, das in Konfrontation zum gültigen Wirklichkeitskonzept tritt. Diese Gegenüberstellung von Realem und Irrealem zu untersuchen, soll Aufgabe und somit Thema dieser Arbeit sein.
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